Sonntag, 6. Januar 2013

Contramann: Landtagswahl

Am 20.Januar ist es soweit: Die 1. Wahl in diesem Jahr. Landtagswahl in Niedersachsen. In den Umfragen bisher liegt die mögliche Koalition aus SPD und Grünen knapp vorne. Die weitere Regierung von Schwarz-Gelb steht auf der Kippe, zumal die FDP in den Umfragen unter 5% liegt.
FDP, Piraten und die Linke liegen demnach bei 3%.
Da fällt mir folgendes zu ein:
Alle, die ich kenne, sind am Klagen. Warum das ganze Geld für Griechenland? Warum das ganze Geld für die Banken? Mein Lohn ist seit Jahren nicht gestiegen, aber alles wird teurer! Die „da oben“, die machen sowieso alle, was sie wollen.
Eigentlich kenne ich von Freunden, Familie und Kollegen nur Klagen über das, was „schiefläuft“. Und wenn ich dann darauf hinwies, das die Linke die einzige Partei ist, die den jeweils bemängelten Mißstand beseitigen will, dann heißt es: „Die Linken machen es doch auch nicht besser.“
Das sagte mein Vater, seines Zeichens Träger des eisernen Kreuzes, Gott hab ihn selig, auch immer. Beliebt ist auch der Hinweis auf die Stasi-Vergangenheit. Oft wird die Linke gleich mit der SED gleichgesetzt. Die Leute verkennen da immer, das unter dem quasi zum Gott erhobenen Kanzler Adenauer viele ehemalige Nazis zu Amt und Würden kamen. Außer Globke im Kanzleramt stach da besonders der Verfassungsschutz hervor. Motto: Bei Gehlen lernst Du stehlen.
Sei es wie es sei: Ich glaube, das alle, die die Linke mit solchen plumpen Argumenten, wie soeben beschrieben, verunglimpfen, haben einfach Angst. Angst, mit ihrer Meinung allein dazustehn. Angst, sich lächerlich zu machen oder gar Schwierigkeiten zu bekommen. Mit der stillen Masse wollen sie mitschwimmen, bloß nicht auffallen.
Anders kann ich mir die Diskrepanz zwischen der geäußerten Meinung und der dazugehörigen politischen Willenserklärung nicht erklären.
Ein weiteres Argument, mit welchem ich aufräumen möchte, ist: Die Linke kann nicht Regierung, hat man ja in Berlin gesehen. Hier die Fakten dazu:
In 2007 uind 2008 hatte die Stadt Berlin Überschüsse erwirtschaftet. Das heißt, das die verantwortliche Rot-Rot Regierung keine zusätzlichen Kredite zum Haushaltsausgleich aufnehmen mußte.
Nach dem Bankenskandal mußte CDU-Diepgen 2001 seinen Platz zugunsten einer SPD-Grünen Koalition räumen; Ab Ende 2001 dann als Rot-rote Koalition aus SPD und PDS/die Linke. Im Herbst 2011 wurde diese Koalition durch eine schwarz-rote abgelöst. Hier die Tabelle zum Schuldenstand per 2008.
Also hiernach halte ich die Sorge, das die Linken immer nur Geld ausgeben, für unbegründet. Traurig dürfte hier eher sein, das zum Schuldenabbau wahrscheinlich eine Menge sozialer Projekte den Bach runtergingen.
Aber ich weiß natürlich auch, das dies jemanden, der partout die Linken ignorieren will, nicht überzeugen kann. Ich werde wie immer versuchen, nach der Wahl nicht allzu ärgerlich zu sein.
Sauer werde ich allerdings für den „worst case“: Den, bei dem hinterher alle sagen: „Davon haben wir doch nichts gewußt.“

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