Heute morgen habe ich noch überlegt,
was ich jetzt zum Monatsende ins Netz stelle. Uncle Fester hat seinen
Beitrag schon im Kasten; Contramann scharrt eh immer mit den Hufen –
der kann immer.
Aber ich wollte noch freudestrahlend
vom Auswärtssieg in Berlin berichten. War ja wohl nichts. Da
Eintracht aber insgesamt besser war, als es in den Medien dargestellt
wurde, insbesondere in der 2. Halbzeit …. dachte ich, ein Thema
gefunden zu haben.
Eine kurze Rückversicherung bei Kroll
vorhin ergab jedoch, das nicht nur die Medien Eintracht als schlecht
empfunden hat. Kroll, der auch im Stadion war, klang 2 Tage nach der
Niederlage immer noch so ernüchtert wie ich unmittelbar nach dem
0:2. Nach dem Gespräch mit Kroll wußte ich, das dies Thema nicht so
ergiebig sein dürfte.
Ich brauchte ergo etwas, das den
Wutbürger in mir weckt. Der gerechte Zorn über das Verhalten meiner
Mitmenschen unter Nicht-Würdigung meiner eigenen Fehler. Mir wollte
aber so recht nichts einfallen.
Bis ich mit meinem Rad auf unseren Hof
fuhr !
Mehr über Eintracht aber gegen Ende,
tirili !
Auf dem Hof fielen mir sofort die fünf
(!) gelben Tonnen für Plastikmüll auf. Bisher hatten wir ja nur
zwei, weil Alba in der Anfangsphase der Systemumstellung auf gelbe
Tonnen für Plastik nicht genug Behältnisse zur Verfügung stellen
konnte. Wir sollten jetzt zum Frühjahr nen schönen Plastikcontainer
kriegen. So einen wie den blauen, den ihr auf dem Foto sehen könnt.
für 8 Wohnungen ! |
Aber offenbar war das nicht möglich,
so das wir jetzt insgesamt 12 Tonnen und einen Container auf dem Hof
stehen haben. Dies hat zur Folge, das unsere Hausmeisterin
notgedrungen jetzt beide Parkplätze mit Blumenkübeln „sperren“
mußte. Großes Kino.
Meine Löwin und ich können da nur mit
den Köpfen schütteln. Über die Jahre hatten wir uns daran gewöhnt,
den Plastilmüll in der Wohnung in einem entsprechenden Eimer in
einem Müllsack zu sammeln und diesen stand am Containerstützpunkt
am Ausgang von Lehndorf zu entsorgen. Daß hatten alle drauf, die
Leerungen klappten wohl in der Regel, wenn auch manchmal der eine
oder andere Container überquoll.
Es kann sein, das Cederbaum diese
Container „aberntete“ und Alba hierauf den Zugriff haben wollte.
Anders kann ich mir die Notwendigkeit des Systemwechsels nicht
erklären. Das mit Plastikmüll viel Geld zu verdienen ist, habe ich
irgendwo gelesen, weiß leider nicht mehr wo. Jetzt mit den gelben
Tonnen kann Alba dies mit der Müllabfuhr erledigen.
Das Schöne für Alba daran sind die
Regeln. War bei den Containerstationen der Verursacher von falsch
sortiertem Müll normalerweise nicht zu ermitteln, so ist das Ganze
jetzt einfach: Einer der Anwohner muß zwangsläufig schuld sein. Und
– wie schön – die Tonne wird einfach nicht abgeholt! Dann heißt
es für die Anwohner, entweder selbst ausräumen (falls sie
überquillt) oder zusätzlich Geld zahlen. Geschickt!
Wär ja noch schöner, wenn Alba
hinterher das Sortieren noch selbst organisieren und bezahlen müßte.
Das schmälert ja den Gewinn! Geht ja garnicht. Dazu kommt noch der
übliche Schmonz mit der Auflager, den Plastikmüll vor der
Entsorgung in der gelben Tonne zu säubern!
In der Sahara krepieren die Kinder,
weil sie kein oder nur dreckiges Wasser haben, und wir reinigen
unsere Joghurtbecher mit Trinkwasser, damit Alba genügend Gewinne
schreibt. Leute, wer heutzutage noch Grüne wählt, sollte noch
Schläge dazu kriegen.
