Montag, 7. November 2022

Contramann: kurz gesehen im November

https://www.heise.de/tp/features/Lobbykratie-und-Parteienfrust-Wenn-Wahlen-etwas-aendern-wuerden-7271294.html
60% der deutschen Wähler trauen den Parteien nicht zu, die drängenden Probleme der Zeit wie z.B. die Klimakrise zu lösen. Da ist es bezeichnend, dass Umweltaktivisten Mitte September die Parteizentrale der Grünen blockiert hatten. Spätestens seitdem diese wieder in der Regierung sind,agieren sie konträr gegen die Interessen ihrer Wähler.
Aber warum ist das so? Leider wird dies in diesem Artikel nicht näher erläutert. Dass soziale wie ökologische (außerparlamentarische) Bewegungen in der Allmacht von Konzernen das Problem sehen, würde ich unterschreiben.
Näheres dazu kann man allerdings hier nicht erfahren.

https://publikumskonferenz.de/blog/2022/10/09/deutschlands-absturz-scholz-baerbock-habeck-und-das-neue-deutsche-elend/
Nach 16 Jahren Merkel hatten sich vor allem die Linksintellektuellen aus dem gehobenen Bildungsbürgertum eine Vielzahl an Verbesserungen vor allem beim Umbau zu einer ökologischen und sozialen Wirtschaft erhofft. Die noch vor 40 Jahren erhoffte Entmilitarisierung dagegen ist in diesen Kreisen bereits seit der Jahrtausendwende nicht mehr Thema.
Dies ist nicht nur dem Krieg in der Ukraine geschuldet; schon zuvor taugten die unnötigen Toten im Jemen oder Afghanistan höchstens zum kurzen Empörungsschniefer während der Flasche Prosecco zur Tagesschau.
Aber vor allem von der Ökologie müsste dieser Personenkreis besonders enttäuscht sein. Erhofften sie sich doch von den Grünen und der SPD in der Regierung eine Durchsetzung der Energiewende. Stattdessen propagiert der grüne Wirtschaftsminister den Ankauf des zuvor zurecht verpönten Fracking-Gases und eine Verlängerung des Betriebes dreier Atommeiler.
Befeuert wird das Ganze noch von den wahrlich nicht mehr freien Leitmedien. Denn einerseits sind diese in wenigen großen Konzernen zentriert und andererseits auch noch von Anzeigenkunden abhängig, da insbesondere die Printmedien dank der Umsonstmentalität (leider auch meiner) unter einem erheblichen Leserrückgang leiden.
Nach einem Jahr der neuen Regierung ist es also kalt und stürmisch in Deutschland geworden. Da sehnt man sich ja schon fast nach Angela Merkel zurück. Doch dies können sich SPD- wie Grünenwähler natürlich nicht eingestehen.

https://www.heise.de/tp/features/Ich-moechte-keine-Russen-sehen-ist-salonfaehig-7285311.html
Meine Güte, wie entlarvend. Ich würde ja sagen, gleiches Recht für alle. Wenn man sagen darf, dass man hier (ob in der S-Bahn oder der Kölner Domplatte in der Silvesternacht oder oder oder) keine Flüchtlinge aus Russland sehen möchte, sollte man auch sagen dürfen, dass man z.B. keine Ukrainer oder Syrer sehen möchte. Dass die Schreiberin der beschriebenen Floskel selber Ukrainerin ist, würde ich da ja gelten lassen.
Aber dann doch bitteschön auch im umgekehrten Fall.

https://www.sahra-wagenknecht.de/de/article/3214.xxx.html
Richtig bissig, die Sahra.
„Zwar ist in linksliberalen Debatten ständig von Minderheiten die Rede, deren Befindlichkeiten und Gefühle vor allen Zumutungen des Lebens geschützt werden sollen. Aber wehe eine Minderheit wagt es, nicht nur Gefühle, sondern auch eine Meinung zu haben, die sich von der des linksliberalen Mainstreams unterscheidet. Dann ist es vorbei mit der viel beschworenen Toleranz.“
Auch der Rest ist lesenswert.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/exklusiv-nord-stream-explosionen-ostsee-linke-politikerin-sahra-wagenknecht-bundesregierung-verweigert-informationen-zu-pipeline-anschlaegen-li.277250
Da wurde im September noch lauthals spekuliert, dass Russland die (eigenen, wohlgemerkt!) Pipelines Nordstream 1 und 2 nahe Bornholm durch Sprengungen beschädigt hätten. Zu der fraglichen Zeit fand um Bornholm ein Nato-Seemanöver statt. Und die NATO hatte nichts von der Anwesenheit russischer U-Boote oder Marinetaucher bemerkt?
Es wurde dann aber noch krasser: Der Eigentümer der Pipelines – Russland – wurde von den Untersuchungen ausgeschlossen. In unserer freien Gesellschaft ist es normalerweise ein No-Go, dem Eigentümer Informationen zu verweigern. Es sei denn, man hat Anhaltspunkte zumindest für eine Mitschuld des Eigentümers.
Als Sahra Wagenknecht die Bundesregierung nun zu Ergebnissen der Untersuchungen zu den Anschlägen auf die Pipelines befragte, erhielt sie keine Informationen. Einerseits wurde wohl bislang noch nichts untersucht (ist bald 1 Monat her, Stand: 17.10.2022), andererseits unterliegen die Ergebnisse der Geheimhaltung durch die Geheimdienste.
Praktisch. Ich folgere daraus: Die Russen waren es ergo nicht, denn das hätte man ja sicherlich veröffentlichen können, weil der „Feind“ muss ja nicht geheimdienstlich geschützt werden muss. Diesen Schutz bräuchten höchstens die eigenen Geheimdienste, was mich vermuten lässt…
Wie verlogen das alles nur ist. Hütet Euch vor der dunklen Seite der Macht!

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“






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