Dienstag, 5. November 2019

Contramann: kurz gesehen im November


https://www.fr.de/meinung/afd-setzt-aufs-klima-thema-gaulands-meuthens-fischen-greta-kritikern-nach-stimmen-13068212.html
Das wird ja immer verrückter. Ich kann den Hype um Greta Thunberg mittlerweile nicht mehr nachvollziehen, weil ich mir nicht vorstellen kann, inwieweit sich die Anhänger von „Fridays for Future“ der Konsequenzen eines wirksamen Klimaschutzes bewusst sind. Als da wären öffentlicher Personennahverkehr statt bzw. vor Individualverkehr. Einsparung von Müll - vor allem Plastikmüll – müsste durch Verbot von Einwegartikeln bei Verpackung als auch Haushaltsartikeln wie Besteck, Geschirr oder selbst Taschentücher erreichbar sein. Aktuell sind ja auch nicht nur Smartphones, sondern sämtliche Elektrogeräte Wegwerfartikel. Eine Reparatur lohnt sich halt nicht, ist teurer als eine Neuanschaffung.
Hier bin ich ausnahmsweise mal bei Dieter Nuhr, der nebenbei fehlende Argumente bei Fridays for Future anmahnte. Er wurde im Netz jedoch nicht dafür stark angefeindet, sondern wegen seiner gewohnt flachen Witze, z. B. keine Heizung für diese Kids am Freitag usw. Da wird Nuhr quasi zum Antichrist hochstilisiert:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/thunberg-witze-unter-humorverbot-nuhr-komisch-ist-das-nicht/25082084.html
Beeindruckend hier der Vergleich zu Böhmermann, der für seine Schmähungen zum Helden aufstieg. Da merkt man mal wieder, dass die Aktivisten gegen rechtes Gedankengut selber nicht von faschistischen Denkansätzen frei sind.
Und dazu dann noch Fridays for Hubraum! Diese von der AfD unterstützte Facebook Gruppe erhielt schnell enormen Zulauf, hält sich aber wenigstens radikale Kräfte vom Leib oder positioniert sich zumindest gegen diese. Man mag zu diesen armen Irren stehen wie man will (Ich mag sie auch nicht), aber sie versuchen wenigstens, die üblichen Hassprediger auszuschließen. Von Rechts und Links, wohlgemerkt.

https://www.bento.de/politik/rechtsextreme-auf-telegram-warum-der-messenger-bei-identitaeren-und-neonazis-beliebt-wird-a-bc1b4560-9a92-4a8b-b718-c1455ae76df1
Aha. Auf diesem Messenger namens Telegram waren also früher Islamisten unterwegs, jetzt tummeln sich dort wohl die Faschos. Auf Telegram kann man geschlossene Chats eröffnen, aber auch offene Räume sind möglich. So können die Faschos unter sich bleiben - wenn sie wollen - oder ihr krudes Gedankengut der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Keiner breiten Öffentlichkeit wohlgemerkt, denn die ist bekanntlich bei Facebook, Whatsapp und Co. Typisch Bento: Die ganzen Handy Apps sind so schick, da kann man sich nichts anderes mehr vorstellen als Messengerdienste. Den Faschos geht das sicherlich genauso. Ist schon irre, das jetzt bereits Apps Fascho sein können.

https://www.spiegel.de/auto/aktuell/iaa-2019-volkswagen-enthuellt-das-elektroauto-vw-id3-a-1285605.htmlSo ein geistiger Dünnpfiff. Der ID3 von VW soll ja der Nachfolger vom Golf werden. Mit dieser Karre, so VW Chef Herbert Diess, „könne man Klimaschutz und individuelle Mobilität unter einen Hut bringen.“
Und genau die individuelle Mobilität ist eben das Problem. Schränkt diese ein, z. Bsp. durch kleinere und schwächer motorisierte Autos, oder großflächige Umstellung auf einen besseren öffentlichen Bus- und Bahnverkehr. Dann kann man über Klimaschutz reden.
Aber da wir uns alle ja nicht verschlechtern wollen, wird das eh nichts. Und die VW Karre ist meiner Meinung eh zu teuer. Nicht nur im Moment, auch später.

https://www.zeit.de/wissen/2019-09/exoplanet-weltall-wasserdampf-forschung-astronomie
Es ist wirklich erstaunlich, was sich in den letzten Jahren herauskristallisiert hat. In unmittelbarer Nachbarschaft unseres Sonnensystems (110 Lichtjahre sind – bezogen auf die Milchstraße – quasi im selben Haus) wurde Wasserdampf in der Atmosphäre eines Planeten entdeckt. Nun ist das sicherlich kein Beweis für die Existenz eines bewohnbaren Planeten, geschweige denn einer fortschrittlichen Zivilisation.
Aber mit jeder neuen Entdeckung im All, die aufzeigt, dass unsere Erde gar nicht so einzigartig ist wie bislang angenommen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Planeten existieren, auf denen menschliches Leben etabliert werden könnte. Egal ob mit oder ohne Terraforming – Entfernungen von 110 Lichtjahren wollen erst einmal überwunden werden.
Ähnlich wie viele Science Fiction Autoren sehe ich in der Ausbreitung der Menschen auf andere Sonnensysteme die einzige Möglichkeit, unsere Zivilisation langfristig zu erhalten. Machen wir uns nichts vor. Der Mensch als Individuum wird diesen Planeten, zumindest seine eigene Zivilisation, über kurz oder lang zerstören. Das ließe sich lediglich durch ein Beschränken des momentanen Standards, besser noch durch weitreichende Einschränkungen wie z.B. dem Verbot des Individualverkehrs, verhindern.
Und genau das schafft die Menschheit eben nicht. Von daher kann es nur heißen: „Auf zu den Sternen!“

Spruch:
Henryk M. Broder in der Welt vom 8.4.2019:
Erstaunlicherweise ist unsere Regierung in der Lage zu bestimmen, wie sich das Klima bis 2050 entwickeln wird. Nur wie viele Klassenzimmer und Wohnungen benötigt werden, scheint eine nicht zu lösende Rechenaufgabe zu sein.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen