Dienstag, 2. Mai 2017

Hartmudo: englische Woche 3/3

Montag, 10. April. Zum Abschluss der englischen Woche stellte sich der Dynamo aus Dresden im Stadion an der Hamburger Straße vor. Eintracht und Dresden sind mit jeweils 14 Punkten aus den letzten 6 Spielen die aktuell erfolgreichsten Teams der zweiten Liga. Vor dem Derby am Ostersamstag war dies wohl das schwerste Spiel für Eintracht, entsprechend skeptisch sah ich dem Spiel entgegen.
Denn mit Quirin Moll fehlte der Eintracht der Abräumer vor der Abwehr dank seiner 10. gelben Karte. Und gegen die Spitzenteams der Liga hatte Eintracht diese Saison noch nicht viel gerissen, sprich einen Sieg eingefahren. Dresden wäre mit einem Sieg beim BTSV auf 3 Punkte an die Eintracht herangerückt, da kann man den Aufsteiger aus Sachsen getrost als Spitzenteam bezeichnen.
Dieses Spiel wollten meine Löwin und ich in Ruhe vor dem heimischen Fernseher verfolgen, schließlich war es das Montagsspiel auf Sport 1. Ursprünglich hatten wir für dieses Wochenende eine Busreise nach Paris mit Frida und Harald eingeplant. Dies fiel jedoch wegen des mehr als dubiosen Reiseunternehmens ins Wasser. Den Urlaub an diesem Montag hatten meine Löwin und ich aber schon eingepreist, ich hatte zusätzlich noch den Dienstag freigenommen. Ein verlängertes Wochenende also.
Das wir beide sportlich begannen. Am Samstag trafen wir uns mit Patti und Pocke zum Discgolf im Westpark. Vor allem meine Löwin war richtig heiß auf dieses Spiel, sie hatte für uns beide sogar schon 2 Sätze mit jeweils 3 Discs besorgt. Zwei Einsteigermodelle, daher preiswert. Trotz eines bewölkten Himmels sattelten wir unsere Räder und fuhren über das Ringgleis zum Madamenweg 91.
Soweit zur Adresse, an der wir auch schön vorbei bretterten. Um halb Zwölf waren wir mit Patti und Pocke vorm Eingang verabredet, aber wo war der Eingang? Links wie rechts freies Feld oder einfach nur der Park. Bei der Suche hatte ich meine Löwin aus den Augen verloren, da ich Google Maps zu Rate ziehen wollte.
Mühsam tastete ich mich über Stock und Stein zum Eingang heran. Tatsächlich stand dort ein riesiges Schild; wie konnten wir das nur übersehen? Ich fuhr den Stichweg hinein und schaute mich am Parcours mit den ersten 4 Bahnen um. Nein, meine Löwin war noch nicht da, sie suchte also noch. Dies war einer dieser Momente, woran ich erkenne, das ein Handy ein nützliches Werkzeug sein kann.
Patti und Pocke waren auch schon auf dem Madamenweg angekommen. Nach kurzen Telefonaten sah ich Patti und Pocke am Eingang beim Schild stehen; die beiden waren wegen des Wetters mit dem Auto angereist. Ich ging zu beiden hin, ließ mein Fahrrad unbeaufsichtigt. Meine Löwin kam nach kurzer Zeit aus dem Park hervor und zusammen begaben wir uns zum Parcours.
Pocke hatte ebenfalls ein Disc-Set erstanden. Jedes 3er-Set besteht aus einer Disc für lange und einer für mittellange Distanzen. Den Putter brauche ich wohl nicht zu erklären. Vollkommen ungeübt begaben wir uns auf den Parcours. Wir spielten lediglich die ersten 4 Bahnen, dafür aber zweimal und hatten eine Menge Spaß dabei. Ich denke, wir werden öfters Discgolf spielen dies Jahr, bei besserem Wetter wird das super.
Hinterher waren wir noch zusammen m Cafe in Klein Gleidingen zum Essen. Das Ribeyesteak meiner Löwin sah sensationell aus, meinereiner hatte die XXL Currywurst. Selbst Pockes Suppe war eine ordentliche Portion mit extra viel Einlage. Pattis Sauerfleisch (vom Koch selbst eingelegt) werde ich nächstes Mal zu mir nehmen.
Am Abend sahen wir uns in Stöckheim wieder. Tillmann und Heidi, die wir nicht nur über das Landfrauentreffen kennen, da wir schon einige Mal zusammen Abende gestaltet hatten, waren auch noch da. Zusammen mit Catwoman, die an diesem Abend etwas sehr viel länger aufbleiben durfte, hatten wir sehr viel Spaß bei Activity Junior. Der Obstbrand lief auch gut die Kehle runter.
Sonntags waren meine Löwin und ich nur noch kurz auf dem Flohmarkt und spät nachmittags mit den Nordic Walking Stöcken unterwegs. Montags einkaufen, danach begann die Wartezeit auf das Spiel. Aufs Grillen hatten wir dann doch verzichtet, ein einfaches Abendbrot tat es auch. Ich opferte mit Negerküssen und Prinzensud. Schweinebraten als zusätzliche Opfergabe fiel aus, stattdessen gab es vor dem Spiel Dosenwurst aufs Baguette.
Opfergabe

