Hape Kerkeling - Pfoten vom Tisch! Meine Katzen, andere Katzen und ich
Niemals wäre ich auch den Gedanken gekommen, mir diesen Roman zu kaufen oder zu lesen. Aber da Phil mir dieses Buch zu Weihnachten geschenkt hatte, kam ich nicht umhin, mich damit zu beschäftigen. Und, um es gleich zu Beginn festzuschreiben: Für Katzenhalter ist dieses Buch absolut lesenswert, wenn nicht gar Pflichtprogramm.
Auf den ersten 180 Seiten filtert Hape sein Zusammenleben mit den Katern Samson und Spock sowie der Katze Anne. Herzzerreißend schildert er den Tod von Samson, den er im Urlaub auf den Malediven nur aus der Ferne mit seiner zweitbesten Freundin Gudrun mitbekam. Nicht nur hier, sondern auch in vielen anderen Szenen war ich emotionell voll dabei.
So oder ähnlich hatte ich es auch mit unseren Katzen erlebt. Auf den letzten 100 Seiten ergeht sich Hape allerdings in Allgemeinplätzen. Egal ob 13 Tipps zur Erkennung der Katzensprache oder die Aufzählung der 10 berühmtesten Katzen - hier hat Hape Text zusammengeschrieben, um Seiten zu füllen.
Um daraus ein Buch zu machen, dass es locker auf Platz 1 der Spiegel Bestsellerliste geschafft hat. Durch die letzten 100 Seiten wirkt das Buch nicht rund, das schmälert aber keinesfalls das Lesevergnügen. Dennoch: Dies ist ein Buch für Katzenliebhaber. Hast du keine Katze, lies das Buch nicht. Denn dann verstehst du es eh nicht.
Dominic Dulley - Shattermoon, der zerbrochene Planet
Dies ist der erste Band einer Triologie, die der Brite geschrieben hat. Ob die anderen beiden Romane jemals auf Deutsch veröffentlicht werden, steht in den Sternen. Im Original wurden diese 2020 und 2021 veröffentlicht, da besteht ja vielleicht doch noch etwas Hoffnung.
Hauptfigur des Romans ist Orry Kent, eine begnadete Schauspielerin und Diebin, die mit ihrem Vater Eoin und ihrem Bruder Ethan ein sehr erfolgreiches Gaunertrio im menschlichen Dominium bildet.
Als sie den Grafen Delf erfolgreich um antiquarische Bücher erleichtert hatten, kommt die Handlung ins Rollen. Konstantin, der Enkel des Grafen, wird ermordet. Verdächtigt wird Orry, die aber zusammen mit einem seltenen Stein fliehen kann. Der Kopfgeldjäger Dyas findet sie auf ihrem Schiff Bonaventure, tötet ihren Vater und kapert das Schiff.
Ethan hockt im Geheimversteck, während Dyas den Stein an sich nimmt und Orry aus der Luftschleuse stößt. Bevor sie erstickt, kann sie vom ältlichen Lonesome Space Cowboy Mender gerettet werden. Mit ihm und dem jugendlichen Edelmann Harry macht sie sich an die Verfolgung des Kopfgeldjägers.
Im Laufe der Handlung kommen noch viele weitere interessante Personen hinzu, bevor es zum großen Showdown kommt. Das Interessante hierbei ist, das Harry, der zum Liebhaber von Orry mutierte, mitten im schönsten Trubel aus der Handlung ausscheidet und im Rollstuhl nach Hause reist. Endlich mal etwas Überraschendes!
Ethan wird schwer verletzt und bleibt auf der Krankenstation, er nimmt an der weiteren Handlung ebenfalls nicht mehr teil. So bleibt es Orry und Mender vorbehalten, den Guten zum Sieg zu verhelfen.
Der sogenannte Ventari-Stein kann ganze Welten zerstören. Die Piraten Kapitänin Roag und Dyas wollen mit diesem Stein Tyr, die Hauptwelt des menschlichen Dominiums, zerstören. Das können Orry und Mender zwar verhindern, jedoch kann Roag fliehen.
Ich habe das jetzt arg verkürzt dargestellt - es passiert einfach zu viel in diesem Roman der ist sehr unterhaltsam zu lesen, aber die fehlenden zwei Teile sollten die Auflösung für einige Fragen bringen. Dieser Roman ist ein richtiger Mantel und Degen Film, nicht nur, weil Harry dauernd mit einem Säbel hantiert. Fazit: schnell gelesen, schnell vergessen, aber gut unterhalten.
Montag, 28. März 2022
Freitag, 25. März 2022
Udorallala: Hey, Ho! Let`s go!
Dieser Ausruf wird auf ewig mit den Ramones in Verbindung zu bringen sein. Das war die Einleitung zu „Blitzkrieg Bop“, dem ersten Titel auf deren erstem Album. Wir reden hier über die Truppe, die es zeit ihres Bestehens als Band konsequent geschafft hatte, kommerziellen Erfolg zu verfehlen.
Dennoch hielten sie 22 Jahre lang durch, obwohl Johnny und Joey die letzten 15 davon nicht mehr miteinander sprachen, weil Johnny dem Joey seine Freundin ausgespannt hatte. Die Ramones lebten überwiegend von ihren Touren. Und die ganze Zeit im Tourbus - Linda immer an der Seite von Johnny.
Was für eine menschliche Tragödie für Joey, aber die Adels-Expertin von RTL hatte es nicht mitbekommen und deshalb geriet die Angelegenheit in der (Musik)presse in Vergessenheit. Nur weil ich durch Zufall über ein absolut lesenswertes Buch gestolpert bin, konnte ich mir das Ausmaß dieses menschlichen Leids vorstellen.
Die Rede ist von Monte A. Melnicks Buch „Auf Tour mit den Ramones“. Monte war 22 Jahre Jahre lang Tourmanager der Ramones und betreute sämtliche 2263 Shows der Band, welche dank Johnny peinlichst genau in einer Kladde vermerkt worden waren. Er war ein Schulfreund von Tommy, dem ersten Drummer der Band.
Ca. 1974 konnte Tommy dann Johnny reaktivieren, Dee Dee und Joey aus Johnnys Nachbarschaft kamen hinzu und weil den Dreien ein Drummer fehlte, setzte sich der eigentliche Gitarrist Tommy an die Schießbude, damit Joey sich aufs Singen konzentrieren konnte. Und da insbesondere Johnny die Band sehr professionell plante, bekam auch Monte seine Aufgabe als Tourmanager der Ramones.
22 Jahre lang sorgte Monte dafür, dass die Band funktionierte und die Zwistigkeiten nicht aus dem Ruder liefen. Und so erfährt man hier auch einiges über den gewöhnlichen Ablauf während einer Tour, da müssen Hotelzimmer gebucht und Abrechnungen geschrieben werden. Für Alk und Drogen (für Dee Dee) muss Bargeld verfügbar sein.
Daneben gibt es so manche Anekdote aus all den Jahren, mal rührend wie 1980 die begeistert kreischenden japanischen Teenager, mal eher tragisch wie der Wechsel von Linda zu Johnny und das darauf folgende Leiden des verlassenen Joey.
Zitat von Joey aus dem Buch, aus 1984: „Ich denke, dass wir die größte Rock ‘n‘ Roll-Band der Welt sind. Manchmal frustriert mich das. Wir sind die einzige Band, die ihren Idealismus beibehalten hat, die auf die kribbelige Atmosphäre achtete und den Glauben an sich bewahrte. Wir sind nie von unserem Weg abgekommen.“
Ich lass den Kommentar mal so stehen, weil er zu einem Teil stimmt, zu einem anderen natürlich nicht. Dafür war das Ganze trotz alledem gut durchorganisiert, da hatte Johnny schon für gesorgt.
Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass die Ramones jahrelang trotz all der positiven Kritiken seitens der Fachpresse und zahlreicher treu ergebener Fans weltweit kommerziell nicht so erfolgreich waren im Gegensatz zu vielen Bands, die sich überhaupt erst nach Besuch eines Ramones Konzerts gegründet hatten.
Irgendwann fanden sich die Ramones mit ihrem hart erspielten Kultstatus ab. Dass heute selbst bei KIK Ramones T Shirts Standard sind, haben Johnny, Joey und Dee Dee nicht mehr erlebt. Und was alleine Joey als Songschreiber draufhatte, seht ihr in den beiden verlinkten Videos.
Diese wurden 10 Jahre nach Joeys Tod durch den langjährigen Produzenten Ed Stasium unter illustrer Mithilfe von Andy Shernoff, Handsome Dick Manitoba, Genya Ravan oder auch Stevie van Zant produziert.
Das Buch hatte mich auch motiviert, mir alle Platten der Ramones seit den 80ern wieder anzuhören und ich war überrascht, was für Perlen ich selbst dort noch entdecken konnte. So viele gut produzierte Songs, die keine Hits geworden sind.
Wahrscheinlich aber waren die Ramones nur zu spät dran. Mit Beginn des Computerzeitalters, also eher Nintendo und Playstation, war Rockmusik für die Kids out. Das schockte nicht mehr. Bedauerlicherweise habe ich die Band nie live erlebt.
Rodney Bingenheimer, der einflussreiche DJ aus LA, benannte einmal die 4 wichtigsten Künstler der Rockmusik: Elvis, Beach Boys, Beatles und eben die Ramones. Nicht die Stones, nicht die Doors oder Led Zeppelin. Ich schließe mich dem an. Heute, an meinem Geburtstag. 61 geboren, 61 Jahre alt.
Shaaa-la-la-la, shaa-la-la-lala!
Dennoch hielten sie 22 Jahre lang durch, obwohl Johnny und Joey die letzten 15 davon nicht mehr miteinander sprachen, weil Johnny dem Joey seine Freundin ausgespannt hatte. Die Ramones lebten überwiegend von ihren Touren. Und die ganze Zeit im Tourbus - Linda immer an der Seite von Johnny.
Was für eine menschliche Tragödie für Joey, aber die Adels-Expertin von RTL hatte es nicht mitbekommen und deshalb geriet die Angelegenheit in der (Musik)presse in Vergessenheit. Nur weil ich durch Zufall über ein absolut lesenswertes Buch gestolpert bin, konnte ich mir das Ausmaß dieses menschlichen Leids vorstellen.
Die Rede ist von Monte A. Melnicks Buch „Auf Tour mit den Ramones“. Monte war 22 Jahre Jahre lang Tourmanager der Ramones und betreute sämtliche 2263 Shows der Band, welche dank Johnny peinlichst genau in einer Kladde vermerkt worden waren. Er war ein Schulfreund von Tommy, dem ersten Drummer der Band.
Dieser war bereits Mitte der 60er mit Johnny in einer Band namens Tangerine Puppets aktiv, ehe Johnny seine Gitarre zwischenzeitlich an den Nagel gehängt hatte. Monte wurde von Tommy für die Band Triad rekrutiert. Mit ihm als Bassisten ergatterte diese Band gar einen Plattenvertrag, schaffte aber den Durchbruch nicht.
22 Jahre lang sorgte Monte dafür, dass die Band funktionierte und die Zwistigkeiten nicht aus dem Ruder liefen. Und so erfährt man hier auch einiges über den gewöhnlichen Ablauf während einer Tour, da müssen Hotelzimmer gebucht und Abrechnungen geschrieben werden. Für Alk und Drogen (für Dee Dee) muss Bargeld verfügbar sein.
Daneben gibt es so manche Anekdote aus all den Jahren, mal rührend wie 1980 die begeistert kreischenden japanischen Teenager, mal eher tragisch wie der Wechsel von Linda zu Johnny und das darauf folgende Leiden des verlassenen Joey.
Zitat von Joey aus dem Buch, aus 1984: „Ich denke, dass wir die größte Rock ‘n‘ Roll-Band der Welt sind. Manchmal frustriert mich das. Wir sind die einzige Band, die ihren Idealismus beibehalten hat, die auf die kribbelige Atmosphäre achtete und den Glauben an sich bewahrte. Wir sind nie von unserem Weg abgekommen.“
Ich lass den Kommentar mal so stehen, weil er zu einem Teil stimmt, zu einem anderen natürlich nicht. Dafür war das Ganze trotz alledem gut durchorganisiert, da hatte Johnny schon für gesorgt.
Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, dass die Ramones jahrelang trotz all der positiven Kritiken seitens der Fachpresse und zahlreicher treu ergebener Fans weltweit kommerziell nicht so erfolgreich waren im Gegensatz zu vielen Bands, die sich überhaupt erst nach Besuch eines Ramones Konzerts gegründet hatten.
Das ist auch MTV und den Radiostationen geschuldet, welche die Ramones gerade in der frühen Phase bewusst ignoriert hatten - dies gilt insbesondere für die Staaten. In Europa liefen die Verkäufe etwas besser, aber hier räumten dann eher die Nachahmer ab.
Diese wurden 10 Jahre nach Joeys Tod durch den langjährigen Produzenten Ed Stasium unter illustrer Mithilfe von Andy Shernoff, Handsome Dick Manitoba, Genya Ravan oder auch Stevie van Zant produziert.
Das Buch hatte mich auch motiviert, mir alle Platten der Ramones seit den 80ern wieder anzuhören und ich war überrascht, was für Perlen ich selbst dort noch entdecken konnte. So viele gut produzierte Songs, die keine Hits geworden sind.
Wahrscheinlich aber waren die Ramones nur zu spät dran. Mit Beginn des Computerzeitalters, also eher Nintendo und Playstation, war Rockmusik für die Kids out. Das schockte nicht mehr. Bedauerlicherweise habe ich die Band nie live erlebt.
Rodney Bingenheimer, der einflussreiche DJ aus LA, benannte einmal die 4 wichtigsten Künstler der Rockmusik: Elvis, Beach Boys, Beatles und eben die Ramones. Nicht die Stones, nicht die Doors oder Led Zeppelin. Ich schließe mich dem an. Heute, an meinem Geburtstag. 61 geboren, 61 Jahre alt.
Shaaa-la-la-la, shaa-la-la-lala!
Mittwoch, 23. März 2022
Warum spielt denn der Poldi nicht?
06
Mi. 15. Juni
Heute sind es wieder 3 Spiele und ich bin früh zu Hause, denn Mittwochs ist der Tag, an dem ich eher Feierabend mache und in die Muckibude gehe. Das fällt zwar während der EM flach, aber auch heute ist der Crosstrainer zuhause angesagt. Wegen der Überbelastung meiner rechten Oberarmmuskeln habe ich ab und zu ein kribbelndes Gefühl bis in die Fingerspitzen. Das wird aber besser und besser, seitdem ich beim Gewichte stemmen pausiere und stumpf nur noch Bewegungstraining mache. Und während der EM mach ich das halt zuhause.
Frohen Mutes saß ich kurz nach 13.00 Uhr im Zug und freute mich schon auf die heutigen Spiele. Das Mädchen in der Sitzreihe hinter mir sagte „Tschuldigung“, als die Schaffnerin sie beim Durchgehen aufforderte, doch mal die Füße vom Sitz zu nehmen. Als ich kurze Zeit später zum Ausstieg watschelte, hatte das Mädel ihre Quanten wieder auf den Sitz gelegt.
Die Ansage der Schaffnerin ging ihr doch glatt am Arsch vorbei. Beim Bundesfreiwilligendienst sollte man das Freiwillige streichen, was solche Gören brauchen ist Respekt und Regeln. Wenn sie das drauf haben, können sie sich gerne dagegen auflehnen. Haben wir ja auch so gemacht. Kein Benehmen, diese Jugend. Apropos Benehmen…
Da geistert doch seit Sonntag Jogi Löw durch die Gazetten, weil er sich während des Spiels an den Sack gefasst hatte. Zusätzlich hat er wohl noch an seinem Finger geschnüffelt. Cool dazu war die Ansage von Lukas Podolski hierzu anlässlich der unerlässlichen täglichen Pressekonferenz der deutschen Mannschaft. Er wunderte sich über die mediale Aufregung, weil sich 80% der Männer an die eigenen Eier fassen würden.
O.K., das kann ich so unterschreiben. Bloß dass die wenigstens von uns Männern so präsent im Fernsehen sind wie der Bundestrainer. In anderen Bereichen der Showbranche bist Du nach so einer Nummer draußen, bloß beim Fußball nicht. Berühmt für solche Aktionen war ja auch der „Sackkrauler“ namens Uwe Seeler gewesen, der sich während des Spiels vor Nervosität ständig ans Gemächt fasste. Das hatte seiner Popularität auch nicht geschadet.
Der heutige Spieltag startete mit Russland gegen die Slowakei. Die befürchtete (oder erhoffte?) Randale russischer Hooligans blieb aus. Vielleicht wurde es aber auch totgeschwiegen, was aufgrund zentral vermarkteter Fernsehrechte gut vorstellbar ist. Wäre ja auch schlecht fürs Image, wenn die UEFA bei erneuter Randale eingeknickt wäre. Denn – machen wir uns da nichts vor – ein Ausschluss des russischen Teams hätte die UEFA im Hinblick auf die WM 2018 in Russland ohnehin nicht durchziehen können.
Im Studio diesmal Guus Hiddink, ehemaliger russischer Nationaltrainer. Er hatte wenig Erhellendes zu berichten. So stand ich schon bei den Nationalhymnen auf dem Crosstrainer und strampelte mir einen ab. Das Spiel plätscherte derweil so vor sich hin, wobei die Slowaken mit der Zeit immer sicherer wurden. Nach einer halben Stunde erzielten die Slowaken das Führungstor nach einer schönen Körpertäuschung. Das 2:0 kurz vor der Halbzeit gegen völlig verunsicherte Russen über Halblinks war sogar noch schöner.
Erst nach der Pause stemmten sich die Russen gegen die drohende Niederlage, schafften aber nur noch den Anschlusstreffer zum verdienten 1:2 Endstand. Die Slowaken haben dadurch wieder gute Chancen aufs Achtelfinale, während es für die Russen langsam eng wird.
Übrigens: Am Spielort Lille fielen die russischen Hooligans nicht auf, dafür aber die englischen Chaoten. Die zerdepperten die Innenstadt, weil sie ja morgen gegen Wales in der Nachbarstadt Lens spielen. Derweil kam meine Löwin abgekämpft nach Hause, da sie für morgen noch etwas eingekauft hatte. Phil hatte sich zu unserer Freude zum Deutschland Spiel angekündigt. Da habe ich dann jemanden, der mit mir ein Bier trinkt. Den Schnappes nach einem Tor haben meine Löwin und ich vorerst eingestellt, aber am Donnerstag ist meine Metex Phase vorbei und da könnte ich schon ein Pils vertragen. Nichts für meine Löwin, aber vielleicht nimmt sie zum Burger auch noch einen Amarula.
Schweiz gegen Rumänien war das zweite Spiel des Tages. In der Frankreich Gruppe wollten die Eidgenossen durch einen Sieg das Achtelfinale gleich klarsprechen. Ich war nebenbei an meinem Rechner noch mit anderen Dingen beschäftigt und kriegte von der guten Anfangsphase des Spiels nichts mit. Auf einmal sah ich Stancu zum Elfmeter anlaufen und es hieß 1:0 für die Rumänen, die insgesamt etwas offensiver agierten als gegen die Franzosen.
In der Folge wirkten die Schweizer lange Zeit äußerst behäbig; fast so wie die Österreicher am Tag zuvor. Aber in der zweiten Halbzeit hängten sie sich rein und der Leverkusener Mehmeti hämmerte das Ei volley mit links in die Maschen. Da war noch gut eine halbe Stunde zu spielen, doch es reichte nicht mehr zum Sieg. Irgendwie leistungsgerecht trennte man sich 1:1 und die Schweizer sind so gut wie durch. Die Rumänen werden noch etwas zittern müssen, sollten aber zumindest einen der 4 dritten Plätze fürs Achtelfinale schaffen.
Meine Löwin erhielt in der zweiten Halbzeit Besuch von einem Kollegen aus ihrem Angelverein, der ihr noch ein paar Tipps zum Kassenbuch geben konnte. Ich erkundigte mich derweil nach dem Zustand von Mutter, da war alles in Ordnung. Zuvor hatte ich mich noch bei Gundula wegen ihrer Operation unterm Ohr erkundigt. Auch da alles gut. Zeit für den Abschluss des Abends - der Gastgeber war an der Reihe.
Didier Deschamps hatte Griezmann eine Auszeit gegönnt, weil der aufgrund der vielen Spiele in der Saison platt war. Der große Star der Franzosen, Paul Pogba von Juventus Turin, fehlte aus einem anderen Grund. Er kam zu spät zum Essen und das auch noch in Badelatschen. Ein Affront für den Trainer, Pogba nahm auf der Auswechselbank Platz.
Gegen die Albaner sollte es doch auch ohne die beiden Stars gehen, oder? Weit gefehlt, denn Albanien hatte nichts zu verlieren und spielte forsch auf, hatte in der 1. Halbzeit die besseren Chancen und zeigte die Schwächen der Franzosen in der Abwehr schonungslos auf. Deschamps reagierte und brachte Pogba nach dem Seitenwechsel.
Jetzt erhöhten die Franzosen das Tempo und übten sehr viel Druck auf die albanische Abwehr aus, die immer weniger zum Kontern kamen. Trotz der Einwechselung von Griezmann Mitte der zweiten Halbzeit schaffte es die Equipe Tricolore nicht, den Ball über die Torlinie zu bugsieren. Erst in der 90. Minute klingelte es dann doch noch, als die Albaner sich schon über einen verdienten Punkt freuten. Griezmann gelang mit dem Kopf der Führungstreffer. In der 96. Minute folgte dann noch der überragende Payet mit dem 2:0 Endstand.
Pogba fiel nicht besonders auf, riss aber das Spiel herum. Meine Löwin kriegte das schon nicht mehr mit und auch ich legte mich schnell ab. Frankreich ist nach 2 Siegen im Achtelfinale, die starken Albaner müssen auf einen Sieg gegen die Rumänen hoffen.
Mi. 15. Juni
Heute sind es wieder 3 Spiele und ich bin früh zu Hause, denn Mittwochs ist der Tag, an dem ich eher Feierabend mache und in die Muckibude gehe. Das fällt zwar während der EM flach, aber auch heute ist der Crosstrainer zuhause angesagt. Wegen der Überbelastung meiner rechten Oberarmmuskeln habe ich ab und zu ein kribbelndes Gefühl bis in die Fingerspitzen. Das wird aber besser und besser, seitdem ich beim Gewichte stemmen pausiere und stumpf nur noch Bewegungstraining mache. Und während der EM mach ich das halt zuhause.
Frohen Mutes saß ich kurz nach 13.00 Uhr im Zug und freute mich schon auf die heutigen Spiele. Das Mädchen in der Sitzreihe hinter mir sagte „Tschuldigung“, als die Schaffnerin sie beim Durchgehen aufforderte, doch mal die Füße vom Sitz zu nehmen. Als ich kurze Zeit später zum Ausstieg watschelte, hatte das Mädel ihre Quanten wieder auf den Sitz gelegt.
Die Ansage der Schaffnerin ging ihr doch glatt am Arsch vorbei. Beim Bundesfreiwilligendienst sollte man das Freiwillige streichen, was solche Gören brauchen ist Respekt und Regeln. Wenn sie das drauf haben, können sie sich gerne dagegen auflehnen. Haben wir ja auch so gemacht. Kein Benehmen, diese Jugend. Apropos Benehmen…
Da geistert doch seit Sonntag Jogi Löw durch die Gazetten, weil er sich während des Spiels an den Sack gefasst hatte. Zusätzlich hat er wohl noch an seinem Finger geschnüffelt. Cool dazu war die Ansage von Lukas Podolski hierzu anlässlich der unerlässlichen täglichen Pressekonferenz der deutschen Mannschaft. Er wunderte sich über die mediale Aufregung, weil sich 80% der Männer an die eigenen Eier fassen würden.
O.K., das kann ich so unterschreiben. Bloß dass die wenigstens von uns Männern so präsent im Fernsehen sind wie der Bundestrainer. In anderen Bereichen der Showbranche bist Du nach so einer Nummer draußen, bloß beim Fußball nicht. Berühmt für solche Aktionen war ja auch der „Sackkrauler“ namens Uwe Seeler gewesen, der sich während des Spiels vor Nervosität ständig ans Gemächt fasste. Das hatte seiner Popularität auch nicht geschadet.
Der heutige Spieltag startete mit Russland gegen die Slowakei. Die befürchtete (oder erhoffte?) Randale russischer Hooligans blieb aus. Vielleicht wurde es aber auch totgeschwiegen, was aufgrund zentral vermarkteter Fernsehrechte gut vorstellbar ist. Wäre ja auch schlecht fürs Image, wenn die UEFA bei erneuter Randale eingeknickt wäre. Denn – machen wir uns da nichts vor – ein Ausschluss des russischen Teams hätte die UEFA im Hinblick auf die WM 2018 in Russland ohnehin nicht durchziehen können.
Im Studio diesmal Guus Hiddink, ehemaliger russischer Nationaltrainer. Er hatte wenig Erhellendes zu berichten. So stand ich schon bei den Nationalhymnen auf dem Crosstrainer und strampelte mir einen ab. Das Spiel plätscherte derweil so vor sich hin, wobei die Slowaken mit der Zeit immer sicherer wurden. Nach einer halben Stunde erzielten die Slowaken das Führungstor nach einer schönen Körpertäuschung. Das 2:0 kurz vor der Halbzeit gegen völlig verunsicherte Russen über Halblinks war sogar noch schöner.
Erst nach der Pause stemmten sich die Russen gegen die drohende Niederlage, schafften aber nur noch den Anschlusstreffer zum verdienten 1:2 Endstand. Die Slowaken haben dadurch wieder gute Chancen aufs Achtelfinale, während es für die Russen langsam eng wird.
Übrigens: Am Spielort Lille fielen die russischen Hooligans nicht auf, dafür aber die englischen Chaoten. Die zerdepperten die Innenstadt, weil sie ja morgen gegen Wales in der Nachbarstadt Lens spielen. Derweil kam meine Löwin abgekämpft nach Hause, da sie für morgen noch etwas eingekauft hatte. Phil hatte sich zu unserer Freude zum Deutschland Spiel angekündigt. Da habe ich dann jemanden, der mit mir ein Bier trinkt. Den Schnappes nach einem Tor haben meine Löwin und ich vorerst eingestellt, aber am Donnerstag ist meine Metex Phase vorbei und da könnte ich schon ein Pils vertragen. Nichts für meine Löwin, aber vielleicht nimmt sie zum Burger auch noch einen Amarula.
Schweiz gegen Rumänien war das zweite Spiel des Tages. In der Frankreich Gruppe wollten die Eidgenossen durch einen Sieg das Achtelfinale gleich klarsprechen. Ich war nebenbei an meinem Rechner noch mit anderen Dingen beschäftigt und kriegte von der guten Anfangsphase des Spiels nichts mit. Auf einmal sah ich Stancu zum Elfmeter anlaufen und es hieß 1:0 für die Rumänen, die insgesamt etwas offensiver agierten als gegen die Franzosen.
In der Folge wirkten die Schweizer lange Zeit äußerst behäbig; fast so wie die Österreicher am Tag zuvor. Aber in der zweiten Halbzeit hängten sie sich rein und der Leverkusener Mehmeti hämmerte das Ei volley mit links in die Maschen. Da war noch gut eine halbe Stunde zu spielen, doch es reichte nicht mehr zum Sieg. Irgendwie leistungsgerecht trennte man sich 1:1 und die Schweizer sind so gut wie durch. Die Rumänen werden noch etwas zittern müssen, sollten aber zumindest einen der 4 dritten Plätze fürs Achtelfinale schaffen.
Meine Löwin erhielt in der zweiten Halbzeit Besuch von einem Kollegen aus ihrem Angelverein, der ihr noch ein paar Tipps zum Kassenbuch geben konnte. Ich erkundigte mich derweil nach dem Zustand von Mutter, da war alles in Ordnung. Zuvor hatte ich mich noch bei Gundula wegen ihrer Operation unterm Ohr erkundigt. Auch da alles gut. Zeit für den Abschluss des Abends - der Gastgeber war an der Reihe.
Didier Deschamps hatte Griezmann eine Auszeit gegönnt, weil der aufgrund der vielen Spiele in der Saison platt war. Der große Star der Franzosen, Paul Pogba von Juventus Turin, fehlte aus einem anderen Grund. Er kam zu spät zum Essen und das auch noch in Badelatschen. Ein Affront für den Trainer, Pogba nahm auf der Auswechselbank Platz.
Gegen die Albaner sollte es doch auch ohne die beiden Stars gehen, oder? Weit gefehlt, denn Albanien hatte nichts zu verlieren und spielte forsch auf, hatte in der 1. Halbzeit die besseren Chancen und zeigte die Schwächen der Franzosen in der Abwehr schonungslos auf. Deschamps reagierte und brachte Pogba nach dem Seitenwechsel.
Jetzt erhöhten die Franzosen das Tempo und übten sehr viel Druck auf die albanische Abwehr aus, die immer weniger zum Kontern kamen. Trotz der Einwechselung von Griezmann Mitte der zweiten Halbzeit schaffte es die Equipe Tricolore nicht, den Ball über die Torlinie zu bugsieren. Erst in der 90. Minute klingelte es dann doch noch, als die Albaner sich schon über einen verdienten Punkt freuten. Griezmann gelang mit dem Kopf der Führungstreffer. In der 96. Minute folgte dann noch der überragende Payet mit dem 2:0 Endstand.
Pogba fiel nicht besonders auf, riss aber das Spiel herum. Meine Löwin kriegte das schon nicht mehr mit und auch ich legte mich schnell ab. Frankreich ist nach 2 Siegen im Achtelfinale, die starken Albaner müssen auf einen Sieg gegen die Rumänen hoffen.
Sonntag, 20. März 2022
Hartmudo: Hey ho let's go
Freitag, 18. März: Heute ist ein historischer Tag. Im Bundestag wurde die Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen. Meiner Meinung nach hätte man eher ein Infusionsschutzgesetz beschließen sollen, aber ihr kennt ja meine Meinung.
Als ich vor 3 Tagen im Büro weilte, rief mich meine Löwin an, weil es ihr schlecht ging. Sie klagte über Kopfschmerzen und starken Husten, hatte aber kein Corona. Mittwoch Morgen war sie dann positiv, sie hatte sich in der Nacht getestet. Jetzt kam die Maschine ins Rollen. Ich testete mich selbst und war negativ.
Aus meinem Homeoffice heraus kontaktierte ich meinen Teamleiter, der sprach mit der Fachdienstleitung. Normalerweise müsste ich ja jeden zweiten Arbeitstag ins Büro, aber da eine direkte Kontaktperson Corona Positiv war, durfte ich keinem meiner Kollegen zu nahe kommen. Doch die Arbeit musste ich natürlich trotzdem erledigen, denn diese ist natürlich wichtiger als die Gesundheit, auch wenn Politiker und Medien das immer anders herum darstellen. Aber hey, das ist Kapitalismus, Baby!
Ich willigte sofort ein, des öfteren am späten Nachmittag, wenn keiner mehr im Büro ist, vorbeizuschauen, um meine Post zu holen, meine Arbeitsergebnisse einzutüten und meinen Hilfeempfängern zuzuschicken. Und ab sofort war ich nun komplett im Homeoffice, und da weiß ich, dass das dem einen oder anderen Kollegen ein Dorn im Auge ist.
Die denken, ich würde es mir zu Hause zu bequem machen. Unbeobachtet in der Nachbarstadt... Scheiß drauf, die können ja auch nach Braunschweig ziehen. Auf jeden Fall fuhr ich schon Mittwoch Nachmittag mit dem Auto meiner Löwin ins Büro und plante, Freitag Nachmittag diese Rutsche komplett mit dem Fahrrad zu erledigen.
Als ich am Donnerstag Abend am Telefon hing, um den Gästen zu meiner Geburtstagsfeier abzusagen, ging urplötzlich die Deckenlampe aus. Leider ließ sich die Sicherung nicht wieder reindrehen, so dass wir rätselten, woran der Kurzschluss gelegen haben könnte. Wir fanden es nicht heraus und mussten sowohl den Kühlschrank als auch die Fritzbox ersatzweise über Verlängerungsschnüre mit anderen Steckdosen verbinden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Fahrradfahrt eigentlich schon abgeschrieben, da ich meine Deckenlampe als Übeltäter vermutete und nach dem Büro zu IKEA wollte, um eine neue zu kaufen. Das hätte bedeutet, dass ich mit dem Auto hätte fahren müssen.
Um es kurz zu machen: Am Freitag, nach meinem Homeoffice, bekamen wir das Problem nicht gelöst und mussten einen Elektriker anrufen, der auch prompt versprach, am Montag vorbeizukommen.
Vorsichtshalber schraubte ich schon mal die Lampe von der Decke, bloß um festzustellen, dass diese gar nicht der Übeltäter gewesen sein konnte. Was am Vorabend wie ein Schaden durch einen Kurzschluss aussah, entpuppte sich als Farbklecks vom Pinseln der Decke vor zwei Jahren. Das wiederum bedeutete, dass ich keine neue Lampe brauchte und auch nicht zu IKEA fahren musste. Die Verlängerungsschnur als Stolperdraht würde uns nun also über das Wochenende erhalten bleiben.
Draußen strahlte die Sonne in voller Pracht, mit Regen war nicht zu rechnen und mein Büro in Salzgitter wartete schon auf mich. Kurz und knackig entschied ich, doch direkt mit dem Fahrrad nach Lebenstedt durchzustarten.
Bereits auf der Bundesstraße 1 in Richtung Klein Gleidingen war all der Ärger zumindest vorübergehend vergessen. Corona, das Infektionsschutzgesetz oder der Krieg in der Ukraine. Der Umstand, dass ich jetzt am Freitag Nachmittag nach Salzgitter ins Büro musste. Stattdessen freute ich mich über das milde Wetter, einem strahlend blauen Himmel und die Bewegung über 25 km, was meiner Kondition sicherlich nicht abträglich sein dürfte.
Andererseits wurde ich kurz hinter dem Raffteich etwas hellhörig, weil mein Rad anfing zu quietschen. Die Geräusche schienen vom Radlager zu kommen. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass das Rad jetzt schlapp machte. Mit einem gebrochenen Radlager würde ich nicht mehr fahren können, das hatte ich vor Jahren bereits erleben müssen.
Ich versuchte das Geräusch so gut es ging zu ignorieren und schnappte am Bahnübergang in Groß Gleidingen erst einmal Luft, weil die Bahnschranke für sieben Minuten unten war. So langsam reifte in mir der Plan, nach Büroschluss sicherheitshalber nicht direkt mit dem Fahrrad zurück zu fahren, sondern mit der Bahn und dann das Rad gleich zur Inspektion in der Radstation Braunschweig abzugeben.
Immer auf die Geräusche achtend, fuhr ich über Üfingen, Sauingen und Bleckenstedt in Engelnstedt ein. Zwischenzeitlich waren die Geräusche mal weg, dann wieder da... Hin und hergerissen kam ich in Lebenstedt an, wo ich die Geräusche gar nicht mehr hören konnte. Beim Betreten des Rathauses beschloss ich, die Art der Rückfahrt von meinem Feierabend abhängig zu machen.
Wenn ich m ein Krams erledigt hätte und der Zug wäre gerade weggefahren, dann wollte ich die Strecke komplett mit dem Rad bewältigen. Meine Entschlussfreudigkeit an diesem Tag war mal wieder beispielhaft.
Nach knapp über eineinhalb Stunden war ich durch und machte Feierabend. Ich schaute auf die Uhr und tatsächlich - der Zug würde in fünf Minuten fahren, bis dahin könnte ich den Bahnhof niemals erreichen. Wie ich es mir vorgenommen hatte, sattelte ich mein Rad und machte mich auf den langen Weg zurück.