Das führte in den letzten Wochen dazu,
das der Plastikmüll des Hauses von der „Chefin“ kontrolliert
werden mußte, weil sonst die ganze Hausgemeinschaft die Mehrkosten
durch schmutzige Becher o. ä. Löhnen darf. Normally prangere ich ja
bekanntermaßen das Hausmeisterunwesen an, aber hier bin ich mal ganz
auf Seiten der Chefin.
Denn neu im Haus sind u.a. die Freaks,
die dicke Karren fahren und natürlich vom Snowboarden nicht lassen
können. Solchen Leute sind selbst 50 Euro mehr im Monat egal,
Hauptsache bequem. Frei nach dem Motto: Du kommst erst, wenn ich
abgespritzt habe.
Den Papiercontainer hatte die
Mannschaft anläßlich ihres Einzuges schon mit ganzen Kartons
gefüttert. Warum sollte man die auch klein reißen, sollen die
Anderen doch sehen, wo sie ihren Papiermüll entsorgen.
Wie meine Löwin mir vorhin berichtete,
hatte sie von der Chefin erfahren, dass die einzelnen Tonnen aufgrund
einer Vorgabe der Stadt Braunschweig bei uns stehen. Nach der Satzung
lohnt sich ein Container wohl erst ab 30 Bewohnern.
Aha. Aber dass das Volumen der 5 Tonnen
wohl größer ist als ein Container, ist den Verfassern der Satzung
wohl entgangen. Da hätte sich das von mir nicht geliebte Konzept der
gelben Säcke aus Salzgitter doch eher angeboten. Nun gut, warten wir
ab, wie schnell es wieder zu Problemen kommt. Notfalls müssen wir
uns wegen der Joghurtbecher noch was anderes überlegen. Da faß ich
mir doch an den Kopf, das darf doch alles nicht warstein.
Apropos Warstein: In der VIP-Lounge im
Berliner Olympiastadion gab es Warsteiner; Und das ist schon das
Schlechteste, was ich von der fünfstöckigen VIP-Lounge berichten
kann.Maddn hatte irgendwie Karten hierfür bekommen und nahm sowohl
Tick als auch meine Löwin und mich mit.
Wir reisten schon nen Tag früher an
und hingen noch etwas mit Ilka und Urmel in der Datsche ab. Das ich
am nächsten Morgen, am Morgen des Spiels, das Schultheißfieber
verspürte, lag wahrscheinlich an dem wenigen Essen, welches ich mir
am Vorabend zu den Bieren gegönnt hatte.
Aber schließlich nach Kaffee und
Schrippen bei Anke und Maddn war ich wieder klar und bereit fürs
Olympiastadion. Meine Löwin war, wie ich auch, von dem Service im
VIP-Bereich begeistert. Das Bier – leider Warsteiner – kam
schnell und stand auch in der Halbzeit rechtzeitig auf dem Tisch.
Aufm Klo in Harsum |
Maddn und Tick fuhren wir nach der
deprimierenden Niederlage noch schnell nach Hause, um uns dann in der
„Dicken Wirtin“ mit Kroll, Jenny und den Anderen zu treffen. Ich
habe dann noch viel mit Hasi gemasselt; Edith kam da leider etwas zu
kurz. Aber ich war leider schon stark derangiert und mußte dringend
nach Hause.
Meine Löwin fuhr uns dann auch sicher
nach Braunschweig zurück. Ein Stützbier habe ich mir noch gegönnt,
aber noch vor Mitternacht lag ich zuhause in meinem Bettchen und
schnarchte vor mich hin. Ein netter Kurztrip war vorüber. Schade
nur, dass Kumbela die fette Chance nach der Halbzeit auslies. Hertha
war nun wirklich nicht besser. Mehr als ein Tor hätten die dann mit
Macht nicht mehr hinbekommen.
Am nächsten Tag war dann die
Erstkommunion von Genoveva in der Nähe von Hildesheim, genauer in
Harsum, angezeigt. 2 Stunden prickelnde Spannung in der Kirche hatten
wir gut überstanden, bevor es dann in nen Landgasthof ging. Mit der
Cola brauchte ich einige Zeit, um mit den Leuten befreit
kommunizieren zu können, aber mit der Zeit gings dann.
Zum Schluß bleibt nur noch Folgendes:
Die Müllgeschichte hat mich jetzt zwar etwas geärgert, aber nach
der meiner Meinung nach unnötigen Niederlage in Berlin ist am
Samstag mal wieder das übliche Alles oder Nichts Spiel.
Ich bin schon gespannt wie nen
Flitzebogen.
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