Sonntag, 20. Januar 2019

Contramann: Migration

https://www.heise.de/tp/features/Ich-migriere-wohin-ich-will-4232614.html
natürlich ist man als Deutscher im Ausland willkommen – weil man Geld mitbringt und spätestens dann wieder geht, wenn dies alle ist. Weil man aus einem reichen Land kommt und sicher nicht im armen Land bleiben möchte, welches auch nicht den gewohnten Lebensstandard sicherstellen oder gar verbessern kann.
Doch anstatt den Artikel selbst zu zerpflücken, gebe ich hier einen Mix von zwei Meinungen aus dem Forum wieder. Zitate des Kommentators in „Rot“.

Es ist interessant zu beobachten, wie jemand in einer Blase lebt und sich die Welt zurecht biegt.
„Diese zwei Privilegien machen mich aus Sicht der nationalen Behörden weltweit zu einem besseren Menschen als jemanden, der zum Beispiel aus Syrien, Iran oder der Türkei stammt. Komplett irre, oder?“
In dieser Fantasiewelt räumen Einreisebehörden Privilegien ein, in der Realität aber richten sie sich vernünftigen Kriterien: wird derjenige auch wieder ausreisen? Wer aus einem reichen Land in ein armes kommt, wird auch wieder zurückreisen. Hat der EInreisende ausreichende finanzielle Mittel? Wenn nein, kann er hohe Kosten verursachen. Wenn ja, bringt er Geld ins Land.
Genauso verquer ist es, sich zu denken, die Behörden machen aus manchen "bessere Menschen". Wie soll das gehen? Charakterliche Umerziehung in fünf Minuten an der Grenze?
„Sobald man das Pech hat, dass der eigene Name nicht deutsch klingt, schlägt der Alltagsrassismus mit voller Wucht zu.“
Alltagsrassismus ist genauso eine Erfindung wie Alltagssexismus. Er ist das Produkt von wohlstandsverwöhnten Prosecco-Linken, die in einem der gerechtesten Länder der Welt leben und sich aus Überdruss alles mögliche einbilden.
„In Istanbul lernte ich vor einigen Jahren eine syrische Studentin kennen, die vor dem Ausbruch des Krieges in die Türkei gekommen war [...]Durch den Krieg konnte sie nicht mehr zurückkehren. Ihre Heimatstadt war längst ein Trümmerhaufen. Die Türkei in Richtung EU verlassen konnte sie aber auch nicht. Sie saß im Niemandsland fest. Die europäischen Konsulate verweigerten ihr ein Visum. Warum? Einzig und allein, weil sie zufällig einen syrischen Pass hatte. Dass sie jung, gebildet und gut ausgebildet war, interessierte die Bürokraten nicht. [...] Und alles nur wegen einem Fetzen Papier, den man bei der Geburt erhält.“
In der Blase fallen dem Autor nicht die wichtigen Fragen ein. Warum ist die Frau nicht nach Syrien, in ihre Heimat, zurück? Weite Teile Syriens sind vom Krieg verschont geblieben. Warum wollte die Frau in die EU und nicht in der Türkei bleiben? Nun, sie hat ein besseres Leben gesucht und der Krieg hat ihr zum Glück einen Anlass geboten. Das ist ihr gutes Recht. Es ist aber auch das Recht von hochbevölkerten Ländern, wie es viele davon in Europa gibt, solche Ansinnen abzulehnen. Und welchen Beruf hat die Frau? Wird sie hier gebraucht? Oder ist sie Journalistin und würde sie einen eh prekären Arbeitsmarkt noch verschärfen?
Auch hier sind die Gründe nicht "ein Fetzen Papier, den man bei der Geburt erhält", sondern einfache rationale Gründe. Ich arbeite hier in Deutschland mit drei Mitarbeitern aus dem arabischen Raum. Sie hatten kein Problem, weil sie qualifiziert sind und extremistisch sind sie auch nicht.
„Es könne ja jeder behaupten, Schriftsteller zu sein, er solle Belege mitbringen. Die offizielle Einladung genügte als Beleg offenbar nicht, und die Mühe einer simplen Internetsuche überforderte die Beamten. Der Grund für all den überflüssigen Ärger: Der "falsche" Pass.“
Es obliegt dem Antragsteller, Belege einzureichen, nicht die Behörden müssen das für ihn tun. Und dann soll es daran liegen, dass er den "falschen Pass" hat.
„Weil wieder mal die Falschen über Migration debattieren, weil manch einer sogar so weit geht, das Grundrecht auf Asyl infrage zu stellen.“
Anscheinend ist diese Scheinwelt zutiefst undemokratisch. Die Botschaft: nur die "richtigen", das heißt: Befürworter der offenen Grenzen, dürfen darüber debattieren. Wer dem kritisch gegenüber steht, ist "der Falsche". Man fragt sich, was geschehen ist, dass sich in diesem Land solche totalitären Ansichten entwickeln konnten.
