Dienstag, 23. Juli 2024

Hartmudo: Belgien

Die Fussball-EM ist vorbei, meine lieben Freunde. da ist die Zeit für etwas Neues zwischendurch gekommen. Die Fussball-EM 2016 geht dann im Anschluss weiter.

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Nach langer Zeit wollten meine Löwin und ich mal wieder allein verreisen. Dies hatten wir zuletzt 2019 mit unserer Reise nach Edinburgh machen können. Danach war Corona und letztes Jahr ging es mir bekanntlich dermaßen schlecht, dass an eine Urlaubsplanung nicht zu denken gewesen war. Meine Energie reichte gerade noch zu Cousinentreffen oder der Kegelfahrt nach Wien - und zur BiRe, selbstverständlich.
Doch im Herbst des letzten Jahres war mir klar, dass wir beide endlich mal wieder allein losfahren mussten. Edinburgh als auch Jersey waren zuletzt zwei sehr schöne Urlaube gewesen. Und an Malta vor 20 (!) Jahren denke ich immer noch sehr gerne zurück.
Meine Löwin sah dies ebenfalls so und schlug Portugal als Urlaubsland vor. Ich willigte zunächst ein, doch meine Löwin erkannte schnell, dass mir ein Urlaub am Strand in wärmeren Gefilden nicht wirklich gefallen würde.
Daher kam Belgien als Reiseziel in die nähere Verlosung, zumal viele Freunde und Bekannte dort schon gewesen waren und viel Gutes zu berichten wussten. Als da wären das belgische Bier, die Schokolade sowie die wunderschöne Architektur und Kunst. Dies war auch für meine Löwin ein lohnendes Ziel - vom Bier vielleicht abgesehen, zumal sie als Teenager mit der Schulklasse schon einmal in Ostende gewesen war.
Unsere bzw. meine kurzen Grenzübertritte nach Belgien bzw. ins hohe Venn konnten uns vom Urlaubsziel Belgien nicht abbringen, so dass wir kurzerhand von Portugal nach Belgien umgeswitcht hatten. Diese Reise würden wir mit dem Auto unternehmen und alle möglichen Städte abklappern, so der Plan.
Ein Plan, bei dem wir nichts weiter als die erste Übernachtung vorausplanen wollten. Und diese erste Übernachtung wollten wir bei Edith und Jürgen in Aachen, die wir beide viel zu selten zu Gesicht bekommen, verbringen. Natürlich nicht bei den beiden zu Hause, sondern im Hotel. Edith hatte uns zwar Schlafplätze in ihrer Wohnung angeboten, aber meine Löwin und ich wollten partout ins Hotel, um den Abend in gewohnter Ruhe und Gemütlichkeit abschließen zu können.
Zu Weihnachten schenkte ich meiner Löwin noch einen Reiseführer Belgien von Dumont, in den wir daraufhin noch kurz reingeschaut hatten, um ihn dann wie üblich bis zum Reisebeginn an die Seite zu legen. Vom ADAC hatte ich mir zwar noch Straßenkarten und Unterlagen zuschicken lassen, doch auch diese wanderten in die Ablage "schau ich mir später an."
Als Reisetermin hatten wir uns auf den 18. April bis 23. April geeinigt, das passte gut in unsere sonstigen Unternehmungen und Verpflichtungen. Sechs Tage sollten uns ausreichen; das erinnerte an Edinburgh. 2019 waren wir dort auch im April unterwegs gewesen.
Und je näher der April dann heranrückte, um so weniger dachten wir an den Urlaub. Wir wollten ja auch nichts vorausplanen und die Hotels mehr oder weniger am jeweiligen Vortag buchen - außer das Hotel in Aachen.
Und dann war der 17. April - ein Mittwoch - gekommen und ich packte meinen Koffer. Schnell, keine halbe Stunde. Meine Löwin war da kaum langsamer. Jedenfalls waren wir dann am nächsten Morgen ready.

Donnerstag, 18. April.
Nach dem Aufstehen packte ich noch schnell meine Schlafmaske zusammen. Wir verabschiedeten uns von unserem Kätzchen Abby und fuhren um kurz vor 10.00 Uhr auf die Autobahn. Endlich unterwegs und natürlich noch nichts gegessen, denn zwischenzeitlich hatte sich auch meine Löwin für das Intervallfasten begeistern können.
Und dies bedeutete für uns beide: "Frühstück" erst um 12.00 Uhr mittags und letzte Speisung spätestens bis 20.00 Uhr. Das klassische 16/8 also, welches ich aufgrund der Diabetes-Diagnose meines Hausarztes bereits seit dem 8. März praktiziere. Und ich bin immer noch überrascht, wie problemlos ich damit gerade am Vormittag zurechtkomme.
Jedoch ist der Vormittag bekanntlich um 12.00 Uhr beendet - so auch an diesem Tag. Wir hatten vielleicht die Hälfte unseres Weges nach Aachen zurückgelegt und befanden uns noch auf der Autobahn. Wir entschieden uns daher für eine Raststätte mit einem Serways, welcher uns mit einer Coffee Fellows Filiale überraschte.
Wir genehmigten uns einen wirklich vorzüglichen Cafe Latte, passenderweise mit einem belegten Brötchen zur Magenbefüllung. Warum ich mir zusätzlich noch nen Chili Cheese von McDonald's am benachbarten Schalter reindrehen musste, ist mir immer noch unerklärlich.
Ein klein wenig negativ war mir diese Raststätte dann doch aufgefallen, da sich der Sanifair Gutschein nicht für Zeitschriften einlösen ließ. Angeblich eine neue Bestimmung, daher gab ich den Gutschein an meine Löwin weiter, die diesen bei nächster Gelegenheit für sich einlösen würde. Der erste Hunger war somit gestillt und Aachen nicht mehr fern.
Erfreulicherweise erreichten wir Aachen dann schon kurz vor 15.00 Uhr; das Hotel Göbel befindet sich auch gleich 1 - 2 Kilometer von einer Autobahnabfahrt entfernt. Genau an einer großen Ausfallstraße in einem höchst baufällig aussehenden Gebäude, dass seine besten Zeiten bereits hinter sich gelassen hat.
Genau wie die komplette Umgebung übrigens. Den Hotelschlüssel erhielten wir mittels eines Codes aus dem Außentresor - menschliches Personal war hier nicht vor Ort, eine Rezeption war auch gar nicht erst vorhanden. Unser Gepäck durften wir über ein wirklich enges Treppenhaus in den zweiten Stock schleppen.
Und selbstverständlich war uns bewußt gewesen, dass es sich beim Hotel Göbel nicht um das erste Haus am Platz handeln konnte. Nein, wirklich gemütlich war es in diesem Etablissement nicht, aber wir wollten hier ja auch nicht überwintern. Und nachdem ich zunächst meine Schlafmaske installiert und anschließend eine Stange Wasser in der Toilette versenkt hatte, war ich für die Aachener Innenstadt reisefertig.

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