Zumindest schadete es nicht, denn in der ersten Halbzeit passierte reichlich wenig. Bis auf eine halbe Chance durch Kutschke, der einen Kullerball von rechts in die linke Ecke schieben wollte, den Fejzic sicher aufnehmen konnte, passierte nun wirklich nicht viel. Bemerkenswert fand ich nur, dass Lieberknecht Hochscheidt von Beginn an spielen ließ, sogar als 8er! Vorne 2 Spitzen: Hernandez und Abdullahi, also ohne Nyman oder Kumbela. Wenn das heute schief geht, dachte ich, werden viele einen Kübel voll Dreck über Lieberknecht ausschütten.
Was meiner Löwin und mir aber von Beginn des Spiels an richtig negativ auffiel, war Stefan Schnoor als Co-Kommentator. 5 Jahre spielte der Idiot in Wolfsburg, heute war er der Experte von Sport 1. Als z.B. ein Dresdner Hernandez in der zweiten Halbzeit auf den Fuß latschte, darüber stolperte und der Schiedsrichter Freistoß für Dresden pfiff, war natürlich Hernandez schuld, weil er seinen Fuß unter den des Dresdners geschoben hatte. Selbst der Kommentator widersprach Schnoor, doch der alte Schraubenlutscher ließ sich nicht beirren.
Schnoors Parteinahme für Dresden regte meine Löwin und mich mehr und mehr auf. Das Spiel war da nicht so aufregend. 2 hundertprozentige für Eintracht gab es noch. Nyman, zu Beginn der zweiten Halbzeit gekommen, verballerte das Leder nach schöner Vorarbeit von Hernandez. Decarli dagegen hatte Pech, als er 5 Minuten vor Schluss aus dem Gewusel heraus in perfekter Seitenlage volley aufs Tor knallte und der Ball hauchdünn am rechten Pfosten vorbei ins Aus rauschte.
Da standen die Braunschweiger Zuschauer schon längst auf ihren Sitzen und feuerten Eintracht an. Das Team agierte immer druckvoller, so war der Jubel groß, als Ken Reichel – wieder Ken Reichel – den Ball in der 92. Minute volley nahm und die Kirsche rechts unten im Eck aus 17 Metern versenkte.
Da war der Jubel groß, auch meine Löwin und ich lagen sich in den Armen. Erwähnen möchte ich noch die Unterbrechungen durch Bengalos von Seiten Dresdner Zuschauer und die Bewässerungsanlage, die auf einmal losging und sich nicht sofort abstellen ließ. Sport 1 zeigte nach dem Spiel nicht mal mehr Interviews. Wahrscheinlich wollte keiner mit Schnoor sprechen. Ich hatte während des Spiels viele Prinzensud als auch Negerküsse geopfert. Es hatte zum Glück geholfen.
Am Ostersamstag ist Derby. Eintracht ist Zweiter, ein Punkt vor Hannover. Union hatte am Sonntag in Düsseldorf eine 2:0 Führung noch aus der Hand gegeben und nur ein Unentschieden geholt. 3 Punkte sind sie jetzt hinter Eintracht, tendenziell baut Union ab. Das gibt mir für Eintracht Hoffnung. Ein Punkt in Hannover und alles ist gut.

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