Samstag, 14. November 2015

Contramann: kurz gesehen im November

Eines vorab wegen des Attentats in Paris nach diesem Freundschaftsspiel gestern Nacht:
Bis eben (Samstag 10.00 Uhr) wurde offiziell über den Hintergrund der Attentate, bei denen wohl über 150 Menschen ihr Leben lassen mussten, noch nichts bekannt gegeben.
Vermutet wird jedoch immer häufiger ein islamistischer Hintergrund, z.B. wg. des französischen Engagements in Syrien.Egal, ob das so war oder nicht, eines ist uns – meiner Löwin und mir – aber auf alle Fälle klar:
Es ist wieder mal der „kleine Mann“, der die Fehler der Politiker und Mächtigen dieser Welt ausbaden darf. Die RAF hatte sich bei ihren Attentaten in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts noch auf die „Macher“ konzentriert. Fahrer oder Security Personal wurden da eher als Kollateralschäden getötet.
Wie der 11.9.2001 wurden auch am 13.11.2015 die Opfer wahllos ausgewählt; Hauptsache viele. Wenn der IS, Al Nusra Front oder selbst das Haribo Bataillon dahinter stecken sollten, hätten diese sich ins Abseits manövriert. Wer Terror wahllos über Unbeteiligte bringt, dessen politische Argumente interessieren mich nicht die Bohne.
Auch die USA oder andere Großmächte überziehen den nahen Osten mit Terror und Bomben- bzw. Drohnenangriffen. Dabei werden sicherlich mehr „Kollateralschäden“ in Kauf genommen, als die RAF dies im letzten Jahrhundert tat. Trotzdem sind die „Verantwortlichen“ des politischen Gegners die (Haupt)ziele bei Anschlägen, ungeachtet dessen, das ich die politischen Motive der Großmächte wahrlich nicht unterstütze.
Dieser Einschub musste aktuell jetzt sein, das Nachfolgende habe ich stellenweise schon vor Wochen geschrieben.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/pegida-kommentar-die-provokationen-der-rechten-a-1061732.html
Oh no. Es ist doch eher genau umgekehrt. Wenn man lediglich die rechten Parolen eines Bachmanns in den Medien verschweigen könnte, dann meinetwegen. Aber der Autor macht hier – bewusst, möchte ich meinen – keine Unterscheidung zwischen den Neonazis, die zweifelsfrei bei Pegida rumlaufen, und dem normalen „Wutbürger“ in all seinen Schattierungen von rechts angelehnt bis Linksaußen.
Denn diese Leute dominieren bei Pegida und werden regelmäßig durch solche Kommentare in die Nazi Ecke gedrängt, bis es denen dann wohl irgendwann auch egal ist. Journalisten wie dieser Kommentator sind es, die einen Keil in die Bevölkerung treiben und die Verhältnisse überhaupt erst schaffen mit ihren dämlichen Kommentaren, die sie anprangern wollen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wie-der-mindestlohn-fluechtlinge-ausgrenzt-a-1059446.html
Nein, nein und nochmals nein. Jetzt muss die Vielzahl der Flüchtlinge noch als Argument herhalten, um den Mindestlohn zu kippen. Wie perfide ist das denn?
Fakt ist: Als der Mindestlohn eingeführt wurde, ist die Arbeitslosenzahl eben nicht gestiegen, wie vorher von Arbeitgeberseite und Union prophezeit wurde. Das heißt also, das der ein Mindestlohn keine Arbeitsplätze vernichtet. Quod erat demonstrandum.
Und im Umkehrschluss bedeutet dies, das ein Wegfall des Mindestlohns keine Arbeitsplätze schafft, auch nicht für Flüchtlinge. Ein einfacher mathematischer Beweis, aber mit Mathe haben es die führenden deutschen Wirtschafter wohl nicht.
Aber es liegt meiner Ansicht nach nicht an fehlerhafter Einschätzung, wenn solche dümmlichen Parolen ausgegeben werden. Nein, es handelt sich hier um eiskalte Berechnung. Das Versagen von Bundesregierung und Ministerialbürokratie in der Flüchtlingsfrage soll hier kaschiert werden. Gleichzeitig soll der ungeliebte Mindestlohn wieder weg, auf das die Parteispenden wieder sprudeln.
Unsere Eliten sind sich aber auch für nichts zu schade.

