Dienstag, 20. September 2011

Udorallala: Und Abends läuft die Honky-Tonky-Show

BiRe 2001. Hallighoge. Kroll, Pocke, Udorallala und Urmel gingen aus der einzig offenen Kneipe des Nächtens zurück in unsere Ferienwohnung. Am Deich entlang, ein kühler Wind wehte uns im Dunkeln entgegen.
Der Käpt`n wankt nach Hause, er schleppt sich übern Deich.“ >Nichts haut einen Seemann um – Udo Lindenberg<
Urmel fiel auf dem Weg dieser alte Song wieder ein. Nach Ende der BiRe forschte ich nach. Udo Lindenberg kannte ich natürlich noch, ging aber immer irgendwie an mir vorbei. Eine Zeitlang hörte ich mich in die alten Sachen wie Jonny Controletti, Honky Tonk Show und – jaaaa – den unvermeidlichen Cowboysong rein. War gut, hatte mich aber wirklich nicht nachhaltig beeindruckt.
Hafengeburtstag 2004. Mit meiner Löwin und Marlis machte ich eine Bootsfahrt auf der Binnenalster mit. Der Käptn erzählte viel, was da am Ufer so los ist. Da war auch das Hotel Atlantik, wo Udo Lindenberg schon seit Jahren wohnte. Er hatte keine eigene Wohnung mehr und wohnte im Hotel. Weil er es so wollte, nicht weil er „mußte“ wie ein Taxifahrer, den ich mal kannte. Meine Löwin rümpfte da schon die Nase. Sie mochte und mag Udo bis heute nicht. Kurz sinnierte ich darüber, wie es wohl sein mag, im Hotel zu leben. Dann verwarf ich den Gedanken wieder, abends gab es Bier. In Udos Songs tauchte ich nicht wieder ein.
September 2011. Im TV läuft schon die ganze Zeit ein Video, um Udos neue Platte zu puschen. MTV unplugged – live im Hotel Atlantik. >Ein Herz kann man nicht repariern< ein Duett mit Inga Humpe. Irgendwie bleibt der Song an mir haften. Ich kriege mit, dass Stefan Raab auf 2 Songs der Platte trommelt. Montag abend höre ich in die Platte rein. Jonny Controletti und boah ey!
Der Hammer, Alter, echt jetzt. Der nörgelnde, schnoddrige Gesang, den meine Löwin überhaupt nicht mehr mag, hat er eingefroren. Zusammen mit dem straffen Arrangement kommt ein dichter Sound daher. Es macht einfach nur Spaß, Udo zuzuschaun. Wenn Du Dir auf Wikipedia  seine Bio anschaust, wirst Du entdecken, dass er nicht so platt ist, wie er immer tut. 65 ist er jetzt, ein Jahr jünger als Lemmy. Und er ist DER deutsche Rocker, nicht Maffay (würg), Westernhagen oder gar Grölemeyer. Achim Reichel, okay. Aber sag jetzt nicht Niedecken. So stumpf ist Udo nicht. Das Duett mit Frau Humpe ist einfach sensationell und hat mich richtiggehend umgehauen. Ich freu mich auf die DVD, die im Oktober erscheinen soll.

Sonntag, 18. September 2011

Hartmudo: Die Intelligenzia

Freitag 16.09.2011. Nur noch heute, dann ist Wochenende. Abends Hagen Rether im Audimax und am nächsten Tag Eintracht gegen Cottbus mit Kroll und Randy. Und natürlich meiner Löwin und Krolls Kids. Aber zuerst …
06.15 Uhr am Bahnhof. Das Fahrrad habe ich gerade in der Radstation abgestellt und freue mich schon, jetzt noch etwas arbeiten zu dürfen. Aber vor der Zugfahrt noch nen Kaffee. Also stelle ich mich beim Bäcker an.
Und wer steht vorne in der Schlange ? Natürlich die langhaarige Bohnenstange ! Typ Pädagogin, Intelligenzia auf alle Fälle. Kultur pur, aber politisch korrekt bitte ! Nix Frauen- oder Fremdenfeindliches oder Feindliches anderen Randgruppen gegenüber. Niveau um jeden Preis, auch wenn es bedeutet, dass man/frau zum Lachen in den Keller geht.
Auf alle Fälle so intelligent, dass sie weiss, was richtig ist. Mir fallen noch mehr Klischees ein, zum Lästern finde ich da genug. Aber was mich richtig nervt, ist folgendes:
Sie steht dort, in aller Seelenruhe, und bestellt zu ihrem Milchkaffee noch nen belegtes Körnerbaguette mit Käse. Fleisch ist ja so gewöhnlich. Das Brötchen in der Tüte wird von der Verkäuferin direkt vor ihre Nase gelegt und der Kaufpreis benannt.
Das ist der Moment, in dem die Bohnenstange ihr Gehirn einschaltet. An der gesamten Körperhaltung sind ihre Gedankengänge lesbar: „ Dreieurozwanzig muß ich jetzt bezahlen. Als nächstes muss ich die Geldbörse in meiner Tasche suchen, dann diese öffnen und Dreieurozwanzig in möglichst kleinen Münzen aus der Geldbörse heraussuchen und der Verkäuferin auf die Münzablage legen. Nicht in die Hand, sie könnte krank sein. Alsdann die Geldbörse wieder schließen und verstauen.“
Und auch hier gilt natürlich …. Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. Und als Krönung zum Abschluss fragt sie die Verkäuferin, ob das ihre Brötchentüte ist, die da vor ihr liegt. Sie mußte sich so sehr auf den Ablauf der Bezahlung konzentrieren, dass sie innerhalb von 30 Sekunden ihre Brötchentüte nicht mehr identifizieren konnte.
Ich war danach dran. Alles eine fließende Bewegung, da wird beim Einstecken der Geldbörse mit der rechten Hand gleichzeitig der Kaffeebecher mit der linken Hand gegriffen, umdrehen und los. Und die Geldbörse war natürlich schon geöffnet in der Hand, bevor die Verkäuferin den Preis genannt hatte.
Das, liebe Bohnenstange, ist eine Form von Verstand, die Dir verschlossen bleibt. Was nützen komplizierte und hochwertige Überlegungen, wenn ich sie nur ohne Zeitlimit abrufen kann. Damit einher geht zumeist noch das Unvermögen, Sachverhalte schnell zu erfassen und überblicken.
Mädel, mit Dir möchte ich nicht verheiratet sein. Ich stell mir vor, ich krieg nen Herzinfarkt und Du stehst dann neben mir und denkst: „Ihm scheint es nicht gut zu gehen. Was könnte dies bloß sein? Ein Herzinfarkt vielleicht? Ja was macht man/frau denn da? Mal überlegen ...“
Während ich dies schreibe, läuft >Schlag den Raab< im Hintergrund. Das ist es, Bohnenstange. Mit ner verkopften Weltsicht kämst Du dort nicht weit.
Abends bei Hagen Rether hatte ich die Bohnenstange und die Intelligenzia fast vergessen, da mußte ich feststellen, dass die Intelligenzia auch dort zu finden war. Scheiß drauf. Rether war extrem gut. Arrogant zwar, aber gut. Da kann ich beruhigt meinen Ärger über die Intelligenzia vergessen. Rether hat recht. Das ist nicht wichtig.
Hier was von Rether:

Sonntag, 11. September 2011

Hartmudo: Kommunalwahl

11.09.2011. 10 Jahre nach Zerstörung der Twin Tower in Manhattan, dem amerikanischen Alptraum, findet in Niedersachsen die Kommunalwahl statt. Hartmudo war wieder bei einem Briefwahlbezirk als stellv. Vorsitzender eingeteilt. Um es vorwegzunehmen: Es gab keine Bombendrohung, geschweige denn einen Anschlag.
Da wir Freitag und Samstag zur Arbeit in unserem Haus eingespannt waren, standen wir am Morgen des 11.9. später auf. Meine Löwin mußte sich sputen, da sie noch auf dem Herbstmarkt für ihren Verein Fischbrötchen verkaufen mußte. Hartmudo war frustriert. Die Bestimmung zum Wahlhelfer war weg. Wann ging es los? 15.00 oder 16.00 Uhr? Wo war bloß dieser Sch... Zettel?
Durch Zufall fand ich ihn – er war wohl vor ein paar Tagen beim Durchlüften vom Tisch geweht. Man gut. 15.00 Uhr sollte ich erscheinen.
Vorher besuchte ich noch meine Löwin auf dem Herbstmarkt und trank mit dem Vorsitzenden 2 Bierchen. Dann schnell zur alten Waage geradelt; ich war nur 5 Minuten zu spät.
Unser Briefwahlbezirk ist ein eingespieltes Team. Wir machen das schon seit über 5 Jahren zusammen. Bis 18.00 Uhr verläuft das Ganze relativ zäh. Nur Briefe aufschlitzen – nicht reingucken – und ab damit in die Wahlurne. Aber ab 18.00 Uhr ging es zur Auszählung, und die ist bei einer Kommunalwahl immer schwieriger und umfangreicher als sonst. Es waren Rat und Bezirksräte zu wählen. Jeder Wähler hatte zu beiden Wahlen jeweils 3 Stimmen, die er beliebig auf Parteien oder Einzelkandidaten verteilen konnte. Ein Vorsortieren der Stimmzettel wie bei den anderen Wahlen ist somit wenig zielführend.
Schriftführer und Vorsitzender falteten mit einem Beisitzer die Stimmzettel auseinander; Ungültige nahmen sie gleich raus. 4 Leute hatten einen Kuli in der Hand und Zähllisten für jew. 1-2 Parteien vor sich. Hartmudo las vor.
CDU Gesamtliste 3... SPD Müller 1, Grüne Gesamtliste 2... Piraten Schmidt 1, Bibs Dr. Burbs 1, Rentner Gesamtliste ...“Nach jedem Stimmzettel das Papier mit der linken Hand in die Kiste legen. Gleichzeitig immer gucken und warten, das die Leute mit dem Abstreichen auf der Zählliste nachkommen. Dann der nächste.
Insgesamt waren es zweimal (Rat und Bezirk) über 460 Stimmzettel; das sind über 900. Voll konzentriert haben wir das über die Bühne gezogen und waren um 20.30 Uhr komplett durch.
Als wir den Koffer mit allen Niederschriften abgaben, waren viele andere Bezirke gerade mal mit der Auszählung der Stimmzettel zum Rat fertig. Wir waren mit Abstand die Schnellsten.
So macht das Spaß. Dazu fiel mir noch erfreulich auf, dass die FDP bei der Wahl zum Rat noch weniger Stimmen als die Rentnerpartei bekam. Bibs hielt sich ganz gut, ebenso die Piraten. Für die Linken hätte ich mir mehr erhofft. Sozis und CDU ziemlich stark, leider. Abewr das war zu erwarten. Die Zwischenergebnisse, die ich eben im Web gecheckt habe, gehen überraschenderweise von einem Verlust für die CDU aus. Das überrascht mich, weil Hoffmann doch eigentlich gut dasteht. Sollte es sein, dass der Wähler ihn und seine Machenschaften durchschaut haben? Ich glaube nicht, hier schlägt der Bundestrend durch. Deswegen sind die Grünen auch so stark.
Nun gut. Nachher kommt irgendwann das Endergebnis. Mal sehen, wie die Sitzverteilung dann aussieht. Hartmudo ist jedenfalls bei der nächsten Wahl als Helfer der Briefwahl wieder dabei.

Mittwoch, 7. September 2011

Dienstag, 6. September 2011

Udorallala: Happy Birthday, Pocke

Mein alter Mitbewohner und Bildungsreisenbegleiter ist heute 50 geworden. Nachher nehmen wir einen zusammen, das Video ist passend zu diesem Ereignis.
Gern erinnere ich mich an die Zeiten in der Nußbergstraße zurück. An einem Nachmittag haben wir an der Kieskuhle nen Träger gelehrt und sind dann nach Hause gefahren. Pocke bog in die Rosenstr. ein, am Frauencafe Lilith vorbei. Ich weiß nicht mehr, worüber wir gerade laberten. Aber mitten im Gespräch trat er auf die Bremse. Pocke legte den Rückwärtsgang ein und kam gegenüber dem Lilith zum Stehen. Er kurbelte das Fenster runter, hielt den Schädel raus und brüllte laut und deutlich „Fotzen“ in Richtung des Lilith.
Pocke steckte gemächlich den Kopf wieder rein, drehte die Fensterscheibe hoch und fuhr weiter; um die Ecke in die Nußbergstraße und wir waren zuhause. Das kurz unterbrochene Gespräch konnten wir jetzt fortsetzen.
Zu dieser Begebenheit, die er wie so üblich aus der Hüfte improvisierte – ansatz- und kompromißlos, paßt dieses Video:
Lemmy wird Heiligabend 66. Wie Udo Jürgens schon sang. „Mit 66 Jahren ist lange noch nicht Schluss.“
So auch Pocke. Rock on, Baby.
Happy Birthday, Pocke.

Sonntag, 4. September 2011

Contramann: Zwischendurch bemerkt


Als ich Anfang 2008 anfing, meiner Enttäuschung über die politische Entwicklung in diesem Land als Contramann niederzuschreiben, nahm ich mir das große Ganze vor: Finanzindustrie, Medien, unfähige Politiker usw. Ideen, es besser zu machen, hatte ich auch.
Und ich hatte mich gefragt, warum sich nichts ändert. Alle sind enttäuscht, aber keiner wählt die Parteien, die dies ändern wollen. Ob sie es auch wirklich ändern würden sei dahingestellt. Aber wen wenn nicht „Die“ kann ich wählen, wenn die Umverteilung von Arm zu Reich umgedreht werden soll? Als „Die“ gelten für mich in erster Linie die Linke und die Piratenpartei.
Stasi-Bonzen, Chaoten und am Besten „die Kommunisten sind mit der DDR ja kläglich gescheitert“ - all dieses habe ich als Argumente dann zu hören bekommen. „Ich geh nicht mehr zur Wahl“ ist auch nen tolles Argument, als ob die „Nichtwähler“ automatisch an der öffentlichen Meinungsbildung beteiligt werden.
Allerdings habe ich seinerzeit einen wesentlichen Punkt meist außer Acht gelassen: Die Bequemlichkeit der Leute, speziell die der „Benachteiligten“. Wobei man die Zahl der Benachteiligten nicht zu klein rechnen sollte. Leute, denkt dran: Irgendwann wollt Ihr auch mal in Rente!
Und die wird in vielen Fällen so hoch sein wie die Grundsicherung. Schon den Namen nach ergibt sich die Höhe der Grundsicherung – nämlich als Existenzsicherung. Damit ist nicht der Lebensstandart gemeint, sondern Hartz IV oder auch Sozialhilfe. Das gilt auch für den Studenten, der nach seinem Studium über diverse Praktika (unbezahlt) mit Mitte 30 endlich einen festen Job bekommt. Zu Konditionen, bei denen er sich vorher das Studium überlegt hätte. Ausgebrannt mit Anfang/Mitte 50. Danach gelegentlich Tätigkeiten über die Bundesagentur für Arbeit (brrrr) oder das Jobcenter vermittelt und bezahlt. Zwangsrente mit 60 und dann.....
Das wäre die Karriere, wie sie mir und meiner Generation blühen würde, müßten wir heute als 20jährige ins Leben starten. Wir sind noch den Rundumservice vom Staat gewöhnt. Die heute 20jährigen sind da desillusionierter und erwarten hier – zu Recht – nichts. Das führt dazu, das sie entweder gleich aufgeben oder sich richtig anstrengen. Und wenn Du richtig Gas gibst, ist sich jeder selbst der Nächste. Nach Außen hin wird die große Einigkeit zur Schau gestellt, während unterm Tisch schon die Schienbeine punktiert werden.
So dämmern die „Looser“ dem Tod entspannt entgegen und die „Elite“ boxt sich durch bis zum Zusammenbruch. Diese beiden Wege kennt meine Generation zwar auch schon, aber sie sind nicht so zahlreich. Wie ein Ertrinkender klammern wir uns an das, was wir erreicht haben – an materiellen Dingen. Und wenn bei dem einen oder anderen das zur Schau gestellte Leben zusammenfällt, hat er ja bestimmt selbst schuld dran, bestenfalls Pech. Das so etwas systemimmanent ist, bemerkt kaum jemand. Zumindest stört es ja keinen.
Diese Gesellschafts- und Wirtschaftsform, auch Kapitalismus genannt, hat lediglich Gewinnmaximierung zum Ziel. Was des Einen Gewinn, ist des Anderen Verlust – so und nicht anders geht es zu am Finanzstandort Deutschland. Ganz platt nochmal zum Mitschreiben: Je mehr Arbeitslose, desto billiger wird die Arbeitskraft. Kostendruck, Globalisierung oder die Höhe der Löhne in China sind nicht die Notwendigkeiten von Rationalisierung oder fehlenden Lohnzuwächsen, sondern Ausreden, um Gewinne zu maximieren.
Aber das merken die Meisten schon gar nicht mehr, zumindest wollen sie es nicht wissen. Jeder kämpft für sich allein und wundert sich, warum er an schlechten Tagen keine oder kaum Hilfe erhält.
Und weil man ja schon für sich allein sorgen muß, macht es wenig Sinn, sich überhaupt für das „Allgemeinwesen“ zu interessieren. So jagt ein Event das Nächste, notfalls TV. Bloß nicht für Politik interessieren. Das geht sogar so weit, daß viele Leute nicht mal ihre eigenen Angelegenheiten regeln können.
Ja natürlich hilft Dir der Mann im T-Punkt beim Ausfüllen des Formulars für den Handy- und/oder DSL-Vertrag. Der will ja auch was verkaufen, das ist sein Job. Im Jobcenter will halt keiner die Dienstleistung verkaufen – soweit sollte das Denkvermögen eigentlich noch reichen. Wer da glaubt, denselben Service wie im T-Punkt zu bekommen, sollte vielleicht ab und zu mal den Fernseher ausschalten oder wenigstens AUFWACHEN, hallooooo......
Sicher kann man freundliches Auftreten und Hilfestellung im Amtsdschungel erwarten – auf Anfrage. Aber Angaben wie Name oder Adresse kann man schon allein hinschreiben – bist ja schon groß.
Dies ist nur ein Beispiel, andere gibt es zu Hauf. Ich bin nach wie vor erstaunt, wie viele Leute unbedarft durchs Leben gehen. Gerade eigentlich „intelligente“ Mitbürger sind häufig derart abgestumpft, daß sie nichts mehr mitkriegen. Bloß nicht nachdenken, man könnte ja auffallen.
Deshalb meidet man politische Sendungen, selbst Nachrichten, von vornherein und achtet nur noch darauf, wo die Meinung so hinläuft. Dann aber schnell hinterher, so macht man nichts falsch.
Früher schauten die Leute die Tagesschau, um am nächsten Tag mitreden zu können. Heute genügt der Blick in díe Bild oder – für Abiturienten – den Spiegel, um zu wissen, was erwartet wird. Da marschiert man dann gleich mit.
Aber genug vom Gejammer. Eben feiern SPD und Grüne den Wahlerfolg in Meck Pomm. CDU und FDP lecken ihre Wunden. NPD blieb im Landtag und die Linken hatten leichte Zugewinne, stagnieren quasi. Da kann sich Otto Normalverbraucher beruhigt zurücklehnen. Alles bleibt beim Alten, wie beruhigend.
Bis Otto Normalverbraucher feststellt, daß die Firma rationalisieren muß. Oder Lohnverzicht zum Erhalt des Arbeitsplatzes? Dann ist er allein.
Nackt im Wind......
Wolen wir hoffen, daß da nicht irgendwann einer auftaucht, der für diese Leute die richtigen Antworten parat hat und dann richtig durchstartet. Hatten wir schon.

Samstag, 3. September 2011

Ritchie Valens

(zuerst veröffentlicht 08.05.2002)
Richard Valenzuela wurde am 13.05.1941 in Pacoima, einem Vorort von Los Angeles geboren. Seine erste (spanische) Gitarre erhielt Ritchie mit 9, seine ersten Songs schrieb er mit 12. Der „Mariachi des Rock `n` Roll“ spielte schon sehr früh auf Schulveranstaltungen mit seiner Gitarre.
Entdeckt wurde Ritchie im Mai 1958 durch den Besitzer von DEL-FI records, Bob Keane. Dieser suchte nach Talenten für sein gerade gegründetes Label, und auf Empfehlung eines jungen Studenten namens Doug Macchia sah er sich den „Little Richard of San Fernando“ in einem Kino anläßlich eines Contests an. Keane erkannte das Potential von Ritchie Valens sofort. Stark beeindruckt, wußte er jedoch noch nicht, was er mit dem ungeschliffenen Diamanten anfangen sollte.
Im Business gab es noch keinen Latino; Und es gab auch keinen, der so sang wie Ritchie. Es gab keine fertigen Songs, lediglich einzelne Fragmente warn vorhanden. Doch die unbändige Energie des siebzehnjährigen veranlaßte Keane, Ritchie Valens unter Vertrag zu nehmen.
Doch schon bald danach war der von Valens selbstgeschriebene Song „Come on let`s go“ 750000 mal verkauft. Und dann ging es ab: Für seine Freundin Donna Ludwig schrieb er „Donna“. Die B-Seite, La Bamba, war ein Traditional, den Valens lediglich mit einem ansprechenden Beat unterlegte.
Diese beiden Millionseller machten ihn zur Legende und brachten ihn in die „Winter Dance Party“. Da er unbedingt dem Schneetreiben im Mittelwesten entkommen wollte, warf Ritchie mit Tommy Allsup, einem Bandmitglied von Buddy Holly, eine Münze, um am 3.2.1959 in dem Flieger zu sitzen (siehe auch „Big Bopper“). Er hätte Zahl nehmen sollen.... Seine Leiche fand man 20 Fuß neben dem Flugzeugwrack.
Ritchie Valens blieb der einzige Latinorocker jener Zeit, sämtlicher Coverversionen seiner Hits sind schwächer. Eine verheißungsvolle Karriere ging so schon mit 17 zuende, bevor Ritchie vollends durchstarten konnte.