Samstag, 2. April 2022

guterPlatzzumBiertrinken: Ikea

Samstag, 13. November. Draußen ist es neblig und kühl, das Thermometer zeigt 8° Celsius. Ende letzten Jahres hatte ich ja ausführlich über meine Blasenspiegelung berichtet, dieser Samstag ist der Samstag danach.
Da meine Löwin heute den ganzen Tag an der VHS verweilt, wollte ich nicht einfach stumpf zu Hause herumhängen. Bei dem ganzen Stress um die Blasenspiegelung war das Fahrradfahren etwas in den Hintergrund getreten, ich konnte mich einfach nicht aufraffen.
Und da meine Anrufe in den letzten Tagen bei der Stadtbad GmbH ergaben, dass ich mit meiner Bonuskarte zwar im Heidberg schwimmen gehen kann, aber darauf hoffen muss, dass nicht so viele Leute für das entsprechende Zeitfenster, welches ich auch noch beachten muss, ein E-Ticket gekauft haben, sodass ich warten oder sogar unverrichteter Dinge nach Hause fahren müsste. Es sei zwar noch nicht vorgekommen, aber an einem Samstag Vormittag scheue ich dennoch dieses Risiko.
Deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als mich aufs Fahrrad zu setzen und einfach loszufahren. Aber wohin? Ich wollte ja schon den ganzen Sommer über nach Harxbüttel radeln, also schaute ich mir das bei Google Maps noch einmal an. Bis dorthin ist es eine schöne Strecke, ich könnte beim Bäcker in Harxbüttel einen Kaffee trinken und dann zurückfahren.
vor dem Start
Aber Stopp! In Harxbüttel gibt es keinen Bäcker, geschweige denn einen Supermarkt oder sonst irgendwie etwas. Damit scheidet Harxbüttel aus, für die dann große Runde über Groß Schwülper und Walle ist es mir wettermäßig doch etwas zu ungemütlich. So sitze ich jetzt schön im IKEA Restaurant und trinke einen Milchkaffee, dazu ein Stück Mandeltorte.
Dieses Ziel war ja nun auch in Ordnung, denn die Luft war - wie bereits erwähnt - kühl und nass. Dazu war der Boden, speziell auf den Fahrradwegen, sehr glitschig aufgrund des vielen herunter gefallenen Laubs.
Zunächst einmal hatte ich jedoch den Reifen noch etwas Luft gegönnt, denn ich führte zwei Fahrradtaschen mit. Eine für IKEA und eine für Real, weil ich in meinem Lieblingssupermarkt noch einkaufen wollte.
Die Fahrt über das Ringgleis, den Ölper See und den schwarzen Berg verlief regenfrei und machte mir sehr viel Spaß. Endlich hatte ich den Arsch hoch gekriegt und war wieder unterwegs, meine Güte, wie hatte mir das gefehlt. Ich würde jetzt zwar keine Bierpause einlegen, nicht weil es zu frisch ist, sondern weil mir Bier vormittags nicht mehr gut schmeckt.
Dafür schmeckt mir der Milchkaffee hier im Restaurant umso besser, nachdem ich hochzufrieden bei Ikea angekommen war. Nun sitze ich bereits wieder zu Hause und gucke ein Nachholspiel der 3. Liga, Zwickau gegen Havelse, und bin noch besser drauf.
Nach dem obligatorischen Gang durch die Markthalle bei Ikea, wo ich lediglich zwei Artikel als Weihnachtsgeschenk für meine Löwin erstanden hatte, fuhr ich schnurstracks über die Gifhorner und Hamburger Straße zu Real. Schnurstracks passt hier, denn es ging die ganze Zeit bei unveränderten Wetterbedingungen permanent geradeaus. Hatte ich schon den dunkelgrauen Himmel erwähnt?
an der Oker
Bei Real sammelte ich die notwendigen Lebensmittel in meinem Einkaufswagen und begab mich ins obere Stockwerk, weil ich da noch nach einem Fahrradhelm gucken wollte. Dies würde eins der Weihnachtsgeschenke für mich sein. Auf den Weg dorthin sah ich an einer Regalecke den gelben Zipfel einer Outdoorjacke hervorragen.
Hier sei erwähnt, dass ich bereits seit zwei Wochen auf eine bestellte gelbe Outdoorjacke warte und bis heute vom Verkäufer (Online) immer wieder vertröstet wurde. Mein Puls schlug höher, als ich bei der Jacke angelangt war. 3XL - meine Größe. Ein wunderschöner Ostfriesennerz, auf 80 € heruntergesetzt. Wegen Payback noch einmal 10 € weniger....
Ich konnte die Jacke förmlich schreien hören: "Nimm mich, nimm mich jetzt!" Nachdem ich die Jacke auch noch anprobiert hatte, wanderte der Ostfriesennerz sofort in meinen Einkaufswagen. Gleichzeitig kontaktierte ich den Online- Verkäufer bei Amazon und beantragte die Rückerstattung des Kaufpreises wegen Nichtlieferung.
Pause im IKEA Restaurant
Spätestens an der Kasse wusste ich dann, warum ich zwei Fahrradtaschen mitgenommen hatte. Die gerade gekaufte Jacke prummelte ich in eine Tasche hinein, den Rest des Einkaufs brachte ich auch noch irgendwie unter. Und weil es so schön war, fuhr ich nicht über Ölper, sondern die Hamburger Straße weiter und von dort auf das Ringgleis ein.
Zu Hause angekommen, packte ich die Taschen aus und gönnte mir einen Teller Nudeln. In diesem Moment, beim Stand von 2:0 für Zwickau, bin ich mehr als zufrieden, dass ich diese Tour gemacht habe. Die Lethargie, die von mir in den letzten Wochen Besitz ergriffen hatte, gilt es zu überwinden.
Das Herumjammern aus Angst vor der Blasenspiegelung hatte mich richtiggehend gelähmt. Heute wurde ich daran erinnert, dass selbst die vermeintlich verdaddelten dreieinhalb Stunden so einer Fahrradtour keine verschenkte Zeit darstellen, weil ich hinterher wacher bin als nach einem schläfrigen Tag vor dem Fernseher oder dem Rechner.
So gesehen hat bei der Tour nur das Bier gefehlt, das hole ich aber heute Abend nach. Beim Kartenspielabend in Salder.

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