Mittwoch, 2. September 2015

Contramann: Wir sind das Pack 2/2

Nochmal: Eine Integration der Flüchtlinge findet eben nicht statt. Dies ist weniger den Flüchtlingen vorzuwerfen als vielmehr der Politik, die keine klaren Regeln vorgibt und damit die Betroffenen vor Ort, also Flüchtlinge, Verwaltung und Anwohner (Mitbürger) wie die jungen Reiterinnen in Heidelberg, eiskalt im Regen stehen lässt. Das müde Geseier von Frau Merkel in Heidenau war zwar medienwirksam, aber letztlich nicht hilfreich, da sie auch nur die Protestierer in die rechte Ecke stellte.
Contramann erwartet da von der Politik, auch von der richtungsweisenden Kanzlerin, konkrete Vorschläge, ja einen Plan, wie es mit den Flüchtlingen weitergehen soll. Über Griechenland und dem Korridor, weil nicht EU, Mazedonien und Serbien streben derweil die Flüchtlinge an die ungarische Grenze, wo sie unter einen eiligst befestigten S-Draht Zaun hindurchkrabbeln in der Hoffnung, von der ungarischen Polizei nicht aufgegriffen zu werden und Deutschland letztendlich zu erreichen.
Dies so im Bericht im ZDF Heute Journal, unmittelbar nach der Berichterstattung des Merkel Besuches in Heidenau. Derartige Berichte, in denen Flüchtlinge nicht nur als Opfer, sondern auch als Wirtschaftsflüchtlinge dargestellt werden, gibt es zuhauf. Ich kann es mittlerweile nicht mehr hören, dieses Gerede vom pöbelnden Dunkeldeutschen, dem „Pack“, wie sich unser Bundespräsident auszudrücken beliebte.
Es ist ja schön, dass sich so viele Leute für die Flüchtlinge stark machen und ein Zeichen setzen gegen Ausländerfeindlichkeit, aber dass jeder dieser „Pegidas“ deshalb gleich ein Nazi sein muss, ist wieder typisch deutsches Schwarz Weiß Denken. Stattdessen sollten wir gleich alle Flüchtlinge aufnehmen.
Sagte der Friedensbewegte und gießt sich, zufrieden ob seiner politisch korrekten Meinung, einen Tee ein. Schließlich muss er ja keine Entscheidungen treffen, da ist es immer leicht, eine gute Weltsicht zu haben. Mit diesen Leuten ist es nicht möglich, eine sachliche Auseinandersetzung zu führen, weil Dir alles Negative – die Reiterinnen in Heidelberg – sofort als faschistoide Denke um die Ohren geknallt wird.
Und obwohl die Flüchtlinge im Allgemeinen doch freundlich und friedlich sind, soviel kann ich aus persönlicher Erfahrung bestätigen, darf man nicht verkennen, dass es zumeist wirtschaftliche Gründe sind, die die Menschen speziell nach Deutschland einreisen lässt. Denn wenn man schon die Heimat verlassen muss, dann doch dorthin, wo die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Günstigsten sind. Würde ich ja genauso machen. Andernfalls wären die südlichen oder östlichen EU Staaten noch stärker frequentiert.
Ein schwaches Argument, o.k. Doch warum sehe ich bei den „neuen“ Flüchtlingen oder Asylbewerbern zu mehr als 80% Männer zwischen 20 und 35 Jahren, zumeist alleinstehend oder ohne Familie hier? Verlange jetzt bloß keine Statistik von mir, die dies bestätigt. Zeig Du mir doch eine, die das Gegenteil ausweist.
Keiner, der sich über die protestierenden Menschen z. B. in Heidenau aufgeregt hat, konnte mir erklären, wie Deutschland die jetzt schon erwarteten 800.000 Flüchtlinge unterbringen und ihnen eine Perspektive bieten soll, geschweige denn noch zusätzliche Flüchtlinge ab nächstes Jahr.
„Deutschland hat genug Geld“ oder „sollen sie es von den Banken nehmen“ sind dann solche Allgemeinplätze, die mich irgendwann ankotzen. Nicht weil ich diese Argumente für falsch halte, sondern gerade weil sie stimmen. Und nach so einem dämlichen Spruch lehnt sich der Gutmensch zurück nach dem Motto „wir müssen jetzt helfen, der Rest regelt sich von selbst“ und hat ein reines Gewissen.
