Karsten Dusse - Achtsam morden am Rande der Welt
Der dritte Band der Reihe und besser als der vorherige Teil. Damit steht fest, dass ich die Teile 4 und 5 auch noch lesen werde.
Björn Diemel feiert seinen Geburtstag mit dem Führungsstab seiner kriminellen Vereinigung. Es ist sein Fünfundvierzigster - was ihm sichtlich peinlich ist. Deshalb verheimlicht er den Geburtstag vor seinen Mitarbeitern und tarnt die Feier als Geschäftsessen im Edelrestaurant im 23. Stock eines 5 Sterne Hotels.
Als eine von Diemels Mitarbeiterinnen der Abteilung Prostitution in diesem Hotel von einem chinesischen Geschäftsmann ungebührlich belästigt wird, eilen seine Ressortleiter Waffenhandel und Sicherheit der Dame zu Hilfe. Den Rest des Abends verbringt der Chinese dank ausgehärtetem Bauschaum statt Sprühsahne im Arsch im Krankenhaus.
Und um Björns Geburtstag so richtig abzurunden, saßen seine Exfrau Katharina und ihr neuer Freund Heiko ebenfalls im Restaurant - an einem anderen Tisch. Heiko hatte Katharina einen Heiratsantrag gemacht. Dies juckte Björn dank seines Achtsamkeitstrainings nicht sonderlich, obwohl er den extrem eifersüchtigen Heiko bereits als „Olaf den Schneemann" kannte.
Zu guter Letzt schrottet er besoffen sein Auto, weil er nicht im Hotel schlafen wollte. Ausgerechnet Katharina und Heiko hatten das Zimmer nebenan gehabt. Kurze Zeit später taucht er bei seinem Therapeuten Jochen Breitner auf, der ihm prompt eine Midlife Crisis diagnostiziert. Und die Lösung hat Jochen Breitner auch schon parat: Pilgern auf dem Jakobsweg!
Die ganzen Vorurteile über über die Pilger und das Pilgern - jetzt war Björn Diemel selber unterwegs. Auf dem Jakobsweg in Nordspanien freundet er sich mit Roland an; Evi und Kladdy sind weitere Mitwanderer.
Diese drei sind am Zielort Santiago de Compostela bereits gestorben. Roland und Evi als Kollateralschaden von Attentatsversuchen auf Björn, Kladdy dank eines Remplers von Björn während des Stierkampf-Rennens in Pamplona.
Björn überlegte fieberhaft, wer der Attentäter sein könnte. Eigentlich kam dafür nur der Chinese mit dem Bauschaum in Betracht, doch am Ende erfolgte die eigentlich schon zu erwartende Wendung. Der wohl immer noch koksende Heiko war der Übeltäter; in der letzten Szene am Kreuz von Compostela wird dieser passenderweise von Katharina abgeknallt.
Offensichtlich hatte es sich mit der Hochzeit erledigt. Erwähnenswert ist noch, dass Heiko sein Geld als Faktenchecker verdient hatte. Die Kritik an solch üblen Charakteren a la „Zentrum liberale Moderne" ist ab Seite 173 zwar kurz, aber treffend.
Nicht zuletzt deshalb habe ich Björn Diemel wieder in mein Herz geschlossen. Eine schön schräge Lektüre, die meinen eigenen Weg zur Achtsamkeit gut befeuern tut.
Andreas Brandhorst - Splitter der Zeit
Braucht dieser Mann Geld? Schon wieder ein neuer Roman von Brandhorst. Und erneut umspannt er Milliarden von Jahren - bis zum Ende der Zeit. Hierbei ist der Unterschied zu „Ruf der Unendlichkeit", dass die Handlung überwiegend zu Zeiten spielt, in der die Menschheit noch nicht untergegangen ist.
Und auch in diesem Roman befindet sich die Menschheit in einem Jahrhunderte dauernden Krieg gegen Aliens. Die insektoiden Honta - Heinleins Starship Troopers lassen grüßen - sind ihren menschlichen Kontrahenten nicht nur körperlich überlegen. Sie scheinen auch jegliches taktische Manöver der Menschen voraussehen zu können und drängen die Menschen demzufolge immer weiter in die Defensive.
Eine Niederlage und Auslöschung der Menschheit ist vorprogrammiert. Hier kommt unser Held Cameron ins Spiel, der im dreiunddreißigsten Jahrhundert bei der Zerstörung seines Heimatplaneten Harkonia durch die Honta seine Mutter verliert und vom Kommandanten Grindel adoptiert wird.
Zusammen mit anderen überlebenden Kindern von Harkonia, darunter die etwas jüngere Kora, bildet Grindel Cameron zum Krieger aus. Während Cameron im Laufe der Jahre bei den Bodentruppen im Kampf gegen die Honta im Dienstrang immer weiter aufsteigt, steuert Kora im Kampf ganze Gruppen von Klonen mittels Virtuell Reality.
Und so ganz nebenbei zeigt Kora Cameron, wie Frau und Mann zusammen im Bett Spaß haben können. Doch nach und nach sterben Camerons Wegbegleiter bei diversen Abwehrkämpfen gegen die Honta, irgendwann eben auch Kora.
Urplötzlich eröffnet sich mit der Gefangenname der Hontakönigin Mrarl die Möglichkeit, bis an das Ende der Zeit zu reisen. Zusammen mit dem Simulacrum Hudson, einem nur wenige Zentimeter großen Mini-Menschen, erreichen Mrarl und Cameron nach einigen Irrwegen den letzten noch existierenden Planeten kurz vor dem Zusammenbruch des Universums.
Hier nun hat Cameron die Chance, die scheinbar feststehende Geschichte des Universums umzuschreiben. Denn von diesem Ort aus hatte Mror, ein Brutgeschwister von Mrarl, die komplette Geschichte des Universums in seinen Träumen umgeschrieben.
So wurden aus den friedliebenden Honta unerbittliche Krieger, welche nicht nur die Menschheit ausgerottet hatten. Hudson zündet die Bombe, Mrarl opfert ihr Leben und Cameron übernimmt die Position des Träumers anstelle von Mror.
Cameron ordnet die Splitter der Zeit nach Belieben. Honta und Menschen existieren friedlich nebeneinander und Cameron reitet mit seiner Kora in den Sonnenuntergang.
Brandhorst hat es mal wieder geschafft, viele kleine Geschichten zu einem großen Ganzen zu formen. So muss Science-Fiction sein: Alle paar Seiten lauert eine neue Welt und am Ende fügen sich alle Teile des Puzzles zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen.
Auch aus Deutschland kommt mittlerweile hervorragende Science Fiction Literatur, welche verstärkt von den Verlagen verlegt wird. Als Folge fehlen die Übersetzer Angloamerikanischer Autoren, von denen längst nicht mehr alle Romane und Zyklen übersetzt werden. Ist ja auch irgendwie schade.
Montag, 29. Januar 2024
Dienstag, 23. Januar 2024
Warum spielt denn der Poldi nicht?
26
Ricardo Quaresma, mein Lieblingsspieler der Portugiesen und mal wieder kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt, machte das 5:3 im Elfmeterschießen, Endstand damit 6:4 für Portugal - perfekt. Und auch wenn alle Medien behaupten, das keine Mannschaft es verdient gehabt hätte, behaupte ich das Gegenteil.
Portugal steht jetzt ohne einen einzigen Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale der EM, das gab es noch nie. Und die Leistung der Mannschaft wird im Fernsehen wie im Kicker konsequent runtergemacht. Was wollt ihr eigentlich? Von Anfang der 80er Jahre bis zum WM Turnier 2006 spielte schließlich unser Team einen grauenhaften und lediglich am Ergebnis orientierten Fußball, von Ausnahmen mal abgesehen.
Ob bei WM oder EM, einige Spiele - als Beispiel hier der Sieg gegen die USA im Viertelfinale der WM 2002 - wurden nur mit Glück bzw. unverdient gewonnen. Trainer wie Berti Vogts, Sir Erich Ribbeck oder auch Rudi Völker stehen für den Schlafwagenfußball, den heute halt die Portugiesen spielen. Also was beschwert ihr Euch?
Wunderschön als Abschluss des Abends war dann die Szene, als Pepe mit seinen beiden kleinen Töchtern über den Platz lief. Der freundlich lächelnde Mann, der liebevoll mit seinen Töchtern spielte und der jüngeren noch die Schnürsenkel zuband, kann doch nicht derselbe Pepe sein, der immer so aussieht, als ob er auf dem Friedhof arbeitet und knallhart in die Zweikämpfe geht. Ein schönes Bild, das mich für die Gurkerei beider Teams entschädigte.
Die Polen hatten sich verzockt und sind deshalb zu Recht draußen. Portugal wartet nun auf den Sieger des Freitagsspiels Wales gegen Belgien. Da bin ich mal gespannt. Egal gegen wen Ronaldo und Co antreten müssen, ich sehe gute Chancen fürs Endspiel.
Fr. 1. Juli
Schon um 7.00 Uhr stand ich auf, weil ich nicht mehr liegen konnte. Dies ausgerechnet an meinem Urlaubstag! Da war meine Löwin schon lange wach und hatte die Datei abgearbeitet. Sie schrieb gerade noch eine Mail an ihren Chef und war eben fertig geworden. Das passte genau, denn ich musste jetzt nur noch die Papiere zurück in ihre Firma bringen. Auf dem Rückweg würde ich noch Brötchen mitbringen.
10 Minuten vor Acht fuhr ich auf das Firmengelände. DJ Ötzi kam mir auf dem kurzen Weg zur Eingangstür von der anderen Seite entgegen. Er war, so gesehen, zu spät zur Arbeit erschienen. Lächelnd sprach ich ihn an: "Hallo DJ Ötzi, Du kommst zu spät. Anders als ich, denn ich arbeite hier ja nicht und bringe bloß die Sachen vorbei."
DJ Ötzi war gut drauf und antwortete gewohnt lässig. "Was heißt hier zu spät? Ich war gestern bis 18.00 Uhr da."
Darauf ging ich nicht ein, denn gestern hatte ich auch noch bis 18.00 Uhr wie jeden Donnerstag gearbeitet und am Ende noch die Aufregung mit den beiden syrischen Kindern, die ohne Eltern in Salzgitter sind. Das konnte ich in 15 Minuten nicht lösen, es blieb nur Zeit, um alles zu kopieren und den Onkel der beiden Jungs für den nächsten Dienstag einzuladen. Bis dahin werde ich die Angelegenheit für die beiden zu deren Zufriedenheit geklärt bekommen, vorher brauche ich allerdings noch Informationen seitens meines Teamleiters.
So wünschte ich DJ Ötzi einen schönen Tag, ebenso den beiden Frauen in der Buchhaltung, die mir die Mappe mit den Papieren abnahmen. Beste Grüße, beste Genesungswünsche und schon war ich wieder weg und dachte sofort an die Brötchen. Wo holte ich sie jetzt am besten her? Bei Meyer auf der Berliner? Schlecht anzufahren, fiel also aus.
Der Dampfbäcker Zelder in Querum oder Bienrode macht auch tolle Brötchen, aber ich wollte ehrlich gesagt noch in einen Supermarkt. Meine Löwin wollte ich nicht allzu lange warten lassen und deshalb arbeitete es in meinem Gehirn fieberhaft, bis ich mich nach bald 2 km Fahrt endlich entschieden hatte. Manchmal bin ich halt planvoll planlos.
Bei Netto in Bienrode griff ich zu einem Billigbrie und dem beliebten Frischkäsering. Eine Braunschweiger Mettwurst von Brennecke durfte es ebenfalls noch sein. Im Eingangsbereich des Netto Marktes ist praktischerweise ein Steinecke-Bäcker vorgelagert. Passend zur EM verkaufen sie dort die 11er Tüte: 11 runde Brötchen im Fußballlook zu 2,90 €. Da musste ich doch einfach zugreifen.
Zu Hause angekommen, war meine Löwin sofort mit der richtigen Ansage unterwegs. "Wo bleibst Du denn so lange? Ich habe mir schon eine Kleinigkeit gemacht."
Sie kann nicht eine kurze Zeit lang hungern. Das meine ich jetzt nicht zynisch, denn wegen der Diabetes unterzuckert sie leicht. Da muss sie schnell etwas essen, sonst geht es ihr richtig dreckig. Sie merkt dies immer da dran, dass ihre Laune richtig in den Keller geht. Aber es war nur ein Knäckebrot mit Tomaten und Schnittlauch, weil sie sich - wie ich auch - unbändig aufs Frühstück freute.
Schnell deckte ich den Tisch ein und stellte unsere Videoanlage an. Es war wieder Zeit für Lord Brett Sinclair und Danny Wilde. Die 2 Schwerenöter fanden bei einem Ausflug in Schottland eine Formel zur Herstellung eines billigen Treibstoffs, ohne Öl. Erdölkonzerne, die Russen und der ehemalige Partner des Erfinders, ein Grieche im Rollstuhl, versuchten an die Formel zu kommen. Aber die Tochter des ermordeten Erfinders war der Schlüssel.
Den Schluss bekamen wir leider nicht mehr mit, da die Folge mittendrin abbrach. Ein Fehler in der DVD? Egal, wahrscheinlich hat die Tochter die Formel vernichtet, weil die Menschheit dafür noch nicht reif ist. Die Serie ist von 1971/72, da sah die Welt noch anders aus.
Ricardo Quaresma, mein Lieblingsspieler der Portugiesen und mal wieder kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt, machte das 5:3 im Elfmeterschießen, Endstand damit 6:4 für Portugal - perfekt. Und auch wenn alle Medien behaupten, das keine Mannschaft es verdient gehabt hätte, behaupte ich das Gegenteil.
Portugal steht jetzt ohne einen einzigen Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale der EM, das gab es noch nie. Und die Leistung der Mannschaft wird im Fernsehen wie im Kicker konsequent runtergemacht. Was wollt ihr eigentlich? Von Anfang der 80er Jahre bis zum WM Turnier 2006 spielte schließlich unser Team einen grauenhaften und lediglich am Ergebnis orientierten Fußball, von Ausnahmen mal abgesehen.
Ob bei WM oder EM, einige Spiele - als Beispiel hier der Sieg gegen die USA im Viertelfinale der WM 2002 - wurden nur mit Glück bzw. unverdient gewonnen. Trainer wie Berti Vogts, Sir Erich Ribbeck oder auch Rudi Völker stehen für den Schlafwagenfußball, den heute halt die Portugiesen spielen. Also was beschwert ihr Euch?
Wunderschön als Abschluss des Abends war dann die Szene, als Pepe mit seinen beiden kleinen Töchtern über den Platz lief. Der freundlich lächelnde Mann, der liebevoll mit seinen Töchtern spielte und der jüngeren noch die Schnürsenkel zuband, kann doch nicht derselbe Pepe sein, der immer so aussieht, als ob er auf dem Friedhof arbeitet und knallhart in die Zweikämpfe geht. Ein schönes Bild, das mich für die Gurkerei beider Teams entschädigte.
Die Polen hatten sich verzockt und sind deshalb zu Recht draußen. Portugal wartet nun auf den Sieger des Freitagsspiels Wales gegen Belgien. Da bin ich mal gespannt. Egal gegen wen Ronaldo und Co antreten müssen, ich sehe gute Chancen fürs Endspiel.
Fr. 1. Juli
Schon um 7.00 Uhr stand ich auf, weil ich nicht mehr liegen konnte. Dies ausgerechnet an meinem Urlaubstag! Da war meine Löwin schon lange wach und hatte die Datei abgearbeitet. Sie schrieb gerade noch eine Mail an ihren Chef und war eben fertig geworden. Das passte genau, denn ich musste jetzt nur noch die Papiere zurück in ihre Firma bringen. Auf dem Rückweg würde ich noch Brötchen mitbringen.
10 Minuten vor Acht fuhr ich auf das Firmengelände. DJ Ötzi kam mir auf dem kurzen Weg zur Eingangstür von der anderen Seite entgegen. Er war, so gesehen, zu spät zur Arbeit erschienen. Lächelnd sprach ich ihn an: "Hallo DJ Ötzi, Du kommst zu spät. Anders als ich, denn ich arbeite hier ja nicht und bringe bloß die Sachen vorbei."
DJ Ötzi war gut drauf und antwortete gewohnt lässig. "Was heißt hier zu spät? Ich war gestern bis 18.00 Uhr da."
Darauf ging ich nicht ein, denn gestern hatte ich auch noch bis 18.00 Uhr wie jeden Donnerstag gearbeitet und am Ende noch die Aufregung mit den beiden syrischen Kindern, die ohne Eltern in Salzgitter sind. Das konnte ich in 15 Minuten nicht lösen, es blieb nur Zeit, um alles zu kopieren und den Onkel der beiden Jungs für den nächsten Dienstag einzuladen. Bis dahin werde ich die Angelegenheit für die beiden zu deren Zufriedenheit geklärt bekommen, vorher brauche ich allerdings noch Informationen seitens meines Teamleiters.
So wünschte ich DJ Ötzi einen schönen Tag, ebenso den beiden Frauen in der Buchhaltung, die mir die Mappe mit den Papieren abnahmen. Beste Grüße, beste Genesungswünsche und schon war ich wieder weg und dachte sofort an die Brötchen. Wo holte ich sie jetzt am besten her? Bei Meyer auf der Berliner? Schlecht anzufahren, fiel also aus.
Der Dampfbäcker Zelder in Querum oder Bienrode macht auch tolle Brötchen, aber ich wollte ehrlich gesagt noch in einen Supermarkt. Meine Löwin wollte ich nicht allzu lange warten lassen und deshalb arbeitete es in meinem Gehirn fieberhaft, bis ich mich nach bald 2 km Fahrt endlich entschieden hatte. Manchmal bin ich halt planvoll planlos.
Bei Netto in Bienrode griff ich zu einem Billigbrie und dem beliebten Frischkäsering. Eine Braunschweiger Mettwurst von Brennecke durfte es ebenfalls noch sein. Im Eingangsbereich des Netto Marktes ist praktischerweise ein Steinecke-Bäcker vorgelagert. Passend zur EM verkaufen sie dort die 11er Tüte: 11 runde Brötchen im Fußballlook zu 2,90 €. Da musste ich doch einfach zugreifen.
Zu Hause angekommen, war meine Löwin sofort mit der richtigen Ansage unterwegs. "Wo bleibst Du denn so lange? Ich habe mir schon eine Kleinigkeit gemacht."
Sie kann nicht eine kurze Zeit lang hungern. Das meine ich jetzt nicht zynisch, denn wegen der Diabetes unterzuckert sie leicht. Da muss sie schnell etwas essen, sonst geht es ihr richtig dreckig. Sie merkt dies immer da dran, dass ihre Laune richtig in den Keller geht. Aber es war nur ein Knäckebrot mit Tomaten und Schnittlauch, weil sie sich - wie ich auch - unbändig aufs Frühstück freute.
Schnell deckte ich den Tisch ein und stellte unsere Videoanlage an. Es war wieder Zeit für Lord Brett Sinclair und Danny Wilde. Die 2 Schwerenöter fanden bei einem Ausflug in Schottland eine Formel zur Herstellung eines billigen Treibstoffs, ohne Öl. Erdölkonzerne, die Russen und der ehemalige Partner des Erfinders, ein Grieche im Rollstuhl, versuchten an die Formel zu kommen. Aber die Tochter des ermordeten Erfinders war der Schlüssel.
Den Schluss bekamen wir leider nicht mehr mit, da die Folge mittendrin abbrach. Ein Fehler in der DVD? Egal, wahrscheinlich hat die Tochter die Formel vernichtet, weil die Menschheit dafür noch nicht reif ist. Die Serie ist von 1971/72, da sah die Welt noch anders aus.
Donnerstag, 18. Januar 2024
Hartmudo: Superwumms
14
Zu Hause angekommen, lief wieder das übliche Programm. Vielleicht schaffte ich es noch, mit meiner Löwin ein oder zwei Partien „Take Five" zu spielen, das war es dann aber auch schon gewesen. Als es dunkel wurde, war meine Angst vor der Angst, nachts wieder nicht durchschlafen zu können, allgegenwärtig.
Dank der Schlaftabletten klappte dies zwar zufriedenstellend, doch morgens fühlte ich mich nach dem Aufwachen immer hundemüde und wie ausgeschissen. Zweifelsohne befand ich mich in einem Strudel, der mich mit zunehmender Dauer immer weiter nach unten zog. Ich schaffte es nicht, einen Halt zu finden, um mich selbst herausziehen zu können.
Freitag, 03. Februar. Ein weiterer Wintertag, an dem die Sonne über einem wolkenfreien Himmel voller Kraft strahlte. Was kann es da noch Schöneres geben, als sich kurz vor 9.00 Uhr zu einen Termin bei seinem HNO-Arzt zu begeben und sich dort die übliche Predigt zur Umsetzung eines gesünderen Lebenswandels anzuhören?
Richtig, ein längerer Spaziergang mit einem guten Freund. Endlich hatte ich mich mit Charles zu einem Walk verabredet. Der war ja gerade frisch zum Rentner avanciert und konnte genau wie ich etwas Abwechslung gebrauchen. Liebevoll bereitete er seiner Frau Diana, die leider noch erwerbstätig war, ein Mittagessen zu. Irgendwann zwischen 1:30 Uhr und 2 Uhr lief ich bei ihm auf und schon konnte es losgehen.
Bislang hatten wir uns fast ausschließlich übe die glorreiche Eintracht und unser jeweiliges familiäre Umfeld unterhalten. Doch auf diesem und vielen weiteren Spaziergängen, welche wir in den folgenden Wochen unternehmen sollten, kamen wir uns näher als jemals zuvor. Nein, Ihr Dussel! Nicht sexuell, sondern mental.
Das galt ebenso für die Walks mit Pocke, aber eins nach dem andern. An diesem 3. Februar nahmen Charles und ich das Ringgleis fusswärts in östlicher Richtung in Angriff, normalerweise eine meiner liebsten Radstrecken.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Luft klar und frisch war. Dazu schien die Sonne bereits sehr intensiv mit vereinzelten weißen Wölkchen. Ich hatte gehofft, dass wir es bis zum großen Edeka Görge an der Hamburger Straße schaffen könnten, aber weit gefehlt. Denn als wir an der Uferstraße angekommen waren, entschieden wir uns spontan dazu, den Ölper See zu umrunden. Uns beiden tat der Spaziergang sichtlich gut, die Gespräche taten ihr Übriges.
Charles hatte ich bislang eher als stillen Vertreter der Menschheit kennengelernt. Er ist halt nicht so eine Quasselstrippe wie Meinereiner. Zu meiner Schande muss ich zusätzlich gestehen, dass ich Charles in der Vergangenheit häufig Unrecht getan hatte. Charles hatte in seinen jüngeren Jahren bereits so Einiges erlebt.
Aber er geht damit nicht hausieren und wirkt deshalb für „Uneingeweihte" etwas still. Bei mir verhält es sich zugegebenermaßen etwas anders. Ich erzähle (bei guter Laune) sehr gerne von meinen Erlebnissen als junger Erwachsener. Von all den guten Konzerten, wilden Parties und sonstigen Besäufnissen.
Typisch dürfte da mein Spruch „5 Gramm die Woche" (und danach abschätzig abwinken) sein. Resümierend möchte ich meinen, dass wir an diesem Nachmittag mehr voneinander kennengelernt hatten als in all den Jahren zuvor. Liegt das an unseren Frauen, die sonst zumeist anwesend waren und uns nicht zur Ruhekommen ließen? Wohl kaum - eher war ein jeweils fehlerhaftes Bild vom Gegenüber der Grund gewesen.
Und die mit zunehmenden Alters verstärkte Neigung, die Neugier für seine Mitmenschen zu verlieren. Man hat ja schon alles gesehen, oder wie? Diese Einstellung war und ist (leider) bei mir 100prozentig vorhanden. Charles möchte ich dies nicht zwingend unterstellen, auch wenn sich dies so liest.
Auf einer der vielen Parkbänke legten wir ein Päuschen ein und gingen anschließend weiter. Es klingt sicherlich abgedroschen, doch an diesem Nachmittag fühlte ich mich richtig gut und vor allem befreit. All meine negativen Gedanken und Ängste konnte ich vergessen. Ich lachte viel und schien gar einem Flashback (5 Gramm die Woche) zu erliegen.
Doch leider ging auch dieser Spaziergang irgendwann zu Ende. Ich brachte Charles sogar noch bis zu seinem Haus, bloß um den schönen Nachmittag zu verlängern. Den ich spürte schon, dass mich am Abend meine Ängste über den erhöhten Puls wieder quälen würden. So geschah es dann auch, aber die Hoffnung auf eine Besserung meines Zustandes blieb nicht zuletzt dank dieses Nachmittags am Leben.
Über den auslaufenden Winter und den Frühling hindurch konnten wir unsere Spaziergänge am Nachmittag verstetigen. So landeten wir z.B. bei unserem zweiten Spaziergang im Siedlerheim in der Kälberwiese.
An und für sich wollten wir dort lediglich eine Kaffeepause einlegen, aber ich verspeiste dort dann doch eine Kleinigkeit. Es war wohl irgendetwas mit Rührei - nicht gerade die typisch syrische Küche, welche zu der Zeit im Siedlerheim angeboten wurde.
Normalerweise hätte ich Charles keinen vorgekaut, aber auch im Februar fühlte ich mich morgens nach dem Aufstehen zumeist noch schlapp und so richtig antriebsarm. Das Frühstück, egal ob Brot oder Müsli, musste ich mir beim Gucken unserer Serie förmlich reinquälen. Mir ging es dann immer erst im Laufe eines Vormittags etwas besser; ein richtiges Hungergefühl stellte sich ergo frühestens am späten Nachmittag ein.
Beim Spaziergang mit Charles ging es mir an diesem Tag gleich so richtig gut, daher verspeiste ich das Rührei mit Genuss. Im Übrigen hatte es leicht genieselt, deshalb war unser Walk an diesem Tag reichlich kurz geraten gewesen. An anderen Tagen wiederum hatte ich immer meine 10000 Schritte geschafft gehabt.
Zu Hause angekommen, lief wieder das übliche Programm. Vielleicht schaffte ich es noch, mit meiner Löwin ein oder zwei Partien „Take Five" zu spielen, das war es dann aber auch schon gewesen. Als es dunkel wurde, war meine Angst vor der Angst, nachts wieder nicht durchschlafen zu können, allgegenwärtig.
Dank der Schlaftabletten klappte dies zwar zufriedenstellend, doch morgens fühlte ich mich nach dem Aufwachen immer hundemüde und wie ausgeschissen. Zweifelsohne befand ich mich in einem Strudel, der mich mit zunehmender Dauer immer weiter nach unten zog. Ich schaffte es nicht, einen Halt zu finden, um mich selbst herausziehen zu können.