http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/prognose-der-fuenf-wirtschaftsweisen-kosten-fuer-fluechtlinge-sind-finanziell-verkraftbar_id_5078679.html
Hammer!
Mit bis zu 8,3 Milliarden Euro dieses und 14,3 Milliarden nächstes Jahr beziffern die 5 Wirtschaftsweisen die Kosten für die Aufnahme von Flüchtlingen für Deutschland. Hier sind die direkten Kosten gemeint, was immer das genau sein soll.
Genaueres hierüber habe ich nämlich nirgendwo in den Medien vernehmen können, aber das ist ja wohl dann doch nicht so wichtig. Denn dank der „guten Lage der öffentlichen Haushalte in Deutschland“ kann Deutschland das mühelos schultern, meinen die Wirtschaftsweisen. Selbst Bofinger, sonst immer mit der richtigen Andermeinung, war dieser Auffassung, was mich richtig traurig gestimmt hat. Jetzt haben sie selbst Bofinger schon kaufen können oder er ist so blind wie die meisten anderen kritischen Stimmen – von den Nachdenkseiten bis zu Till Schweiger, die einfach stur bei ihrer Meinung verharren. Bloß nicht nachdenken oder zugeben, dass der schöne Traum von der „gerechten“ Meinung in Selbstgerechtigkeit abzugleiten droht.
Auch diese Meldung der 5 Weisen zersägt weiter die Anhänger der „Linken“. Angie wird es freuen, wird so doch ein Politikwechsel bei der nächsten Wahl verhindert. Dafür spielt sie mit dem Feuer, Von Papen und Schleicher, besser Brüning, fällt mir da als historischer Vergleich ein. Aber ich schweife ab.
Also – das es den öffentlichen Haushalten gut geht, stimmt höchstens für den Bundeshaushalt, der dank Zinsgewinnen aus dem Griechenland Deal schwarze Zahlen schreiben kann. Damit dies so bleibt, wird Schäuble wohl kaum sämtliche Kosten der Länder und Gemeinden übernehmen. Und gerade letztere pfeifen bekanntlich aus dem letzten Loch. „Gute Lage“ ist da blanker Hohn und das Bofinger das nicht bemängelt… siehe zuvor.
Weiter. Langfristig soll sich dies ja sogar positiv für die deutsche Wirtschaft entwickeln. Mietpreisbremse weg, Mindestlohn sowieso – dann klappt das. Mann, was gibt das für Impulse für die deutsche Wirtschaft. Man muss die Migranten einfach nur einen Deutschkurs verpassen, voila! Schon haben wir die Facharbeiter, die ja angeblich fehlen.
So ein Schmarrn. Die meisten Flüchtlinge haben eben keine Ausbildung, die hier bei der Arbeitsplatzsuche normalerweise unerlässlich ist. Aber die können doch die Straßen ausbessern, für diese Maßnahmen fehlte der öffentlichen Hand bisher das Geld. Straßenbauer sind halt zu teuer, aber für nen Heiermann die Stunde werden die Muselmanen das machen. Dürfen auch ihre Gebetsteppiche zur Arbeit mitbringen.
Ok, Zynismus aus. Übrigens – Hitler hatte die Autobahnen auch mit Billiglöhnern a la gemeinnützige Arbeit bauen lassen. Wir Deutschen haben also Erfahrung, was das angeht.
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecialgeschichte/d-55573710.html
Und jetzt bitte nicht das Argument mit dem „demographischen Wandel.“ Dieser Planet kann die ständig wachsende Weltbevölkerung kaum noch ernähren und muss verstärkt mit freundlicher Unterstützung vom Monsanto „nachdüngen.“ Ein für alle Mal: Wer Nachwuchs, Nachwuchs schreit, will auch Monsanto! Merkt Euch das, ihr Gutmenschen, die ihr diesen Konzern – zu Recht – verteufelt.
Ich kürze mal ab, mein Bier ist gleich alle. Wenn die Amerikaner und die EU, auch Deutschland, die Hilferufe der UN erhört hätten, das kein Geld mehr für Lebensmittel in den Flüchtlingslagern der Türkei und Libanon vorhanden ist, hätte man mit unter 5 Milliarden Dollar jährlich die Menschen quasi vor Ort ernähren und halten können, denn schließlich wollen auch diese Menschen irgendwann in ihre Heimat zurück und nicht ins verfickte Deutschland zu den Schweinefleischfressern, wo sie laufend in mürrische und feindliche Gesichter blicken müssen. Und den schleimig grinsenden Hippie mit der Willkommensblume würden sie normalerweise wohl nicht in ihr Haus rein lassen.
Ich weiß, das ist böse. Aber was meint ihr, was ein Flüchtling sagt, wenn ihr ihm folgendes anbietet: Entweder mit 399 EURO monatlich Regelsatz Sozialhilfe plus Unterkunft in Deutschland oder 200 EURO monatlich im Lager in der Türkei oder Libanon?
Pro Person… plus Fahrkarte…
Der Rest kann und soll hierbleiben. Glaubt mir, liebe Pastorentöchter, das ist immer noch besser als die armen Menschen übers Meer und barfuß durch halb Europa im November laufen zu lassen, um die halb verhungerten und erfrorenen Menschen in Bayern begrüßen zu können, damit das eigene Ego befriedigt werden kann.
Das nenn ich scheinheilig.
 

http://www.rolandtichy.de/tichys-einblick/merkels-neues-deutschland-kraeuteroele-fuer-den-hund-sind-fuer-die-katz/
Das ist dann mal eine realistische Sichtweise. Ob es um die Flüchtlings Industrie geht, die ihre Gewinne einfährt, oder den letztendlich zerstörten Sozialstaat. Am Ende haben wir laut Tichy hier eine Gesellschaft mit Menschen, die „es“ geschafft haben und solchen, die gescheitert sind und nie eine Chance haben – oder auch hatten.
Kann ich so unterschreiben. Leider.

http://www.heise.de/tp/artikel/46/46486/1.html
...und das ist alles nur möglich, weil die Leute nicht mehr rechnen können. Dieser wunderschöne Beitrag auf Telepolis spricht mir so was von aus der Seele, aber so was von!
Nehmt den Kiddies die Smartphones weg und lasst sie in der Ecke stehen, wenn sie in der Schule Scheiße bauen.
Lesen, Schreiben und Rechnen – darum geht es in der Schule. Wer das nicht ernst nimmt, auch als Kind, dem nützt auch kein Unterricht, in dem er lernt, eine Steuererklärung auszufüllen. Weg mit dem ganzen pädagogischen Dulli Dulli.
Die Chinesen, Japaner und Inder sind da disziplinierter in der schulischen Ausbildung. In Deutschland erzeugen wir wohl nur noch degenerierte Whatsapp Nutzer, die keinen eigenen Gedanken fassen können oder BWL Zombies, die über Leichen gehen.
Fühlt sich jedenfalls so an.

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