Freitag, 28. August 2015

Hartmudo: Rad, Bahn, Bus 2/2

Jedenfalls nahm die WEVG Frau den Bus und ich den Urlaubstag. Ich schraubte mich wieder auf mein Rad und fuhr zu Ziebart im Welfenhof, wie auch eineinhalb Wochen am Samstag zuvor. In aller Gemütlichkeit schraubte ich mir ein Frühstück rein und las mein Buch weiter. Hervorragend, der Tag lag noch vor mir. Bei Rewe kaufte ich noch etwas ein und freute mich schon darauf, zuhause Mad Dogs zu Ende schauen zu können. Auf das Staffelfinale (4 Staffeln sind es insgesamt) war ich äußerst gespannt.
Meine Löwin und ich guckten die erste Staffel Anfang des Jahres noch gemeinsam, aber dann hatte meine Löwin keinen Bock mehr und ich ließ die restlichen 3 Staffeln erst mal liegen. Obwohl John Simm und Philip Glenister (bekannt aus Life from Mars) hier zur Höchstform aufliefen, konnte ich meine Löwin nicht zum Weitergucken überreden.
Schade, denn da hat sie echt ein Highlight verpasst. In dieser insgesamt nur 14 Folgen fassenden Serie geht es um die vier Freunde Woody, Quinn, Baxter und Rick, die, alle Anfang 40 und mit Problemen in der Art einer Midlife Crisis behaftet, bei ihren alten Freund Alvo auf Mallorca einen Kurzurlaub verbringen wollen. Saufen und ein bisschen Spaß haben, den Alltag in England mal kurz vergessen können – so der Plan.
Leider ist Alvo in Drogengeschäfte verwickelt und wird an einem Abend von einem Killer in Zwergenformat mit einer Grimassenmaske vor aller Augen abgeknallt. Die Kumpels verscharren aus Angst vor der Mafia Alvo`s Leiche. Baxter klaut dann auch noch das Drogengeld und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Quinn erschiesst die korrupte Polizistin, die anderen überfahren den Killer und Mafiaboss, doch jetzt geht die Story erst los. Die Mannschaft verschlägt es erst auf Ibiza, dann nach Marokko in ein Camp des britischen Geheimdienstes. In Kapstadt müssen die Vier schließlich unter einer neuen Identität abtauchen, denn sie stehen auf der Todesliste der CIA. Deren Drogengeld hatten sie wohl gestohlen.
Nach zwei Jahren ohne Kontakt untereinander kommen sie nach England zurück, bloß um nach der Hochzeit von Baxter`s Tochter wieder in Kapstadt zu landen, wo sie von dem doch nicht toten Mafiachef aus Mallorca gejagt werden. Das Ende ist surrealistisch: Mit einer Kapuze über den Köpfen hocken die 4 vor schnell ausgehobenen Gräbern am Strand und werden von den Killern mit den Grimassenmasken doch nicht abgeknallt.
Stumm sitzen die 4 dann in ihrem Auto und fahren in die Stadt zurück. Die Killer überholen sie und winken ihnen zu. Einer lüftet die Maske, es ist Baxter. Kurz darauf fahren die 4 Freunde über den Abgrund einer nicht fertig gestellten Autobahnbrücke. Das Bild friert ein. Schluss.
Alle vier Charaktere sind sauber gezeichnet. Jeder einzelne der Schauspieler läuft zur Hochform auf. Und auch wenn sie sich anschreien, untereinander prügeln oder sich umarmen: Immer hat man das Gefühl, das diese 4 zusammengehören. Eine wunderbare Freundschaft mit allen denkbaren Höhen und Tiefen, die traurig endet.
Auch diese Serie ließ mich zunächst sprachlos zurück. Was für ein Ende, oder doch nicht? Bitte, bitte, liebe BBC: Einen Teil noch und ein Happy End!
Abends ging ich noch in die Mukkibude mit meiner Löwin, ein schöner Urlaubstag, der so schlecht angefangen hatte, war quasi zu Ende gegangen.
Als ich am Dienstag zur Arbeit fuhr, hatte die Bahn die Probleme augenscheinlich behoben, denn es gab keine Verzögerungen mehr. Die anderen Pendler nahmen die Probleme mit der blockierten Strecke vom Vortag mit Galgenhumor; es bleibt einem ja auch kaum etwas anderes übrig. Die WEVG Frau fuhr nivcht mit, vielleicht reicht es ihr inzwischen auch und sie fährt mit dem Bus. Das wäre für mich keine Alternative, denn ich habe die Radstation im Keller schon für ein halbes Jahr im Voraus gebucht.
Im Amt angekommen, wurde ich von meiner schallend lachen den Vertreterin Cleo begrüßt. Meine Kolleginnen, auch Wittkamp, hatten am Morgen bereits einen Bericht über den vierstündigen Zugausfall vom Vortag am Bahnhof Lebenstedt in der Salzgitter Zeitung gelesen. Gierig saugte ich die Informationen auf, denn ich wollte endlich wissen, was da am Vortag bei der Deutschen Bahn schief gelaufen war.
rauchfreier Bahnhof

Das Problem bestand wohl in Form einer defekten Tür des Zuges, der eigentlich um 6.15 Uhr aus Lebenstedt nach Braunschweig fahren sollte. Da sich diese Tür nicht schloss, konnte der Zug nicht fahren. Der 6.19 Uhr aus Braunschweig, in dem ich auch saß, kam lt Zeitung nur bis Thiede. Mehr als 4 Stunden konnte kein Zug fahren. Das war die Quintessenz des Artikels in der Zeitung.
Hier wurde mir wieder klar, warum ich die Braunschweiger Zeitung nicht lese. In dem Bericht war nichts selbst recherchiert; höchstwahrscheinlich haben sie eine Pressemitteilung der Bahn 1:1 übernommen. Wir waren doch schon in Drütte, verdammt noch eins, nicht in Thiede. Aber noch ärgerlicher fand ich es, das offensichtlich keiner die Darstellung der Bahn hinterfragt hat.
Wenn das Problem also erst ganz am Ende der Fahrtstrecke „lauerte“, warum war es dann nicht möglich, uns 200 Meter weiter zum Bahnhof Immendorf zu fahren. Wenn die Bahn nicht mal in der Lage war, Busse als Ersatz bereitzustellen (schlimm genug), dann hätten wir doch wenigstens mit nem normalen Linienbus fahren können.
Dazu war der nächste Bahnhof in Watenstedt, wo auch immer viele Pendler aussteigen, frei zugänglich. Ja selbst ein Halt in Lebenstedt VOR dem liegen gebliebenen Zug wäre machbar gewesen. Wir hätten dann nur auf dem Teil des Bahnsteiges aussteigen müssen, der von Moos und Gräsern überwuchert ist, weil in Lebenstedt nur noch die kurzen Triebwagen halten. Dasselbe gilt übrigens auch für alle nachfolgenden Züge, die ausgefallen sind.
Zum Halt in Lebenstedt mag Wittkamp recht haben, der da meinte, das die Bahn das aus Gründen der Sicherheit richtigerweise nicht macht, da im Sackbahnhof ja ein Zug stand. Punkt. Aber wenigstens bis Watenstedt… Die Rangierlok zum Abschleppen oder der Mechaniker aus Hannover… das alles brauchte mehr als 4 Stunden, das hätte die Bahn erheblich professioneller regeln können.
Und als Krönung noch das Geseier in der Zeitung über die Ersatzbusse – die ja wohl nicht bereitgestellt wurden, denn bereits im nächsten Satz schrieb der Reporter, das die Pendler dann mit dem Taxi oder der KVG, also einem Linienbus, nach Salzgitter gefahren wären. Die Busse sollen voll gewesen sein. Dies wird von der Zeitung noch nicht mal hinterfragt!
Im Nachhinein frage ich mich, was an der ganzen Aktion ärgerlicher war: Das Missgeschick der Organisatoren der Deutschen Bahn oder der erschreckend schlechte Artikel in dem Käseblatt. Ich denke, letzteres war krasser.
Wenn sich derartige Probleme bei der Bahn häufen sollten, werde ich wohl überlegen müssen, ob ich nicht auch mit dem Bus nach Lebenstedt fahre, da ich nicht jedes Mal einfach so frei machen kann. Davor graut es mich aber noch, da ich dann entsprechend später bei der Arbeit wäre und dann auch wieder länger bleiben müsste.
Das gilt es aber zu vermeiden, gerade jetzt, da ich mich so gut auf das Physio eingeschossen habe. Die Bahn ist ergo alternativlos.
Noch.

Sonntag, 23. August 2015

Hartmudo Spezial: Irland im Bus

10 (11)
Dienstag 21.10.
Zum (vermeintlichen) Abschluss unserer Irland Tour genossen wir am Morgen noch das „phantastische“ Frühstück im Bewley`s. Mittlerweile hatte sich der stattfindende Pilotenstreik bei der Lufthansa unter allen Mitreisenden herumgesprochen. Dora war aber noch guter Dinge, das wir an diesem Tag doch noch wegkamen. Meine Löwin und ich hatten uns innerlich schon auf eine „Verlängerungsnacht“ eingerichtet.
Die Reiseleiterin setzte uns 12 Leute, die wir über Frankfurt mit der Lufthansa fliegen sollten, nach dem Frühstück um ca. 9.30 Uhr vor dem Lufthansa Schalter am Flughafen Dublin ab. Und da sie glücklicherweise noch etwas Zeit hatte, bevor die „neuen“ Gäste kamen, managte sie mit dem Lufthansapersonal noch unsere Rückflüge.
Und als allererstes gab es die Absage für die Leute, die letztendlich nach Hannover fliegen wollten. Diese acht Urlauber mussten in jedem Fall noch eine Nacht in Dublin bleiben. Blieben also noch wir vier übrig. Nach ein bis zwei Stunden sollten wir Bescheid kriegen, ob es an diesem Tag nicht doch noch einen Flug nach Deutschland gibt. Vorsichtig schöpften wir Hoffnung und nahmen freudestrahlend unsere Verzehrgutscheine entgegen.
Meine Löwin und ich verballerten unsere Gutscheine unmittelbar und augenblicklich bei McDonalds – es war inzwischen Mittagszeit – für die üblichen Menüs und lösten anschließend Dora und Herbert mit der Wache vor dem Lufthansa Schalter ab. Kaum waren die Beiden unterwegs, um sich etwas zu Essen zu suchen, da erhielten wir endlich die Mitteilung zum Termin unseres Rückfluges.
Am nächsten Tag mittags – das hätten die Dödel aber auch eher feststellen können! Die Übernachtung sollte im Carlton am Flughafen erfolgen; Der Transfer dorthin sollte via Hotelbus vom Busstop erfolgen. Sofort rief ich Dora und Herbert an. Leider waren beide gerade beim Essen und mussten dies hektisch abbrechen, weil ich es dummerweise als eilig schilderte und der Bus innerhalb kurzer Zeit zum Hotel fahren sollte.
das gute Bewley`s Newlands Cross

Da standen wir nun im Nieselregen und warteten auf dem Busparkplatz. Zusammen mit den anderen acht Unentwegten übrigens, die ja schon länger von der Zusatznacht wussten, aber gezwungen waren, mit uns am Flughafen auszuharren. Der Bus – ich korrigiere: Minivan – erschien auch irgendwann und fuhr vorwärts in die freie Parklücke. Ich erwähne dies explizit, weil alle Busse zuvor rückwärts hineingefahren waren. Herbert hatte dies natürlich sofort gecheckt und unser Gepäck dementsprechend platziert, damit wir als Erste in den Bus einsteigen konnten, damit wir auch gleich beim ersten Schwung wegkamen.
Wenn der Fahrer rückwärts reingefahren wäre, wohlgemerkt. Da dies nicht passierte, standen wir dann doch eher ungünstig und konnten eben nicht mitfahren, da alle anderen zuerst eingeladen werden konnten. Der Fahrer wollte nach 10 Minuten wieder da sein, um uns aufzupicken. Tatsächlich brauchte er nur 20 Minuten! Mittlerweile waren wir schon gut durchgefroren, was der Stimmung insbesondere von Dora und meiner Löwin nicht gut tat.
Endlich waren dann im Carlton angekommen, als die Situation zu eskalieren drohte. Bei meiner Löwin und Dora setzte die Schnappatmung ein, als uns die Dame am Empfang erklärte, dass das Carlton leider überbucht sei und wir ins Bewleys weiterziehen müssten. Da war der Bock natürlich fett.
Sowohl Dora als auch meine Löwin reagierten auf diese Hiobsbotschaft äußerst aggressiv, weil sie befürchteten, erneut ins Bewleys vom Vorabend beim Newlands Cross abgeschoben zu werden. Mit vereinten Kräften gelang es der Empfangsdame, Herbert und mir schließlich, den Mädels begreiflich zu machen, das es sich bei Bewleys um eine Kette handelt und wir ins 4 Sterne Hotel von Bewleys am Flughafen einziehen würden.
Das beruhigte sie etwas. Es ist aber auch verständlich, dass die Chose den Mädels an die Nieren ging. Wir alle waren sehr erschöpft und hungrig – außer meinereiner – und wollten eigentlich nach Hause, statt noch eine weitere Nacht am Flughafen Dublin zu verbringen. Es blieb leider in der Folge bei einer gewissen Reizbarkeit, die sich bei uns allen erst am späten Nachmittag legen sollte.
Verzehrgutschein

Mit dem Taxi (!) wurden wir ins Bewleys kutschiert, von Außen sah man die 4 Sterne förmlich funkeln. Als wir unsere Zimmer dort bezogen, fiel meiner Löwin sofort die Löcher in der Emaille des Waschbeckens übel auf. Auch ansonsten gab das Zimmer an sich nicht mehr her als jenes beim Newlands Cross, trotz der edlen Außenfassade.
Doch jetzt war es endlich wieder Zeit zu essen für meine Mitstreiter. Das Ganze selbstverständlich wieder für lau. Am Mittagsbuffett konnten wir uns reichlich bedienen, die Qualität schien mir ordentlich zu sein. Ich konnte dies nur vermuten, weil ich selbst nichts gegessen hatte. Einerseits hatte ich keinen Hunger mehr – es gab am Flughafen schon genug – und andererseits war ich genervt ob der gereizten Stimmung.
Da die anderen auch beim Essen weiterhin muckelten und auf dem Zimmer den Nachmittag verbringen wollten, fiel der von mir vorgeschlagene Besuch der Dubliner Innenstadt halt aus. Ich machte noch eine launige Bemerkung: „Eigentlich wollte ich Euch ja weiter rummuckeln lassen und alleine i die Stadt fahren, aber die Tour alleine zu machen (Anm.: mit Shuttlebus zum Flughafen, von dort mit Bus in die Innenstadt) will ich auch nicht auf mich nehmen, weil ich mich eh nur in ne Kneipe setzen würde.“

Samstag, 22. August 2015

Hartmudo: Rad, Bahn, Bus 1/2

Am 15. August hatten wir es endlich mal hinbekommen, eine kleine Radtour rund um das Steinhuder Meer abzuhalten. Und es kamen nicht nur Pocke und Patti, sondern auch Audrey und Klausi mit. Passenderweise fand an diesem Wochenende im Ort Steinhude das alljährliche Fest „Meer in Flammen“ statt. Die dazugehörige Mallorca Party mit dem Stargast Mickie Krause hatten wir leider vom Tisch gehen lassen müssen, denn die Party fand am Freitag Abend statt.
Schade eigentlich, aber dafür hatten wir am Samstag trotz gegenteiliger Vorankündigung sonniges und vor allem trockenes Wetter.
Am späten Vormittag trafen wir uns beim Fahrradverleih in Steinhude. Pocke hatte sechs Damenräder vorbestellt, denn der Verleih hat nur Damenräder mit Dreigangschaltung. Die Räder waren aber völlig ausreichend, wahrscheinlich auch besser als diese 21 Gang Räder, von denen man eh nur 2 – 3 Gänge wirklich braucht.
Jetzt konnten wir also losradeln. Zuerst mussten wir uns einen Weg durch die ganzen Fressbuden des Festes bahnen und kamen dann zur Aalräucherei Thiele nach satten 120 Sekunden auf dem Rad. Klausi meinte auch beim Besteigen des Rades, das ein Fischbrötchen als Frühstück genehm wäre. Recht hatter!
Wo ist das Haus am See?

Erstaunt war ich dann doch, das ich als Einziger ein Bierchen zum Fischbrötchen zischte. Ein lecker lecker Brötchen mit Buttermakrele übrigens, was ich gerade jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, auch gern wieder hätte. Hmmmm! Da war ich, wir alle eigentlich, nach dem Fischbrötchen gestärkt, so dass wir die restlichen 30,8 km von den insgesamt 31 km des Rundkurses um das Steinhuder Meer in Angriff nehmen konnten.
Anfangs mussten wir die Räder noch über 2 Brücken schieben, weil schon viele Fußgänger zum Fest strömten und den Weg blockierten. Dann aber hatten wir freie Fahrt durchs Wunstorfer Moor und radelten gemütlich Richtung Mahrdorf. Dort hatten wir vor, zu Mittag zu dinieren.
Taten wir auch; Ich hatte Eierspätzle mit Pfifferlingen. Klausi und Patti tranken auch nen Bier mit, und auch noch ein zweites. Pocke musste notgedrungen auf Alster ausweichen, denn er war der Driver. Übrigens hatten wir kurz vor Mahrdorf lediglich einen kurzen Moment, um direkt neben dem Steinhuder Meer zu radeln. Die ganze restliche Strecke von bald 30 km ging durchs Moor über über freies Feld, was der guten Laune aber keinen Abbruch tat.
Irgendwann um 18.00 Uhr herum gaben wir die Räder zurück. Ein sehr entspannter Radausflug. Nicht so hektisch, denn wir konnten uns dank des unaufgeregten Tempos die ganze Tour über angeregt unterhalten. Auf dem Fest selber konnten wir zum Abschluss noch einen Absacker nehmen, in der Imbissbude des dieses Biergartens bestellten dann alle außer mir Schollenfilet mit Kartoffelsalat.
Als ob ich es geahnt hätte, beließ ich es bei Pommes, da ich die verschiedenen Biere in meinem Magen fixieren musste und hinterher noch ein Fischbrötchen mit Buttermakrele essen wollte. Um es kurz zu machen: Gestorben ist keiner vom Schollenfilet, aber trotz des niedrigen Preises waren alle ob des panierten und frittierten Schollenfilets nebst Kartoffelsalat aus dem 10 Liter Eimer nicht so ganz zufrieden.
Fontänenspiele kurz vorm Feuerwerk

Während die anderen anschließend schon nach Braunschweig zurückfuhren, kontrollierten meine Löwin und ich noch schnell den einen oder anderen Stand. Ich erhielt meine Buttermakrele, aber bis zum Feuerwerk wollten wir doch nicht warten. Hundemüde, wie ich mich fühlte, wollte ich auch nur nach Hause. Jedenfalls war die Radtour ein voller Erfolg und ist gern auch wiederholbar, sehr gern auch in dieser Besetzung.
Nach dieser schönen Radtour und einem relaxten Sonntag hatte ich Montag Morgen keine Lust aufzustehen. Natürlich quälte ich mich trotzdem aufs Rad, um die Arbeitswoche zu beginnen. Als ich dann nach kurzer Fahrt auf dem Bahnsteig stand und auf den Zug wartete, ging es mir schon wieder besser.
Pünktlich fuhr der Zug los, ich packte mein Buch aus…. Und schon nach kurzer Zeit fing ich an zu gähnen. Vielleicht fehlte mir doch etwas Schlaf, aber im Lauf des Vormittags gibt sich das schon. In Drütte, also dort, wo früher mal ein großer Bahnhof war, der jetzt vergammelt und von der Wildnis zurückerobert worden ist, hielt der Zug auf einmal an.
Der Zugführer berichtete, das da noch ein Zug unsere Weiterfahrt verzögern würde – um 5 bis 10 Minuten. Das konnte ja eigentlich nur der Vorgängerzug aus Lebenstedt sein, der in dem einspurigen Teilstück ab Drütte/Immendorf feststeckt. Nun gut, also weiterlesen. Und gerade wollte ich das Buch wegpacken….
Ca. 20 Minuten später kam die nächste Durchsage. Der Zugführer murmelte irgendetwas davon, das die Strecke noch blockiert sei und wir deshalb nach Braunschweig zurückfahren würden. Da war nicht nur ich, sondern auch die Strahlenschützer als auch die WEVG Frau perplex. Schlimm genug, das es wieder mal eine Panne auf der Strecke gab. Aber keine 200 Meter vom Bahnhof Immendorf entfernt hätte ich wenigstens mit Schienenersatzverkehr gerechnet.
Ein Blick auf die Uhr offenbarte mir darüber hinaus zusätzliches Unbehagen, denn die wahrscheinliche Ankunft in Braunschweig wäre so gegen Viertel nach Sieben, also quasi dann, wenn der nächste Zug Richtung Lebenstedt fahren müsste. Das dieser fahren könnte, war ja wohl unwahrscheinlich, so dass ich den Bus um 7.30 Uhr oder vernünftigerweise den Express Bus um 8.00 Uhr nehmen müsste, wie vorletzte Woche auch.
Keinen Bock drauf. Uuurlaub! Mein Entschluss stand fest, ich würde mir einen Tag frei nehmen und erstmal frühstücken gehen. Als der Zug in Braunschweig ankam, lästerten die WEVG Frau und ich noch ein bisschen rum und stiegen aus am Bahnsteig 1. Und was mussten meine müden Augen da sehen? Am Gleis 3a stand der 7.19 Uhr nach Lebenstedt fahrplanmäßig bereit. Sollte er tatsächlich…
Die WEVG Frau und ich enterten Bahnsteig 3a, der Motor lief quasi schon. Die WEVG Frau und noch eine andere Pendlerin stiegen in den Zug und fragten Zugführer und Schaffner nach der Lage. Ich zögerte noch auf dem Bahnsteig, aber dann siegte die Neugier. Als ich mich dazustellte, war die Mannschaft mit dem Labern schon fertig.
Wie mir die WEVG Frau erklärte, wusste das Zugpersonal nichts, nada, gar nichts von der blockierten Strecke und wollte eigentlich gerade losfahren. Haben die denn keinen Funk? Eine schwache Leistung der Bahn, das Zugpersonal im Dunkeln zu lassen. Und erst recht die Passagiere im gut besetzten Zug.
Ihr hättet mal die Blicke sehen sollen, als es den Fahrgästen dank unserer Information so langsam dämmerte. Ich blickte aus dem Fenster in Richtung der Zuganzeige und siehe da – urplötzlich wurde eine Verspätung von 5 bis 10 Minuten angezeigt. Wie blöd ist das denn? Service mal wieder Fehlanzeige bei der Bahn; die Firma kann bloß froh sein, das sie quasi ein Monopol hat bei der Verbindung nach Salzgitter, da die Busse zu langsam sind. Dazu fällt ein Rückgang des Fahrgastaufkommen dank des Verkehrsverbundes kaum auf.

Donnerstag, 13. August 2015

Dale Hawkins 3/3

„Suzie Q“ war ein weit größerer Verkaufsschlager, als es die Billboard Notierung auf Platz 27 der Charts ausdrückt. Dank einer geschickten Marketing Strategie powerte Chess den Song, indem er „Suzie Q“ immer nur in einer Region des Landes zur selben Zeit pushte, dafür aber energisch. Dies beeinträchtigte natürlich den Chart Status in den USA entsprechend negativ. Rein nach den Gesamtverkaufszahlen war „Suzie Q“ ergo erfolgreicher, als es die Charts aussagen.
Obwohl Dale den Song komplett allein geschrieben hatte, wurden Stan Lewis und eine „E. Broadwater“ als Co Autoren aufgeführt. Broadwater war der Mädchenname der Frau von Gene Nobles, einem der bekanntesten R & B Discjockeys der 50er Jahre. Dies war der übliche „Payola“ Effekt in der Art, über die Alan Freed alsdann stolpern sollte. Freed war z. B. Als Co Autor von Chuck Berry`s „Maybelline“ gelistet.
Es war die damals übliche Methode, um einen Song Airplay zu verschaffen, indem man den Radio Discjockeys unberechtigte Tantiemen zuschanzte. War ja keine direkte Bestechung... Zur Ehrenrettung von Nobles bleibt noch zu erwähnen, dass dieser die Rechte kurz vor seinem Tod an Hawkins zurückgab. Stan Lewis war nicht so großzügig, was Dale zeitlebens ärgerte. Er meinte später zu diesem Thema, dass er den Song an Lewis für 125,- Dollar verkauft hatte und dieser 50% aller Einnahmen von dem Song kassierte, ohne auch nur eine Zeile geschrieben zu haben. Aber „er hatte eine schöne Handschrift.“
Als CCR 1968 mit „Suzie Q“ als Coverversion ihren großen Million-Seller hatten, erhielt Dale deshalb lediglich fürs Airplay Schecks von der BMI (Broadcast Music Incorporated). Dank der von der BMI verwalteten Urheberrechte konnte Dale Geld erhalten, aber Anteile an den Verkaufserlösen von CCR... Fehlanzeige. Letztlich konnte Dale sich noch glücklich schätzen, das ihm die Urheberrechte nicht mehr streitig gemacht werden konnten.
Ab 1956 spielte Dale fürs Checker Label die unterschiedlichsten Songs ein. Da waren einerseits brilliante „Blues with a Beat“ Kracher dabei wie „My Babe“, „Tornado“ oder mein spezieller Lieblingssong von Dale - „La-Do-Dada“. Und andererseits versuchte er sich an Teenage Pop Songs wie „A House, a Car, and a Wedding Ring“ oder „Class Cutter (Yeah, Yeah)“. Die Songs nahm Dale entweder in Chicago bei Chess oder daheim in Louisiana auf.
Dieses war wohl die Zeit seiner besten Aufnahmen. Dale erwies sich in jenen Jahren und später als geschickter Entdecker bemerkenswerter Gitarristen, deren Arbeit den Rock `n` Roll für Dekaden beeinflussen sollte. James Burton und der Bassist Joe Osborne arbeiteten später u. a. Für Bob Luman, Ricky Nelson oder auch Elvis Presley. Roy Buchanan oder auch Kenny Paulsen, der für das klassische Riff von „Tallahassee Lassie“ verantwortlich ist, fingen auch bei Dale an.
Der allergrößter Wertschätzung von all den Ausnahmegitarristen erfreute sich in den Augen von Dale der heuer eher weniger bekannte Carl Adams, der auf „Tornado“ und „Little Pig“ zu hören ist. Dessen Technik des Anreißens soll Buchanan von ihm gelernt haben.
1960 löste Dale seinen Vertrag bei Chess auf und nahm noch Singles für Labels wie Atlantic, ABC-Paramount oder auch Zonk auf. Hinzu kommt ein live eingespieltes Twist (!) Album für Roulette. Er produzierte noch 3 Singles für das Ebb Label, ehe er ab 1964 wieder für Stan Lewis und dessen neues Label Paula Records arbeitete.
Sein wohl größter Erfolg bei Paula bestand dabei lediglich in der Hintergrundarbeit für John Fred`s „Judy in Disguise“, dem Megakracher aus dem Jahr 1967. Er produzierte noch für die „Five Americans“ das „Western Union“ Album und nahm Ende der 60er noch ein letztes, soullastiges Album auf. Es sollte für über 30 Jahre sein letztes Album mit neuen Songs sein.
Selbst in diesem Jahrtausend war Dale Hawkins noch präsent. Er trat nach wie vor auf und veröffentlichte auch noch Platten. Allein... der Erfolg kam nicht mehr wieder. Zumindest soll er allein von seinen Rechten an „Suzi Q“ und den Tantiemen gelebt haben können.
Dale Hawkins verstarb am 13. Februar 2010 in Little Rock, Arkansas. Ewig wird man sich an ihn wegen „Suzie Q“ erinnern. Allein das stempelt ihn zum Erfinder des Swamp Rock, der Mischung des Rock `n` Roll Sound eines Elvis Presley mit dem Delta Blues der Schwarzen aus Louisiana. Wie so oft in diesem Geschäft rauschte der Erfolg am Künstler vorbei. Kohle machten Andere und die Chartskarriere kam auch nicht wirklich auf Touren.
Aus heutiger Sicht, wenn man seine Songs aus der Checker Phase hört, klingt dies unverständlich. Aber seinerzeit waren einfach zu viel gute Musiker und Songschreiber unterwegs, das der Markt gar nicht gesättigt werden konnte. Heuer fehlen diese Talente. Obwohl ich fairerweise eingestehen muss, dass es kaum noch Neues zu entdecken gibt in der bunten Rock `n` Roll Welt.

Dienstag, 11. August 2015

Uncle Fester: grad gelesen August 2015

Patrick Lee - Mind Reader
Mit der Triologie um den Exbullen Travis Chase und die Zukunftsforscherin Paige Campbell hatte Lee auf sich aufmerksam gemacht. Nach jener spannungsgeladenen Reihe startet Patrick Lee mit diesem Roman eine Neue Reihe um Sam Dryden, dessen Lebenslauf erst so nach und nach in die Geschichte einsickert.
Dryden, der früher mal Special Agent beim Militär war, joggt wie üblich nachts am Strand, als er Rachel, ein junges Mädchen, vor einer Gruppe von Verfolgern retten muss, die Rachel umbringen wollen. Denn Rachel kann Gedanken hören und wurde von Gangstern gekidnappt und gefangen gehalten, konnte aber gerade noch fliehen, bevor sie kalt gemacht werden konnte.
Martin Gaul, ein krimineller Industriekapitän, hatte die Möglichkeit entdeckt, Menschen mit einem Chemiecocktail derart aufzurüsten, dass sie andere Menschen beeinflussen können. Dies geschieht über Funk; die zumeist einfältigen Opfer werden quasi willenlos, weil sie andernfalls grausam (psychisch) gequält werden. Sie werden dann als Mörder eingesetzt - Widerstand ist zwecklos.
Rachel ist für Gaul eine Gefahr; warum, merkt man erst später im Roman. Anfangs erscheint Rachel als unschuldiges Opfer, die das Pech hat, anderer Menschen Gedanken lesen zu können. Doch es stellt sich heraus, das sie quasi im Auftrag der Regierung (merke: Immer die Guten) festgehalten werden musste, wei9l sie auch ohne Medikamente Menschen zu Mördern machen kann und dies auch tat, ganz ohne Funkunterstützung.
Denn Rachel war mit Hilfe zweier anderer Mädels - Audrey und Sandra - aus einem entsprechenden Regierungsprojekt geflohen und zwang z.B. dank ihres Könnens einige Leute zur Geldüberweisung an die Mädels. Dank eines weiteren Medikaments konnte sie nach ihrer Gefangennahme ruhig gestellt werden; Ihr Gedächtnis verlor sie dabei nur vorübergehend. So beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, in dem Dryden Rachel eine Falle stellt, um Schlimmeres zu verhüten.
Zum Schluss sind Audrey und Sandra tot. Rachel ist deren schlechten Einfluss entzogen und hat die Chance, ein eigenes Leben anzufangen. Das hört sich zugegebenermaßen nicht sehr packend an, aber beim Lesen bringt Dich die unerwartete Wendung um 180 Grad doch ziemlich ins Schleudern, wenn Gut und Böse auf einmal die Rollen tauschen.
Angeblich überboten sich die Filmgesellschaften aus Hollywood schon vor Erscheinen dieses Romans um die Filmrechte. Ich denke auch, das der Stoff Hit Potential hat.

Thomas Elbel - Asylon
Neben Brandhorst habe ich jetzt einen weiteren hervorragenden deutschen SF Autor entdeckt, wobei Elbel die SF mehr streift. So ist es auch zu erklären, dass zwei seiner hochgelobten Romane bei Piper erschienen sind. Asylon ist sein zweiter Roman und lässt einen entfernt an die Klapperschlange von Carpenter denken.
Asylon ist nach einer Klimakatastrophe die letzte Stadt der Menschheit. Ein riesiger Moloch, der dank einer Todeszone a la Berliner Mauer von der restlichen Welt abgeschottet ist, um die Einwohner vor marodierenden Horden zu schützen.
Beherrscht wird Asylon von den Clans, besser gesagt verschiedenen Mafia oder auch Yakuza Familien, beherrscht. Tom, der Held des Romans, ist Leveller und sorgt für ein Gleichgewicht der Macht zwischen den verschiedenen Clans. Hierbei schrecken er und sein Partner Scooter auch vor Mord nicht zurück.
Seine hochschwangere Frau „phantasiert“ von einer erholten Umwelt außerhalb der Todeszone; Ihr Kind wird ihr gestohlen und sie selbst begeht angeblich Selbstmord. All dies kriegt Tom gar nicht mit, weil er sich zugesoffen hat und auch ansonsten mehr mit sich selbst beschäftigt ist als wirklich Anteil zu nehmen.
Saina ist Hausmeisterin im Krankenhaus, in dem Toms Frau stirbt und wird zufällig Zeugin des Kinderdiebstahls. Ihre Mitbewohnerin ist in der Todeszone verendet; deren Kind wird ebenfalls entführt. Alle Spuren führen zum Gouverneur, dem eigentlichen Herrscher der Stadt.
Tatsächlich entpuppt sich dieser als fieser Serienmörder, der u.a. seine Sekretärin an ihrem Schreibtisch festnagelt und elend verbluten lässt. Der Polizeichef Rygor weiß um all dies und unternimmt nichts dagegen. Er ist der eigentliche Herrscher der Stadt.
Im Laufe des Romans stellt sich heraus, dass die Bewohner von Asylon eigentlich Gefängnisinsassen einer neuen Art von Gefängnis sind. Allen Gefangenen wurde eine neue Identität eingepflanzt und alle glauben an die Lüge von der Klimakatastrophe.
Hier, wie auch in den anderen Romanen von Elbel, blitzt das große Vorbild Philip K. Dick durch. Auch sind die einzelnen Charaktere sowohl gut als auch böse und entwickeln sich im Laufe der Story.
Saina entpuppt sich als die Wissenschaftlerin, die das Serum zur Änderung der Persönlichkeit erfunden hat. Irgendwann wird ihr das, zusammen mit Tom, der sein Kind sucht, bewusst und dank eines Amuletts schafft sie es schließlich aus Asylon zu entkommen. Ebenso Tom, der sein Kind auch tatsächlich findet. Tom und Saina finden in Los Angeles irgendwie zusammen und töten dort Rygor, der gerade noch Tom eine Spritze in den Arm jagt, der daraufhin sein gesamtes Gedächtnis verliert.
Rührend, wie Saina im Epilog verzweifelt, aber wohl erfolgreich, "John Smith" anbaggert.
Eine schöne Dystopie der anderen Art. Mit diesem „sense of wonder“, obwohl hier die Science Fiction eher klein geschrieben wird. Andernfalls hätte Piper diesen hervorragenden Roman wohl kaum veröffentlicht.


                      

Thomas Elbel - Elysion
Die 17jährige Cooper lebt mit ihren Freunden Stacy und Brent nach der Apokalypse, die nicht näher erklärt wird, in einer nach dem Bürgerkrieg nahezu entvölkerten und vor allem heruntergekommenen Metropole. Zusammen jagen Sie die Malachim, gottgleichen und offenbar außerirdischen Wesen, die den um die Stadt wuchernden Dschungel beherrschen. Werden die Malachim in einem elektrischen Feld getötet, verbrutzeln diese Wesen quasi zu Teer.
Und Teer heißt dann auch die Droge, die aus den Überresten der Malachim gewonnen wird. Der brutale Gangsterboss McCann, ein ehemaliger Arzt, beherrscht die Stadt und jagt irgendwann Cooper und ihre Freunde sowie deren Ziehmutter Big Mama, weil sie einmal bei der Jagd versagt haben. Die 3 können entkommen und ziehen in den Wald, wo Cooper sich Hilfe von einer alten US Forschungseinrichtung verspricht. Big Mama liegt nämlich im Sterben, braucht dringend Medikamente, die es in der Stadt nicht mehr gibt.
Der Wald wird beherrscht von den Malachim, die dort mit alttestamentarischer Härte die Waldbewohner beherrschen. Allerdings sind die Waldbewohner im Gegensatz zu den Städtern mit Nahrung gut versorgt. Die Malachim wiederum entpuppen sich recht schnell nicht als Aliens, sondern als künstlich geschaffene Wesen aus eben dieser Forschungseinrichtung. Der Pontifex, der ehemals leitende Wissenschaftler dort und selbstverständlich Cooper`s Vater, hat die Kontrolle über die Malachim und beherrscht als gottgleicher Diktator in seinem Elysion, den Dorfverband der Waldbewohner.
Zum Showdown treffen sich alle Protagonisten in der Forschungsstation, und natürlich kommen im Laufe der Story mehr und mehr Geheimnisse auf den Tisch. So ist Brent durch seine Abhängigkeit vom Teer ein sehr übler Charakter und wird letztendlich vom Gemeinschaftsbewusstsein der Malachim absorbiert. Cooper ist erst erfreut, ihren Vater wiederzutreffen und dann entsetzt, als der auf grausame Weise geflohene Kinder aus Elysion bestrafen will.
Der Pontifex erkennt in Stacy die verantwortliche Person, die seinerzeit für den Tod seiner Frau und der Verschleppung von Cooper verantwortlich war. Die Malachim hatten sich von ihm auch noch befreit und wollten unter ihrem Anführer, der sich Brents Körper geschnappt hat, alle Menschen vernichten.
Richtig – Es stellt sich heraus, das die Malachim eben nicht künstlich durch eine Maschine in der Forschungseinrichtung entstanden sind, sondern doch Aliens sind, die durch ein schwarzes Loch… Big Mama braucht nur noch eineinhalb Seiten zum Sterben, Irgendwann zwischendurch wird das unnötigerweise noch eingestreut.
Schon tödlich getroffen, schafft es der Pontifex gerade noch, eine Kernschmelze des Reaktors der Forschungsstation zu verhindern. Ach ja, da gibt es noch einen Malachim, der vom Gemeinschaftsbewusstsein abgetrennt ist und eine Verbindung mit Cooper hat. Er hilft Cooper und den anderen Jugendlichen, den "Boten", der in Brents Körper steckt, zu töten. Daraufhin geben sich die Malachim geschlagen und ziehen hinaus in die Wildnis.
Cooper bringt die Jugendlichen mit den Waldbewohnern zusammen und zusammen mit McCann fwollen diese Menschen dann anfangen, die Städte wieder zu bevölkern und die Zivilisation erneut aufzubauen. Doch im Epilog kehrt der Bote zurück und sinnt nach Rache...
Folgt da etwa eine Fortsetzung?

Thomas Elbel - Megapolis
In diesem Roman ist es wie in "Träumen Roboter von elektrischen Schafen", bloß umgekehrt. Denn die Androiden (Novaten) haben in der einzigen Stadt des Mars das Joch der menschlichen Siedler abschütteln können und verfolgen diese jetzt erbarmungslos. Die Androiden selber haben menschliche Gewohnheiten angenommen und leben in einer Diktatur.
Seth ist ein "Menschenjäger" und soll die menschliche Terrorzelle endgültig vernichten. Seine Gegenspielerin ist Tessa, die den menschlichen Untergrund leitet und wie alle Menschen unerkannt unter den Novaten mit ihrem kleinen Bruder Lasse.
Und Lasse ist es auch, der bei einer Verfolgungsjagd in Seth den als verstorben geltenden Ehemann von Tessa namens Finn Lansing erkennt. Und dieser Finn ist natürlich auch noch der Sohn von Jack Lansing, dem ehemaligen Kolonieleiter und Entwickler der Novaten, der irgendwo in der Marswüste seinen Unterschlupf haben soll, weil er wohl während des Novatenaufstandes gerade noch flüchten konnte. Diese Legende erhält den menschlichen Untergrund aufrecht.
Herrlich, wie die Story ab hier in bester "Dick Tradition" durch immer neue Wendungen Fahrt aufnimmt und den Leser in seinen Bann zieht. So vermutet Kharon, der Partner von Seth, nicht ohne Grund, das die Menschen bereits "Entsatztruppen" auf den Mars gebracht haben und nach und nach die sich lichtenden Reihen des Widerstandes auffüllen und die Novaten somit unterwandern. Er ist von dieser Theorie derart überzeugt, das er Seth/Finn bei der Suche nach Jack`s Versteck unterstützen will, um sich den Menschen anzudienen. Es ist ihm auch egal, das Seth mittlerweile dank Tessa von seiner wahren Identität weiß - das Liebespaar ist wieder vereint. Dragan, Tessas sadistischer Stellvertreter und Konkurrent um die Führung des Widerstands wird letztendlich von Tessa mithilfe von einem Novaten mit Spiderman Qualitäten, der von Jack extra zur Suche nach seinem Sohn Finn designt wurde, getötet. Bei den Ermittlungen stellen die Schergen des Novaten Diktators Starbuck überrascht fest, dass es sich bei Dragan um einen Klon und damit um einen Novaten handelt.
Der Unterschlupf von Jack Lansing wird derweil von Seth und Kharon in der Wüste beim Olympus Mons entdeckt. Jack selbst ist einsam und verlassen bereits seit Jahren verstorben; Er hinterlässt lediglich ein Hologramm mit seinem Bewusstsein, welches Kharon, der natürlich erneut die Seiten gewechselt hat, mit Finn verwechselt.
Als letzte Aktion schaffte der lebende Jack gerade noch einen Mars Rover mit einem tödlichen Virus, der nur Novaten befällt, in die Megapolis zu schicken. Das Gegenmittel fällt so an Kharon, der damit einen Handel mit Starbuck, in dessem Geheimauftrag er unterwegs war, schließen will. Doch Seth kann ihn ausschalten und so kommt es zum Showdown in einer Nachbildung des Circus Maximus, in dem menschliche Gefangene als Gladiatoren zur Belustigung der Novaten um ihr Leben kämpfen.
Es stellt sich heraus, das Starbuck den menschlichen Widerstand mit Novaten aufgefüllt hat, um den Widerstand zum eigenen Machterhalt am Leben zu erhalten. Und Seth/Finn selbst ist auch ein Novat; ein Klon des echten Finn, bevor dieser in die Wüste fliehen konnte. Tessa stört dies aber nicht - entpuppte sich doch der echte Finn kurz vor der Revolution zum brutalen Novatenhasser a la Dragan; gemeinsam bringen sie Starbuck zur Strecke und beenden dank des Gegenmittel die Epedemie. Novaten und Menschen leben friedlich zusammen.
Im Epilog landet der echte Finn mit einer ersten Vorhut von Menschen auf dem Mars, um die Megapolis von der Herrschaft der Novaten zu befreien...
Auch hier wieder eine affengeile Story, eigentlich die Beste der 3. Mehr zum Autor demnächst in diesem Blog.

Donnerstag, 6. August 2015

Contramann: kurz gesehen im August

http://www.neopresse.com/gesellschaft/kommentar-ja-ich-bin-gegen-fluechtlinge/
Ja Ja Ja! Genau so ist es, Jenny. Ihr Credo: So schön wir es den Flüchtlingen hier in Deutschland auch machen - es löst nicht die Ursachen der Flucht, wenn wir die Flüchtlinge in Heime stecken und mit einem Taschengeld abspeisen.
Hilfe vor Ort ist angesagt. Schluss mit Rüstungsexporten und stärkt stattdessen die Wirtschaft der Krisenländer.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sind-vegetarier-die-besseren-menschen-kolumne-a-1045603.html#ref=meinunghp
Da schau her, der Fleischi. Den religionsartigen Kult, den einige Veganer und Vegetarier um ihre Essgewohnheiten betreiben, entlarvt er als das, was es ist: Ein missionarischer Versuch, Andersdenkenden die eigene Meinung aufzuzwingen.
Das ist jetzt doch etwas hochgestochen, aber dass Apfelsaft durch Schweinegelatine gefiltert wird und deshalb eben nicht vegetarisch ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Und der Hinweis, das Hitler und Goebbels auch Vegetarier waren und die Deutschen seinerzeit mit dieser Ernährung beglücken wollten, lässt sicherlich bei dem einen oder anderen Veganer den Schaum aus dem Mund quellen.
Eins muss ich Fleischi lassen: Viel Feind, viel Ehr ist seine Maxime. Bei Contramann hat er ja eigentlich verschissen. Doch hier find ich ihn gut. Er hat zwar nicht in allen Punkten zu den Vegetariern meine Zustimmung, doch die Tendenz stimmt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sigmar-gabriel-in-katar-bei-besuch-von-baustellen-fuer-wm-a-1022673.html
Mit Siggi Pop unterwegs! In Katar sollen die Bauarbeiter der WM Stadien für 2022 angeblich unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften. Wie gut, dass Siggi Pop, der Rächer der Entrechteten, die Zeit gefunden hat, um dort mal nach dem rechten zu sehen.
Siggi fand wohlwollende Worte. Auch das sich die Arbeitssituation aufgrund des Drucks der Gewerkschaften verbessert hätte. Das man den Arbeitern die Pässe wegnähme, sei in der Golfregion üblich.
Gerade dieses Argument hat mich in der Annahme bestätigt, das Siggi, deutscher Wirtschaftsminister und Vorsitzender der Arbeiterpartei SPD, als Erbe von Liebknecht und Lasalle eben diesen beiden Vätern der Arbeiterbewegung wieder etwas Bewegung verschafft.
Die drehen sich im Grab, und zwar schnell.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/energieversorger-in-der-krise-wir-brauchen-keine-konzerne-a-1022853.html
Hier mal ein schöner Kommentar auf SPON zu den 4 Energiegiganten. Da haben sich EON und Co jahrzehntelang dank staatlicher Förderung der Atomenergie gesund gestoßen, da jammern sie jetzt beim Abschalten der Kraftwerke wg. Fukushima herum.
Man gut, das zunächst EON die zukunftsträchtigen Energieformen Wind, Gas, Sonne etc. von den kritischen Energieformen Kohle und Atom organisatorisch abgetrennt hat. Da kann dann die fossile und Atomsparte locker pleite gehen, da braucht der Konzern dann auch nicht den Rückbau von Atommeilern zu tragen.
Praktisch, oder? Hier bitte ich daran zu denken, das es die Politik war, die seit den 70er Jahren die Weichen zur Atomförderung gestellt hatte und seit den 80er Jahren nicht in der Lage war, hier frühzeitig zu reagieren und den Atomstrom frühzeitig auslaufen zu lassen.
Will sagen: Deutschland war in der Forschung der Solar- wie auch der Windenergie einmal weltweit führend, auch was die technische Umsetzung angeht. Hier hatte die Politik es versäumt, die Förderung zu forcieren, weil die großen Stromkonzerne gestützt wurden.
Jetzt geben ausgerechnet die Chinesen das Tempo vor, eben weil die Politik dort die Wirtschaft steuert und nicht umgekehrt wie hier. Für Contramann ein Anzeichen dafür, dass der Staatskapitalismus a la China der westlichen ach so "freien" Marktwirtschaft mehr und mehr den Schneid abkauft.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/ukraine-berichterstattung-russland-kritik-wahrheit
Ein ärgerlicher Kommentar. Als erstes fiel mir eine sehr abwertende und frauenfeindliche Beschimpfung für die Kommentatorin ein, den ich hier nicht abgedruckt sehen möchte. Die Kommentatorin Alice Bota mag ja auch persönlich in der Ukraine gewesen sein.
Sie ist verwundert darüber, das ein Leser die Ukraine Berichterstattung als irreführend und falsch bezeichnet hatte. Doch, es gibt Beweise für ein russisches Eingreifen in der Ukraine, so schreibt sie in ihrem Kommentar. Sie führt auch wunderschön Belege an, die ein russisches Eingreifen in dem Konflikt nahelegen.
Doch auf das Wesentliche geht sie in diesem Kommentar eben nicht ein: Die Beteiligung faschistischer Milizen an der ukrainischen Regierung oder auch die Finanzierung des Maidan Aufstandes durch den Westen wird von ihr gar nicht mal erwähnt. Sie könnte diese Argumente ja gern widerlegen; dann würde ich ihre Meinung zumindest akzeptieren können.
Da sie diese Gesichtspunkte aber ausklammert und sich nur auf die Geschehnisse stürzt, die ihre Meinung stützen, halte ich sie für eine Heuchlerin und vor allem gefährliche Brandstifterin. Leute wie Alice Bota sind eine Schande für den Journalismus.
Contramann hält die Gewinnerin des Axel Springer Preises für junge Journalisten aus dem Jahr 2009 für ein Miststück. Mag sein, dass ihre Kindheit in Polen für ihre einseitige, westlich orientierte Politiksicht verantwortlich ist.

http://www.huffingtonpost.de/2015/03/09/pispers-kabarettist_n_6830514.html?obref=outbrain-www-fol
Auch in der Huffington Post, somit Focus, fühlt man sich im März genötigt, die Berichterstattung über die Ukraine ins RECHTE Licht zu rücken. Buhmann für den Kommentator Sebastian Christ ist Volker Pispers.
Er nennt Pispers einen Lügner, weil dieser bei Anmoderation des deutschen Kleinkunstpreises behauptet hatte, das Russland den Westen nie überfallen hätte. Als Beispiel dafür führt Christ die polnischen Teilungen Ende des 18. Jahrhunderts sowie den Hitler-Stalin Pakt an.
Wie perfide diese Beispiele gewählt sind, merkt der normale Huffington Post Leser wahrscheinlich nicht, weil man da ja einfach nur mal das Gehirn einschalten müsste. Polen liegt zwar westlich von Russland, aber der "Westen" ist eigentlich der Inbegriff für die Staaten der Nato und insbesondere des kapitalistischen Wirtschaftssystems.
Was für ein billiger Trick. Und ausgehend von diesem falschen Argument haut er auf Pispers ein. Weil Pispers den Konflikt in der Ukraine als Bürgerkrieg beschreibt. Das geht natürlich nicht, denn es sind laut Christ die Russen, die da den Aufstand der Separatisten am Leben erhalten. Da ist er ganz bei Alice Bota.
Ich finde es nervig, solche üblen und manipulativen Kommentare lesen zu müssen. Aber es zeigt mir leider auch, das die Presse eben nicht unabhängig und überparteilich, erst recht nicht unparteiisch sein muss. Aber dann bitte nicht so billig.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/warum-trauen-wir-dem-wunder-am-arbeitsmarkt-nicht-13522653.html
Es ist aber auch zum Verrücktwerden. Die deutsche Wirtschaft boomt und boomt und - oh Wunder - die Arbeitslosenzahlen sinken. Und trotz dieses Jobwunders trauen die Deutschen dem Braten nicht. Pessimistisch seien sie und würden nur rummäkeln. So ist er, der Deutsche. Sieht zumindest Lisa Nienhaus der FAZ so.
Vielleicht liegt das aber auch daran, das den meisten Deutschen mittlerweile trotz solcher Agitprop der FAZ so langsam dämmert, das Zeitarbeit sowie Minijobs nebst Teilzeitarbeit Menschen zwar pro Forma in Lohn und Brot bringt, aber eben keine Sicherheit für die Lebensplanung, sprich Familie gründen, Häusle bauen etc, gibt.
Und das macht eben den "Deutschen" aus. Weil das nicht mehr sicher ist, deshalb mäkeln die Menschen herum. Wieder so nen ärgerlicher Kommentar.

http://www.pflegeurlaub-rhodos.eu/
Und wenn man doch etwas Geld scheffeln kann, da gibt es ja nach wie vor noch Sparten und Leute, die richtig absahnen, da gibt es auch Angebote in schwierigen persönlichen Lebenslagen. Hier ein Angebot verschiedener Reiseunternehmen für Griechenland.
Sie sind Banker und ihre Frau, oder ein naher Verwandter, ist pflegebedürftig und sie müssen mit ihm/ihr einfach mal raus?
Dann ab zu den faulen Griechen nach Rhodos, die können dann ihrer Frau den Arsch wischen. Und wie man nebenbei noch etwas Geld von der Pflegeversicherung mitnimmt, das verraten wir ihnen obendrein.
Nichts gegen pflegebedürftige Menschen, aber diese negative und zugegebenermaßen böswillige Interpretation dieser Seite ist meiner Frustration über die momentan stattfindenden Gemeinheiten auf der politischen Bühne geschuldet.

Sonntag, 2. August 2015

Hartmudo: Es geht wieder los

Sonntag, 26.7. Es geht wieder los – die zwote Liga startet; Eintracht heute gegen Sandhausen. Gegen die hatten sie bisher immer gewonnen, was soll da also passieren?
Nach dem Schwimmen waren meine Löwin und ich etwas müde und legten uns ab. Als ich gegen halb fünf wach wurde, hatte wohl gerade die zweite Halbzeit angefangen. Schau ich mal bei Sky vorbei und…. Oh je, 1:2. Jetzt aber mal mutig nach vorne – dachte ich und wurde enttäuscht.
Ich sah einige gute Ansätze, insbesondere von Ofosu-Ayeh und Khelifi gab es technische Leckerlies zu bewundern, aber leider aus der Abteilung brotlose Kunst. Vor der Saison war ich ja optimistisch, da Eintracht zum ersten Mal seit Jahren auch im Sturm breit aufgestellt ist, rein so qualitätsmäßig.
Für jeden der 5 Stürmer gab es eine einleuchtende Erklärung, warum er nicht spielt. Es gibt für mein Dafürhalten aber keine Erklärung dafür, dass keiner der Stürmer in der Anfangsformation stand. Als Düker und Oehrl nach dem 1:3 endlich eingewechselt wurden, war der Dampf eh schon raus; erste Schmähgesänge des enttäuschten Publikums waren die Folge.
Pfitzner ganz schlecht, drei Tore nach Standards…. So geht das nicht.
Ich hoffe, dass es bald besser wird. Wenn vom Ergebnis nicht, dann wenigstens von der Leistung. Ansonsten ist Lieberknecht nicht zu halten, was schade wäre.

Mittwoch, 29.7. Es ist kurz nach 19.00 Uhr und ich betätige den Stop Button meiner Playstation. Nein, kein Spiel. Ich nutze die Playstation nur noch für Netflix und Amazon Prime; gerade eben hatte ich die 10. und damit letzte Folge von Fargo gesehen.
Ich war ja von „Breaking Bad“ und „True Detective“ schon schwer begeistert, aber diese Miniserie, die von einem der besten Filme der Coen Brüder inspiriert wurde, stellt alles in den Schatten. Das klingt jetzt zwar sehr euphorisch und übertrieben, aber da die Coen Brüder als ausführende Produzenten der Serie mit im Boot sind, hat Fargo den gewohnt skurrilen Anstrich bekommen, der die Filme der Gebrüder Coen auszeichnet.
In atemberaubenden Bildern, anders kann ich es nicht beschreiben, sehen wir die schneebedeckte Landschaft Minnesotas sowie die einzelnen Szenen, die häufig das Zeug zum zeigbaren Klassiker von Kinosequenzen haben. Einfach nur grandios ins Bild gesetzt, dazu noch die klassisch inspirierte Hintergrundmusik. Dies ist ohne Zweifel das Beste, was ich von den Coen Brüdern in diesem Jahrtausend gesehen habe.
Billy Bob Thornton als psychopathischer Killer Lorne Malvo wäre allein schon des Einschaltens wert und hat auch verdientermaßen den Golden Globe Award dieses Jahr erhalten, aber auch die anderen Charaktere laufen zur Höchstform auf.
Bushalte, nach dem Come In mit Ulli

Zur Story: Lester Nygaard ist ein erfolgloser Versicherungsvertreter und wird von allen, auch seiner Frau, gepiesackt. Ein richtiger Looser also – bis zu dem Moment, als er seine quengelnde Frau im Affekt mit dem Hammer erschlägt, als sie sich über ihn lustig macht. Malvo, den er zuvor im Krankenhaus zufällig getroffen hat, soll ihm aus der Patsche helfen. Das macht dieser auch, indem er den Sheriff erschießt.
Deputy Molly Solverson, die Partnerin des Sheriffs, hält Lester für verdächtig, wird aber vom Nachfolger des Sheriffs (Bob Odenkirk) ausgebremst. Gus Grimley, ein Bulle aus der größeren Nachbarstadt, hilft alsbald Molly bei ihren Ermittlungen. Die sich daraus entwickelnde Liebesgeschichte ist anrührend und paßt zu der ganzen Szenerie, also für Euch Mädels ist auch was fürs Herz dabei.
Was auch gut ist bei all dem Blut, was hier über 10 Folgen vergossen wird. Die Szene mit dem Mafia Hauptquartier, in dem Malvo innerhalb ein bis zwei Minuten 22 Leute abknallt, ist für mich jetzt schon ein Klassiker.
Während die beiden tumben FBI Agents im Auto vor der Mafia Zentrale über gesundes Essen philosophieren, holt Malvo im Vorbeigehen vor der Kühlerhaube des Wagens der Agents seine Maschinenpistole raus und betritt die Zentrale. In der Folge werden nach und nach nur die verspiegelten Fenster des Hauses von außen gezeigt; Hierbei folgt die Kamera Malvo durch die verschiedenen Stockwerke.
In jedem Raum fragt Malvo nach dem Boss, einem Code für den Geheimfahrstuhl etc. Gleich darauf spricht nur noch seine Knarre, Todesschreie sind zu hören. Die FBI Agents kriegen hiervon nichts mit, da sie in ihrem Gespräch stecken. Im obersten Stockwerk schließlich zerbirst die Fensterscheibe - zum ersten Mal sieht man das Mündungsfeuer. Kurz darauf fliegt der tödlich getroffene Boss aus dem Fenster.
Erst jetzt schnallen die Agents die Situation. In dem folgernden Getümmel kann Malvo unbehelligt entkommen. Allein diese etwas längere Szene lohnt sich zu sehen. Unnötig wohl zu erwähnen, das in allen 10 Folgen solch skurrile Kameraeinstellungen als auch Szenen eingestreut sind.
Nach der letzten Folge jedenfalls lehnte ich mich zurück und ließ den Schluss nochmal Revue passieren. Taschentücher für die Mädels, auch ich hatte etwas Pipi in den Augen. Anschließend konnte ich mich aufs Fernsehen nicht mehr konzentrieren.
Ich freue mich schon auf die nächste Staffel mit Ted Danson und Kirsten Dunst. Dann selber Schauplatz, bloß 25 Jahre früher.

Donnerstag, 30.7. Bereits fünfzehn vor Sechs bin ich frühmorgens auf Bahnsteig 3a und sehe den 5.19 Uhr Zug nach Lebenstedt mit 25minütiger Verspätung da stehen bzw. angezeigt. Klasse, ich versuchte es über die Alternative um 6.03 Uhr nach Bad und dann mit dem Bus… Nach Bad fuhr auch kein Zug. Dann sollte der nach Lebenstedt endlich fahren, fiel aber dann komplett aus.
Mittlerweile wurde es 7.30 Uhr und alle Zugpendler zwängen sich in den engen Linienbus nach Lebenstedt über Thiede, Üfingen, Sauingen, Bleckenstedt und Engelnstedt. Fahrtzeit 50 Minuten, aber ohne Hartmudo. Ich wollte nicht stehen und nahm den Express um 8.00 Uhr, da war ich dann auch nur 5 Minuten später als mit dem Linienbus im Büro.
Grund des Ausfalls war (angeblich) ein liegen gebliebener Zug im einspurigen Abschnitt. Mehr als 2 Stunden zum Abschleppen, wer es glaubt. Ich vermute eher, das kein Rangierführer zur Verfügung stand (Sparmaßnahmen) und erst einer aus Hannover kommen musste.
Übrigens: Die Bahn hat auf meine Beschwerde immer noch nicht geantwortet.

Freitag, 31.7. Der zweite Spieltag in der zweiten Liga. Als meine Löwin vom Kegeln kam, war grade Halbzeit und es stand noch 0:0. Es blieb am Ende auch bei diesem Spielstand, wobei das Niveau in der zweiten Halbzeit stark abflachte, Eintracht jedoch durch den eingewechselten Ademi noch eine sehr gute Torchance besaß.
Berggreen spielte von Beginn an, wurd von seinen Mitspielern aber viel zu selten in Szene gesetzt - der Ball war meist vorher schon weg. Erneut waren Ofosu-Ayeh und Khelifi die Aktivposten im Team. Schönfeld erinnert mich stark an Khedira, wenn er nur die Pomadigkeit irgendwann mal ablegen könnten.
Eintracht zeigte sich im neuen System mit der 3erkette stark verbessert und kontrollierte das Spiel die meiste Zeit über. Allerdings sind die Fehlpässe noch zu häufig, das müssen sie abstellen. Dazu noch etwas mehr Druck in der Spitze. Gefährlichkeit bei Standardsituationen wäre auch schön.
So langsam kriegen sie es in den Griff. Ein Punkt in Lautern ist eigentlich auch o.k.