nächsten
Sonntag ist Wahl. Geht hin, wählt!
Wieder
mal so ein Agitprop-Artikel in dedr Springerpresse. Das Ganze wird
ins Lächerliche gezogen, weil Lafontaine in Uelzen vor „nur“ 70
Leuten spricht. Weil Sarah Wagenknecht in Niedersachsen „eine
führende Rolle“ spielen soll, obwohl sie dort kein Mandat haben
wird, da nicht zur Wahl aufgestellt. Na und?
Lafontaine
Schwarz-Weiß-Malerei vorzuwerfen, weil er Reiche als „nichtsnutzige
Bonzen“ bezeichnet, die „auf dem Rücken der echten
Leistungsträger der Gesellschaft, den Arbeitern, ohne Anstrengung
ihr Geld vermehren.“
Ausgerechnet
die Welt. Aber indem man die eigene, übliche Praxis dem politischen
Gegner vorwirft, lenkt man natürlich von sich selbst ab.
Gräuslich.
Les den Artikel, blende die Agitprop aus und Du hast genug Argumente,
um am Sonntag links zu wählen. Dann tu es auch!
Schon
etwas älter, aber aktuell. Das die Linke „die einsamste Partei
Deutschlands“ ist, soll Lafontaines Groll gegen die SPD geschuldet
sein. Das die Linke von den möglichen Koalitionspartnern geschnitten
wird, ist dem Text zwar zu entnehmen, aber nicht der Grund. Weil dies
ja für den geneigten Leser aufgrund des Dauerfeuers seitens der
Medien klar sein dürfte.
Es
ist nun mal so, das die Medien jeden ins Abseits stellen, der sich
gegen die „Blockparteien“ aus CDU/CSU, FDP, SPD und Grüne
stellt.
Und
wenn Du Piraten oder die Rentnerpartei wählst, egal. Aber geh hin
und tu es!
Das
passt noch dazu. Parteichef Schlömer und Vize Nerz von den Piraten
wollen die Spitzenleute mehr in den Vordergrund bringen. Sie sollen
sich auch ohne Rückversicherung eines Parteitages äußern können,
um schneller reagieren zu können. Dem Bild der Piraten in der
Öffentlichkeit kann das nur gut tun, aber es ist auch ein kräftiger
Schritt in Richtung „normale“ Partei.
Das
ist halt das Problem der Piraten:
Sie
verlieren sich in Grundsatzdiskussionen und kommen einfach nicht zum
Punkt. Kein Wunder, wenn dann auch noch die Presse mit schlechten
Umfragewerten (3% für Niedersachsen) draufhaut.
Marina
Weisband hat sich zurückgezogen, das Wahlprogramm soll erst im Mai
festgezurrt werden. Das klingt nicht gerade vertrauenserweckend. Ich
finde es da sogar erstaunlich, das immer noch 3% bereit sind, eine
Gruppierung zu wählen, die in wesentlichen politischen Fragen noch
nicht einmal eine Position hat.
Am
Ende hätt ich da womöglich noch Atomkraftbefürworter gewählt,
bloß weil Sheldon Cooper aus Big Bang Theory auch dafür ist.
Auch
im Focus werden mir unangenehme Wahrheiten nicht erspart. Rainer
Haseloff, seines Zeichens Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt,
hatte selbst als Akademiker in der DDR weniger als Hartz IV.
Recht
hat er, der Mann. Schließlich kostet eine Wohnung ja auch nur 70
Mark incl. Nebenkosten. Brötchen 10, Straßenbahn 15 und Brot ca. 80
Pfennig. Das sind die Preise, die heute hier so bezahlt werden. Genau
wie damals in der DDR halt.
Wie?
Stimmt nicht? Es ist jetzt alles teurer? Dann hat Haseloff wohl doch
Scheiße erzählt.
Aber
der Focus hat ja noch mehr zu bieten: Arbeitgeberpräsident Hundt
meint, das am Burn-Out nicht der Job schuld ist.
