Sonntag, 18. Dezember 2016

Uncle Fester: grad gelesen Dezember 2016

Jasper T. Scott – Dark Space 1 – Die Menschheit ist verloren Lt. Autorenbeschreibung eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre. Da steht mir ja noch so einiges bevor. In diesem Universum hatten die Menschen ein galaxieweites Imperium erobert, bevor sie beim Besuch einer Nachbargalaxie auf die Sythianer treffen. Die insektoide Rasse ist sehr aggressiv, erinnert wohl an die Bugs und zerstört das menschliche Imperium.
Die erbärmlichen Reste der ruhmreichen Flotte retten sich in den Dark Space, einer schwer zugänglichen Zone irgendwo in der Milchstraße. Nur ein Wurmloch führt hinein, und dieses ist verschlossen und wird vom Flaggschiff des Overlord Dominic, der Valiant, bewacht. Dieser versucht, die Ordnung bei den Resten der Menschheit aufrechtzuerhalten.
Sein Gegenspieler ist der Gangsterboss Alec Brondi, der den Titelhelden Ethan Ortane, einem Abenteurer und Frauenhelden, dazu zwingt, zum Schein den Streitkräften beizutreten und unwissentlich die Besatzung der Valiant mit einem Virus zu infizieren. Druckmittel ist Ethan`s Komplizin Alara, die Brondi dank einer Droge zu einer sexsüchtigen Prostituierten umwandelt.
Fast die gesamte Besatzung der Valiant stirbt an dem Virus, Ethan wechselt die Seiten und kämpft an der Seite des Overlords gegen die Übermacht von Brondis Gangstern.
Sie können nur durch das Wurmloch in den freien Raum fliehen. Ethan bekommt mit, das der Krieg gegen die Sythianer immer noch weitergeht. Hinzu kommt, das der Overlord in Wirklichkeit sein eigener Sohn ist, der sich hinter einer Maske versteckt. Neben Alara ist noch die burschikose Kampfpilotin Gina erwähnenswert.
Scott hat mit dem angedeuteten Konflikt mit den Sythianern einen interessanten Cliffhanger gebastelt, aber das der totgeglaubte Sohn auch noch der Overlord ist, schmälert diesen ersten Roman der Reihe. Ein derart unwahrscheinlicher Zufall entwertet immer. Da aber dieser zugegebenermaßen kurze Roman mit der Zeit an Action und Tempo zulegt, freue ich mich dennoch auf die Fortsetzungen.

Jasper T. Scott – Dark Space 2 – Der unsichtbare Krieg Eins vorweg: Dieser zweite Band der Reihe ist wesentlich länger. Wie es am Ende des ersten Bandes bereits angedeutet wurde, tauschen Ethan und sein Sohn die Rollen. Während Ethan in die „Haut“ des Overlords Dominic schlüpft, begibt sich sein Sohn Atton in die Rolle des Kampfpiloten Adan Reese. Als Adan Reese hatte Ethan im ersten Band die Valiant betreten und dieser Adan Reese, nun von Atton verkörpert, wird der Stellvertreter des Overlords.
Leider findet Dr. Kurlin, der auch schon das Virus für Alec Brondi entwickelt hatte, dieses Geheimnis heraus und erpresst den Overlord, der Kurlin daraufhin kurzerhand in Stasis versetzt, so dass dieser erst einmal aus dem Spiel ist. Die Defiant ist das Schiff, in dem Ethan sich mit seiner Rumpfmannschaft zu einem entfernten Stützpunkt der Menschen durch den feindlichen Raum der Synthianer durchschlagen will. Denn die Menschen kämpfen immer noch gegen die Synthianer.
Diese wiederum werden von einer bislang unbekannten Macht zum Kampf gegen die Menschen gezwungen. Es gibt zwei gefangene Synthianer im Dark Space, das Pärchen Tova und Rian. Tova unterstützt die Defiant dabei, unbeobachtet zum Stützpunkt zu gelangen. Rian ist a la Alien auf der Valiant unterwegs und dezimiert die Besatzung des Schurken Alec Brondi.
Trotzdem schafft es Brondi, unbehelligt zum Stützpunkt vorzustoßen und versucht, den Stützpunkt mit dem Virus zu infizieren. Die Defiant hat trotz der Unterstützung durch Tova Kämpfe mit den Synthianern nicht verhindern können. Alara mutiert zur Kampfpilotin und wächst in den Gefechten über sich hinaus. Geschildert werden hier Kämpfe der Raumjäger – ausführlich! Das ist deshalb eher langweilig.
Und dann noch Destra, die verloren geglaubte Frau von Ethan. Natürlich lebt sie noch und schlägt sich durch, selbstverständlich in Richtung des Dark Space, weil sie ihren Ethan sucht. Destra landet im Epilog mit dem halbtoten Admiral Hoff, der eigentlich die Reste der Menschen im Kampf anführen sollte, auf einem dunklen Planeten.
Etwa, wo auch der Stützpunkt ist? Das Buch liest sich gut und flüssig, ist aber arg konstruiert. Aber ich werde es weiterlesen, woll!

            

Evan Currie – Über den Welten Ja hallo, was haben wir denn hier? Den fünften Band des Odyssee Zyklus von Evan Currie, dem ehemaligen Hummerfischer. Endlich etwas Neues von Eric Weston, dem Kommandeur der Odyssee, die als erstes Raumschiff der Menschheit in die Tiefe des Alls vorstösst und den Draisin, eine insektoide Alienrasse, den Weg in unser Sonnensystem ebnet. Diese zerstören die Erde beinahe komplett, ehe Weston mit Hilfe der Priminae, Menschen aus einem anderen Sternensystem, die Draisin besiegen kann und die Menschheit rettet.
Dachte ich, aber Eric Weston taucht nur kurz am Anfang des Romans auf . Er schüttelt dem Helden dieses Romans die Hand und spielt dann nicht mehr mit, da er andere Aufgaben hat. Held in diesem Roman ist Captain Morgan Passer, der das neu entwickelte Schiff Autolycus befehligt. Sein Auftrag mit dem kleinen Kreuzer: Er soll außerhalb des Sonnensystems alle ungewöhnlichen Anomalien aufspüren und klassifizieren.
Denn die Admiralität der Erde befürchtet, das sich noch einige Draisin Basen in der Nähe unseres Systems befinden. Was also folgt, ist so etwas ähnliches wie einer der berühmten Planetenromane im Perry Rhodan Universum. Auch hier stehen irgendwelche Leute im Mittelpunkt der Handlung, die mit dem roten Faden eines Zyklus nichts zu tun haben. Obwohl… Vielleicht werden Passer und seine Leute doch noch mal wichtig, denn ihre Entdeckung ist atemberaubend und könnte ab dem sechsten Band der Reihe wichtig werden.
Gleich als erstes entdeckt die Autolycus einen dunklen Planeten mit einem Mond. Das Ganze ist eine künstliche Anlage, die wahrscheinlich von Vorfahren der Priminae erbaut wurde. Und es ist eine riesige Waffe, die dank zielgerichteter Gravitationswellen ganze Sterne über Lichtjahre hinweg zerstören könnte.
Bei der Erforschung des Objekts kommt der Landetrupp unter dem Kommando der Wissenschaftlerin Daiyu in Bedrängnis, denn der Trupp wird von drachenähnlichen Schlangen angegriffen, die im riesigen Hohlraum des Mondes ihr Nest haben. Das Ganze ist Alien nicht unähnlich und actionreich.
Die Marines Ramirez und Pierce kämpfen auf verlorenen Posten und sollen schon als Futter für die Babyschlangen dienen, als sie kurz vor Toresschluss von befehlshabenden Marine Phillips und seinen Leuten gerettet werden. Der zerstreute Wissenschaftler Palin kann bei der überstürzten Flucht der Überlebenden des Landungstrupps noch so etwas wie einen Speicherkristall sichern, der im Prinzip eine Sternenkarte der gesamten Galaxis abbildet.
Passer hatte sich zwischenzeitlich mit seinem Schiff aus ein er Gravitationssenke befreien müssen, was ihm dank Daiyu, die dem System im Mond vorgaukeln konnte, das die Autolycus ein befreundetes Schiff ist, gelingt. Zum Schluss kehrt die Autolycus verfrüht ins Sonnensystem zurück und ist bereit für neue Aufgaben.
Ihr seht, hier passiert nicht viel. Tiefgang braucht ihr beim Lesen nicht zu fürchten. Ich hoffe, der nächste Band bietet da etwas mehr als tumbe Action. Ein bisschen mehr Gefühl und Intrigen bitte.