Freitag, 03. Februar. Ein weiterer Wintertag, an dem die Sonne über einem wolkenfreien Himmel voller Kraft strahlte. Was kann es da noch Schöneres geben, als sich kurz vor 9.00 Uhr zu einen Termin bei seinem HNO-Arzt zu begeben und sich dort die übliche Predigt zur Umsetzung eines gesünderen Lebenswandels anzuhören?
Richtig, ein längerer Spaziergang mit einem guten Freund. Endlich hatte ich mich mit Charles zu einem Walk verabredet. Der war ja gerade frisch zum Rentner avanciert und konnte genau wie ich etwas Abwechslung gebrauchen. Liebevoll bereitete er seiner Frau Diana, die leider noch erwerbstätig war, ein Mittagessen zu. Irgendwann zwischen 1:30 Uhr und 2 Uhr lief ich bei ihm auf und schon konnte es losgehen.
Bislang hatten wir uns fast ausschließlich übe die glorreiche Eintracht und unser jeweiliges familiäre Umfeld unterhalten. Doch auf diesem und vielen weiteren Spaziergängen, welche wir in den folgenden Wochen unternehmen sollten, kamen wir uns näher als jemals zuvor. Nein, Ihr Dussel! Nicht sexuell, sondern mental.
Das galt ebenso für die Walks mit Pocke, aber eins nach dem andern. An diesem 3. Februar nahmen Charles und ich das Ringgleis fusswärts in östlicher Richtung in Angriff, normalerweise eine meiner liebsten Radstrecken.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Luft klar und frisch war. Dazu schien die Sonne bereits sehr intensiv mit vereinzelten weißen Wölkchen. Ich hatte gehofft, dass wir es bis zum großen Edeka Görge an der Hamburger Straße schaffen könnten, aber weit gefehlt. Denn als wir an der Uferstraße angekommen waren, entschieden wir uns spontan dazu, den Ölper See zu umrunden. Uns beiden tat der Spaziergang sichtlich gut, die Gespräche taten ihr Übriges.
Charles hatte ich bislang eher als stillen Vertreter der Menschheit kennengelernt. Er ist halt nicht so eine Quasselstrippe wie Meinereiner. Zu meiner Schande muss ich zusätzlich gestehen, dass ich Charles in der Vergangenheit häufig Unrecht getan hatte. Charles hatte in seinen jüngeren Jahren bereits so Einiges erlebt.
Aber er geht damit nicht hausieren und wirkt deshalb für „Uneingeweihte" etwas still. Bei mir verhält es sich zugegebenermaßen etwas anders. Ich erzähle (bei guter Laune) sehr gerne von meinen Erlebnissen als junger Erwachsener. Von all den guten Konzerten, wilden Parties und sonstigen Besäufnissen.
Typisch dürfte da mein Spruch „5 Gramm die Woche" (und danach abschätzig abwinken) sein. Resümierend möchte ich meinen, dass wir an diesem Nachmittag mehr voneinander kennengelernt hatten als in all den Jahren zuvor. Liegt das an unseren Frauen, die sonst zumeist anwesend waren und uns nicht zur Ruhekommen ließen? Wohl kaum - eher war ein jeweils fehlerhaftes Bild vom Gegenüber der Grund gewesen.
Und die mit zunehmenden Alters verstärkte Neigung, die Neugier für seine Mitmenschen zu verlieren. Man hat ja schon alles gesehen, oder wie? Diese Einstellung war und ist (leider) bei mir 100prozentig vorhanden. Charles möchte ich dies nicht zwingend unterstellen, auch wenn sich dies so liest.
Auf einer der vielen Parkbänke legten wir ein Päuschen ein und gingen anschließend weiter. Es klingt sicherlich abgedroschen, doch an diesem Nachmittag fühlte ich mich richtig gut und vor allem befreit. All meine negativen Gedanken und Ängste konnte ich vergessen. Ich lachte viel und schien gar einem Flashback (5 Gramm die Woche) zu erliegen.
Doch leider ging auch dieser Spaziergang irgendwann zu Ende. Ich brachte Charles sogar noch bis zu seinem Haus, bloß um den schönen Nachmittag zu verlängern. Den ich spürte schon, dass mich am Abend meine Ängste über den erhöhten Puls wieder quälen würden. So geschah es dann auch, aber die Hoffnung auf eine Besserung meines Zustandes blieb nicht zuletzt dank dieses Nachmittags am Leben.
Über den auslaufenden Winter und den Frühling hindurch konnten wir unsere Spaziergänge am Nachmittag verstetigen. So landeten wir z.B. bei unserem zweiten Spaziergang im Siedlerheim in der Kälberwiese.
An und für sich wollten wir dort lediglich eine Kaffeepause einlegen, aber ich verspeiste dort dann doch eine Kleinigkeit. Es war wohl irgendetwas mit Rührei - nicht gerade die typisch syrische Küche, welche zu der Zeit im Siedlerheim angeboten wurde.
Normalerweise hätte ich Charles keinen vorgekaut, aber auch im Februar fühlte ich mich morgens nach dem Aufstehen zumeist noch schlapp und so richtig antriebsarm. Das Frühstück, egal ob Brot oder Müsli, musste ich mir beim Gucken unserer Serie förmlich reinquälen. Mir ging es dann immer erst im Laufe eines Vormittags etwas besser; ein richtiges Hungergefühl stellte sich ergo frühestens am späten Nachmittag ein.
Beim Spaziergang mit Charles ging es mir an diesem Tag gleich so richtig gut, daher verspeiste ich das Rührei mit Genuss. Im Übrigen hatte es leicht genieselt, deshalb war unser Walk an diesem Tag reichlich kurz geraten gewesen. An anderen Tagen wiederum hatte ich immer meine 10000 Schritte geschafft gehabt.
Dienstag, 9. Januar 2024
Contramann: kurz gesehen im Januar
https://www.manova.news/artikel/der-corona-tinnitus
Die letzten 4 Jahre und die bis heute nachwirkenden Folgen. Sehr lesenswert, gerade zum Start ins neue Jahr.
Die bislang immer noch unzulängliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen hat die Spaltung unserer Gesellschaft nur oberflächlich gekittet; darunter brodelt es. Misstrauen, wohin man schaut. Gegenüber Institutionen, handelnden Personen, unter Verwandten und Freunden…
Dies ist nicht mehr die Gesellschaft, für die ich mich engagieren möchte. Aber vielleicht kann ich mich über dieses Jahr damit aussöhnen. Arrangiert habe ich mich schon letztes Jahr.
https://taz.de/DFB-Sportdirektor-Voeller-bei-Nius/!5971475/
Das Bashing von missliebigen Meinungen (oder Personen?) wird immer schlimmer. Merken die bei der TAZ noch was? Tante Käthe hatte Waldemar Hartmann (Weißbier-Waldi) ein Interview auf dem Online Portal NiUS gegeben.
Laut Wikipedia ist NiUS rechtspopulistisch und rechtskonservativ. Diese Charakterisierung traf schon vor 50 Jahren auf die Bild Zeitung zu. So hat auch der ehemalige Bild Chefredakteur Julian Reichelt eine Kolumne auf NiUS. Nicht schön, aber nun auch wirklich nichts Besonderes.
Doch die Woken von der TAZ können das nicht so stehen lassen. Der Kolumnist Andreas Rüttenauer ist schon seit Ewigkeiten bei der TAZ und hat die Chance gesehen, jetzt mal ordentlich draufhauen zu können. Dass NiUS in seinen Augen rassistisch ist, ok. Das Rüttenauer (ein ehemaliger Kabarettist) aber im übelsten Bild-Zeitungsjargon draufhaut, zeigt erneut wieder, dass „wir“ uns mittlerweile mehr von den selbsternannten Antifaschisten vorsehen müssen. Die merken ihren eigenen Faschismus (mal die Definition von Faschismus lesen, bitte) nicht.
Ansonsten, Rüttenauer: Es gibt nur ein‘ Rudi Völler!
https://www.neulandrebellen.de/2023/12/allzeit-gute-fahrt-claus-weselsky/
Noch so eine unliebsame Person: Gewerkschaftsboss Claus Weselsky. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, übrigens ein CDU Mitglied aus Sachsen, hatte die Republik schon vor Jahren dank hoher Streikbereitschaft in Angst und Schrecken versetzt. Entsprechend negativ wurde er in den großen Medien dargestellt.
Dieses Jahr geht er endlich in Rente und dann kann auch der deutsche Michel, der sich ja bekanntlich seit über 100 Jahren gerne verarschen lässt, aufatmen. Der Quertreiber ist weg und endlich können Gewerkschaftler und Arbeitgeber wieder in Ruhe über 1 oder 2 Prozent Lohnerhöhung diskutieren.
Natürlich immer die Wirtschaftslage im Blick, heißt: Zunächst einmal muss die Rendite stimmen. Und ansonsten „war einfach nicht mehr drin.“ Wacht auf, Arbeitnehmer. Euer Wohlverhalten wurde noch nie belohnt.
https://overton-magazin.de/top-story/kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf
Samstag, 9. Dezember: Über die Mattscheibe lief im ZDF die große Samstagabend Show „Ein Herz für Kinder“. In der Benefiz Veranstaltung wird mit Unterstützung zahlreicher Prominenter Geld für arme und kranke Kinder eingesammelt. Auch Politiker wie Lauterbach, Ricarda Lang oder Markus aus Bayern machten mit.
Aus aktuellem Anlass hätte es sich gehört, das Geld vordringlich für die Kinder im Gaza-Streifen zu sammeln. So dachte ich Dummerchen. Natürlich weit gefehlt, das hätte man ja antisemitisch auslegen können. Und natürlich unsere Solidarität mit dem Staat Israel, der unseligen deutschen Geschichte wegen.
Ja, genau deswegen ist deutsche Kritik an der Politik des Staates Israel Pflicht. Guten Freunden, die Scheiße bauen, hilft man am Besten mit Kritik, damit diese ihre Fehler korrigieren können. Und eben nicht mit blinder Solidarität. Kenne ich so zumindest aus meinem Freundeskreis.
Merken die beim ZDF noch was?
https://www.welt.de/politik/ausland/article249050670/Rund-70-Politiker-und-Historiker-kritisieren-Ukraine-Kurs-der-Bundesregierung.html
Als ich die Überschrift las, dachte ich, die 70 Leute würden sich für ein Ende der Militärunterstützung für die Ukraine stark machen und sich für eine diplomatische Beendigung des Konflikts engagieren. Ich Dummerchen - wir sind hier bei Welt-Online.
Und natürlich Anton Hofreiter vorneweg. Der sollte sich erst mal die Haare schneiden, bevor er den Stahlhelm aufsetzt.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Die letzten 4 Jahre und die bis heute nachwirkenden Folgen. Sehr lesenswert, gerade zum Start ins neue Jahr.
Die bislang immer noch unzulängliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen hat die Spaltung unserer Gesellschaft nur oberflächlich gekittet; darunter brodelt es. Misstrauen, wohin man schaut. Gegenüber Institutionen, handelnden Personen, unter Verwandten und Freunden…
Dies ist nicht mehr die Gesellschaft, für die ich mich engagieren möchte. Aber vielleicht kann ich mich über dieses Jahr damit aussöhnen. Arrangiert habe ich mich schon letztes Jahr.
https://taz.de/DFB-Sportdirektor-Voeller-bei-Nius/!5971475/
Das Bashing von missliebigen Meinungen (oder Personen?) wird immer schlimmer. Merken die bei der TAZ noch was? Tante Käthe hatte Waldemar Hartmann (Weißbier-Waldi) ein Interview auf dem Online Portal NiUS gegeben.
Laut Wikipedia ist NiUS rechtspopulistisch und rechtskonservativ. Diese Charakterisierung traf schon vor 50 Jahren auf die Bild Zeitung zu. So hat auch der ehemalige Bild Chefredakteur Julian Reichelt eine Kolumne auf NiUS. Nicht schön, aber nun auch wirklich nichts Besonderes.
Doch die Woken von der TAZ können das nicht so stehen lassen. Der Kolumnist Andreas Rüttenauer ist schon seit Ewigkeiten bei der TAZ und hat die Chance gesehen, jetzt mal ordentlich draufhauen zu können. Dass NiUS in seinen Augen rassistisch ist, ok. Das Rüttenauer (ein ehemaliger Kabarettist) aber im übelsten Bild-Zeitungsjargon draufhaut, zeigt erneut wieder, dass „wir“ uns mittlerweile mehr von den selbsternannten Antifaschisten vorsehen müssen. Die merken ihren eigenen Faschismus (mal die Definition von Faschismus lesen, bitte) nicht.
Ansonsten, Rüttenauer: Es gibt nur ein‘ Rudi Völler!
https://www.neulandrebellen.de/2023/12/allzeit-gute-fahrt-claus-weselsky/
Noch so eine unliebsame Person: Gewerkschaftsboss Claus Weselsky. Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, übrigens ein CDU Mitglied aus Sachsen, hatte die Republik schon vor Jahren dank hoher Streikbereitschaft in Angst und Schrecken versetzt. Entsprechend negativ wurde er in den großen Medien dargestellt.
Dieses Jahr geht er endlich in Rente und dann kann auch der deutsche Michel, der sich ja bekanntlich seit über 100 Jahren gerne verarschen lässt, aufatmen. Der Quertreiber ist weg und endlich können Gewerkschaftler und Arbeitgeber wieder in Ruhe über 1 oder 2 Prozent Lohnerhöhung diskutieren.
Natürlich immer die Wirtschaftslage im Blick, heißt: Zunächst einmal muss die Rendite stimmen. Und ansonsten „war einfach nicht mehr drin.“ Wacht auf, Arbeitnehmer. Euer Wohlverhalten wurde noch nie belohnt.
https://overton-magazin.de/top-story/kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf/?pk_campaign=feed&pk_kwd=kein-herz-fuer-palaestinensische-kinder-bei-springer-und-zdf
Samstag, 9. Dezember: Über die Mattscheibe lief im ZDF die große Samstagabend Show „Ein Herz für Kinder“. In der Benefiz Veranstaltung wird mit Unterstützung zahlreicher Prominenter Geld für arme und kranke Kinder eingesammelt. Auch Politiker wie Lauterbach, Ricarda Lang oder Markus aus Bayern machten mit.
Aus aktuellem Anlass hätte es sich gehört, das Geld vordringlich für die Kinder im Gaza-Streifen zu sammeln. So dachte ich Dummerchen. Natürlich weit gefehlt, das hätte man ja antisemitisch auslegen können. Und natürlich unsere Solidarität mit dem Staat Israel, der unseligen deutschen Geschichte wegen.
Ja, genau deswegen ist deutsche Kritik an der Politik des Staates Israel Pflicht. Guten Freunden, die Scheiße bauen, hilft man am Besten mit Kritik, damit diese ihre Fehler korrigieren können. Und eben nicht mit blinder Solidarität. Kenne ich so zumindest aus meinem Freundeskreis.
Merken die beim ZDF noch was?
https://www.welt.de/politik/ausland/article249050670/Rund-70-Politiker-und-Historiker-kritisieren-Ukraine-Kurs-der-Bundesregierung.html
Als ich die Überschrift las, dachte ich, die 70 Leute würden sich für ein Ende der Militärunterstützung für die Ukraine stark machen und sich für eine diplomatische Beendigung des Konflikts engagieren. Ich Dummerchen - wir sind hier bei Welt-Online.
Und natürlich Anton Hofreiter vorneweg. Der sollte sich erst mal die Haare schneiden, bevor er den Stahlhelm aufsetzt.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Donnerstag, 4. Januar 2024
Hartmudo: Besser als letztes Jahr
Heute vor genau einem Jahr bin ich mit dem Kopf auf das Straßenpflaster geknallt. Die Folgen davon haben mich letztes Jahr auf Schritt und Tritt begleitet, auch wenn die schwersten Folgeerscheinungen eher schon älter waren, sprich lange vorher in mir „gebrodelt" hatten und ich dies jahrelang unter Verschluss gehalten hatte.
Das machen wir Menschen in der Regel zwar immer so, aber dank des Unfalls hatte sich bei mir das Ventil geöffnet. Seitdem analysiere ich meine Ängste und Sorgen auch mit Hilfe einer Spezialistin, auch wenn diese erst in der Adventszeit aktiv werden konnte.
Bereits vor dem Unfall hatten mich gerade die Themen Corona Virus und Ukraine Konflikt sehr stark beschäftigt. Richtig gestresst hatten mich allerdings ausufernde Diskussionen mit Kollegen und auch Freunden, da ich in beiden Themen eine gewohnt stark regierungskritische Meinung vertreten hatte. Weil Leitmedien und selbst die Regierung Leute mit abweichender Meinung gerne mal ins „rechte Lager" verortet hatten, groovten sich selbst Kollegen und Freunde auf diese Richtung ein.
Irgendwann in 2022 war ich zwar endlich so weit, dass ich fruchtlosen Diskussionen mit dem „Mainstream" wegen des unnötig entstehenden Stresses aus dem Weg ging, aber gerade diese Flucht wurmte mich sehr. Mittlerweile ernte ich durch meine Zurückhaltung in hitzigen politischen Diskussionen erste Früchte.
Diesbezüglich war es durchaus hilfreich, dass ich endlich erkannt habe, dass ich die Meinung Andersdenkender auch wirklich akzeptiere. Ändern kann ich sowieso niemanden. Sich gegenseitig anzupflaumen ist halt nicht hilfreich im menschlichen Miteinander. Mantramäßig mache ich mir dies in kritischen Situationen immer häufiger bewusst. Wenn das so weitergeht, kann ich da bald selber Kurse geben.
Zu den eben genannten Stimmungskillern kam der übliche Stress des Alltags - also Beruf und Freizeitstress. Dies geht uns ja allen so; deshalb wünsche ich jedem, den ich kenne, dass dies für ihn/sie auch in Zukunft so bleiben möge und sich eben nicht aufgrund eines schockartigen Erlebnisses wie bei mir Bahn bricht und dann vom ganzen schönen Lebensbild die rosarote Brille abnimmt.
Denn da sollten wir uns alle nichts vormachen: Das Unschöne, Hässliche schieben wir alle nur zu gern nach hinten und schließen es weg. Möge der Schlüssel nie gefunden werden.
Als Konsequenz aus all den Ängsten und depressiven Verstimmungen ergab sich für mich die Notwendigkeit, in meinem Lebensstil etwas zu ändern. In meiner Rekonvaleszenz in dem ersten Drittel des letzten Jahres hatte ich mir vor dem Schlafengehen eine Routine angewöhnt, welche ich bis heute nicht missen möchte.
So schaue ich vor der Nachtruhe mindestens eine Folge einer Serie auf Netflix & Co, danach lege ich mich schon einmal hin und lese noch eine knappe halbe Stunde, ehe ich das Licht ausschalte. Daraus ergibt sich eine Verzögerung der Nachtruhe von über einer Stunde, welche zu einem späteren Aufstehen und damit auch Arbeitsbeginn führt.
Ich bin bis heute felsenfest davon überzeugt, dass die Stressmische aus wenig Schlaf und knapper Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Salzgitter vor einem Jahr wesentlich zu dem Unfall beigetragen hatte.
Und tatsächlich finde ich mittlerweile morgens am Bahnhof noch die Zeit, mir einen Milchkaffee zu ziehen und anschließend im Büro aufzulaufen. Dies dank der Home Office Regelung nunmehr lediglich an drei Tagen die Woche, aus denen aber nach und nach bei Krankheits- oder Urlaubsvertretungen schon einmal 4 Tage werden können.
War ich hierüber anfangs noch äußerst erzürnt, so habe ich mich nach einer längeren Phase der Empörung wieder beruhigt und damit abgefunden. Hier geht die dienstliche Notwendigkeit selbstverständlich vor, zumindest diesbezüglich habe ich meinen inneren Schweinehund in den Griff bekommen können.
Doch logischerweise ergibt sich aus dem späteren Arbeitsbeginn ein Nachteil, an dem ich noch arbeiten muss. Die Rede ist hier von nachmittäglichen Aktivitäten wie Fahrradfahren und vor allen Dingen dem wöchentlichen Schwimmengehen mit Pocke, welches ich in der zweiten Hälfte des letzten Jahres stark vermisst hatte.
2022 gingen Pocke und ich immer am Mittwoch gegen halb Zwei ins Wasser, da war ich dann auch immer gegen 16 Uhr zu Hause gewesen. Nachdem ich letztes Jahr ab Mai wieder im normalen Arbeitsprozess gestanden hatte, „genoss“ ich seitdem jeden Mittwoch vormittags Arzttermine, für die ich das Homeoffice jeweils unterbrechen musste.
Dadurch bin ich mittwochs stellenweise bis 17 Uhr an den Schreibtisch gefesselt. Montags, besser noch Dienstags kurz nach 16 Uhr sollte hier die Lösung sein. Das werde ich mit Pocke noch einmal abklären und dann sollten wir loslegen können.
Last but not least habe ich mich beim Schreiben für den Blog seit Mitte letzten Jahres etwas zurückgenommen. Solltest du diesen Blog regelmäßig verfolgen, hattest du das sicherlich schon bemerkt. Auch diese Maßnahme hat erheblich zu meiner Stressreduzierung beigetragen.
Summa summarum möchte ich abschließend feststellen, dass es mir jetzt, ein Jahr nach meinem Unfall, sogar besser geht als zuvor. Mental zumindest, am Sport muss ich dieses Jahr endlich wieder arbeiten.
Das machen wir Menschen in der Regel zwar immer so, aber dank des Unfalls hatte sich bei mir das Ventil geöffnet. Seitdem analysiere ich meine Ängste und Sorgen auch mit Hilfe einer Spezialistin, auch wenn diese erst in der Adventszeit aktiv werden konnte.
Bereits vor dem Unfall hatten mich gerade die Themen Corona Virus und Ukraine Konflikt sehr stark beschäftigt. Richtig gestresst hatten mich allerdings ausufernde Diskussionen mit Kollegen und auch Freunden, da ich in beiden Themen eine gewohnt stark regierungskritische Meinung vertreten hatte. Weil Leitmedien und selbst die Regierung Leute mit abweichender Meinung gerne mal ins „rechte Lager" verortet hatten, groovten sich selbst Kollegen und Freunde auf diese Richtung ein.
Irgendwann in 2022 war ich zwar endlich so weit, dass ich fruchtlosen Diskussionen mit dem „Mainstream" wegen des unnötig entstehenden Stresses aus dem Weg ging, aber gerade diese Flucht wurmte mich sehr. Mittlerweile ernte ich durch meine Zurückhaltung in hitzigen politischen Diskussionen erste Früchte.
Diesbezüglich war es durchaus hilfreich, dass ich endlich erkannt habe, dass ich die Meinung Andersdenkender auch wirklich akzeptiere. Ändern kann ich sowieso niemanden. Sich gegenseitig anzupflaumen ist halt nicht hilfreich im menschlichen Miteinander. Mantramäßig mache ich mir dies in kritischen Situationen immer häufiger bewusst. Wenn das so weitergeht, kann ich da bald selber Kurse geben.
Zu den eben genannten Stimmungskillern kam der übliche Stress des Alltags - also Beruf und Freizeitstress. Dies geht uns ja allen so; deshalb wünsche ich jedem, den ich kenne, dass dies für ihn/sie auch in Zukunft so bleiben möge und sich eben nicht aufgrund eines schockartigen Erlebnisses wie bei mir Bahn bricht und dann vom ganzen schönen Lebensbild die rosarote Brille abnimmt.
Denn da sollten wir uns alle nichts vormachen: Das Unschöne, Hässliche schieben wir alle nur zu gern nach hinten und schließen es weg. Möge der Schlüssel nie gefunden werden.
Als Konsequenz aus all den Ängsten und depressiven Verstimmungen ergab sich für mich die Notwendigkeit, in meinem Lebensstil etwas zu ändern. In meiner Rekonvaleszenz in dem ersten Drittel des letzten Jahres hatte ich mir vor dem Schlafengehen eine Routine angewöhnt, welche ich bis heute nicht missen möchte.
So schaue ich vor der Nachtruhe mindestens eine Folge einer Serie auf Netflix & Co, danach lege ich mich schon einmal hin und lese noch eine knappe halbe Stunde, ehe ich das Licht ausschalte. Daraus ergibt sich eine Verzögerung der Nachtruhe von über einer Stunde, welche zu einem späteren Aufstehen und damit auch Arbeitsbeginn führt.
Ich bin bis heute felsenfest davon überzeugt, dass die Stressmische aus wenig Schlaf und knapper Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nach Salzgitter vor einem Jahr wesentlich zu dem Unfall beigetragen hatte.
Und tatsächlich finde ich mittlerweile morgens am Bahnhof noch die Zeit, mir einen Milchkaffee zu ziehen und anschließend im Büro aufzulaufen. Dies dank der Home Office Regelung nunmehr lediglich an drei Tagen die Woche, aus denen aber nach und nach bei Krankheits- oder Urlaubsvertretungen schon einmal 4 Tage werden können.
War ich hierüber anfangs noch äußerst erzürnt, so habe ich mich nach einer längeren Phase der Empörung wieder beruhigt und damit abgefunden. Hier geht die dienstliche Notwendigkeit selbstverständlich vor, zumindest diesbezüglich habe ich meinen inneren Schweinehund in den Griff bekommen können.
Doch logischerweise ergibt sich aus dem späteren Arbeitsbeginn ein Nachteil, an dem ich noch arbeiten muss. Die Rede ist hier von nachmittäglichen Aktivitäten wie Fahrradfahren und vor allen Dingen dem wöchentlichen Schwimmengehen mit Pocke, welches ich in der zweiten Hälfte des letzten Jahres stark vermisst hatte.
2022 gingen Pocke und ich immer am Mittwoch gegen halb Zwei ins Wasser, da war ich dann auch immer gegen 16 Uhr zu Hause gewesen. Nachdem ich letztes Jahr ab Mai wieder im normalen Arbeitsprozess gestanden hatte, „genoss“ ich seitdem jeden Mittwoch vormittags Arzttermine, für die ich das Homeoffice jeweils unterbrechen musste.
Dadurch bin ich mittwochs stellenweise bis 17 Uhr an den Schreibtisch gefesselt. Montags, besser noch Dienstags kurz nach 16 Uhr sollte hier die Lösung sein. Das werde ich mit Pocke noch einmal abklären und dann sollten wir loslegen können.
Last but not least habe ich mich beim Schreiben für den Blog seit Mitte letzten Jahres etwas zurückgenommen. Solltest du diesen Blog regelmäßig verfolgen, hattest du das sicherlich schon bemerkt. Auch diese Maßnahme hat erheblich zu meiner Stressreduzierung beigetragen.
Summa summarum möchte ich abschließend feststellen, dass es mir jetzt, ein Jahr nach meinem Unfall, sogar besser geht als zuvor. Mental zumindest, am Sport muss ich dieses Jahr endlich wieder arbeiten.
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