Dann wird noch ein Strohmann-Argument verwendet: fast niemand stellt das Grundrecht auf Asyl in Frage. Allerdings wird das Asylrecht durch Massenmigranten, die schon pro Forma und klar ersichtlich ein Anrecht auf Asyl haben, missbraucht. Ebenso missbrauchen es manche Aktivisten, die Massenmigration als vom Asylrecht gedeckt sehen.
Man muss schon arg in einer Blase leben, wenn man mit dem Asylrecht argumentiert, weil das ein Schuss nach hinten ist. Art. 16a Grundgesetz:
„(1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.
(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.“
Und dann weiter zum Migrationspakt:
„Weil in Kürze der UN-Migrationspakt unterzeichnet werden soll, der gerade zum großen Aufreger wird.“
Der wird also "zum Aufreger"? Und nicht: "viele Bürger regen sich darüber auf"? Der Pakt wurde von den Medien totgeschwiegen, bis eine größere Anzahl von Bürgern über die sozialen Medien erst davon erfuhren.
Aber das passt ja nicht in die Scheinwelt, also werden aus den sozialen Medien "rechtsradikale Verschwörungsspinnerkreise" gemacht:
„In rechtsradikalen Verschwörungsspinnerkreisen kursiert er schon lange - da wird er als Beleg für die Umvolkungsängste von AfD, Identitären, Pegida und all den anderen rassistischen Lautsprechern zitiert.“
Den Bürgern wirft er naive Allesgläubigkeit vor, zeigt sie aber nur bei sich selbst:
„Man könnte verstehen, dass dieser nicht bindende Pakt im Kern nur eines will...“
Der Pakt ist ein Vertrag und pacta sunt servanda. Man unterschreibt keinen Vertrag, der nicht bindend ist. Und die Grünen haben bereits die Umsetzung in nationales Recht gefordert. Wer das in seiner Scheinwelt ausblendet, dem ist wohl nicht mehr zu helfen.
„Und was wäre, wenn Deutschland mir nicht wirtschaftlich die Bedingungen liefern würde, unter denen ich ein gutes Leben führen kann? Würde ich bleiben und mich einfach meinem Schicksal ergeben? Nein, selbstverständlich nicht! Ich würde mir ein Land suchen, das bessere Bedingungen bietet und alles daransetzen, dorthin zu gelangen und dort Fuß zu fassen!“
Das ist richtig und das läuft so ab: man stellt im Wunschland einen Antrag auf Einreise und reist ein, wenn man ihn bewilligt bekommt. Und wenn man ihn nicht bewilligt bekommt, weil das Land vielleicht fürchtet, das Elend aus Deutschland zu sich zu holen, dann hat man Pech gehabt. Aber in ein Land, in dem man sich niederlassen und Teil der Gesellschaft werden will, illegal unter Verletzung der Gesetze des Landes zu betreten, ist keine Option.
„Und was das Auswandern betrifft: Sollte es so weit kommen, dass die rassistischen, von Hass zerfressenen Rechtsradikalen irgendwann wieder das Ruder in Deutschland übernehmen - ja, dann würde ich gehen, ohne mich nochmal umzudrehen, und ich würde diesem Land keine Träne nachweinen.“
Auch das ist Scheinwelt, in das man sich hineingesteigert hat. Viele "Aktivisten" wie der Autor bezeichnen doch jeden als "Faschist", "Rassist" oder "Nazi", der bei drei nicht die Grenzen öffnen will. Er sieht überall Faschisten wo keine sind und übersieht, dass gerade Linksextreme faschistische Tendenzen aufzeigen, indem sie keine andere Meinung gelten lassen und die eigene Meinung z.T. mit dem Prügel in SA-Manier durchsetzen.
Alles in allem tun die geistigen Verrenkungen, Gedankenfehler und Außerachtlassungen solcher Menschen, die in Scheinwelten leben, weh. Wenn sie an die Macht kommen, werden sie das Land innerhalb einer Generation abwracken. Nicht nur durch Migration, sondern durch Feminismus, Genderismus, Gleichstellung und Ökowahnsinn.
Damit hilft Deutschland nicht Kalkutta, es wird Kalkutta.
Fazit: Dümmer gehts immer...

Auch wenn ich diese Ansichten nicht zu 100% unterschreiben kann, weil die Fokussierung auf den „Sozialtourismus“ das Leid der Flüchtlinge zu sehr in den Hintergrund drängt, finde ich das Auseinandernehmen der in meinen Augen rassistischen Einstellung des Autors gelungen. Solche Fantasten mit ihrer streng dogmatischen Weltsicht a la „Böse 1. Welt, gute 3. Welt“ für gefährlicher als die AfD, welche sich selbst entlarvt, wenn man sie nur in Ruhe liegen lassen würde. Wie einen Harzer Käse in der Sonne.
Aber nein... Leute wie Gerrit Wustmann mit ihrer fatalen Fehlsicht treiben der AfD die Leute nur so zu, indem sie die Zusammenhänge zwischen Migration und Lohndumping einfach ignorieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen