Sonntag, 26. September 2021

guterPlatzzumBiertrinken: Vadder Veltins

Donnerstag, 24. Juni. Heute und morgen habe ich Urlaub - mein erster Urlaub seit einem Vierteljahr. Der Anlass dieses Urlaubs ist eigentlich ein trauriger: Meine Tante Marga aus Lanzendorf ist nach Jahren der Demenz im Altersheim gestorben. Morgen fahren wir zur Beerdigung. Wir sind in diesem Fall Berta, meine Löwin und ich.
Dass ich dort nach fünf Jahren meine Schwester Sunny wiedersehe, macht es nicht einfacher. Insbesondere für Berta, die immer noch einen tiefen Groll gegen unsere Schwester hegt. Bud bleibt dieses Ereignis erspart, denn er hat zurzeit viele Arzttermine. Wir freuen uns jedenfalls auf Margas Sohn Oskar und Miriam sowie ihren Sohn Knut.
Früh werden wir losfahren, abends aber wieder nach Braunschweig zurück fahren. Knapp viereinhalb Stunden pro Fahrt, das müsste gut gehen. Heute hatten meine Löwin und ich für unseren neuen Kater Futter eingekauft. Obsidian ist noch nicht bei uns angekommen, ständig strullert er irgendwo hin. Heute morgen z.B. auf meinen Schreibtischstuhl.
Hinzu kommt eine Schilddrüsenunterfunktion sowie momentan eine Blasenentzündung, wegen der wir jetzt schon häufiger beim Tierarzt waren. Summasummarum hat mich der Kater bis heute ca 500 € gekostet, was für mich aber nicht so tragisch ist. Es sei denn, das geht jetzt jeden Monat so.
Vorhin hatte ich mit meiner Löwen noch eine Lampe montiert, danach fuhr ich wieder mit dem Rad los. Ich wollte noch Geld abheben, um es in eine Trauerkarte für Oskar zu packen. Außerdem wollte ich mir den digitalen Impfausweis in einer Apotheke ausstellen lassen, stellte aber zu meiner großen Freude fest, dass ich dies auch online über das niedersächsische Impfportal regeln konnte. Genial!
Kurz nach 15 Uhr ging es endlich los. Bei diesigem Himmel, schwül-warmer Luft und etwas Wind fuhr ich Richtung Watenbüttel. Der dortige Rewe ist etwas größer und dürfte auch einen Kühlschrank mit Getränken vorhalten. Gesagt, getan. Zügig fuhr ich Richtung Kanzlerfeld und an der PTB vorbei nach Watenbüttel.
Die 10 € Einkaufswert, die zum kostenlosen Geld abheben bei Rewe berechtigen, hatte ich dank dreier Hähnchen Salamis von Houdek und zehn Tesafilmrollen schnell beisammen. Einziger Wermutstropfen bei diesem Rewe war die Bierauswahl. Ich hatte die Wahl zwischen Krombacher, Warsteiner und Veltins aus der Dose. Pest, Cholera oder eben Vadder Veltins.
Platz zum Trinken fand ich dann am Friedhof von Watenbüttel, genauer gesagt neben einem Kinderspielplatz. Ein paar Jugendliche hingen dort ab, alle noch nicht Mitglied in der deutschen Trinkerjugend. Im Moment läuft ja gerade die Fußball-EM, bei der die deutsche Mannschaft eine durchwachsene Leistung zeigt.
Nach einem überragenden Sieg gegen Portugal folgte gestern ein eher enttäuschendes 2:2 gegen Ungarn, wobei Jogis Jungs noch Glück hatten, dass Goretzka noch den Ausgleich erzielte. Ansonsten wären sie Gruppenletzter gewesen und die EM wäre für Jogi ein unrühmlicher Abschied geworden. Hoffentlich gab es keine Randale wie in Augsburg nach dem Portugal Spiel. Das vom Bayerischen Rundfunk produzierte Video ist auf YouTube zu bewundern.
Ich möchte mich nur dahingehend äußern, dass ich diesen Krawall Idioten wünsche, dass sie in ihrer Rage mal Polizisten in Moskau oder Istanbul gegenüberstehen. Da würden Sie Ihr dämliches Maul wohl nicht so weit aufreißen. Ich bin ja auch kein Freund der Corona Schutzmaßnahmen, aber das ist noch lange kein Grund, derartig übel auszurasten, bloß weil sie den deutschen Sieg nicht mit mit Bierpullen feiern durften.
Neben, nicht auf dem Friedhof

Mein Veltins neben dem Kinderspielplatz war irgendwann alle und ich verstaute die leere Dose in dem Papierkorb, der sich neben der Sitzbank befand. Schnell war ich wieder auf der Bahn und radelte die lange Gerade nach Ölper hinunter. Unterwegs kamen schon die ersten Tropfen vom Himmel herunter. Ein Blick nach oben überzeugte mich aber davon, dass ich noch trocken nach Hause gelangen würde.
Spätestens in Ölper nervte mich der schlecht gewartete Fahrradweg und ich wechselte auf die Straße. Der Rest dieser Tour verlief natürlich sehr unspektakulär, denn diese Wege bin ich schon häufig genug in den letzten Jahren gefahren. Allerdings kam mir auf der Strecke kurz in den Sinn, dass es sehr gut gewesen war, an diesem Nachmittag noch einmal losgeradelt zu sein.
Andernfalls hätte ich mich lediglich für zwei Stunden ins Bett gelegt. Dies hatte ich in den letzten Tagen und die Woche davor schon häufig genug getan, einfach weil es die ganze Zeit so schwül und stickig war, dass ich nachts schlecht schlafen konnte und ich nachmittags regelmäßig schon im Sitzen vor Müdigkeit einschlief.
Dies hatte ich heute vermeiden können und werde somit heute Nacht gut schlafen können, was auch wichtig ist, da wir ja - wie gesagt - morgen schon früh losfahren wollen. Als ich kurz nach 17 Uhr in der Wohnung eintrudelte, war Obsidian immer noch sehr entspannt. Träge räkelte er sich auf der Sitzbank im Esszimmer, was daran lag, dass wir am Vormittag bei Fressnapf ein spezielles und duftfreies Raumspray für Katzen gekauft hatten.
Beruhigend sollte es wirken und das tut es auch. Als ob er stoned wäre, liegt Obsidian auf der Bank und schläft die ganze Zeit. Wer schläft, der sündigt nicht. Bei Obsidian muss es natürlich heißen: der pisst nicht. Dank des Raumsprays sind wir frohen Mutes, dass sich Obsidian bei uns doch noch wohlfühlen wird.

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