Samstag, 2. Dezember 2017

Contramann: kurz gesehen im Dezember

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fussball-regionalliga-eklat-bei-premiere-von-chinas-u20.abd9b16a-7fe8-40d4-8ea8-caf309d164bc.html
Geile Aktion! Zuerst musste der Traditionsverein FK Pirmasens als 14. die Liga verlassen, damit die chinesische U 20 gegen den dank der ungeraden Clubanzahl in der Regionalliga Südwest spielfreien Verein antreten kann. Großkotzig köderte der DfB die Vereine der Liga mit Geld, damit dieses Prestigeobjekt der DfB Funktionäre klappt.
Hut ab Waldhof Mannheim, Stuttgarter Kickers und Tuß Koblenz für die Verweigerung der Spiele gegen die Chinesen aus Solidarität mit dem FK Pirmasens!
Und gleich im 1. Spiel beim TSV Schott gab es einen Eklat. Die Zuschauer hissten eine tibetanische Fahne, so dass die Chinesen aus Protest (China erkennt Tibet nicht als unabhängigen Staat an) den Platz verliessen. Erst als die Zuschauer die Fahne einholten, ging das Spiel nach einer halben Stunde weiter.
Gute Aktion! Zwei Mann gleich bei ihm – Schade!

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/job/karrierefrau-mitte-30-single-wenn-ich-maenner-treffe-haben-die-alle-schon-eine-frau-a-1139129.html
35 ist die Frau jetzt. Vorher war wahrscheinlich keiner gut genug. Jetzt meldet sich die biologische Uhr, und huch – wo sind all die Traummänner, wo ist der Prinz auf dem weißen Pferd? Und wenn Du Dich jetzt über diese 2 platten Sätze und die darin enthaltenen Vorurteile aufregst, bedenke bitte, dass dieses in dem Artikel beschriebene Schicksal genau diesem Vorurteil entspricht. Da gehen halt nur platte Sprüche.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruenen-parteitag-kein-kater-nach-jamaika-a-1180290.html
Meine Güte, dieser Hofreiter! Die Grünen seien „die letzte handlungsfähige linke Partei in diesem Land“. Ich lese zwar gern Romane über Parallelwelten, aber Hofreiter lebt wahrhaftig darin. Wie dreist kann man sein, um sich mit so einer falschen Behauptung auf die Bühne zu stellen?
Die Granden der Grünen können auf diesem Parteitag froh sein, dass sie kurz nach den gescheiterten „Sondierungen“ über eine Jamaika-Koalition im Bund aus Union, FDP und den Grünen ein schönes Märchenpaket von den grünen Grundsätzen erzählen können. Nicht auszudenken, wie dieser Parteitag gelaufen wäre, falls sich der Lindner (nicht der Patrick, nein – der schöne Christian!) nicht wegen seiner Grundsätze aus Jamaika zurückgezogen hätte.
Und eines steht nämlich fest: Nicht die ach so standfesten Grünen mit der Energieerneuerung, Dieselverboten oder der richtigen Flüchtlingspolitik blieben in ihren Positionen unnachgiebig, sondern die FDP mit ihrem Verbot des Familiennachzugs von Flüchtlingen.
Der von der Union vorgeschlagene wachsweiche Kompromiss eines „atmenden Rahmens“ von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr wäre für die Grünen wohl tragbar gewesen. Dies wäre so typisch für einen Altlinken wie Hofreiter gewesen, damit kann man sich immer schön rausreden, wenn auf dem Mittelmeer kleine Kinder ertrinken, weil die 200.000im Jahr schon erreicht sind. Darf halt bloß nichts drüber in den Medien stehen; Falls doch, ist der atmende Rahmen in dem Jahr halt größer als geplant. Das ist Merkel-Live, so wird seit 2005 in Deutschland Politik gemacht, während die großen Konzerne den Rahm abschöpfen.
Auf Hofreiter wie die anderen Grünen trifft vielmehr ein alter Schmähruf der 70er für konservativ denkende SPD Mitglieder, die sich immer noch als Linke sahen, zu: Links wählen, Rechts ficken! Denn die Grünen stehen heute eben nicht mehr für linke Politikinhalte; der erste militärische Auslandseinsatz unter einem grünen Außenminister sowie die Mitverantwortung für die Installation eines Hartz IV Systems voller Drangsalierungen (geht eben auch anders) sprechen da eine deutliche Sprache.
