Dienstag, 23. Juni 2015

Hartmudo Spezial: Irland im Bus

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Der weitere Spaziergang verlief unspektakulär. Sicher, es war schönes Wetter. Will sagen: Es regnete nicht. Doch der Kanal und der Weg daran entlang hielt keine Sensationen bereit.. Irgendwie „boxten“ wir uns durch ein Wohnviertel in die Stadtmitte zurück. Jetzt endlich war es Zeit für einen Kaffee.
Im „Costa Coffee House“ bekam ich einen Cappuccino der Extraklasse und dazu noch eine lecker Blätterteigstange mit Nutellafüllung. Auch der Lemon Pie meiner Löwin war sensationell. Dora und Herbert hatten sich diese Gaumenfreuden leider entgehen lassen. Schade eigentlich, da Pies, Tartes und andere Plunderstücke nicht nur in diesem Cafe, sondern überall auf unserer Tour das kulinarische Highlight darstellten.
Nun waren wir alle nach dem Kaffee wach und schauten uns noch etwas in der Innenstadt von Tralee um, natürlich auch bei JC Penney. Auf alle Fälle wollten wir noch ein Mittagessen mitnehmen und landeten nach kurzer Suche in einem Restaurant, dessen Name ich leider vergessen habe.
Halt, jetzt hab ichs: Wir waren im „Hotel Imperial“. Innen sah das Restaurant dieses Hotels gediegen, ja sogar vornehm aus. Anwesend außer uns waren lediglich eine Vielzahl einheimischer Rentner, die wohl alle das Mittagsangebot bestellt hatten. Dora und meine Löwin wollten aber das Steak von der Karte. Dieses stellte sich jedoch beim Servieren als Rinderbraten heraus. Herbert begnügte sich hier mit irgendwelchen Vegetables in brauner Soße, während ich mich an leckeren Chicken Teilchen mit Knoblauchsoße bzw. Dip versuchte. Carlsberg dazu, Voila! In diesem Restaurant konnte man getrost von guter irischer Küche sprechen.
Ich erwähne dies, weil sowohl Dora als auch meine Löwin am Ende der Reise die fehlende Vielfalt und auch die Qualität der irischen Küche bemängelten. Diesen Rinderbraten im Imperial, der beiden Mädels trotz der leichten Enttäuschung (kein Steak!) hervorragend mundete, hatten sie vielleicht schon vor der Heimreise vergessen. Mir schmeckte das Chicken mit dem Dip auf jeden Fall ausgezeichnet.
Hotel Imperial - Eingang

So fanden wir uns anschließend am frühen Nachmittag am Taxenstand ein und fuhren ins Hotel zurück. Dort ruhten wir uns noch etwas aus, Augenpflege war angesagt. Noch vor Sonnenuntergang war es hinterher an der Zeit, endlich mal durch den kleinen Park hinter dem Hotel zu wandern. Mittendurch schlängelte sich malerisch ein kleines Flüßlein. Die Terasse unseres Hotels bietet im Sommer bei entsprechendem Wetter – sprich Sonnenschein – einen gemütlichen Platz zum Chillen und Grillen. Im Oktober jedoch sehen die Rattanmöbel schon etwas trostlos aus, so gänzlich unbesetzt bei feuchter Luft.
Unser Abendessen bestand aus den Resten von unserem Tesco Einkauf aus Limerick. Wir speisten stilgerecht auf unseren Zimmern. Aber vorher, so glaube ich mich zu erinnern, hatten wir uns wieder mal an der Bar versammelt, um den einen oder anderen Pint zu vernichten. Anschließend wechselten wir in das Zimmer von Dora und Herbert zum gemütlichen Solo spielen. Hierzu öffnete ich noch ein oder zwei Dosen Carlsberg; Ich hatte bereits erwähnt, dass ich mich immer auf die abendlichen Kartenrunden freute. Zum Ausklang des Abends arbeitete ich mich in unserem Zimmer noch an einer weiteren Dose Carlsberg ab. Meine Löwin schlief an diesem Abend wieder vor mir ein; Ich schaute noch etwas Fernsehen und schrieb noch an diesem Bericht, dann war auch ich reisefertig.
Montag 20.10.
An diesem Morgen zogen wir mit unserer Karawane wieder weiter zum Abschluß dieser Reise. Mit den Koffern liefen wir über den langen Flur zum Auschecken; Ich vermisse den Flur irgendwie. Doch zuerst: Frühstück. Ausgerechnet an diesem Morgen, im Frühstücksraum, masselte mir die offensichtlich verstörte Mitreisende, die in Ennis zum Bus zu spät kam, die Ohren voll.
Sie war wohl eine halbe Stunde zu früh zum Frühstück erschienen und wurde folgerichtig von der Bedienung zurechtgewiesen. „Sie hat noch nicht mal guten Morgen gesagt. So behandelt man keine Menschen!“ greinte die Verstörte.
das isser, der Fisch

Da laufen aber auch Leute frei rum... Sie habe über zwanzig Jahre lang mit Menschen gearbeitet, so erklärte sie mir. Salbader, Salbader. Ich dachte die ganze Zeit nur, dass es keinen Sinn macht, sich über die Verstörte aufzuregen (`Laß es ablaufen ...`). Irgendwann war sie endlich weg und ich konnte in Ruhe aufessen. Da blieb sogar noch Zeit, um nach dem Checkout ein wenig die Landhaus Atmosphäre genießen zu können. Draußen vor dem Eingang befand sich übrigens noch ein Bassin, in dem ein einzelner großer Fisch herumschwamm. Herbert und ich fanden heraus, das er uns hinterherschwamm, als wir das runde Becken langsam umrundeten. Sehr zutraulich, würde ich meinen.
Die erste Station der heutigen Tour war Cork. Mr. Fortune ließ uns vor einer Brücke gegenüber der Innenstadt raus; Er selbst musste noch etwas durch die Gegend cruisen, um zu tanken und hinterher einen Parkplatz zu kriegen.
Cork am River Lee ist die zweitgrößte Stadt Irlands und wurde nicht zuletzt im 19. und 20. Jahrhundert als Verschiffungsort für die weltweit gerühmte irische Butter bekannt. Vor Erfindung des Kühlschranks nämlich waren nur die Iren in der Lage, Butter langfristig haltbar und frisch zu halten, indem sie die Butter im Torf eingruben. Darüber hinaus wurde die Butter noch eingesalzen und wurde dadurch zum irischen Exportschlager schlechthin. Doch mit der Erfindung des Kühlschranks war es mit der Herrlichkeit vorbei.

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