Samstag, 21. Januar 2017

Contramann: kurz gesehen im Januar

http://www.spiegel.de/dienste/a-1064653.html
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Wer`s glaubt…
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Wer`s glaubt...

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wo-2016-fake-news-zu-finden-waren-14598220.html
Ich glaub es ja nicht. Sowohl die Bundesregierung plant, gegen die „Fake News“ aus sozialen Netzwerken vorzugehen. Unser Innenminister, der notorische Thomas, plant sogar eine Sondereinheit in seinem Haus zur Bekämpfung dieser Auswüchse. Nein, das ist keine Fake Meldung!
Und alle machen mit! Ob privat oder öffentlich-rechtlich, im Fernsehen wird intensiv Stimmung gegen jegliche Kritiker an der vorherrschenden Politik betrieben. Die führenden Printmedien stoßen ins selbe Horn. Berichterstattung und Kommentare werden hier häufig miteinander vermischt, ohne das dies für den Konsumenten sichtbar wird.
Und wenn es um Flüchtlinge geht, da wird jeder an die Wand, tschuldigung, in die rechte Ecke, gestellt, der daran auch nur den Hauch einer Kritik äußert. Die seit neuestem laufende Kampagne gegen Sarah Wagenknecht, selbst auf Telepolis hatte sich da einer eingeschlichen, zeigt dies sehr deutlich.
Die erzkonservative FAZ hat hier überraschenderweise mal einen bemerkenswerten Kommentar im Programm, der sich kritisch über die kampagnenartige Berichterstattung in den sogenannten Qualitätsmedien äußert. Sicher geht es der FAZ mehr um die Kritik an der übermächtigen (nach Meinung der FAZ) linksliberalen Medienmacht.
Dennoch. Es ist selbst der FAZ aufgefallen, das die Medien sich sehr zurückhaltend äußern, wenn die Gefahr besteht, das etwas negatives über Flüchtlinge und die Politik unserer Kanzlerin passiert sein könnte. Sei es der Massenmord im Münchner Olympia-Einkaufszentrum oder die Amokfahrt auf dem Berliner Weihnachtsmarkt.
Da stellt sich am Ende für die FAZ dann die Frage, wer denn nun Fake News produziert. Soziale Netzwerke oder die Qualitätsmedien. Was sie dann eben nicht hinterfragen, ist der für mich offensichtliche Widerspruch in der Berichterstattung in Print und TV.
Während beim Thema Flüchtlinge peinlichst genau darauf geachtet wird, die Geschehnisse vorsichtig zu kommentieren, um der AfD ja kein Futter zu geben, wird in Sachen Putin gnadenlos draufgehauen. Da werden nicht belegte Quellen der CIA, die von einem russischen Hackerangriff auf die US Wahl faseln, ohne Nachfrage in die Welt hinausposaunt und als Tatsachen hingestellt.
Als Kind bin ich mit der aktuellen Kamera aufgewachsen, seit kurzem fühle ich mich in meine Kindheit zurückversetzt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-braucht-mehr-zuwanderung-eine-kolumne-von-henrik-mueller-a-1129045.html
Meine Güte, ein Beispiel für schlecht gemachte Meinungsmanipulation liefert erneut der Spiegel. Henrik Müller, seines Zeichens SPON-Wirtschaftsexperte, wärmt hier mal wieder die altbekannten Unwahrheiten auf.
„Ohne Immigration würde die Zahl der Erwerbspersonen in den kommenden Jahrzehnten dramatisch zurückgehen.“ Ja und? Dank der Automation werden in dem nächsten Jahrzehnt wohl mehr als 40% der Arbeitsplätze wegfallen. Recherchiert dies bitte selbst, weil ich die Studie im Moment leider nicht greifbar habe. Dank der selbst offiziell noch knapp 2 Millionen Arbeitslosen stehen immer noch genügend Leute für die weniger an der Zahl werdenden Jobs zur Verfügung. Sollte bei den „Hartzern“ noch Fortbildungsbedarf bestehen, ist das garantiert preiswerter als die Schulung von unqualifizierten Migranten.
Ich hatte in der Vergangenheit hierzu schon einiges geschrieben und möchte mich nicht nochmal wiederholen. Eines aber dann doch: Qualifizierte Migranten, die hier in den Arbeitsmarkt gebraucht werden könnten, fehlen nicht nur in ihren Heimatländern, sondern werden hier zum Lohndumping benutzt. Diese Ausnutzung von Dritte Welt Ländern würde ich daher schon als neuen Kolonialismus bezeichnen. Das sollte einem „links“ denkenden Menschen eigentlich nachdenklich stimmen.

