Freitag, 10. März 2017

Hartmudo: Kurzurlaub

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Nach kurzer Fahrt, so knapp 10 km, hatten wir Großenbrode erreicht. Der Parkplatz vor der Strandpromenade war natürlich leer. Gleich hinter dem Parkplatz begann die „Bummelmeile" zur Strandpromenade mit der Seebrücke. Nur der Bäcker ganz am Anfang war von innen beleuchtet, also offen. Der Edeka war zu und „Ihr Markt" war ebenfalls dunkel, obwohl draußen Ständer mit Postkarten u.ä. aufgebaut waren, alle Dinge direkt am Schaufenster.
Egal, ich will damit sagen: Es war menschenleer und irgendwie ein wenig unheimlich, zumal das Wetter an diesem Tag lediglich mit diesig zu bezeichnen war. Uli erklärte mir auf der Promenade noch kurz, das der vor uns liegende Spielplatz im Sommer voll mit Kindern ist. Bei dem nasskalten Wetter konnte ich mir das nur schwer vorstellen. Hinter uns, wir saßen auf einer Parkbank und blickten zur Nebel verhangenen Ostsee, befand sich eine Kneipe, die laut Uli Wolters ausschenkt. Hatte natürlich ebenfalls geschlossen.
aah, die 24 Stunden Tanke ...

Hiernach rafften wir uns noch zu einem kurzen Gang auf die Seebrücke auf. Hinein in den Nebel, wenn gleich das Ungeheuer von Loch Ness aufgetaucht wäre, hätte es mich nicht gewundert. Ungefähr auf der Hälfte der Brücke hielten wir an und sahen... Nichts. Die Ostsee bestand einzig nur aus Nebel; und auch der Blick zurück auf die Strandpromenade war arg eingetrübt. Schade, es gab nicht viel zu sehen, deshalb gingen wir wieder zurück. Es klarte sich zwar etwas auf, aber dieses nasskalte, ungemütliche Wetter blieb bestehen.
Zu dem Bäcker wollten wir uns nicht reinsetzen, deshalb fuhren wir unverrichteter Dinge wieder nach Heiligenhafen zurück. Unterwegs tankte Uli noch schnell den Wagen voll. Und in diesem Moment hatte ich ein Aha-Erlebnis. Es war die Tankstelle, auf der ich mit meiner Löwin und Berta im Dezember 2013 übernachten musste, weil die Fehmarnsundbrücke gesperrt war. Den Tee gab es nachts für 99 cent, ich kann mich noch gut daran erinnern.
Schnurstracks fuhren wir nach dem Tanken in die Ferienwohnung zurück. Uli trank noch ein Käffchen, ich wunderte so etwas herum. Ansonsten war nun dieselbe Prozedur wie gestern angesagt. Uli versuchte etwas Schlaf nachzuholen und ich machte mich auf den Weg in die City, heute allerdings ohne Möwenschiet, denn Pieter hatte heute leider geschlossen.
Gegenüber vom Möwenschiet, im Nordpol, wollten Uli und ich den Nachmittag verbringen und auch etwas essen. Ich würde also nach meinem Rundgang Uli abholen, auf das wir ein leckeres Flens im Nordpol schlürfen würden. Wieder nehme ich es vorweg: Genauso kam es auch, bloß das ich Uli auch heute nicht abholte, sondern gleich im Nordpol sitzen blieb.
Anfangs schlich ich noch auf der Suche nach einem Bekleidungsgeschäft oder Gimmick-Laden durch Heiligenhafen, aber bereits nach kurzer Zeit - ich hatte bereits am Vortag alles gesehen - kehrte ich im Nordpol ein. Die Sonne schien mittlerweile schön von Himmel, da passte es sich gut, dass im Nordpol in der ersten Fensterreihe noch ein Tischchen für mich frei war.
Derart bezuckert, bestellte ich mir als Starter einen Grog. Das würde aber auch mal so langsam Zeit! Da bin ich schon mal an der Küste bei kühlem Wetter und hatte bislang noch nicht einmal einen Grog getrunken. Das geht ja gar nicht. Die Mischung war übrigens nicht schlecht. Sogar sehr gut, so das ich auf einen zweiten Grog vorsichtshalber gleich verzichtete. Ein schönes kühles Flens, erheblich besser gezapft als in der Fischhalle, versüßte mir den Nachmittag.
letzter Morgen... der Bäcker

Nebenbei kam ich auch mit dem Schreiben auf meinem Tablet weiter, so dass ich den Zeitpunkt zum Aufbruch, um Uli abzuholen, mal wieder verpasste. Ich glaube so um halb Vier rief er mich an, kurz danach brach er zum Gang ins Nordpol auf. Kaum angekommen, setzten wir uns erst einmal um, weil von meinem Platz die Sicht auf den Hafen nicht gegeben war. Ich hatte während meiner Schreiberei auch gar nicht mitbekommen, das ein so idyllischer Platz frei geworden war.
Rechtzeitig zu unserer ersten gemeinsamen Bierrunde erschien noch ein Bekannter von Uli, der aufgrund seines Jobs nicht immer in Heiligenhafen, also zuhause, ist. Der Bundespolizist ist quasi abwechselnd in München und auf Fehmarn aktiv, wobei München für ihn fast wie Urlaub ist, obwohl er fern der Heimat arbeiten muss. Doch stressige Einsätze wg. der geplanten Weiterreise von Flüchtlingen nach Dänemark erschweren ihm den Dienst auf Fehmarn.
Wir schnackten noch eine Weile nett miteinander, sogar der Bundespolizist startete mit einem Grog in den Nachmittag, um danach kleine Flens zu leeren. Irgendwann ging er dann. Der Wirt, der sich kurz zu uns gestellt hatte, kassierte kurz darauf das Kleingeld von uns ab. Wir hatten uns dann doch gegen eine Mahlzeit im Nordpol entschieden, wir konnten jedoch noch einen kurzen Spaziergang vertragen, der uns überraschenderweise zum Orfeo Greco führte.
Das Krombacher brannte an diesem Abend noch übler als 2 Abends zuvor in meinem Wanst. Die Ouzo konnten dies nicht annähernd ausgleichen. Dafür war mein Hähnchengyros Teller ein Traum, mit Reis statt Pommes und dem besten Fleisch, das ich seit Jahren beim Hühnerdöner hatte. Das Gyros von Uli in Champignonsauce sah allerdings auch lecker aus.
Danach gingen wir in die Ferienwohnung zurück und ließen den Abend vor der Glotze ausklingen. Anfangs liefen noch „die Auswanderer", aber im Anschluss schalteten wir auf „Mord mit Aussicht" um. Seit Ewigkeiten hatte ich diese Serie nicht mehr gesehen; bei meiner Löwin und mir war sie seinerzeit durchgefallen. An diesem Abend fand ich es aber unterhaltsam und hätte sogar noch eine zweite Folge vertragen können.
Egal, so kam ich an meinem letzten Abend früh ins Bett und las noch eine ganze Weile, bevor ich das Licht ausmachte und sanft und sonders entschlummerte. Uli hatte sich auch schon abgelegt, er war leider noch durch die Erkältung gehandicapt.
Am nächsten Morgen war ich ganz früh wach. War ich schon im Reisefieber? Halb sechs in der Früh, das ist ja nur etwas später als an normalen Arbeitstagen, passte aber wiederum, da ich den nächsten Tag wieder wucken musste. Außerdem passiert mir das häufig am letzten Tag, ich freue mich dann wieder auf zuhause. Jetzt vor allem auf meine Löwin.
Nachdem ich meine Morgentoilette absolviert hatte, packte ich schon einmal meine Tasche zusammen, denn was man hat, das hat man. Sowie alles verstaut war, auch meine Schlafmaske, war ich startbereit fürs Frühstück. Und das wollte ich im Angedenken an den Dezember 2013 beim Insel Bäcker zu mir nehmen.
Uli ruhte noch sanft, da schloss ich vorsichtig die Wohnungstür und machte mich auf den Weg. Beim Insel Bäcker bestellte ich mir vorsichtshalber das Faulenzer Frühstück, 3 belegte Brötchenhälften und ein Pott Kaffee. Lecker war insbesondere das Brötchen mit Rührei. Hhm, mjam mjam! Dazu hackte ich auf mein Tablet ein, bis ich nach eineinhalb Stunden genug hatte und zur Ferienwohnung zurückging.
lecker Frühstück

Dort las ich noch ein wenig, bis Uli irgendwann aufstand und erst einmal frühstückte. Ich hatte ja schon. Heute morgen hatte ich mich mit dem Aufräumen zurückgehalten, da konnte Uli sich nicht beschweren. Als Uli mit dem Essen durch war, räumten wir noch schnell den Müll zusammen, den ich dann nach unten in den Mülleimer versenkte. Wir verschwendeten die restliche Zeit nicht mehr in der Wohnung. Uli fuhr mich nach Oldenburg zum Bahnhof. Dort hockten wir im Auto noch kurz zusammen, bis Uli dann in Richtung Ferienzentrum von Heiligenhafen aufbrach, um noch etwas frische Luft zu tanken. Am Bahnhof kriegte man ja noch nicht einmal einen Kaffee, weil der Kioskbetreiber krank war!
So stieg ich nach kurzer Zeit in meinen Zug nach Braunschweig ein (3mal umsteigen) und freute mich schon auf meine Löwin. Uli würde jetzt noch 2 Tage in Heiligenhafen abschalten können. Ich hoffe, er konnte seine Erkältung überwinden und die restliche Zeit genießen. Trotz seiner Rüsselseuche war es ein schöner Urlaub. Ich hoffe, wir kriegen das in Zukunft mal eher wieder hin, ruhig auch mal mit unseren Frauen oder gar mit der Dokorunde.
Für letztere Gelegenheit hatte Uli mir Dienstag noch schnell eine Ferienwohnung etwas außerhalb gezeigt. 4 Schlafzimmer, Terrasse... Ideal zum Abhängen und Doppelkopf zocken. Ich bin gespannt, ob wir das stemmen können.

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