Dienstag, 10. November 2020

Contramann: kurz gesehen im November

https://www.heise.de/tp/features/Klimaschutz-Wenn-wir-Erfolg-haben-wollen-muessen-die-Buerger-freiwillig-mitmachen-4910510.html
„Freiwillig mitmachen“ Müssen ist natürlich Bullshit. Die Menschen in unserer
Wohlstandsgesellschaft wollen eben nicht auf lieb gewonnenen Luxus in Unterhaltung oder Mobilität verzichten. Selbst den meisten Fridays for Future Anhängern unterstelle ich dies mal pauschal. Der Traum vom „grünen Wachstum“ ist halt eine Illusion.
Das stattdessen ein fast kompletter Konsumverzicht das erfolgsversprechende Konzept zum Klimaschutz darstellt, sollte selbst einem Grundschüler mathematisch verständlich sein. Richtigerweise erwähnt der Autor in diesem Artikel, dass übergangsweise z.B. auf Kohlekraft nicht verzichtet werden kann. Sicherlich erscheint ein Speichern von überschüssiger Energie in Wasserstoff aufgrund fehlender Kapazitäten und des geringeren Wirkungsgrades im Moment unwirtschaftlich, aber:
Der Autor hat an einen wesentlichen Gesichtspunkt nicht gedacht – die Aktivisten von FFF bedenken diesen leider auch nicht: Der Kapitalismus in seiner Gier macht auch vor einem Ende der Zivilisation nicht Halt. Egal, wie grün man unsere Republik auch anstreichen möchte: Der Konsum muss auf Teufel komm raus gesteigert werden. Dies dämmt man auch nicht mit ein paar Reförmchen ein. Allerhöchstens wird das bittere Ende hinausgeschoben.
Entweder „wir“ erzwingen den Klimaschutz mit Zwang wie seinerzeit in der DDR und hoffen dabei, dass hierbei negative Effekte wie Unterdrückung Andersdenkender und Folter weitgehend unterbleiben, oder wir gehen mit der Zeit in eine „Mad Max Ära“. Wobei wir im letzteren Fall dann tatsächlich den „Erfolg“ haben, weil die Bürger freiwillig mitmachen.
Ob sich der Autor das so gedacht hatte, weiß ich nicht. Aber als er in einem Nebensatz den Übergang zur Elektromobilität als ein Mittel zum Klimaschutz erwähnte, hatte er bei mir die Sympathie bereits verspielt.
 
Bei all dem Hype um die E-Mobilität hatten Politiker und die Medien bislang vergessen, die Verbrauchskosten von Elektroautos durchzurechnen. Dieser Spiegel Artikel tut dies endlich und stellt klar, dass ein Diesel (oder auch ein Benziner unwesentlich) preiswerter im Verbrauch ist als ein reines Elektroauto oder auch ein Hybrid.
Süffisant wird noch das Beispiel einer britischen Studie erwähnt, nach der Geschäftswagen mit Hybrid und kostenfrei überlassener Tankkarte zumeist gar nicht aufgeladen, sondern nur mit Sprit betankt würden. Geht halt schneller, weil keine Ladezeit, und kostet den Nutzer des Firmenwagens eh nichts.,
Leute, so wird das nichts. Von wegen E-Auto statt Benziner; lächerlich. Was wir brauchen ist erheblich weniger Individualverkehr und vor allem kleinere Autos, wo Individualverkehr unvermeidlich ist. Aber leider sehe ich in einem Umdenken der Bevölkerung in diese Richtung nicht mal ansatzweise eine Mehrheit.
 
Die Abrechnung eines Musikers mit den Grünen. Hier schreibt er, warum er nicht mehr dabei ist. Sehr treffend geschrieben. Ich selbst kann zur Zeit niemanden verstehen, der grün wählt. Die Grünen sind mir mittlerweile noch suspekter als die CDU.
 
Dieser Lauterbach... erinnert mich an den legendären Hannes Messemer in seiner Paraderolle in „Brennt Paris?“, einem Belmondo Film von 1966. Dort spielte er Generaloberst Alfred Jodl. Oder an Peter Sellers in „Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben.“
Geht gar nicht, der Mann.
 
Corona und kein Ende. Am 29. September trafen sich unsere Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder, um über die gestiegene Zahl der Corona Infizierten zu sprechen. Hierbei ging es ausschließlich um die Anzahl der neu positiv getesteten Menschen, nicht um die Anzahl der schwer Infizierten, die auf der Intensivstation liegen müssen, oder der an oder mit Corona Verstorbenen. In der angeblich schwer betroffenen Hauptstadt Berlin z.B. werden gerade einmal 0,007 Promill, nicht mal Prozent, intensivmedizinisch betreut.
Dass man aufgrund der gestiegenen positiv Getesteten und der befürchteten zweiten Welle – die Grippezeit steht ja auch noch an – bei der Maskenpflicht bleibt und regional die Beschränkungen für Zusammenkünfte bei Hotspots einheitlich verstärken möchte, kann ich da noch nachvollziehen.
Selbst das Falschangaben auf Gästelisten in Restaurants oder bei Frisören mit einem Bußgeld belegt werden, erscheint mir noch verständlich bzw. ist da nur konsequent. Dass jetzt aber die Betreiber der Restaurants oder die Frisöre die Pässe ihrer Gäste vor Ausfüllen der Liste kontrollieren sollen – schließlich müssten sie ja das Bußgeld im Zweifelsfall zahlen – ist durch geltende Gesetze in keinster Weise gedeckt.
Da muss sich der Staat schon selber um die Kontrollen kümmern. Kann er dies aus verständlichen Gründen nicht leisten, müsste er die Gastwirte hierzu per Gesetz ermächtigen, welches nach den eingangs erwähnten geringen Zahlen an tatsächlich Erkrankten im Sinne einer Pandemie vom Bundesverfassungsgericht schnell einkassiert werden würde.
Allein die Vorstellung, beim Kauf eines Big Macs den Perso oder Führerschein vorzeigen zu müssen… „Wie in der Zone“ hätte Alfred Tetzlaff gesagt. Wobei noch nicht einmal die DDR zu solchen Methoden gegriffen hatte. Aber da gab es kurz zuvor ja noch einen anderen deutschen Staat…
In einem Leserbrief auf Telepolis las ich letztlich folgende Losung: „Die Maske ist der neue Hitlergruß.“ Wir sollten aufpassen, dass dieser sarkastische Spruch nicht Wirklichkeit wird.
 
Eigentlich war das Thema für mich schon durch, aber Fleischhauer hat es geschafft, das Ganze noch einmal auf den Punkt zu bringen. Deshalb meine steile These: Den Kapitalismus und die unverschämte Vermögensansammlung bei wenigen Milliardären auf dieser Welt werden wir nur überwinden können, wenn die Intellektuellen, speziell die grün angehauchten, ihren vermeintlichen Alleinanspruch auf Deutungshoheit verlieren.
Um es mal intellektuell auszudrücken.
 
Was für ein Schmarrn. Anstatt auf das übliche Bashing der Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst weiter einzugehen, hier nur noch kurz ein Kommentar meiner Kollegin, unserer Rententante:
„Seitdem ich in der Verwaltung angefangen habe, seit Jahren und Jahrzehnten, wurde ich dafür belächelt und dumm gehalten, dass ich für das wenige Geld in der Verwaltung arbeite. Und heute mosern dieselben Leute über meinen sicheren Arbeitsplatz.“
Und mein Kommentar: „Augen auf bei der Berufswahl.“

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