Montag, 5. Juni 2017

Hartmudo: Endspurt 3

So kam neben Tesla noch Pocke am Montag vorbei. Patti konnte leider nicht, da sie noch im Urlaub weilte. Vorher hatte ich jedoch noch einen Termin beim HNO Arzt, da mich bereits seit Wochen meine trockenen Nasenschleimhäute quälten. Die HNO ist die Frau meines Orthopäden und betreibt mit ihm zusammen eine Gemeinschaftspraxis. Wenigstens konnte sie mich beruhigen. Es war wohl nicht so schlimm, wie ich alter Hypochonder befürchtet hatte.
Rechtsseitig traten bei mir morgens beim Schnauben Blutungen auf, ich hätte wohl nicht versuchen sollen, die Verkrustungen herauszuholen. Sie gab mir ein Rezept für eine Nasensalbe, für die der Apotheker meines Vertrauens (Petri Apotheke in Lebenstedt) 2 Tage zum Abmischen brauchte. Daher konnte ich mit der Behandlung auch erst kurz vor der diesjährigen BiRe beginnen.
Das rezeptfreie Gelositin schrieb sie mir ebenfalls auf und bat mich, nach 3 bis 4 Wochen nochmal zur Kontrolle hereinzuschauen. Meine Befürchtung, dass meine Beeinträchtigung durch die Behandlung mit Metex herrührt, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Da konnte mich die Ärztin beruhigen.
Aber wir waren ja noch beim Montagabendspiel auf Sport1, dem letzten seiner Art. Eintracht gegen Union würde das letzte Livespiel auf Sport1 sein, denn der Sender hat die Rechte dafür ab nächster Saison verloren. Und ich nehme es vorweg: Es war ein würdiger Abschluss.
20.15 Uhr war Anpfiff, unsere Gäste kamen erst um 20.00 Uhr vorbei. Da hatten meine Löwin und ich schon mit dem Grillen angefangen, da unsere Mägen bereits in den Kniekehlen hingen. Meine Löwin hatte noch 2 Dips gemacht - die Knoblauchwürzung kam von mir - und Fleisch und Bratwurst und und und... Stand alles auf dem Tisch, ein großes Baguette hatte ich nach dem Arztbesuch noch organisiert.
Tesla und Pocke platzierten sich am Wohnzimmertisch. Würstchen und die Steaks wurden verteilt. Dazu lief im Fernsehen der Vorbericht zu diesem Spitzenspiel der Liga, nach der ersten Rutsche Wurst für unsere Gäste ging das Spiel los. Tesla und Pocke kauten noch, da drosch Reichel das Leder dank gütiger Mithilfe eines abfälschenden Unioners in die Maschen.
Vier Minuten waren da gerade mal gespielt, Donnerkiesel! Ein frühes Tor waren wir von unserer Eintracht ja gar nicht mehr gewohnt in dieser Saison, das ging ja prima los. Mit einem Sieg wäre zumindest die Relegation gesichert, da Union 6 Punkte hinten wäre. Aber auch ein zweiter Platz und damit der direkte Aufstieg wäre dank des Restprogramms gegen die beiden Tabellenletzten in greifbarer Nähe.
Sämtlicher Pessimismus, weil Eintracht gegen die direkten Mitkonkurrenten bisher nicht einen Sieg einfahren konnte, war wie weggewischt. Genüsslich schlürfte Pocke seinen Gin Tonic, Tesla und ich griffen zum Wolters. Natürlich tranken wir zur Feier des Tores ein Schnäppschen, Tradition verpflichtet eben.
Leider fiel im ersten Durchgang kein Tor mehr, doch kurz vor dem Wechsel hatte Union eine gute Einschusschance, die Fejsic dank einer starken Parade vereiteln konnte . Ein Tor für Union wäre unschön gewesen, denn die Eisernen hatten in der ersten Halbzeit nichts gerissen und waren nach vorne äußerst harmlos. Dabei brauchten sie doch unbedingt einen Sieg, um noch reelle Chancen auf einen Aufstiegsplatz zu haben.
Nach der Halbzeit ergab sich erst einmal keine Änderung. Pocke nahm noch einen Gin Tonic, der Biernachschub war ebenfalls gesichert. Das gleiche Bild auch auf dem Spielfeld - bis zur 54. Minute. Da bekam der Unioner Puncec die gelbrote Karte gezeigt. Es war wohl sein zweites schweres Foul. In unserem Wohnzimmer sangen wir deshalb Halleluja. Das müsste jetzt doch reichen, das sollten sie über die Zeit schaukeln können.
Zehn Minuten nach dem Platzverweis war es wohl Hochscheidt, der sich beim Spielen des Balls kurz hinter der Mittellinie fast den Fuß brach. Kopfschüttelnd musste ich mitansehen, wie der Ball unkontrolliert und im hohen Bogen nach vorne ins linke Toraus unterwegs war. Dass Nyman den Ball noch erlaufen konnte, hätte ich fast versäumt. Nicht aber seinen klugen Pass auf Reichel, der von hinten angerannt kam und den Ball gefühlvoll ins rechte obere Ecke schlenzte. Eine eigentlich ungefährliche Szene, doch auf einmal stand es 2:0 und Eintracht war sogar wieder an Hannover vorbei auf Platz 2 gezogen.
Ich schenkte uns allen gerade noch einen Schnaps als Belohnung ein, da klingelte es auch schon auf der Gegenseite. Der Gegentreffer resultierte aus einer Unachtsamkeit. Dank der schlampigen Abwehrarbeit war die Eintracht jetzt wieder auf den Relegationsplatz zurückgefallen. Das war zwar bedauerlich, doch wir hatten in der Folge nicht den Eindruck, dass Union noch den Ausgleich markieren könnte.
Natürlich kann man sich da nie sicher sein, dafür hatten wir mit der Eintracht schon zu viel erlebt. Also noch eine Runde Bier und noch einen Gin zur Verdauung. Übrigens: Meine Löwin und Pocke tranken Amarula statt Gin, das wollte ich hier nur noch kurz erwähnt haben. Jedenfalls fiel in der 75. Minute das erlösende 3:1 für die Eintracht.
Biada, von dem ich persönlich sehr viel halte, eroberte den Ball in der 75. Minute und rannte mit der Murmel energisch nach vorne. Klug spielte er den Ball im genau richtigen Moment zu Kumbela, der noch zwei Schritte lief und die Kugel dann überlegt zum 3:1 ins linke untere Eck schoss. Sein erstes Tor in der Rückrunde, der Kumbamann war wieder da!
Beim Abpfiff war unsere Freude verständlicherweise riesengroß, denn auch mit diesem Ergebnis stand die Eintracht auf einem direkten Aufstiegsplatz. Wir nahmen noch einen Scheidebecher, dann fuhren Pocke und Tesla nach Hause. Wir hatten ein schönes Spiel gesehen, was uns auch optimistisch für die letzten beiden Spiele stimmte. Und selbst wenn: Eintracht war damit zumindest in der Relegation. Vor der Saison hätten das alle in Braunschweig unterschrieben. Aber auch die Leistung des Teams passte diesmal. Nie hatte man den Eindruck, dass das Spiel kippen könnte.

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