http://www.neulandrebellen.de/2017/01/pro-wagenknecht/
Berger, Lapuente und Wellbrock haben jetzt diesen lesenswerten Blog am Start. Neulandrebellen – da werde ich wohl öfters draufschauen müssen, denn dieser Beitrag über das Wagenknecht-Bashing durch irgendwelche Hirnis in ihrer eigenen Partei von Lapuente trifft es auf den Punkt. Chapeau, Roberto. Nicht so verkopft wie auf adsinistram.
Seine Schlussfolgerungen, das sich viele Linke in ihrer Selbstgerechtigkeit der Realität entzogen haben, um in ihrer Traumwelt vom friedlichen Miteinander zu leben, entspricht auch meinen Beobachtungen. So, und genau so, macht man die AfD stark. Man muss Negatives in der Flüchtlingspolitik auch anprangern können und darf sich eben nicht blind hinter Merkel stellen, bloß um nicht ein schlechtes Wort über Flüchtlinge sagen zu müssen.
Es sind eben diese Traumwelten, die es den etablierten Parteien mit ihren Handlangern in den Medien leicht machen, die Wähler vom Kreuz bei den Linken abzuhalten. Und die Linken begehen dann noch den Fehler, ihre einzige ernstzunehmende Stimme, die von Sarah Wagenknecht, zu diskreditieren.
Da können sich die Mächtigen dieser Republik freuen. Die einzige Oppositionspartei zerstört sich genüsslich selber.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gewalt-der-taeter-ist-fast-immer-ein-mann-kolumne-a-1097493.html
Gut hierzu passt eine Kolumne von Margarete Stokowski. Auf SPON kommentiert sie häufig wirr und verkopft, hier scheint mal wieder ihr erbarmungslos dogmatischer Feminismus durch. Merkt sie es denn nicht?
Gerade seit den Übergriffen Silvester 2015 in Köln wird bei Gewalttaten, insbesondere gegen Frauen, immer zuerst nach der Herkunft eines Täters gefragt. Stokowski kritisiert dazu noch, das dann auch nach der Motivation des Täters gefragt wird.
Ihr geht es darum, zuerst nach dem Geschlecht eines Täters zu fragen. Dies ist 70er Jahre Emanzenmüll at his best. Meine Güte, natürlich ist die Motivation eines Täters die wichtigste Frage, was denn sonst? Es mag ja sein, das Männer statistisch gesehen erheblich häufiger ein Verbrechen begehen. Aber wo bleibt denn da die Gleichberechtigung?
In jeder gesellschaftlichen Frage soll der Unterschied zwischen Mann und Frau nicht relevant sein, außer natürlich, wenn frau die Männerwelt in einem schlechten Licht darstellen kann. Bei solchen Frauen kann Mann ja nur noch schwul werden.
Was mich aber so richtig ankotzt, ist, dass sie mit so einem Artikel quasi die arabischen Antänzer vom Silvester 2015 von einer Schuld entlastet, denn sie sind ja Männer. Eine schallende Ohrfeige für die belästigten Frauen in jener Nacht.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/armenien-resolution-tuerkische-gemeinde-beklagt-schaden-fuer-integration-a-1099302.html
Mitte letzten Jahres hatte der deutsche Bundestag die Massaker an den Armeniern im damaligen osmanischen Reich als das eingestuft, was es 1915 auch war: Als Völkermord. Bei einem Besuch einer kleinen Delegation des Bundestages bei der türkischen Gemeinde zeigte sich die Interessenvertretung der Türken in Deutschland darüber enttäuscht.
Das Vertrauen der in Deutschland lebenden Türken in den deutschen Staat hätte Schaden genommen. Die Integration der Türken sei in Gefahr, wenn das Thema „Armenier“ in den Schulen einseitig behandelt werden würde. Der Bundestagspräsident Lammert knickte dann auch gleich ein und unterstützte einen Vorschlag, die Massaker durch internationale, also unabhängige, Historiker klären zu lassen.
Eine bessere Wahlwerbung für die AfD gibt es wahrscheinlich nicht, da hat die türkische Gemeinde es doch tatsächlich geschafft, sich hinter Erdogan ins Unrecht zu stellen. Dessen Vorwurf an Deutschland übrigens, das die Deutschen den Völkermord an den Heteros Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute nicht eingestanden hätten und sich nach wie vor hartnäckig als Rechtsnachfolger des Kaiserreichs Entschädigungszahlungen verweigerten, hat seine Berechtigung.
Bei dem Argument ist Contramann dabei. Aber steht doch zu dem Mord an den Armeniern!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/apple-in-irland-50-euro-steuern-fuer-eine-million-euro-gewinn-a-1110150.html
Apple zahlte 50 € Steuern in Irland auf einen Gewinn von 1 Million. Durch das jahrelange Steuerdumping des irischen Staates entgingen dem Fiskus durch das Verschieben der Gewinne auf dubiose „Head Offices“, die eigentlich nur auf dem Papier existierten, über 13 Milliarden Euro.
Die EU Kommission zwang den irischen Staat zu meiner großen Überraschung, das Geld von Apple jetzt einzutreiben. Und die Iren wollen nicht!
Irre. Die spinnen, die Iren.

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