In diesem Zusammenhang sind die von führenden Grünen geäußerte Populismus Vorwurf gegen Sarah Wagenknecht einfach nur noch peinlich. Mit solchen Wendejacken wie Özdemir und Göring-Eckardt stehen die Grünen eher für eine neue Beliebigkeit, die sich bei vielen Menschen in Deutschland breit gemacht hat. Vorzugsweise bei denen, die keine Zukunftsängste wie Arbeitslosigkeit oder Armut im Alter kennen, wenn sie ihr Kind mit dem SUV zur Schule fahren. Solche Leute geben sich gern einen sozialen Anstrich, solange sie nicht selbst betroffen sind. Grüne wählen ist ja so schön kritisch.
Und ehrlich wie die Ravioli von Maggi. Bloß sie machen die Dose nicht auf.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/ideologien-was-heisst-das-eigentlich-noch-links-kolumne-a-1141372.html
Auch Spiegel Kommentator Christian Stöcker versuchte bereits Anfang April den Begriff „links“ zu deuten. Dass er das Abbrennen von Polizeifahrzeugen nach dem G20 Gipfel in Hamburg durch vermummte Chaoten als Beispiel für Linksextremismus anführt, geht ja noch an. Aber es geht ihm ja um etwas anderes.
Die Chaoten haben etwas gegen den internationalen Freihandel, genau wie Donald Trump. Also müssten die Linksextremisten eigentlich Fans von ihm sein, deutet er dank seiner Argumentation an. Aber danach wird es peinlich. Denn anstatt sich an den inneren Widersprüchen von den Linksextremisten abzuarbeiten, schwenkt Stöcker nahtlos zu den Linksintellektuellen um. Und jetzt gibt er nur noch bedeutungsloses und philosophisch gehirnschwangeres Geschwafel von sich, um am Ende anzudeuten – obwohl er das angeblich nicht beurteilen möchte (Heuchler), dass es einen Zusammenhang zwischen linken Theorien und dem Rechtspopulismus gibt.
Zudem assoziiert der Leser dank der missverständlichen Überschrift linkes Denken mit dem chaotischen Vandalismus anlässlich des G20 Gipfels. Stöcker bemängelt den Populismus, ich dagegen finde Stöckers tendenziöse Argumentation als manipulativ und damit wesentlich schlimmer.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/linke-identitaet-rueckwaerts-und-viel-vergessen-kolumne-stokowski-a-1141765.html
Zur allgemeinen Linkenschelte möchte ich mir zum heutigen Abschluss Frau Stokowski näher anschauen. Auch sie hatte sich mit Stöckers Kommentar befasst, auch mit Augsteins Definition des Linksseins setzte sie sich auseinander. Beide Kommentare lehnte sie ab, bei Augsteins Verständnis für die Ängste der Deutschen gerade in den von Migranten stark bevölkerten Gebieten wie z.B. Neuköln kommt dann gleich wieder ihr notorischer Beißreflex zum Vorschein.
Sie selbst ist als polnische Migrantin in einem entsprechenden Gebiet aufgewachsen und ist offensichtlich integriert. Da sollte es reichen, ein gutes Beispiel für eine gelungene Integration abzugeben statt sofort rechtes Gedankengut zu vermuten. Zumal sich polnische Katholiken leichter integrieren können als Muslime aus stark patriarchisch organisierten Gesellschaften.
Gut allerdings wird ihr Kommentar am Schluss: Links sein ist gleiches Recht für alle, Kampf gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit und natürlich Solidarität mit Schwächeren.
Sehr gut, Margarete. Das unterschreibe ich sofort. So einfach ist eben die Definition von Links, aber leider sind die Szenarien wie gerade das Flüchtlingsdrama nicht so einfach zu lösen, dafür sind die Ursachen der sprunghaft angestiegenen Einwanderung zu vielschichtig.

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