Ausbaden müssen es ja tatsächlich die jetzt schon Abgehängten unserer Gesellschaft, die keiner mehr braucht. Oder eben der „Normalo“, der ja über die Steuer erhöhte Staatsausgaben finanzieren muss und eben nicht der „Banker“. Auch das ist haarsträubend populistisch, aber wir sollten in 2-3 Jahren nochmal darüber sprechen…
Und wenn es dann Probleme mit den Flüchtlingen wie in Heidelberg gibt, dann sollen Polizei und Verwaltung alles richten, sind ja Beamte. Da ist der „Gutmensch“ auf einmal nicht mehr präsent; schuld ist dann am Ende noch die Polizei, weil sie provoziert hat. So kann man sich die Welt auch schönreden.
Um zum Ende zu kommen: Stefan Berg hat es mit dem Vergleich mit der ehemaligen DDR ja schon gesagt. Dort vor Ort sind die Hilfen zum Aufbau Ost hingeflossen und genau so und nicht anders muss das mit den Flüchtlingen gehen, dann braucht man auch nicht mehr von Wirtschaftsflüchtlingen zu sprechen.
Ein Verzicht auf die permanenten Waffenexporte der deutschen Wirtschaft wäre darüber hinaus wünschenswert bis unerlässlich. Damit kann „Deutschland“ mehr tun als durch die unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen zur Beruhigung der Weltöffentlichkeit, um besser (Waffen)geschäfte abwickeln zu können, an denen dann die Wirtschaft und eben nicht der Normalo verdient.
Die Flüchtlinge zu integrieren ist sicherlich der einzig richtige Weg, doch will ich noch erwähnen, dass dies natürlich auch eine Bereitschaft hierzu des Flüchtlings bedarf. Das ist nicht immer gegeben, und zwar um so seltener, wie der Flüchtling den Eindruck haben muss, dass er nicht auf ewig hier bleiben kann. Da heißt sein Motto dann logischerweise „viel Geld und das schnell ohne Rücksicht auf Verluste“. Wer da was anderes meint, ist ein Träumer.
Insgesamt denke ich, dass die Wahrheit wie üblich in der Mitte liegt. Die deutsche Politikprominenz muss unmissverständlich klarstellen, dass ein Flüchtling in Deutschland nur dann verweilen kann, bis sich die Situation im Herkunftsland beruhigt bzw. normalisiert hat. Wirtschaftsflüchtlinge sollten sofort abgeschoben werde.
Leute, überlegt doch einfach mal selber. Wo sollen denn all die Flüchtlinge hier integriert werden, sind übrigens nur in der Minderheit Ärzte oder Facharbeiter, auch wenn unsere Medien dies gern anders darstellen. Und dann: Kein Job, kaum Integrationsbereitschaft mit all den negativen Begleiterscheinungen.
Puh – da habe ich jetzt ja was runtergerattert, was meiner politischen Meinung eigentlich komplett entgegensteht. Wenn Du all dies gelesen hast und mich triffst, könnte es gut sein, das ich mich von einem Großteil des Textes distanziere oder zumindest einzelne Parts relativiere.
Egal, raus damit. Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Jeder Flüchtling, der wegen Verfolgung im Heimatland nach Deutschland geflüchtet ist und hier keinen Dschihad oder ähnliches anzettelt (der musste noch sein), ist mir willkommen und verdient jedweden Respekt und Unterstützung, solange er in Deutschland verweilt, weil er nicht in seine Heimat zurück kann.
Mein Resümee: Das Flüchtlingselend wird nicht in Deutschland entschieden, sondern jeweils vor Ort. Die derzeitige Handlungsweise unserer Politiker vergrößert den Schaden, löst ihn aber nicht.

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