Samstag, 6. Februar 2016

Contramann: kurz gesehen im Februar

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article151084213/Erstaunlich-wie-Feministen-die-Realitaet-ausblenden.html
Diese Art von Kommentar hatte ich zu den Reaktionen auf die Gewalt in der Silvesternacht in einigen deutschen Städten noch gesucht. Bezeichnend für die verstörend gekippte Stimmung meiner politisch eher „links“ stehenden Meinung steht dies in der Welt.
Ich kann dem Kommentar nur zustimmen. Dieser Versuch der eher politisch korrekt denkenden Leute, die pauschale Schuldzuweisung an eine größere Gruppe (Flüchtlinge) zu geißeln, ist zwar verständlich und in soweit richtig, dass natürlich nicht jeder Flüchtling ein „Antänzer“ ist, der Frauen belästigt.
Aber der Versuch von vor allem feministisch denkenden Kreisen, jetzt eine andere große Gruppe, nämlich Männer an sich, pauschal an den Pranger zu stellen und die Nationalität der Täter mal so eben zu ignorieren, finde ich einfach nur noch zum Kotzen.
Solche Leute sind in meinen Augen ähnlich schlimm wie irgendwelche national gesinnten geistigen Brandstifter, da beide Gruppen eines gemeinsam haben: Die eigene Weltsicht wird auf Teufel komm raus vertreten, selbst wenn sich diese Weltsicht durch die Geschehnisse als falsch erweisen.
Natürlich waren die Antänzer in Köln am Silvester auch Männer. Aber sowohl in Köln als auch in Hamburg, Leverkusen und sonst wo waren es eben fast ausschließlich arabische Männer aus Nordafrika mit Bleiberecht oder eben auch Flüchtlingsstatus; das kann man doch nicht einfach mal so eben ignorieren, bloß weil das eigne Weltbild nicht mehr hinhaut.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/fluechtlinge-als-chance-fuer-rentensystem-in-deutschland-14030367.html
Au weia. So logisch die Argumente von Axel Börsch-Supan auf den ersten Blick auch klingen, so schwachsinnig ist das Ganze bei näherem Hinsehen.
So entkräftet er das hingeworfene Argument des Interviewers mit den lediglich 10% Anteil an Syrern mit Berufsabschlüssen mit dem lapidaren Hinweis auf emotionale Fähigkeiten und psychischer Widerstandsfähigkeit, auf die es ankommen würde.
Das ist ja das Neueste! Seit wann zählt denn so etwas auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Aber wenn es um die Betreibung eines Standes auf dem Flohmarkt oder ähnliche Gewerbe geht, da ist so etwas gefragt und wird ja auch schon seit den 90ern von verschiedenen Gruppen von Migranten praktiziert. Selbst da wird dann der Markt jetzt langsam eng.
Hier darf ein Verweis auf den Background dieses „Spezialisten“ nicht fehlen:
https://lobbypedia.de/wiki/Axel_B%C3%B6rsch-Supan
Schreibt auch für den Blog der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.
Reicht schon.

http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/schaeuble-scheitern-von-ttip-waere-absurd_id_4738613.html
So, jetzt aber mal zu einem eigentlich wichtigerem Thema. TTIP. Der Schäuble wird hier auf Focus Money in einem kurzen Statement zitiert. „Deutschland brauche Wettbewerb und Druck durch den Welthandel“.
Das ich nicht lache. Und das selbstverständlich an der Seite unserer Freunde aus den USA. Unserer g u t e n Freunde. Wenn ich noch mehr von so nem Schrott hören muss, dann krieg ich aber Tourette, das sag ich Dir, Alter!

