Sonntag, 15. Oktober 2023

Contramann: kurz gesehen im Oktober

https://www.neulandrebellen.de/2023/09/kuesse-und-andere-menschheitsverbrechen/
Während knapp über zwei Millionen Kinder im reichen Deutschland in Armut leben müssen, schießt unsere Regierung einen dreistelligen Milliardenbetrag in Rüstung und Waffen für die Ukraine, ohne mit der Wimper zu zucken.
Aber das ist eben nicht so wichtig, denn der Präsident des spanischen Fußballverbandes hatte einer spanischen Spielerin bei der Gratulation zur unverhofften Weltmeisterschaft ungefragt auf den Mund geküsst. Das hat Roberto LaPuente wunderschön bissig beschrieben.
Damit wir uns nicht missverstehen: Der (mittlerweile ehemalige) Präsident des spanischen Fußballverbandes ist sicherlich ein übler Macho, aber f***en oder sonstwie erniedrigen wollte er die Spielerin sicherlich nicht. Auf alle Fälle aber scheint dies in unserer „woken“ Republik wichtiger zu sein als Folgendes:
In der Ukraine krepieren Menschen vollkommen sinnlos für die Interessen der USA und die satten Profite der westlichen Rüstungsindustrie. Dank russischer und jetzt auch westlicher Streumunition verzeichnet die deutsche Prothesenfirma Ottobock traumhafte Umsätze und bereitet den Börsengang vor. Allein von deren Gewinnen könnte man den ärmeren Bevölkerungsschichten (Kindern!) ein besseres Leben ermöglichen.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=103518
Lies Dir das durch und denk dann an die werte- und regelbasierte Weltordnung, mit der vor allem unsere Außenministerin argumentiert, wenn es gilt, China oder Russland in ein schlechtes Licht zu rücken.
Was eine werte- und regelbasierte Weltordnung genau sein soll, wird uns übrigens nicht erklärt. Nach dem tatsächlichen Handeln unserer Regierenden kann das ja nur die „Wokeness" sein; und natürlich die Beachtung der Menschenrechte. Den letzteren Punkt unterstütze ich gern.
Und was machen diese Chinesen? Definieren die Armutsbekämpfung einfach als Menschenrecht um und schreiben sich dies gar noch auf ihre Fahnen! Noch 1980 lebten 800 Millionen Chinesen in absoluter Armut. 40 Jahre später genießt selbst die Landbevölkerung in entlegenen Gegenden dank vom Staat neu gebauter und anfangs mietfreier Wohnungen einen wenigstens abgesicherten Lebensstandard.
Aber ich bin mir sicher, dass der gewöhnliche Mindestlöhner in Deutschland nicht auf diesen billigen Trick der Chinesen reinfällt und lieber für die Freiheit der Geschlechterwahl oder die Abschaffung von Folter und Unterdrückung von Minderheiten überall auf der Welt kämpft als zu fordern, dass der Staat bedingungslos den sozialen Wohnungsbau nicht nur fördert, sondern auch wirklich durchsetzt.
Und dann exportieren die Chinesen ihr Erfolgsmodell noch mittels der Belt and Road Initiative in die ganze Welt. Ach Leute, wo ist hier in Deutschland die politische Kraft, die erkennt, dass nur eine soziale Grundabsicherung - ich meine hier nicht das Bürgergeld auszahlen und dann sieh zu, wo Du bleibst - nicht nur die Menschenrechte, sondern auch den Klimawandel ermöglicht.

https://overton-magazin.de/kolumnen/der-baer-tobt/vom-tilburger-modell-bis-zur-enteignung-des-sozialen-eigentums/
Schön zusammengefasst. Die Privatisierungsorgien der öffentlichen Verwaltungen ab den 90er Jahren hatten zwar kurzfristig Geld in die leeren Kassen der öffentlichen Hand gespült, aber dafür wandern seitdem Gewinne aus sozialem Wohnungsbau, Bahn und Post oder auch Wasser- und Energieversorgern in die Privatwirtschaft.
Und in der Privatwirtschaft füllen diese Gewinne die Konten der Eigentümer und Aktionäre, während diese vorher unter öffentlicher Verwaltung zumindest zum großen Teil in die Aufrechterhaltung der Infrastruktur oder Verbesserung der Versorgung der Allgemeinheit geflossen waren.
Sicherlich ist das stark vereinfacht wie populistisch dargestellt, aber mit einer ausführlicheren Erklärung wenden sich die meisten Leser eher ab, weil sie das Thema langweilt. Vom „neuen Steuermodell“ samt Budgetierung, Controlling und der doppelten (kaufmännischen) Buchführung will selbstverständlich niemand etwas wissen.
Denn das kennt man aus der Privatwirtschaft.

https://overton-magazin.de/kommentar/politik-kommentar/vier-frauen-auf-einem-boot/
Frau Faeser steht ja schon wegen der Entlassung von Arne Schönbohm, ehemals Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit in der Informationstechnik, in der Kritik. Ihren Konkurrenten Boris Rhein von der CDU anlässlich der Landtagswahl in Hessen hatte sie per Wahlvideo in AfD-Nähe gerückt, zugegebenermaßen dieses aber schnell zurückgezogen.
Und bei der Bootspartie mit 3 SPD-Landesmüttern zur Unterstützung ihrer Ambitionen in Hessen nur weibliche Journalisten haben zu wollen (das nachgeschobene, gönnerhafte Dulden männlicher Journalisten klang eher fad), ist schon sehr abgehoben.
Meine Güte, solche Flachzangen wie Faeser bestimmen die Geschicke unseres Landes. Und zurücktreten ist auch nicht angesagt.

Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“

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