Samstag, 22. August 2015

Hartmudo: Rad, Bahn, Bus 1/2

Am 15. August hatten wir es endlich mal hinbekommen, eine kleine Radtour rund um das Steinhuder Meer abzuhalten. Und es kamen nicht nur Pocke und Patti, sondern auch Audrey und Klausi mit. Passenderweise fand an diesem Wochenende im Ort Steinhude das alljährliche Fest „Meer in Flammen“ statt. Die dazugehörige Mallorca Party mit dem Stargast Mickie Krause hatten wir leider vom Tisch gehen lassen müssen, denn die Party fand am Freitag Abend statt.
Schade eigentlich, aber dafür hatten wir am Samstag trotz gegenteiliger Vorankündigung sonniges und vor allem trockenes Wetter.
Am späten Vormittag trafen wir uns beim Fahrradverleih in Steinhude. Pocke hatte sechs Damenräder vorbestellt, denn der Verleih hat nur Damenräder mit Dreigangschaltung. Die Räder waren aber völlig ausreichend, wahrscheinlich auch besser als diese 21 Gang Räder, von denen man eh nur 2 – 3 Gänge wirklich braucht.
Jetzt konnten wir also losradeln. Zuerst mussten wir uns einen Weg durch die ganzen Fressbuden des Festes bahnen und kamen dann zur Aalräucherei Thiele nach satten 120 Sekunden auf dem Rad. Klausi meinte auch beim Besteigen des Rades, das ein Fischbrötchen als Frühstück genehm wäre. Recht hatter!
Wo ist das Haus am See?

Erstaunt war ich dann doch, das ich als Einziger ein Bierchen zum Fischbrötchen zischte. Ein lecker lecker Brötchen mit Buttermakrele übrigens, was ich gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, auch gern wieder hätte. Hmmmm! Da war ich, wir alle eigentlich, nach dem Fischbrötchen gestärkt, so dass wir die restlichen 30,8 km von den insgesamt 31 km des Rundkurses um das Steinhuder Meer in Angriff nehmen konnten.
Anfangs mussten wir die Räder noch über 2 Brücken schieben, weil schon viele Fußgänger zum Fest strömten und den Weg blockierten. Dann aber hatten wir freie Fahrt durchs Wunstorfer Moor und radelten gemütlich Richtung Mahrdorf. Dort hatten wir vor, zu Mittag zu dinieren.
Taten wir auch; Ich hatte Eierspätzle mit Pfifferlingen. Klausi und Patti tranken auch nen Bier mit, und auch noch ein zweites. Pocke musste notgedrungen auf Alster ausweichen, denn er war der Driver. Übrigens hatten wir kurz vor Mahrdorf lediglich einen kurzen Moment, um direkt neben dem Steinhuder Meer zu radeln. Die ganze restliche Strecke von bald 30 km ging durchs Moor über über freies Feld, was der guten Laune aber keinen Abbruch tat.
Irgendwann um 18.00 Uhr herum gaben wir die Räder zurück. Ein sehr entspannter Radausflug. Nicht so hektisch, denn wir konnten uns dank des unaufgeregten Tempos die ganze Tour über angeregt unterhalten. Auf dem Fest selber konnten wir zum Abschluss noch einen Absacker nehmen, in der Imbissbude des dieses Biergartens bestellten dann alle außer mir Schollenfilet mit Kartoffelsalat.
Als ob ich es geahnt hätte, beließ ich es bei Pommes, da ich die verschiedenen Biere in meinem Magen fixieren musste und hinterher noch ein Fischbrötchen mit Buttermakrele essen wollte. Um es kurz zu machen: Gestorben ist keiner vom Schollenfilet, aber trotz des niedrigen Preises waren alle ob des panierten und frittierten Schollenfilets nebst Kartoffelsalat aus dem 10 Liter Eimer nicht so ganz zufrieden.
Fontänenspiele kurz vorm Feuerwerk

Während die anderen anschließend schon nach Braunschweig zurückfuhren, kontrollierten meine Löwin und ich noch schnell den einen oder anderen Stand. Ich erhielt meine Buttermakrele, aber bis zum Feuerwerk wollten wir doch nicht warten. Hundemüde, wie ich mich fühlte, wollte ich auch nur nach Hause. Jedenfalls war die Radtour ein voller Erfolg und ist gern auch wiederholbar, sehr gern auch in dieser Besetzung.
Nach dieser schönen Radtour und einem relaxten Sonntag hatte ich Montag Morgen keine Lust aufzustehen. Natürlich quälte ich mich trotzdem aufs Rad, um die Arbeitswoche zu beginnen. Als ich dann nach kurzer Fahrt auf dem Bahnsteig stand und auf den Zug wartete, ging es mir schon wieder besser.
Pünktlich fuhr der Zug los, ich packte mein Buch aus…. Und schon nach kurzer Zeit fing ich an zu gähnen. Vielleicht fehlte mir doch etwas Schlaf, aber im Lauf des Vormittags gibt sich das schon. In Drütte, also dort, wo früher mal ein großer Bahnhof war, der jetzt vergammelt und von der Wildnis zurückerobert worden ist, hielt der Zug auf einmal an.
Der Zugführer berichtete, das da noch ein Zug unsere Weiterfahrt verzögern würde – um 5 bis 10 Minuten. Das konnte ja eigentlich nur der Vorgängerzug aus Lebenstedt sein, der in dem einspurigen Teilstück ab Drütte/Immendorf feststeckt. Nun gut, also weiterlesen. Und gerade wollte ich das Buch wegpacken….
Ca. 20 Minuten später kam die nächste Durchsage. Der Zugführer murmelte irgendetwas davon, das die Strecke noch blockiert sei und wir deshalb nach Braunschweig zurückfahren würden. Da war nicht nur ich, sondern auch die Strahlenschützer als auch die WEVG Frau perplex. Schlimm genug, das es wieder mal eine Panne auf der Strecke gab. Aber keine 200 Meter vom Bahnhof Immendorf entfernt hätte ich wenigstens mit Schienenersatzverkehr gerechnet.
Ein Blick auf die Uhr offenbarte mir darüber hinaus zusätzliches Unbehagen, denn die wahrscheinliche Ankunft in Braunschweig wäre so gegen Viertel nach Sieben, also quasi dann, wenn der nächste Zug Richtung Lebenstedt fahren müsste. Das dieser fahren könnte, war ja wohl unwahrscheinlich, so dass ich den Bus um 7.30 Uhr oder vernünftigerweise den Express Bus um 8.00 Uhr nehmen müsste, wie vorletzte Woche auch.
Keinen Bock drauf. Uuurlaub! Mein Entschluss stand fest, ich würde mir einen Tag frei nehmen und erstmal frühstücken gehen. Als der Zug in Braunschweig ankam, lästerten die WEVG Frau und ich noch ein bisschen rum und stiegen aus am Bahnsteig 1. Und was mussten meine müden Augen da sehen? Am Gleis 3a stand der 7.19 Uhr nach Lebenstedt fahrplanmäßig bereit. Sollte er tatsächlich…
Die WEVG Frau und ich enterten Bahnsteig 3a, der Motor lief quasi schon. Die WEVG Frau und noch eine andere Pendlerin stiegen in den Zug und fragten Zugführer und Schaffner nach der Lage. Ich zögerte noch auf dem Bahnsteig, aber dann siegte die Neugier. Als ich mich dazustellte, war die Mannschaft mit dem Labern schon fertig.
Wie mir die WEVG Frau erklärte, wusste das Zugpersonal nichts, nada, gar nichts von der blockierten Strecke und wollte eigentlich gerade losfahren. Haben die denn keinen Funk? Eine schwache Leistung der Bahn, das Zugpersonal im Dunkeln zu lassen. Und erst recht die Passagiere im gut besetzten Zug.
Ihr hättet mal die Blicke sehen sollen, als es den Fahrgästen dank unserer Information so langsam dämmerte. Ich blickte aus dem Fenster in Richtung der Zuganzeige und siehe da – urplötzlich wurde eine Verspätung von 5 bis 10 Minuten angezeigt. Wie blöd ist das denn? Service mal wieder Fehlanzeige bei der Bahn; die Firma kann bloß froh sein, das sie quasi ein Monopol hat bei der Verbindung nach Salzgitter, da die Busse zu langsam sind. Dazu fällt ein Rückgang des Fahrgastaufkommen dank des Verkehrsverbundes kaum auf.

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