Freitag, 11. August 2023

Contramann: kurz gesehen im August

https://taz.de/Nato-Gipfel-in-Vilnius/!5943642/
Noch vor 10 Jahren hätte es diesen Kommentar in der früheren Vorzeigezeitung politisch „links“ denkender Menschen nicht gegeben. Ich mutmaße, dass mit Aufkommen der „woken“ Gesinnung – spätestens seit dem Konflikt in Syrien und der folgenden Flüchtlingsaufnahme vor ca. 8 Jahren – bei den Journalisten und auch den Lesern der TAZ ein Gesinnungswandel eingetreten ist.
Ja, die ehemaligen Studenten geisteswissenschaftlicher Fächer sind im Bildungsbürgertum angekommen, haben ein gutes Einkommen und sogar Eigentum angesammelt. Vorbei sind die Zeiten des sozialen Engagements – jetzt sind sie ja wohlsituiert. Dies verlieren zu können macht ihnen Angst. Um sich diesen Widerspruch im Leben nicht eingestehen zu müssen, verlegten sich diese Kreise aufs Gendern statt sozialer Gerechtigkeit. Und schon wird der (sozial benachteiligte) Proletarier mit geringer Bildung zum Feindbild, weil der „unverständlicherweise“ die soziale Gerechtigkeit statt korrektem Gendern anmahnt.
Diese ganze verlogene Mischpoke von linksliberalen Kreisen kotzt mich an. Den mehr als drohenden Klimawandel sehe ich zwar ebenfalls als Kernfrage der heutigen und zukünftigen Generationen an. Jedoch ist diese nicht ohne eine Beschränkung des momentanen Raubtierkapitalismus erreichbar. Damit wären wir immer noch bei der sozialen Frage, von der die Redaktion der TAZ dank des Gendern zunehmend ablenkt.
Und jetzt das: Einen NATO Beitritt der Ukraine zu befürworten unterminiert jeglichen Friedensgedanken linker Gesinnung. Statt diplomatische Initiativen zur Beilegung des Konflikts zu fordern, werden weitere Waffenlieferungen an die Ukraine gutgeheißen. Warum dies schlecht ist, erspar ich mir an dieser Stelle. Ich allein habe schon genug dazu geschrieben; sucht es selbst noch einmal raus, falls ihr nicht alleine drauf kommt.

https://taz.de/Carola-Rackete-ueber-ihre-EU-Kandidatur/!5945305/
Hilfe, die Verrückte ist wieder da. Und bei den Linken gelandet, für die sie jetzt ins europäische Parlament einrücken möchte. Und lt. diesem Interview ist sie voll auf Parteilinie: Streng antifaschistisch - was ich aufgrund der Erfahrungen während der Corona-Jahre und des leider immer noch aktuellen Kriegs in der Ukraine eher kritisch betrachte, insbesondere bei Frau Rackete, wenn ich mich an ihre fehlgeleiteten Emotionalität bei der Rettung Schiffsbrüchiger aus dem Mittelmeer erinnere.
Oder etwas genauer: Dieser von den Grünen und den Teilen der Linken, die die Politik dieser Partei im Moment bestimmen, gelebte „Antifaschismus“ und die damit verbundene Ächtung von demonstrierenden Bürgern als „rechtsoffen“ oder gleich als Nazis ist in ihrer radikal geäußerten Meinung eine Denkungsart oder von mir aus auch Sichtweise, für die mir nur ein Begriff einfällt: Faschistisch.
Nein - links kann man die Partei „die Linke“ seit Corona, dem Ukrainekrieg und besonders dem Genderwahn nicht mehr verorten. Ebensowenig wie die Grünen und im Übrigen auch „die Partei“ von Sonneborn - zumindest, wenn es um Nazis geht. Allen ist gemein, dass sie der Hass auf alles Rechtsradikale dazu verleitet, sich ebenso menschenverachtend wie diese zu äußern oder zu handeln.
„Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen.“
https://beruhmte-zitate.de/zitate/125825-voltaire-ich-verachte-ihre-meinung-aber-ich-gabe-mein-lebe/
(...Obwohl regelmäßig Voltaire zugeschrieben, stammt dieser Satz von Evelyn Beatrice Hall (Pseudonym Stephen G. Tallentyre), die ihn in ihrem Buch "The Friends of Voltaire" (1906, archive. org) benutzte, um Voltaires Einstellung zu Claude Adrien Helvétius zu charakterisieren…)
Diesen alten demokratischen Grundsatz haben viele Linke während Corona und auch im Ukrainekrieg vergessen.

https://www.focus.de/politik/deutschland/schwarzer-kanal/die-focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-klassenkampf-gegen-die-idioten-da-unten-die-cello-kinder-der-letzten-generation_id_195312837.html
Wieder Fleischhauer. Genüßlich spießt er den Auftritt von Carla Hinrichs (letzte Generation) bei „Stern TV“ auf. Als Pocher über Autos und Grüne schwadronierte, wurde es Frau Hinrichs zuviel. Sie könne es nicht mehr aushalten - meinte sie mit „bebender Stimme.“
Antwort Pocher: „Dann musst Du gehen.“
Geil. So und nicht anders. Keine wortreiche Auseinandersetzung mit dem überkandidelten Gör. Da ist jedes Wort zuviel.
Immer mehr Leute in Deutschland leben unter dem Existenzminimum und auch die letzte Generation (auch SPD, Grüne, Linke, Antifa etc.) bekämpft die Geister, die sie selbst gerufen hat (z.B. Faschismus), mit woken Mitteln.
Hierzu Fleischhauer:
„Es ist aus der Mode gekommen, die Welt als Welt von Klassengegensätzen zu sehen. Nicht einmal in der SPD ist davon noch die Rede. Lieber spricht man über die Gendergerechtigkeit, der es zum Sieg zu verhelfen gelte, den Kampf gegen den Rassismus und Kolonialismus in unseren Köpfen, den Weg zum Klimafrieden.“

https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/milliardenmunition/
Verteidigungsminister Boris Pastorius möchte 20 Milliarden Euro für Munition ausgeben. 100 Milliarden für seinen Verteidigungshaushalt hatte er ja bereits ohne große Diskussion erhalten. Der deutsche Staat hats ja.
Hat es aber nicht für die marode Infrastruktur oder soziale Einrichtungen wie Krankenhäuer, Altenheime und Kindergärten. Da wird um jedes Milliönchen gerungen.
Das ist sozialer Sprengstoff par excellence.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

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