Dienstag, 23. Januar 2024

Warum spielt denn der Poldi nicht?

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Ricardo Quaresma, mein Lieblingsspieler der Portugiesen und mal wieder kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt, machte das 5:3 im Elfmeterschießen, Endstand damit 6:4 für Portugal - perfekt. Und auch wenn alle Medien behaupten, das keine Mannschaft es verdient gehabt hätte, behaupte ich das Gegenteil.
Portugal steht jetzt ohne einen einzigen Sieg nach 90 Minuten im Halbfinale der EM, das gab es noch nie. Und die Leistung der Mannschaft wird im Fernsehen wie im Kicker konsequent runtergemacht. Was wollt ihr eigentlich? Von Anfang der 80er Jahre bis zum WM Turnier 2006 spielte schließlich unser Team einen grauenhaften und lediglich am Ergebnis orientierten Fußball, von Ausnahmen mal abgesehen.
Ob bei WM oder EM, einige Spiele - als Beispiel hier der Sieg gegen die USA im Viertelfinale der WM 2002 - wurden nur mit Glück bzw. unverdient gewonnen. Trainer wie Berti Vogts, Sir Erich Ribbeck oder auch Rudi Völker stehen für den Schlafwagenfußball, den heute halt die Portugiesen spielen. Also was beschwert ihr Euch?
Wunderschön als Abschluss des Abends war dann die Szene, als Pepe mit seinen beiden kleinen Töchtern über den Platz lief. Der freundlich lächelnde Mann, der liebevoll mit seinen Töchtern spielte und der jüngeren noch die Schnürsenkel zuband, kann doch nicht derselbe Pepe sein, der immer so aussieht, als ob er auf dem Friedhof arbeitet und knallhart in die Zweikämpfe geht. Ein schönes Bild, das mich für die Gurkerei beider Teams entschädigte.
Die Polen hatten sich verzockt und sind deshalb zu Recht draußen. Portugal wartet nun auf den Sieger des Freitagsspiels Wales gegen Belgien. Da bin ich mal gespannt. Egal gegen wen Ronaldo und Co antreten müssen, ich sehe gute Chancen fürs Endspiel.

Fr. 1. Juli
Schon um 7.00 Uhr stand ich auf, weil ich nicht mehr liegen konnte. Dies ausgerechnet an meinem Urlaubstag! Da war meine Löwin schon lange wach und hatte die Datei abgearbeitet. Sie schrieb gerade noch eine Mail an ihren Chef und war eben fertig geworden. Das passte genau, denn ich musste jetzt nur noch die Papiere zurück in ihre Firma bringen. Auf dem Rückweg würde ich noch Brötchen mitbringen.
10 Minuten vor Acht fuhr ich auf das Firmengelände. DJ Ötzi kam mir auf dem kurzen Weg zur Eingangstür von der anderen Seite entgegen. Er war, so gesehen, zu spät zur Arbeit erschienen. Lächelnd sprach ich ihn an: "Hallo DJ Ötzi, Du kommst zu spät. Anders als ich, denn ich arbeite hier ja nicht und bringe bloß die Sachen vorbei."
DJ Ötzi war gut drauf und antwortete gewohnt lässig. "Was heißt hier zu spät? Ich war gestern bis 18.00 Uhr da."
Darauf ging ich nicht ein, denn gestern hatte ich auch noch bis 18.00 Uhr wie jeden Donnerstag gearbeitet und am Ende noch die Aufregung mit den beiden syrischen Kindern, die ohne Eltern in Salzgitter sind. Das konnte ich in 15 Minuten nicht lösen, es blieb nur Zeit, um alles zu kopieren und den Onkel der beiden Jungs für den nächsten Dienstag einzuladen. Bis dahin werde ich die Angelegenheit für die beiden zu deren Zufriedenheit geklärt bekommen, vorher brauche ich allerdings noch Informationen seitens meines Teamleiters.
So wünschte ich DJ Ötzi einen schönen Tag, ebenso den beiden Frauen in der Buchhaltung, die mir die Mappe mit den Papieren abnahmen. Beste Grüße, beste Genesungswünsche und schon war ich wieder weg und dachte sofort an die Brötchen. Wo holte ich sie jetzt am besten her? Bei Meyer auf der Berliner? Schlecht anzufahren, fiel also aus.
Der Dampfbäcker Zelder in Querum oder Bienrode macht auch tolle Brötchen, aber ich wollte ehrlich gesagt noch in einen Supermarkt. Meine Löwin wollte ich nicht allzu lange warten lassen und deshalb arbeitete es in meinem Gehirn fieberhaft, bis ich mich nach bald 2 km Fahrt endlich entschieden hatte. Manchmal bin ich halt planvoll planlos.
Bei Netto in Bienrode griff ich zu einem Billigbrie und dem beliebten Frischkäsering. Eine Braunschweiger Mettwurst von Brennecke durfte es ebenfalls noch sein. Im Eingangsbereich des Netto Marktes ist praktischerweise ein Steinecke-Bäcker vorgelagert. Passend zur EM verkaufen sie dort die 11er Tüte: 11 runde Brötchen im Fußballlook zu 2,90 €. Da musste ich doch einfach zugreifen.
Zu Hause angekommen, war meine Löwin sofort mit der richtigen Ansage unterwegs. "Wo bleibst Du denn so lange? Ich habe mir schon eine Kleinigkeit gemacht."
Sie kann nicht eine kurze Zeit lang hungern. Das meine ich jetzt nicht zynisch, denn wegen der Diabetes unterzuckert sie leicht. Da muss sie schnell etwas essen, sonst geht es ihr richtig dreckig. Sie merkt dies immer da dran, dass ihre Laune richtig in den Keller geht. Aber es war nur ein Knäckebrot mit Tomaten und Schnittlauch, weil sie sich - wie ich auch - unbändig aufs Frühstück freute.
Schnell deckte ich den Tisch ein und stellte unsere Videoanlage an. Es war wieder Zeit für Lord Brett Sinclair und Danny Wilde. Die 2 Schwerenöter fanden bei einem Ausflug in Schottland eine Formel zur Herstellung eines billigen Treibstoffs, ohne Öl. Erdölkonzerne, die Russen und der ehemalige Partner des Erfinders, ein Grieche im Rollstuhl, versuchten an die Formel zu kommen. Aber die Tochter des ermordeten Erfinders war der Schlüssel.
Den Schluss bekamen wir leider nicht mehr mit, da die Folge mittendrin abbrach. Ein Fehler in der DVD? Egal, wahrscheinlich hat die Tochter die Formel vernichtet, weil die Menschheit dafür noch nicht reif ist. Die Serie ist von 1971/72, da sah die Welt noch anders aus.

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