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-demokratie-stirbt-in-der-mitte-augstein-kolumne-a-1046973.html
Herr Augstein hat wieder das Wort. Die „Gutmenschen“ wie Augstein (oder ich, bin ja selber einer) kann man zur Zeit kaum ertragen, wenn es ums Thema Flüchtlinge geht. Da geht es im Dschungelcamp ehrlicher zu. Aber zu einem eher philosophischen Thema wie hier…
Es stimmt. Die politische Mitte ist der Ort der (faulen) Kompromisse und der Korruption. Es fehlen die Ideen, dort, wo immer nur der kleinste gemeinsame Nenner regiert.
An dieser Stelle kommt das Internet ins Spiel. Das frische Ideen aus dem Internet kommen und im Ausland (Spanien, Griechenland, aber auch Corbyn in England als neuer Labour Chef) in starke linke Bewegungen münden, unterschreibe ich gern. In Deutschland dagegen nicht, das hat Augstein richtig erkannt.
Ich sag Dir jetzt auch warum, lieber Jakob, da Du dies wohl übersehen hast: Deutschland hat (fast) als einzige Nation vom Euro profitiert und es geht uns hier allen noch gut. Das gilt selbst für Arbeitslose und Rentner, die in anderen Staaten eben weniger oder gar keine Leistungen der Wohlfahrt erhalten.
Und diese wirtschaftlichen Nöte des „kleinen Mannes“ sind schon immer die Grundlage radikaler Bewegungen gewesen, links wie rechts. Und wenn Du für das Elend eine andere Nation bzw. Staat verantwortlich machen kannst, dann wirst Du „links“.
Wenn es Dir aber eher „gefühlt“ schlecht geht in einer Gesellschaft, der es insgesamt oder auch im Schnitt eben immer noch sehr gut geht, dann bekommst Du Verlustängste. Und die liegen nun mal im Schrank rechts unten.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/zuwanderung-ttip-grosskonzerne-die-deutschen-sind-zu-satt-a-1047355.html
Genau. Wie im Link zuvor. „Wir“ sind einfach zu satt. Ansonsten hier auch wieder ein schlimmer Agitprop Artikel: „in einem Land, das ohne Zuwanderung in den kommenden Jahrzehnten einen beispiellosen Niedergang erleiden wird.“
Und die Drohung gegen Ende: „Wer sich globalisierungssatt zurücklehnt, lebt gefährlich.“
Genau. Und vom Onanieren bekommt man krumme Finger!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-krise-merkels-schneeballsystem-a-1048433.html
Das mittlerweile dritte Hilfspaket für Griechenland wurde letzten Sommer verabschiedet und schaffte es als Thema nochmal kurzfristig in die Hitparade äh Schlagzeilen.
Vollkommen richtig weist Münchau in seiner Kommentierung darauf hin, das die von der deutschen Regierung forcierte Verschiebung von Schulden in die Zukunft irgendwann zum Knall führt. Obwohl… Bislang gab es in der Geschichte der Menschheit periodisch Kriege, wodurch das Wirtschaften der jeweiligen Gesellschaften auf Null gestellt wurde. Vielleicht hofft die Merkel ja auf diesen Effekt?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-wenn-die-troika-nach-berlin-kaeme-a-1048662.html
Bleiben wir in Griechenland. Hier eine schöne Glosse. Was wäre, wenn die Troika mal in Deutschland statt in Griechenland Missstände angehen würde?
Schön und entlarvend hier das Beispiel mit dem Apothekenmarkt. Nach der Troika sollen die Apotheken in Griechenland bestimmte Monopole aufgeben. Rezeptfreie Medikamente könnten dann auch in anderen Läden verkauft werden, Apothekenketten würden erlaubt.
In Deutschland hat sich die Politik diesbezüglich ja nicht durchsetzen können…

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/fluechtlinge-es-heisst-jetzt-refugee-kolumne-a-1049698.html#ref=meinunghp
Selbst Fleischi hatte bereits Ende August Abschiebungen angemahnt und damit Positionen von Pegida angeeignet, wie Kritiker seiner Person (gehöre ich sonst auch dazu) richtig angemerkt haben. Jetzt, Anfang 2016, haben selbst Cem Özdemir oder Sarah Wagenknecht ähnliche Gedanken geäußert.
Was schließen wir daraus? Hatte Pegida im Winter 2014/15 etwa doch recht?

http://www.heise.de/tp/news/Notfalls-auch-Schusswaffen-an-der-Grenze-einsetzen-3088395.html
Endlich das Interview mit Frauke Petry im Wortlaut. Wenn sich all die Leute, die nach den Schlagzeilen Petry in die ultrarechte Ecke stellen wollten, vorher mal diesen hier dokumentierten Hergang des Interviews angeschaut hätten, müssten sie den Vorwurf an Petry zumindest überdenken. Denn Steinmeier oder Merkel hätten bei gleicher Befragungstaktik auch bei diesem ominösen § 11 UZwG landen müssen. Lediglich die größere Routine im Umgang mit Medien hätte die beiden vor einer Blamage erspart.
Aber anyway, warum fordert keiner der Petry Kritiker eine Abschaffung oder Konkretisierung im Falle von unbewaffneten Grenzgängern des § 11 ? Genau diese Frage sollte uns jetzt beschäftigen, nicht Frau Petry als Person.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article151819746/Arabisch-soll-in-Deutschland-zum-Pflichtfach-werden.html
Das Beste kommt zum Schluss. Diese Meldung ist so was von abstrus, das sich ein weiterer Kommentar erübrigt.

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