Samstag, 23. November 2013

Hartmudo Spezial: Hauswart 3/3

24. April. Acht Monate noch bis Heiligabend; Eineinhalb Wochen sind seit der Fahrradaktion ins Land gegangen. Die Fronten beruhigen sich so langsam wieder. War dies der Tag, an dem die Hauswartin es wieder schaffte, zurückzugrüßen? Das weiß ich heute gar nicht mehr.
Dies jetzt Monate später weiterzuschreiben fällt mir jetzt schwer. Heute ist der 3. September und aufgrund anderer Geschehnisse dieses Sommers kann ich mich wohl nicht mehr an den 24.4. erinnern. Also werde ich das weitere Geschehen mehr oder weniger abgehackt zu Ende bringen müssen.
Der Badausbau ging also weiterhin vonstatten – ohne größere Aufreger. Bis Mitte/Ende Mai war Harald dann auch soweit durch. Fliesen, Duschwanne einbauen und das Porzellanmöbel zum Sitzen. Alles klappte, wenn auch mit Schwierigkeiten.
So weiß ich noch, das die Duschwanne am 13. Mai (Montag) und das Klo am 14. Mai (Dienstag) eingebaut wurde. Denn da hatte ich 2 Tage frei, weil Walter am 12. Mai verstorben war und ich noch einige Sachen regeln mußte.
An beiden (Urlaubstagen) stand ich dann stundenlang mit Harald im Bad, um zu halten. So schön wie das Klo und die Duschwanne auch aussahen: Einfach zu montieren waren sie jedenfalls nicht. An beiden Tagen habe ich das neue Bad deshalb verflucht. Wäre ich doch bloß zur Arbeit gegangen!
Heute denke ich da anders drüber. Das war an beiden Tagen wohl dem Streß mit Walters Tod geschuldet. Mittlerweile bin ich vom fertigen Bad richtig begeistert, was sicherlich an der genialen Brause liegt.
Übrigens stand die Leiter irgendwann im Mai wieder an der richtigen Stelle. Dem Hauswart fiel dann wohl doch ein, das es so besser ist, wenn er die Arbeiten nicht behindert. Über den 1. Mai hatte Harald mit Frida das Bad gefliest – da kamen vom Hauswart hinterher keine Klagen. Gottlob, denn meine Löwin und ich waren ja in Heiligenhafen unterwegs.
Auch waren meine Ängste wegen der fehlenden Duschmöglichkeit für ca. 2 Wochen letztendlich unbegründet. Ich hatte meinen Popo auch so saubergekriegt. Das wärs ja noch gewesen. Noch nen Krankenhausaufenthalt, nein danke.
Die Stimmung mit dem Hauswart und Familie besserte sich tatsächlich von Tag zu Tag, zumal wir der Mannschaft für einen Fahrradausflug eine Kiste Bier versprochen hatten. Für die Unannehmlichkeiten während des Umbaus halt. Wahrscheinlich merkten sie selbst, das ein permanenter Konfrontationskurs eher kontraproduktiv ist.
Und tatsächlich konnten wir mit der „Mannschaft“ auch wieder etwas scherzen, selbst die Tochter lächelte wieder. Das Bad funktioniert auch zufriedenstellend. Alles ist gut. Die Zeit heilt alle Wunden; Das hatte mein Vater früher immer gesagt.
Doch irgendwann in der letzten Augustwoche  war es dann wieder da. Dieses komische Gefühl ….  Wollen die uns verarschen?
Im Briefkasten entdeckte ich ein Schreiben der Hausverwaltung. Zur Betriebskostenabrechnung 2012/2013 sollten wir schriftlich (?!) die Personenzahl an Bewohnern in unserer Wohnung mitteilen.
Ja Hallo? Was soll das denn. Das wurde bisher doch noch nie abgefragt. Wir hatten Phil mal nachmelden und deshalb Wassergeld nachzahlen müssen. Das war ja auch in Ordnung.
Die Wurzel des Übels - das Ventil

Aber dies und dann noch schriftlich? Denken „die“, das Harald bei uns während des Badumbaus gewohnt hat? Meine Nüstern fingen schon wieder an zu beben.
In dieser Hinsicht – also was die Personenzahlabfrage anging – konnte meine Löwin mich beruhigen. Alle im Haus wurden angeschrieben. Meine Paranoia entbehrte also jeglicher Grundlage. Aber für die folgende Nummer – vom selben Tage übrigens – kam keine Entwarnung von meiner Löwin. Eher im Gegenteil.
Denn am späten Nachmittag rief mich eine Mitarbeiterin der Hausverwaltung an. Im Keller tropft es wieder! Der Absteller im Keller gibt einfach keine Ruhe. Schon seit Anfang jener Woche pladderte es tröpfchenweise in die dort immer noch stehende schwarze Wanne. Ich hatte mich natürlich sofort davon persönlich überzeugt.
Die Mitarbeiterin wollte einen Ortstermin zur Besichtigung durch den „Leckorter“ absprechen. Sie dachte da an Dienstag, den 3. September. Morgens um 8.30 Uhr. Und ich dachte, „Du kannst mich auch mal lecken – und zwar …“
Das sagte ich ihr natürlich nicht. Ich wollte nachmittags, da wir beide arbeiten. Ob wir vielleicht den Hauswart in unsere Wohnung lassen könnten. Schließlich sollte der Leckorter ja die Leitung komplett durchprüfen.
Das lehnte ich logischerweise unter Hinweis auf das „Hausklima“ ab und versprach, sie am nächsten Morgen nach Rücksprache mit meiner Löwin zurückzurufen.
Meine Löwin war nämlich nicht da. Schwer genervt von dem Anruf rief ich Harald an und erzählte ihm von der Geschichte. Meine Befürchtung war nämlich, dass der Leckorter nichts findet und dann meint, alles aufhacken zu müssen. Damit am Ende auch unser neu gefliestes Badezimmer.
Harald meinte nur, das er während der Renovierung irgendwann mit dem Hauswart und dem Klempner unter dem Absteller stand. Denn das Problem ist das Absperrventil bzw. die dazugehörige Stopfdichtung. Dies sah auch der Klempner so.
Denn die Dichtung ist bereits so alt, das sie brüchig ist. Nach Ende unseres Umbaus sollte das repariert werden. Macht Sinn, da wir dann nicht mehr dauernd auf- und zudrehen mußten. Im Übrigen hatte selbst ich als Mann mit 2 linken Händen dies schon gesehen, als ich oben auf der Leiter stand.
Ich entschied mich, den Termin am 3.9. morgens dann doch selbst warzunehmen; 1 Tag Urlaub wurde notwendig. Also rief ich am nächsten Morgen an und bestätigte den Termin. Höhepunkt des Gespräches, in dem ich den Ablauf mit dem Klempner und Hauswart schilderte, war der Moment, als ich ins Telefon reinbölkte.
„Wenn bei uns was aufgehackt werden soll, dann Kostenvoranschlag, Anwalt und Ende. Bei uns ist trocken!“
Ich steigerte mich in den Folgetagen gut rein und riß meine Löwin auch etwas mit. Sie schaffte es nicht, mich wirklich zu beruhigen. Als der Termin dann endlich kam, dauerte es lediglich 5 Minuten.
Ich erklärte es nochmal in Ruhe, bei uns war nichts zu finden und das Ganze Problem löste sich in Luft auf.
Was lernen wir daraus: Öfter mal ruhig bleiben. Vielleicht auch die Fresse halten. Ist besser.
Jetzt – also ich schreibe dies Ende September – herrscht erstmal Ruhe.
Ich bleibe gespannt, versuche trotzdem entspannt zu werden.






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