Montag, 12. Juni 2023

Contramann: kurz gesehen im Juni

https://taz.de/Besetzung-russischer-Ortschaften/!5933437/
Unglaublich, ein Artikel wider dem Mainstream in der TAZ! Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Worum geht es?
Ende Mai überquerten wohl russische Dissidenten die ukrainisch-russische Grenze und beschossen und besetzten kurzzeitig russische Dörfer. Laut Selenskyi hatte die Ukraine nichts mit diesem Angriff zu tun gehabt - der Autor dieses Artikels glaubt dies aber nicht und findet eine Offensive der Ukrainer nur als logischen Schritt.
Ich sehe das im Großen und Ganzen auch so. So manch kriegsmüder Ukrainer ist sicherlich erfreut über einen kleinen Erfolg der schon lange angekündigten Offensive der heroisch kämpfenden ukrainischen Armee. Und dass russische Oppositionelle mit einer ukrainischen Fahne so eine militärisch offensichtlich unsinnige und wenig erfolgversprechende Aktion starten, halte ich auch für unwahrscheinlich.
Doch „zum Glück“ ist die woke Leserblase wachsam und schäumt vor „ehrlicher“ Empörtheit in den Kommentaren. Dieses Geifern und Wüten ist entlarvend für die mittlerweile stramm „auf Linie“ gebürsteten Salonlinken, deren Sprachrohr die TAZ eigentlich ist.
Daher „Gimme Five“ für Bernhard Clasen, dem Autor dieses Artikels.

https://www.nd-aktuell.de/artikel/1173377.vierte-gewalt-medien-im-ukraine-krieg-staatswohl-geht-vor-aufklaerung.html
Passend jetzt ein Link, der die aktuelle Medienlandschaft in Deutschland beleuchtet. Und in dem die Autorin Renate Dillmann auch gleich zwei Eigenarten der deutschen Volksseele benennt, dank derer die bekanntermaßen stark ineinander verzahnten großen Medienkonzerne die öffentliche Meinung in ihrem Sinne lenken können.
Da ist zum einen der tiefsitzende Hass auf „die Russen.“ Und selbstverständlich tendiert der „Deutsche“ gerne zur Schwarz-Weiß Malerei: Einer muss Schuld sein, und zwar an allem. Das ist in diesem Fall selbstverständlich Putin, der zum Antichrist aufgeblähte russische Staatspräsident. Und „wir“ sind die Guten (gaanz wichtig!), helfen nur aus reiner Nächstenliebe.
Deutschland rüstet die Bundeswehr zur drittstärksten Armee der Erde auf (zumindest was die Kosten angeht), liefert Waffen zur Verteidigung der ansonsten unterlegenen Ukraine (wodurch das Töten und Leiden in der Ukraine lediglich verlängert wird - ohne Aussicht auf einen Sieg der Verteidiger) und ruiniert letztendlich dank der Sanktionen die eigene Wirtschaft (während Russland sich wirtschaftlich Asien erfolgreich annähert).
Die Dämonisierung des „Regimes Putin“ - allein dieses ist ein Beispiel für die beabsichtigte Meinungsbeeinflussung und erinnert an Orwell - ist in den Medien allgegenwärtig. Richtig eklig fand ich den Auftritt der Politologin Florence Gaub, die sich im März 2022 bei Lanz zu der Behauptung verstiegen hatte, „dass Russ*innen im »kulturellen Sinn« keine Europäer seien, »auch wenn sie europäisch aussehen.“
Mehr Rassismus geht kaum. Da hätte ein Aufschrei durch die deutschen Medien gehen müssen, welche ansonsten ja immer gegen Rechtsradikale vorgehen und Worte wie Zigeunerschnitzel, Negerkuss usw. scheuen wie der Teufel das Weihwasser.
Immer geht es nur um Kriegsverbrechen der russischen Truppen - als ob die Ukrainer ihre Feinde nicht brutal und grausam bekämpfen würden. Dass Weglassen von unerwünschten Nachrichten und Überbetonung der „genehmen“ Ereignisse hat Methode und ist eigentlich für jeden, der sich ab und an die Mühe macht, einfach mal nachzudenken oder die News kritisch zu hinterfragen, leicht zu erkennen.
Aber es ist ja einfacher, kritiklos Spiegel oder der Tagesschau zu vertrauen. Eine derartige Einstellung sollte jedoch für einen intelligenten Menschen unwürdig sein.

https://paulbrandenburg.com/offener-brief/offener-brief-an-herbert-groenemeyer/
Der offenen Brief des (ehemaligen?) Schlagzeugers von Konstantin Wecker an Grönemeyer zeigt noch einmal ein weiteres Ärgernis sowohl der Coronazeit als auch der aktuellen Kriegshysterie auf. Die meisten der etablierten Künstler - ob Musiker, Schauspieler oder Autoren etc. - hatten sich schnell hinter der vorherrschenden Meinung verschanzt.
Ob sie dies aus Angst vor Ausgrenzung oder finanzieller Einbußen getan hatten, ist sicherlich von Hand zu Hand unterschiedlich, jedoch irgendwann irrelevant. Zumal viele von diesen Prominenten die Gelegenheit nutzten, sich durch Verunglimpfung von Kollegen, die jenes Spiel nicht mitmachen wollten, hervorzutun.
Und hier war Grönemeyer ganz vorne dabei. Der Appell, seine Äußerungen dahingehend zu überprüfen, ob sie vielleicht doch voreilig und falsch waren, dürfte ungehört verhallen. Denn so ist der Mensch ja nicht gestrickt, dass er Fehler zugeben kann.
Denn der Mensch ist nicht Mensch, weil er sich an dem Inhalt des Songs „Mensch“ von Grönemeyer orientiert, sondern weil er immer auf den eigenen Vorteil bedacht ist und notfalls Andersdenkende an den Pranger stellt. Herr Biedermann lässt grüßen.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

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