Freitag, 8. November 2013

H Lecter: Bierdosensammlung 1/2

Ich weiß jetzt nicht mehr, wann es anfing mit den Bierdosen.
Irgendwann in meiner Ausbildung bei der Stadt Braunschweig saß ich mit meinem Kollega Fabi bei seinem Kumpel Hermann in dessen Zimmer in der Weststadt. Die Wand zierte ein Plakat von Wolters; beklebt war das Plakat mit Etiketten von Bierflaschen. Clou dabei war natürlich, dass es sich allesamt um verschiedene Etiketten handelte, mithin um eine Sammlung. Fabi hatte übrigens bei sich zu Hause ebenfalls so einen „Schrein.“
Meine Lieblingsgeschichte hierzu ist, wie beide versuchten, von einer Brauerei aus Südwestafrika (heute Namibia, damals noch unter Protektorat von Südafrika) Etiketten zugeschickt zu bekommen.
Sie setzten also mühsam einen Brief in englischer Sprache unter Zuhilfenahme eines Dictionary auf und schickten diesen nach Windhuk. Als Antwort kam ein Schreiben in deutscher Sprache mit mehreren Bierflaschenetiketten. Diese Etiketten waren natürlich auch der Stolz der Sammlung.
Zu dem Zeitpunkt (Sommer 1982 oder `83/84) steckte meine Sammlung noch in den Kinderschuhen. Dunkel kann ich mich erinnern, dass ich gerade mal die weißen Wolters Dosen (Halbliter) mit den verschiedenen Fürsten hatte. Diese Serie umfaßte damals 6 verschiedene Motive und waren die ersten Bierdosen, die die Brauerei in den 80ern auf den Markt brachte.
Ich ging seinerzeit durch sämtliche Supermärkte und kaufte jede Dose, die ich noch nicht hatte. Ob ich in Melverode schon ein Regal hatte, weiß ich heuer leider nicht mehr. Aber in der Nußbergstraße hatte ich ein 3 Meter Regal. Und das füllte sich ordentlich.
Meine Freunde hatte ich gebeten, mir von Reisen Dosen mitzubringen. Urmel, den ich damals gerade kennenlernte, war selbst Bierdosensammler und hatte noch doppelte, die er mir dankenswerterweise vermachte.
mit Fabi und "Beute" am Rhein
Auch Luigi war so freundlich, mir Dosen aus den USA zu überlassen. Wahrscheinlich hatte ich diese aber auch über Urmel bekommen. Die Sammlung wuchs und wuchs also.
Die schönste „Beschaffungstour“ war dann aber mit Fabi und Hermann in Hamburg. Zu dritt sind wir dort hingedüst, um uns noch fehlende Etiketten bzw. Dosen zu kaufen und unsere Sammlungen zu erweitern.
Ich z.B. hatte die komplette Serie 0,33 l der Becker-Brauerei aus dem Saarland mit 12 verschiedenen Motiven ergattern können. Wir reden hier von historischen Eisenbahnen!
Von einer anderen Tour ist das wunderschöne Foto am Hafen mit den Plastiktüten. Wie zu erkennen ist, hatten wir auch hier fette Beute gemacht.Auf dem zweiten Foto ist Hippo zu sehen.
Das war von unserer Studienfahrt nach Bonn mit meinen Studienkollegen – Fabi war einer davon, Hermann nicht, deshalb war Hermann hier auch nicht mit.
Selbstredend hatten wir die Biere eigenhändig verköstigt, was auch nicht immer ein Vergnügen war. Denn Selbsttrinken war nach Möglichkeit Pflicht. Stella Artois aus Luxemburg z. B. hatte ich dagegen gottlob so bekommen; Das Trinken dieses grausamen Getränks blieb mir also erspart.
Die Bierdosensammlung war auf alle Fälle ein Schmuckstück im Wohnzimmer der Nußbergstraße. Zur nächsten wichtigen Begebenheit in Sachen Bierdosensammlung muß ich allerdings etwas weiter ausholen.
Denn jetzt kommt Moni ins Spiel.
Es ging um ein Level 42 Konzert, für das wir noch Mitfahrer suchten oder aber Karten brauchten. So genau weiß ich es auch nicht mehr. Jedenfalls hatte ich mit dem Mädel über eine Zeitungsannonce Kontakt aufgenommen wegen der Karte(n) und wartete nunmehr abends vor dem Audimax der TU Braunschweig auf mein „Date.“
Ich saß dort eine ganze Weile, mehrere hübsche Mädels zogen an mir vorbei. Erkennungszeichen war wohl meine Jacke oder so – NEIN, ich hatte keine rote Rose in der Hand. Als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, tauchte ein unscheinbares Mädchen, welches auf den Laufstegen dieser Welt keine Berücksichtigung finden würde, vor mir auf.
auch Hippo half mit - Prost
Moni. Zuerst war ich enttäuscht, hatte ich doch insgeheim auf ein kleines Abenteuer gehofft (ich war seinerzeit solo, wie meistens eigentlich). Natürlich fing ich mich schnell, denn Moni stellte sich als äußerst nette und fröhliche Studentin heraus. Wir hatten dann beim Level 42 Konzert auch nen netten Abend.
Hippo war auch mit dabei. Bis heute werde ich sein „Baaam ….Bam!“, mit dem er akustisch seine „Luftbaßgitarre“ unterstrich, nicht vergessen. Dieser fröhliche Charakter paßte sehr gut zu Moni; warum das nichts wurde, weiß ich allerdings nicht mehr.
Was aber hat das mit der Bierdosensammlung zu tun? Nichts. Außer dass Moni irgendwann nach England gefahren war. Urmel und ich baten Moni, uns ein paar Bierdosen mitzubringen. So 3-4 Bierdosen aus England würden sich auf dem Regal garantiert gut machen.
Und dann kam Moni aus England zurück und hatte eine riesige Plastiktüte voller leerer Bierdosen dabei ! Moni selbst trank keinen Alkohol, aber ihre Mitreisenden waren gern behilflich. Bezahlen mußten wir die leeren Dosen natürlich nicht. Warum eigentlich natürlich?
Heute denke ich da anders drüber. Egal. Seinerzeit waren Urmel und ich hocherfreut. Alle Dosen waren doppelt; eine für Urmel, eine für mich …
Sogar ne Cider Dose war dabei. Ich stellte sie natürlich trotzdem ins Regal. Ein englisches Cider ist im englichen Pub eh trinkbar (Cider on the Tab!) und die Dose sah auch wirklich gut aus. Wie übrigens alle ausländischen Dosen, die in meiner Sammlung standen.

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