Donnerstag, 10. Oktober 2019

Contramann: Aus dem Forum zu…


... Telepolis zu diesem Artikel vom 15.8.2019:
https://www.heise.de/tp/features/Indymedia-Verbot-Wenn-die-Sturmgeschuetze-der-Demokratie-schweigen-4497705.html

„Krieg Superreicher gegen uns alle. Wir verlieren - solange Neolibs regieren
Die Medienmacht haben die superreichen Medienbesitzer.
Und die können die Kids hirnwaschen.
Nicht mehr ihre eigenen Rechte und dass sie ausgebeutet und abgezockt werden interessiert mehr, sondern das neue I-Phone, der neueste Turnschuh.
Jeglicher Widerstand gegen totalen Konsumrausch soll durch Hirnwäsche vernichtet werden.
Früher war noch allen bekannt: Springer verbreitet neoliberale Propaganda.
Einige haben sich dagegen gewehrt, andere haben es hingenommen.
Dass Springer neoliberal/rechtskonservativ ist, wussten alle.
Heute ist es schlimmer, von Orwell wurde gelernt. Es wird gelogen, verdreht und geleugnet was das Zeug hält.
Staatlich finanzierte Rechtsextremisten geben die Parole aus: Rechtskonservative Medien und Regierung seien "links".
Also müsse man nur ganz extrem neoliberal wählen und gegen "Linke" (und deren Themen wie Verbraucherschutz etc.) hetzen und alles wird gut.
Die Realität (wem die Massenmedien gehören, wer an der Regierung ist etc.) wird im Interesse der Superreichen einfach geleugnet.
Erstaunlich ist immer wieder, wie viele darauf reinfallen, obwohl sie es heutzutage eigentlich besser wissen müssten.
Echte Linke wurden mit aller neoliberalen Medienmacht vernichtet, Pseudolinke (meist Kirchenleute) hochgeschrieben und finanziert.
Anstatt jetzt zu erkennen: Wir brauchen mehr echte Linke und müssen die echten Linken unterstützen und evtl. sogar neue linke Parteien gründen, wird blind den extremneoliberalen Hündchen der Superreichen gefolgt.
Und die führen einen Krieg gegen die Bevölkerung, "Privatisierung"/Verscherbeln an Spekulanten bis die Innenstädte entvölkert/frei von Einheimischen sind, alle Preise steigern bis niemand außer den Superreichen überlebt.
In London, Paris ist das bereits größtenteils so.
Filmtipp: Die Macht der Superreichen.“

In der zweiten Hälfte seines Beitrags im Forum verhebt sich der Autor ein wenig und lässt eine latente Paranoia gegenüber dem „System“ im Allgemeinen durchscheinen. Aber die indirekte Kritik an der Jugend, die den Konsum voll verinnerlicht hat und erst seit kurzem dank Friday for Future ein wenig Engagement zeigt, trifft meiner Ansicht nach den Kern der Sache.
Apropos Paranoia dem System gegenüber... Bei diesen Leuten aus einer zumeist anarchistischen Gedankenwelt ist Vorsicht geboten. Wenn man schon mangelnde Demokratie und eingeschränkte Freiheiten in unserer Gesellschaft kritisiert, kann man ruhig das System beseitigen wollen. Eine totale Anarchie kann zwar naturgemäß nicht funktionieren, weil Menschen egoistisch sind und zumeist nach dem eigenen Vorteil schielen. Dennoch ist Träumen natürlich nicht verkehrt.
Aber: Diesen Leuten geht es eher darum, politische Gegner zu bekämpfen und diese in ihrer Freiheit einzuschränken. Rache ist halt süß - und schon im alten Testament hieß es „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“
So sehr ich die „echten“ Linken den Pseudos a la Kipping und Co vorziehe, so hege ich die Befürchtung, dass hierbei eine ganze Menge an Hohlschädeln einfach ihr Mütchen kühlen will und bei tatsächlicher Machtübernahme zu eher faschistischen Ansichten und dann entsprechenden Handlungen tendiert. Der Grat ist also sehr schmal gestaltet, da rutscht man schon mal aus. Ich hoffe nur, dass ich selbst bei der Gratwanderung zwischen Demokratieverständnis und Einsicht zur starken Veränderung des Systems nach vereinzelten Stolpern auf dem richtigen Weg bleibe.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen