Montag, 14. Januar 2013

Contramann: kurz gesehen im Dezember und Januar

nächsten Sonntag ist Wahl. Geht hin, wählt!

Wieder mal so ein Agitprop-Artikel in dedr Springerpresse. Das Ganze wird ins Lächerliche gezogen, weil Lafontaine in Uelzen vor „nur“ 70 Leuten spricht. Weil Sarah Wagenknecht in Niedersachsen „eine führende Rolle“ spielen soll, obwohl sie dort kein Mandat haben wird, da nicht zur Wahl aufgestellt. Na und?
Lafontaine Schwarz-Weiß-Malerei vorzuwerfen, weil er Reiche als „nichtsnutzige Bonzen“ bezeichnet, die „auf dem Rücken der echten Leistungsträger der Gesellschaft, den Arbeitern, ohne Anstrengung ihr Geld vermehren.“
Ausgerechnet die Welt. Aber indem man die eigene, übliche Praxis dem politischen Gegner vorwirft, lenkt man natürlich von sich selbst ab.
Gräuslich. Les den Artikel, blende die Agitprop aus und Du hast genug Argumente, um am Sonntag links zu wählen. Dann tu es auch!

Schon etwas älter, aber aktuell. Das die Linke „die einsamste Partei Deutschlands“ ist, soll Lafontaines Groll gegen die SPD geschuldet sein. Das die Linke von den möglichen Koalitionspartnern geschnitten wird, ist dem Text zwar zu entnehmen, aber nicht der Grund. Weil dies ja für den geneigten Leser aufgrund des Dauerfeuers seitens der Medien klar sein dürfte.
Es ist nun mal so, das die Medien jeden ins Abseits stellen, der sich gegen die „Blockparteien“ aus CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne stellt.
Und wenn Du Piraten oder die Rentnerpartei wählst, egal. Aber geh hin und tu es!

Das passt noch dazu. Parteichef Schlömer und Vize Nerz von den Piraten wollen die Spitzenleute mehr in den Vordergrund bringen. Sie sollen sich auch ohne Rückversicherung eines Parteitages äußern können, um schneller reagieren zu können. Dem Bild der Piraten in der Öffentlichkeit kann das nur gut tun, aber es ist auch ein kräftiger Schritt in Richtung „normale“ Partei.
Das ist halt das Problem der Piraten:
Sie verlieren sich in Grundsatzdiskussionen und kommen einfach nicht zum Punkt. Kein Wunder, wenn dann auch noch die Presse mit schlechten Umfragewerten (3% für Niedersachsen) draufhaut.
Marina Weisband hat sich zurückgezogen, das Wahlprogramm soll erst im Mai festgezurrt werden. Das klingt nicht gerade vertrauenserweckend. Ich finde es da sogar erstaunlich, das immer noch 3% bereit sind, eine Gruppierung zu wählen, die in wesentlichen politischen Fragen noch nicht einmal eine Position hat.
Am Ende hätt ich da womöglich noch Atomkraftbefürworter gewählt, bloß weil Sheldon Cooper aus Big Bang Theory auch dafür ist.

Auch im Focus werden mir unangenehme Wahrheiten nicht erspart. Rainer Haseloff, seines Zeichens Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hatte selbst als Akademiker in der DDR weniger als Hartz IV.
Recht hat er, der Mann. Schließlich kostet eine Wohnung ja auch nur 70 Mark incl. Nebenkosten. Brötchen 10, Straßenbahn 15 und Brot ca. 80 Pfennig. Das sind die Preise, die heute hier so bezahlt werden. Genau wie damals in der DDR halt.
Wie? Stimmt nicht? Es ist jetzt alles teurer? Dann hat Haseloff wohl doch Scheiße erzählt.
Aber der Focus hat ja noch mehr zu bieten: Arbeitgeberpräsident Hundt meint, das am Burn-Out nicht der Job schuld ist.
Tja, da haben die Betroffenen wohl eher private Probleme. Denn Arbeit macht frei, wie wir alle wissen. Arbeit schafft so viel Selbstwertgefühl, das dies als (Be)Lohn(ung) eigentlich ausreichen müßte. Ob als Müllmann, Fleischer oder Klofrau: Alle haben wir Spaß bei der Arbeit.
Das Freizeitverhalten und Privatleben eine große Rolle spielen beim Burn-Out, würde ich ja – im Gegensatz zu einigen Sozialromantikern – sofort unterschreiben. Aber das Arbeitgeber viel zur Vermeidung von Burn-Out am Arbeitsplatz tun und deshalb Burn-Out mit der Arbeit nichts zu tun haben kann, ist dann doch abenteuerlich.
Hundt sollte mal selber im Akkord in einer Gebäudereinigungskolonne für 900 € netto im Monat wucken. Dann reden wir weiter.
Arschloch.

Die Beamtenpensionen sprengen die Haushalte der Länder, meint die Verwaltungswissenschaftlerin (!?) Gisela Färber. Recht hat die Frau.
Endlich mal keine plumpe Beamtenhetze. Hier steht es in Kurzform. Die Länder haben jahrzehntelang keine Rückstellungen gebildet und stattdessen von dem Geld Lücken gefüllt: Straßenbau, Schulen günstigstenfalls davon finanziert.
Gestiegen sind Bezüge und Pensionen eher unterdurchschnittlich für den Einzelnen, aber dauernd wird über Summen geredet und nicht über die Gehaltsentwicklung für den einzelnen Beamten.
Denn tatsächlich bleiben die Bezüge und Gehälter im öffentlichen Dienst seit mehr als 10 Jahren hinter der Realeinkommensentwicklung zurück.

Rent-a-Rentner bleibt da als Lösung für fehlendes Geld im Alter. Solange ich noch krauchen kann, würde icxh sowas sofort machen. Auf 450 € Basis natürlich, das bessert die Pension auf.
Das Gefühl, gebraucht zu werden, gibt es noch umsonst dazu. Juchhu.
Wer will schon dauert in der Weltgeschichte herumreisen. Ich steh dann lieber nachts in der Tanke und kassiere.
Lt. Dieter Hundt gibt mir das ja auch Selbstwertgefühl. Besser drauf und länger leben, Jawoll!

Bild darf nicht fehlen. Die Franzosen sind einfach zu faul – wissen wir doch. Niedriges Renteneinstiegsalter, 35 Stunden Woche. Kein Wunder, das es bei unseren Nachbarn bergab geht und die Franzen das Toprating verlieren.
Denn ohne Toprating kein Top Rating!
Bild beruft sich auf Frankreich-Kenner, ohne Namen zu nennen. Dann war mein Vater wohl auch einer. Der wußte dies schon vor 40 Jahren und verriet es mir tatsächlich.
Schließlich war er schon 1940 beruflich in Paris.

Bettina und Christian Wulff trennen sich. Bettina, das blonde Luder, hat schuld. Systematisch zerstörte sie die Ehe – wie hier nachzulesen ist. Contramann ist geneigt, das auch zu glauben.
Sei es wie es sei: Christian sollte sich sagen: Und Tschüss!
Angeblich hat sie schon nen Neuen, wie ich auf RTL gehört habe.
Schaun wir.

Ganz zum Schluß:
Dies ist der 150. Blogeintrag auf hartmudo.de . Übern Jahreswechsel lief es ziemlich zäh, aber diese Kolumne lief richtig flüssig heut Nachmittag. Die 200 werd ich wohl vollmachen können, danach sehen wir weiter.
Von Spiel zu Spiel halt.
Und nicht vergessen: WÄHLEN GEHEN !

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