Donnerstag, 25. Juni 2015

Hartmudo: Urlaub 1/2

Mit Beginn dieses Monat bzw. dem letzten Maiwochenende fiel (endlich) unser erster Jahresurlaub zusammen. Der erste, weil meine Löwin und ich lediglich für knapp zwei Wochen der Arbeit fernblieben, damit wir im beginnenden Herbst noch einmal mit 2 Wochen nachlegen können.
Und wie startet man am Besten in den Urlaub? Natürlich derart, das man zwei Stunden länger arbeitet. Denn so konnte ich mein defektes Fahrrad gleich auf dem Nachhauseweg aus der Reparatur abholen. Auf der Radtour am Pfingstsonntag mit Dora und Herbert hatte das Hinterrad eine Beule bekommen, so dass dort ein neuer Reifen aufgezogen werden musste. Schade, war eine schöne Radtour gewesen, die ich kurz vor Ende abbrechen musste. Aber wenigstens habe ich jetzt wieder Schwalbe Marathon Plus drauf.
Yo, das Wochenende fing schon mal schwungvoll an. Freitag Abend Doppelkopf mit Biggi und Britt und am Samstag dann das Spargelessen mit unserem Kegelclub bei Berta und Bud. Nicht ein Schweineschnitzel habe ich dort gegessen. Meine guten Vorsätze wegen der Arthritis greifen so langsam, mal sehen, wie lange.
Nach diesen beiden insgesamt entspannten Abenden ging es dann am Sonntag zum Matjesmarkt nach Emden. Patti und Pocke hatten die Karten für den Zug gekauft (Wochenendticket), so das wir kurz nach 8.00 morgens starten konnten. Pocke und ich hielten uns mit dem Alk im Zug komplett zurück, aber zum Fisch musste hin und wieder ein Pils her.
Der Matjesmarkt ist ein wirklich schönes, ja schon etwas größeres Volksfest. Und Fisch sowie Fischbrötchen gab es reichlich. Das Kegeln abends musste ausfallen, da wir etwas später mit dem Zug in Braunschweig eintrafen. Da aber auch unsere beiden Neuen – Claudia und Karl – mal wieder nicht konnten, fand es sowieso nicht statt. Ich denke, wir sollten nächstes Jahr wieder nach Emden zum Matjesmarkt.
Aber so richtig spürt man de Urlaub erst, wenn der Tag kommt, an dem man normalerweise arbeiten müsste, oder? Das war bei uns der Montag. Den beging ich standesgemäß: Zuerst beim Orthopäden zum Blut abnehmen, danach zum Zahnklempner, weil mir eine Plombe rausgefallen war. Es gibt kaum etwas schöneres, als im Urlaub zum Arzt zu gehen, außer... außer vielleicht... nochmal zur Arbeit zu müssen, weil man Feuerwehr spielen muss und der Einzige ist, der die Excel Tabelle erstellen kann.
Hier nicht der Einzige, sondern die – nämlich meine Löwin. Sie eierte mittags an ihrem ersten freien Arbeitstag ins Büro für 3 Stunden. Da kommt natürlich Freude auf, zumal wir noch packen mussten, weil wir am Dienstag nach Rügen gefahren sind.
Blick aus unserem Zimmer in Breege

Ich ziehe an dieser Stelle schon mal das Fazit, das es ein sehr schöner Kurztrip nach Rügen war, den wir gerne nochmal machen. Hierzu folgt jetzt erst mal meine Bewertung für „Ab-in-den-Urlaub“, denn dort hatten wir gebucht und für diese Bewertung bekam ich einen 12 Euro Gutschein für ein großes Bild auf Leinwand eines Online Fotodienstes:

Breege und der Hafen sowie die Kapitänshäuser Apartments machten auf den ersten Blick nicht viel her, aber als wir erstmal unser Apartment betreten hatten, waren wir begeistert. Alles neu und sauber. Das große Zimmer mit dem abgetrennten Schlafbereich (Holzwand) war urgemütlich. Aufgrund des Wetters konnten wir die Terrasse nicht nutzen, aber das Panoramafenster erlaubte uns einen prima Blick über den Rasen, dahinter das Schilf... auf den Bodden! Der preiswerte Brötchen Lieferservice morgens war klasse - so konnten wir im Nachthemd entspannt frühstücken (Frühstück/Halbpension wären aber auch möglich).
Aah! - der Kreidefelsen
Flachbildfernseher, Kochnische mit Kühlschrank - zum Fußball immer kaltes Bier und dazu die Fischbrötchen vom Edelimbiss im angrenzenden Hafen. Das Schwimmbad hatten wir noch nicht einmal genutzt, weil wir - vollkommen begeistert - tagsüber so viel unternommen hatten, das wir abends völlig relaxed auf dem Sofa saßen.
Schön ruhig war es in Breege, nicht so überlaufen wie in Binz oder Selin. 2 Restaurants am Hafen reichen auch völlig aus, dazu noch der Imbiss, der aber ausgezeichneten Fisch zu bieten hatte. So eine Qualität findet man in Restaurants eher selten. Abends machten wir noch eine zweistündige Boddenrundfahrt mit dem Schiff. Ich sage nur: Rostocker vom Faß! Wir hatten keine Schickimicki mit viel Mucki und auch keine Frisösen mit nem Tribal übern Arsch. Da wir die Insel eh mit dem Auto erkundeten, hatten wir genügend Supermärkte gefunden, um den Kühlschrank zu befüllen.
Ja Ja Ja ! Wenn wir wieder nach Rügen fahren, wohl nächstes Jahr, dann werden wir diese Apartmenthotel als erste Wahl betrachten. Das Preis Leistungs Verhältnis ist einfach überzeugend; Schwimmbad umsonst und Fahrradverleih vorhanden.


Soviel zum Gutschein, jetzt zum „Rest“. Die Seebäder Binz und Selin boten das Programm, wie ich es von Flensburg bis Riga an der Ostsee kennenlernen durfte. Strandpromenade mit Seebrücke, dazu viele Restaurants und Klamottenläden. Eins aber stach eindeutig heraus, und das war eindeutig der Königsstuhl, der wohl bekannteste und mit 118 Metern höchste Kreidefelsen auf Rügen.
Direkt kommt man da nicht hin. Aber es gibt da einen großen Parkplatz, von dem aus ein Pendelbus alle 10 Minuten zum Königsstuhl fuhr. Vor diesem Bus jedoch hatten wir noch etwas Hunger; meine Löwin entschied sich für eine Portion Pommes. Ich dagegen hatte Appetit auf einen Hamburger.
"Der" Metal Laden in Wismar

Was soll ich sagen: So etwas hatte ich noch nicht erlebt! Ein vergammeltes Weißmehlbrötchen wurde von dem hageren Imbissverkäufer aufgeschnitten und dann innen mit Ketchup ausgespritzt. Und die ganze Zeit lang masselte mich der Typ noch voll. Die Krönung kam aber in dem Moment, in dem er den FRITTIERTEN Paddie in das bedauernswerte Brötchen klemmte und mir rüber reichte.
Brrr. Nach einem Biss ins pure Frittenfett wollte ich das Teil schon angewidert wegschmeißen; Aber meine Löwin erbarmte sich und quälte sich heldenhaft den Paddie hinein. Sie kann einfach kein Essen verkommen lassen!
Den Eintritt für das Museum und 3D Kino (8,50 € pro Person) ersparten wir uns und gingen über 400 Holzstufen, in Serpentinen angelegt, zum Strand hinunter und betrachteten den Königsstuhl bei Postkartenwetter von unten. Ich sage mal, wer sich die Felsen einfach nur von oben angesehen hat, hat so gut wie nichts gesehen.
Aufgrund meines Flunkens konnte ich auf dem Kiesstrand zwar nicht viel laufen, aber trotzdem war ich, genau wie meine Löwin, hellauf begeistert von der Atmosphäre dieser Umgebung. Der Aufstieg danach fiel uns deshalb nicht so schwer wie anfangs befürchtet, ja wir schafften es sogar noch etwas weiter hinauf als nötig zum Viktoriablick, von wo aus wir das Ganze noch mal von oben anschauen konnten. Ohne 8,50 € bezahlt haben zu müssen.
Rügen war also ein voller Erfolg, gern fahren wir da nochmal hin. Breege ist dazu vollkommen o.k., dann wäre Fahrradfahren aber schön. Auf der Rückfahrt hatten wir ein bisserl Stau, waren abends aber wieder zuhause angekommen. So eine kleine Vier Tage Tour reicht uns als Sommerfrische vollkommen aus; Andere müssen ja mindestens zwei Wochen auf Achse sein, um sich erholen zu können.

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