Andrew Bannister – Die Maschine (Spin 1) Und noch ein neuer Autor, der gleich mit einer Triologie durchstartet. Der Autor lebt in Leicester und schreibt für einen Engländer erfrischend straight. Vorbei sind die Zeiten eines verschnarchten John Brunner.
Die Handlung spielt zu irgendeiner Zeit – wohl Millionen Jahre in der Zukunft. Ort der Handlung ist der Spin, eine Region im All, in der 80 Sonnen mit ca. 50 bewohnten Planeten künstlich arrangiert wurden. Im äußeren Ring ist die Zivilisation fortschrittlicher, im inneren Ring eher rückständig zu nennen.
Im äußeren Ring setzt sich mehr und mehr sie Hegemonie durch, der Industrielle Viklun Haas hatte gerade die Reste einer Opposition geschlagen. Zu deren Anführern zählte Haas`s Tochter Fleare, die am Anfang des Romans nach 3 Jahren Gefangenschaft in einem einsamen Kloster von ihrem ehemaligen Geliebten Muz, der eigentlich tot ist und eine Existenz als Wolke von Nano-Partikeln führt, befreit.
Zusammen wollen sie die Reste der Opposition sammeln und den Kampf gegen die Hegemonie wieder aufnehmen. Unter anderem mit der Hilfe von Jez, einer ehemaligen Mitstreiterin, versuchen sie, in den inneren Ring, der sich nach außen abgeschottet hat, vorzudringen.
Denn dort wurde durch Zufall die Maschine, ein Relikt der legendären Erbauer des Spins vor Millionen von Jahren, gefunden. Im inneren Ring herrscht der Patriarch in einem brutalen System, das an die Nazis erinnert, über mehrere Planeten. Seine rechte Hand Alameche will zusammen mit einer kleineren Maschine namens Eskjog den Patriarchen stürzen. Allerdings wird Alameche von einem Mitverschwörer verraten und in dem Raum gefoltert, wo sich die Maschine befindet. Die wird aktiviert, bricht erst mal durch die Decke und verschwindet. Alameche liegt derweil scheinbar im Sterben. Kommt er noch mal im zweiten Teil?
Das Ganze wird dadurch verwirrend, das Fleare von einer anderen Frau angeschossen wird. Dabei wird sie mit einem Virus infiziert, an dem sie in wenigen Wochen sterben wird. Gegen Ende des Buches fasert der Handlungsstrang mit Fleare aus. Es hat den Anschein, das sie nur zur Einführung einer 3. Hauptperson benötigt wurde. Das ist der Ich-Erzähler, der lediglich in einer Computersimulation existiert.
Er weiß nur, das er vor Jahren als Sklave bei Grabungen zur Bergung der Maschine gestorben war, weil radioaktiv verseucht. Wie gesagt, wirr am Ende er ist, dieser Roman. Das ist schade, denn eigentlich ist die Sprache geil und die brutalen Szenen werden souverän beschrieben. Aber ich hoffe auf die weiteren Bände.

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