Tja,
da haben die Betroffenen wohl eher private Probleme. Denn Arbeit
macht frei, wie wir alle wissen. Arbeit schafft so viel
Selbstwertgefühl, das dies als (Be)Lohn(ung) eigentlich ausreichen
müßte. Ob als Müllmann, Fleischer oder Klofrau: Alle haben wir
Spaß bei der Arbeit.
Das
Freizeitverhalten und Privatleben eine große Rolle spielen beim
Burn-Out, würde ich ja – im Gegensatz zu einigen Sozialromantikern
– sofort unterschreiben. Aber das Arbeitgeber viel zur Vermeidung
von Burn-Out am Arbeitsplatz tun und deshalb Burn-Out mit der Arbeit
nichts zu tun haben kann, ist dann doch abenteuerlich.
Hundt
sollte mal selber im Akkord in einer Gebäudereinigungskolonne für
900 € netto im Monat wucken. Dann reden wir weiter.
Arschloch.
Die
Beamtenpensionen sprengen die Haushalte der Länder, meint die
Verwaltungswissenschaftlerin (!?) Gisela Färber. Recht hat die Frau.
Endlich
mal keine plumpe Beamtenhetze. Hier steht es in Kurzform. Die Länder
haben jahrzehntelang keine Rückstellungen gebildet und stattdessen
von dem Geld Lücken gefüllt: Straßenbau, Schulen günstigstenfalls
davon finanziert.
Gestiegen
sind Bezüge und Pensionen eher unterdurchschnittlich für den
Einzelnen, aber dauernd wird über Summen geredet und nicht über die
Gehaltsentwicklung für den einzelnen Beamten.
Denn
tatsächlich bleiben die Bezüge und Gehälter im öffentlichen
Dienst seit mehr als 10 Jahren hinter der Realeinkommensentwicklung
zurück.
Rent-a-Rentner
bleibt da als Lösung für fehlendes Geld im Alter. Solange ich noch
krauchen kann, würde icxh sowas sofort machen. Auf 450 € Basis
natürlich, das bessert die Pension auf.
Das
Gefühl, gebraucht zu werden, gibt es noch umsonst dazu. Juchhu.
Wer
will schon dauert in der Weltgeschichte herumreisen. Ich steh dann
lieber nachts in der Tanke und kassiere.
Lt.
Dieter Hundt gibt mir das ja auch Selbstwertgefühl. Besser drauf und
länger leben, Jawoll!
Bild
darf nicht fehlen. Die Franzosen sind einfach zu faul – wissen wir
doch. Niedriges Renteneinstiegsalter, 35 Stunden Woche. Kein Wunder,
das es bei unseren Nachbarn bergab geht und die Franzen das Toprating
verlieren.
Denn
ohne Toprating kein Top Rating!
Bild
beruft sich auf Frankreich-Kenner, ohne Namen zu nennen. Dann war
mein Vater wohl auch einer. Der wußte dies schon vor 40 Jahren und
verriet es mir tatsächlich.
Schließlich
war er schon 1940 beruflich in Paris.
Bettina
und Christian Wulff trennen sich. Bettina, das blonde Luder, hat
schuld. Systematisch zerstörte sie die Ehe – wie hier nachzulesen
ist. Contramann ist geneigt, das auch zu glauben.
Sei
es wie es sei: Christian sollte sich sagen: Und Tschüss!
Angeblich
hat sie schon nen Neuen, wie ich auf RTL gehört habe.
Schaun
wir.
Ganz
zum Schluß:
Dies
ist der 150. Blogeintrag auf hartmudo.de . Übern Jahreswechsel lief
es ziemlich zäh, aber diese Kolumne lief richtig flüssig heut
Nachmittag. Die 200 werd ich wohl vollmachen können, danach sehen
wir weiter.
Von
Spiel zu Spiel halt.
Und
nicht vergessen: WÄHLEN GEHEN !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen