Sonntag, 20. Februar 2022

guterPlatzzumBiertrinken: Treffpunkt Netto Timmerlah

Dienstag, 13. September. In der zweiten Woche meines Urlaubs wollte ich noch einmal eine Runde drehen. Da traf es sich gut, dass der Lange ebenfalls Urlaub hatte. Bereits am Dienstag der Vorwoche waren wir nach Wolfenbüttel geradelt, wo wir im Bayerischen Hof zu Mittag dinierten. Ich hebe dies jetzt mal hervor, weil mein Hackbraten mit Spiegelei und Bratkartoffeln einfach sensationell gut schmeckte.
Der Lange war mit seinem Wiener Backhendl zwar nicht so zufrieden gewesen, dafür saßen wir aber draußen mit einem gezapften Pils und genossen einen schönen Spätsommertag. Dasselbe schöne Wetter, also strahlend blauer Himmel und ab und an ein kühlender Wind, erfreute uns am Dienstag den 13.
Eigentlich wollten wir in Richtung der Rieselfelder fahren und suchten einen geeigneten Treffpunkt dafür. "Auf halber Strecke, bei Netto in Timmerlah." Darauf konnten wir uns am Vorabend telefonisch einigen. Weil ich meine Löwin und Berta frühmorgens um 6 Uhr zum Bahnhof fahren musste (sie reisten nach Oslo) und um 8 Uhr meinen jährlichen Check beim Hausarzt erledigte, schien 10.30 Uhr der geeignete Termin für den Beginn unserer Radtour zu sein.
Nach den ersten beiden Terminen fütterte ich die Katzen und pumpte mein Rad noch einmal auf, denn wir würden etwas länger unterwegs sein. Ich gondelte durch den Westpark, fuhr einen kleinen Umweg über Wiglo und ärgerte mich beim Rest des Weges auf der Straße, dass die Stadtverwaltung es nicht hinbekommen hatte, auf dieser stark befahrenen Straße zwischen der Weststadt und Timmerlah einen Fahrradweg einzurichten.
Punkt 10 Uhr erreichte ich den Netto Markt, als der Lange gerade mit einem Tablett aus dem Bäckerei Café herauskam. Schnell sicherte ich mir ebenfalls einen Pott Kaffee und nahm noch einen Donut hinzu. Da waren wir beide nun schon ein paar Kilometer geradelt, so dass wir beim Kaffee das weitere Vorgehen besprechen konnten.
Für die Planung der Streckenführung brauchten wir nicht lange, denn das hatten wir bereits am Telefon besprochen. Irgendwie nach Wendeburg, dann ab über die Rieselfelder. Beim Kaffee sprachen wir deshalb hauptsächlich über den Samstag zuvor, an dem wir u.a. mit Urmel und Ilka spazieren gegangen waren.
Daneben ließen wir noch die Überraschungsparty zu Pockes 60. Revue passieren. Nicht zuletzt dank Pattis Organisation war jene ein großer Erfolg gewesen. Nach vielleicht ner halben Stunde waren wir ausgesabbelt und fuhren endlich los.
Wir durchquerten Timmerlah, fuhren an Klein Gleidingen vorbei und bogen dann in Denstorf Richtung Norden ab. Bei erneut strahlend blauen Himmel passierten wir Wedtlenstedt links und den Yachthafen rechts. Hinter Bortfeld überquerten wir den Mittellandkanal und erreichten schließlich das Einkaufszentrum in Wendeburg, wo wir bei Rewe auf den Hof fuhren.
mitten in der Sonne, heißer Sattel

Mittlerweile war es kurz vor Mittag - Zeit für eine Dose Bier. Aus dem Kühlschrank dort holte ich drei Dosen Becks und packte sie in meine Fahrradtasche, dann fuhren wir weiter. Wir brauchten jetzt eine Parkbank. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wir fuhren aus Wendeburg heraus, immer weiter Richtung Harvesse. Dort war ich noch nie gewesen.
Da bekamen wir endlich unsere Chance: Am Rande eines kleinen Wäldchens auf der linken Seite, kurz bevor die Straße unter der A2 hindurch führte. Auf gut Glück fuhren wir in den Feldweg hinein und sahen nach kurzer Zeit einen Hochsitz, der geradezu ideal für unser Vorhaben war. Hier stiegen wir die hölzernen Stufen hinauf und blickten über ein kleines Feld, während uns die Sonne ins Gesicht knallte.
Dies dürfte der schönste Platz im Sinne dieser Rubrik der letzten Wochen gewesen sein. Angeregt unterhielten wir uns über das Altern, insbesondere über das Fit bleiben. Die Eskapaden der alten Zeiten von vor 30 Jahren kamen uns dabei in den Sinn. Statt vieler Konzerte mit noch mehr Bier ist jetzt halt Bewegung angesagt, also Aktion am Tage statt spät in der Nacht.
Der Vollsuff ist halt nicht mehr erstrebenswert, wenn die folgenden zwei Tage nur noch liegend ertragbar sind. Nach diesem Altherrengespräch - ich trank noch eine zweite Dose - fuhren wir weiter nach Groß Schwülper. Auf der Strecke dorthin ist noch das VW Logistikzentrum am Rande der B214 erwähnenswert. So ein riesiges Teil hatte ich hier nicht vermutet, aber ab dort kannte ich mich wieder aus.
In Groß Schwülper angekommen, befand sich das Gemeindezentrum auf der linken Seite. Ob Oster- oder Weihnachtsmarkt: In den vergangenen Jahren war ich bereits mehrfach mit dem Rad hierhergefahren, um ein leckeres Fischbrötchen in der Bude des Angelvereins von meiner Löwin entgegenzunehmen.
Die Mittagszeit war nunmehr fast abgelaufen, da mussten wir doch noch feste Nahrung zu uns nehmen. Das ehemalige "Anno" firmiert jetzt als Orient-Grill Elster und hält das erwartete Speisenangebot vor. Während der Lange einen Dönerteller verspeiste, wagte ich mich an Bratnudeln, welche mit einer fettigen Knoblauchsoße überzogen waren.
Man achte auf die fettige Sauce
Die zwei Halbliter Wolters halfen uns über den Schmerz hinweg, obwohl das Essen nicht so schlimm war, wie sich das vielleicht anhört. Egal, der Bauch war jetzt voll. Unsere Tour ging weiter über die lange Steigung zum Ortsausgang hinaus, wo wir die Abkürzung über Feld und Flur nach Walle nahmen.
Rothemühle -- Watenbüttel - PTB - Kanzlerfeld. Diese Strecke ist mir sattsam bekannt, wir radelten sie straight herunter, anstatt über Ölper zu fahren. Den letzten Stopp legten wir bei mir zuhause ein, um dort auf dem Balkon noch eine Limo zu trinken. Ich hatte knapp 40 km hinter mir, der Lange musste jetzt noch 10 km bis zu sich nach Stöckheim strampeln.
Dies dürfte für dieses Jahr die letzte größere Tour gewesen sein, denn das Wetter, wie wir es an diesem Tage erlebten, wird sich nicht mehr lange halten können. 25 Grad Mitte September, das ist schon erwähnenswert. Da ist es um so schöner, das der Lange und ich einen unterhaltsamen Tag verbracht hatten.
So gingen wir nicht sturzbesoffen und mit klingelnden Ohren aus einem Konzert hinaus, sondern wach und leidlich ausgeruht in den Abend hinein. Old farts cycles at last.

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