Samstag, 21. September 2013

Contramann: kurz gesehen im September

Einen Tag vor der Wahl. Gibt es einen besseren Tag als diesen, um noch einmal im Netz zu blättern? Gewählt habe ich schon letzte Woche per Briefwahl.
Denn jetzt – vor der Wahl und um die Wahl herum – bin ich in Litauen. BiRe 2013. Und wenn die Entscheidung naht, morgen kurz nach 18.00 Uhr....
Dann ertränke ich meinen Kummer in Alkohol. Angie wird immer noch Kanzlerin sein. Vielleicht kann ich sie mir ja damit schönsaufen:
Iswikata !

Ende Juli in der Zeit. Das Interview mit Sarah Wagenknecht.
Der Untergang des Abendlandes sieht anders aus.
Wenn Du Dir das mal durchliest und ehrlich zu Dir selbst bist, wirst Du Dir eingestehen müssen, das Du diese Ansichten unterschreiben kannst. Egal, ob Du morgen CDU SPD Grün oder FDP wählen wirst. Und als Nichtwähler solltest Du über Deine Faulheit nochmal nachdenken.
Trau Dich. Bleib nicht zuhaus, wähl wenigstens Links.

Spotify verzeichnet steigende Umsätze. Onlinemusik geht also doch. Die Musikindustrie atmet auf. Nur die Musiker sind unzufrieden. 0,004 Dollar Vergütung pro gespieltem Song sind nicht grade üppig, zumal, wenn man als aufstrebender Newcomer am (vermeintlichen) Anfang seiner Weltkarriere steht.
Die Backkataloge, sprich die „alten“ Aufnahmen, werden verstärkt über Spotify abgerufen. Da haben es dann die neuen Künstler schwer. Liegt aber vielleicht dann doch daran, das neue Künstler nicht wirklich neue Musik kreieren.
Müsst Ihr Euch also den Arsch auf Konzerten wundspielen, Jungs und Mädels. Wie die „Altstars“ es früher auch mussten halt.

Ja, es ist eine schöne Geschichte mit der Eintracht. Ohne viel Kohle in die 1. Liga – diese Underdog-Romantik ist hollywoodverdächtig. Ich weiß, das das Leben nicht so funktioniert. Jetzt, wo ich dies schreibe, stehen nach 4 Spielen Null Punkte auf der Habenseite. Nürnberg heut abend soll die Wende bringen.
Ach was, scheiß drauf. Sozialromantik hin oder her: Das Leben funktioniert nicht so, aber ohne diese „Geschichten“ geht es gar nicht. Die Hoffnung stirbt zuletzt und das ist auch gut so.
Und wenn man schon abloost, dann richtig. D A S ist die Message, die uns Eintracht Braunschweig bzw. die Geschichte dazu lehrt.
Weil man es immer wieder versuchen muß.
Hoffnungslose Träumer wär`n ein schönes Ziel.
Kalte „Realisten“ haben wir schon zuviel.

Handwerkspräsident Kentzler fordert die Erhöhung des Renteneintrittalters auf 70 Jahre. Der Fachkräfteengpaß halt.
Dann bildet doch mehr aus. Zahlt ordentliche Löhne bei verläßlichen, zumeist geringeren Arbeitszeiten und gut ist. Kann doch nicht so schwer sein bei den Megagewinnen, die deutsche Unternehmen einfahren.
Angeblich ist bei den Deutschen der Spaß an der Arbeit sehr wichtig, befand ein Mitarbeiter des Meinungsforschungsinstituts.
Schön, das 2 Sätze weiter das gewünschte Renteneintrittsalter der Norddeutschen steht: 55 – 59 Jahre ! Focus nun wieder.
Leute, nochmal: Wählt morgen Links, wenn Ihr Eure Rente noch genießen wollt.

9,1% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bessern ihr Gehalt mit einem Zweitjob, also einem Minijob auf. Anhänger der Regierung führen dies sicher auf steigende Konsumbedürfnisse zurück. SPD und Grünenanhänger wissen dies schon als prekäre Arbeitsverhältnisse zu deuten und sehen die Zusammenhänge mit Leiharbeit und Werkverträgen.
„Peitschen-Peer“ will ja dagegen angehen. Ausgerechnet Peer. Wers glaubt.
Linke wählen und damit den anderen Parteien zeigen, das dies wirklich wichtig ist. Nur so geht’s. Nichtwähler aus Enttäuschung nützen nur den falschen Leuten.

Herzlich willkommen bei der Focus-Agitprop-Maschine, werter Leser.
„Der rot-rot-grüne Kraken-Staat“ droht. Wir wollen uns doch nicht von den Linken unser Leben bestimmen lassen, oder? Freiheit statt Sozialismus wird hier vom Focus gepredigt. Denn Angie möchte, das wir alle nicht vom Staat belästigt werden.
Genau. Ich seh das so: Wer ja zu Angie sagt, meint „Ungleiche Löhne statt gerechter Bezahlung“.
Mehr ? „Zweiklassengesellschaft statt gleicher Bildungschancen“.
Ich könnte noch stundenlang so weiter machen mit schönen Sprüchen. Aber wichtig ist, das Du – ja D U ! - begreifst, das sich was ändern muß zugunsten der bisher verarschten „kleinen“ Leute.
Oder willst Du irgendwann mit Deinem SUV nur noch auf abgesperrtem Gelände fahren können?

„Die Hartz IV Rebellin“ Hannemann hat einen Gütetermin vorm Arbeitsgericht scheitern lassen, weil sie auch weiterhin im Hartz IV System arbeiten will, um dagegen anzukämpfen.
So sehr ich mit Frau Hannemann auch übereinstimme, was die schlechte Meinung über gängige Praktiken in den Jobcentern angeht. Aber dann in dem System weiter arbeiten zu wollen ….
Das passt nicht. Sorry, Frau Hannemann. So nicht. Jetzt machen sie sich unglaubwürdig und geben das Bild einer psychisch angeschlagenen Sachbearbeiterin ab. Das schadet mehr, als das es nützt.
Trotzdem – und da hat Frau Hannemann recht – muß die Kriminalisierung von Hartz IV Empfängern aufhören.
Linke wählen morgen und gut.

„Work-Life-Balance, die Trennung von Arbeit und Leben, ist Bullshit". Das meint Thomas Vasek, seines Zeichens Chefredakteur eines Philosophiemagazins. Man muß die Arbeit halt genießen können.
So ein Arsch. Der steht ja auch nicht beim Bäcker hinter der Theke oder arbeitet im Schlachthof. So nen Schrott kann ja nur in der Welt stehen.
Laß Dich nicht mehr verarschen. Morgen ist Wahl. Noch darfst Du wählen!

Zum Abschluß noch was ganz Mieses. Die Bundesregierung wirbt in 9 Ländern, darunter Tunesien und die Philippinen, nach Pflegekräften für deutsche Altenheime. Aufgrund des Fachkräftemangels fühlt man sich dazu gezwungen, um die Pflege sicherstellen zu können.
Also wenn D U das jetzt nicht begreifst, dann weiß ich auch nicht.
Denn Fachkräftemangel ist ja wohl ein Witz. Bei der miesen Bezahlung für so nen Knochenjob, da sollen alle noch Hurra schreien? Gehts noch?
Und als Krönung sollen es dann ausländische, angelernte Hilfskräfte für 4 Euro statt 6,50 Euro pro Stunde richten?
Das ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Bitte hilf mit, das solche Praktiken zukünftig nicht mehr vorkommen. Wähl Links.

Das wärs dann mal wieder für Heute. Für Morgen habe ich wenig Hoffnung. Ich befürchte mal wieder eine große Koalition und eine weitere Schonung der Finanzindustrie. Wenn das so weitergeht, befürchte ich weiteren Demokratieabbau bis zur nächsten Wahl.
Und wer mir jetzt noch was von AfD erzählt – Henkels Jüngern – dem …. Ach, bitte nicht.

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