Leider kam ich nicht sehr weit. Nein, nicht das Rad war kaputt, sondern mein Arsch. Denn kurz vor Feierabend musste ich noch etwas loswerden und das Klopapier im Rathaus... 25 Kilometer auf dem Rad mit dem "Afterburner" wollte ich mir nicht zumuten, da fielen mir meine leidigen Erfahrungen mit der Fistel wieder ein.
Also drehte ich nach wenigen hundert Metern am Altersheim wieder um und steuerte den Bahnhof an. Da ich noch genügend Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatte, schnappte ich mir am Kiosk eine Dose Tyskie.
Auf Bahnsteig 1 am rauchfreien Bahnhof Salzgitter-Lebenstedt brauchte ich gerade mal 8 Minuten, um das Bier aus der Dose zu saugen. Ein ehemaliger Kunde von mir betrachtete dies mit großem Interesse, wir plauderten noch ein wenig über alte Zeiten, als ich die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Jugoslawien betreut hatte und er sich in Deutschland erst einmal zurechtfinden musste.
In Braunschweig angekommen, brachte ich das Rad natürlich nicht zur Radstation, sondern begab mich gleich in Richtung Heimat. Mein Arsch tat gar nicht mehr weh und ich musste noch Fressen für unseren Kater, dem alten Gourmet, besorgen. Ich selber bin ja eher Gourmant und griff bei Rewe zu zwei Packungen Iglo Chicken Nuggets.
So gegen halb sieben war ich zu Hause und schob gleich die Nuggets in den Ofen, ich hatte richtig Hunger. Meiner Löwin ging es nach wie vor nicht gut, die erzwungene Untätigkeit nervte sie höllisch, aber wenigstens war ein Krankenhausaufenthalt nicht mehr zu befürchten. Mittlerweile war es dunkel geworden und ich musste mit einer Taschenlampe arbeiten, da wir in der Küche ja kein Licht hatten.
Erst nachdem ich die Nuggets eingeatmet hatte, fiel mir überhaupt erst auf, dass der Stolperdraht von Verlängerungsschnur gar nicht mehr da war. Und tatsächlich: Während ich in Salzgitter weilte, hatte meine Löwin den wirklichen Grund für den Kurzschluss entdeckt. Es handelte sich um eine Steckdose auf dem Balkon, die vom vielen Regen am Vorabend beeinträchtigt worden war. Somit hatte sich auch dieses Problem gelöst.
Ach, wenn doch alle Probleme dieser Welt wie Corona oder der Ukraine-Krieg sich so einfach würden lösen lassen. All dieser Hass, all das Streben nach noch mehr Macht und Geld... Wofür? Niemand isst mehr als drei Brötchen zum Frühstück und wir alle scheißen auf dieselbe Art und Weise, egal ob arm oder reich.
Erst wenn diese Gier besiegt ist, wenn keiner den anderen mehr zu übervorteilen sucht, erst dann können wir uns an einer Demokratie erfreuen. Bis dahin ist selbst unsere ach so tolle freiheitlich demokratische Grundordnung nur ein Feigenblatt, dass die Bürger vor der unersättlichen Gier von Wirtschaftsbossen und Finanzhaien schützen soll.
Mein Eindruck ist, dass dies immer weniger gelingt. Ich hoffe, dass ich mich da täusche. Vielleicht sollte ich mich aber auch eher an unserem Kater orientieren. Wenn er sein richtiges Futter bekommt, ist er glücklich. Ansonsten pisst er mir in die Hausschuhe. In diesem Sinne...
Als ich vor 3 Tagen im Büro weilte, rief mich meine Löwin an, weil es ihr schlecht ging. Sie klagte über Kopfschmerzen und starken Husten, hatte aber kein Corona. Mittwoch Morgen war sie dann positiv, sie hatte sich in der Nacht getestet. Jetzt kam die Maschine ins Rollen. Ich testete mich selbst und war negativ.
Aus meinem Homeoffice heraus kontaktierte ich meinen Teamleiter, der sprach mit der Fachdienstleitung. Normalerweise müsste ich ja jeden zweiten Arbeitstag ins Büro, aber da eine direkte Kontaktperson Corona Positiv war, durfte ich keinem meiner Kollegen zu nahe kommen. Doch die Arbeit musste ich natürlich trotzdem erledigen, denn diese ist natürlich wichtiger als die Gesundheit, auch wenn Politiker und Medien das immer anders herum darstellen. Aber hey, das ist Kapitalismus, Baby!
Ich willigte sofort ein, des öfteren am späten Nachmittag, wenn keiner mehr im Büro ist, vorbeizuschauen, um meine Post zu holen, meine Arbeitsergebnisse einzutüten und meinen Hilfeempfängern zuzuschicken. Und ab sofort war ich nun komplett im Homeoffice, und da weiß ich, dass das dem einen oder anderen Kollegen ein Dorn im Auge ist.
Die denken, ich würde es mir zu Hause zu bequem machen. Unbeobachtet in der Nachbarstadt... Scheiß drauf, die können ja auch nach Braunschweig ziehen. Auf jeden Fall fuhr ich schon Mittwoch Nachmittag mit dem Auto meiner Löwin ins Büro und plante, Freitag Nachmittag diese Rutsche komplett mit dem Fahrrad zu erledigen.
Als ich am Donnerstag Abend am Telefon hing, um den Gästen zu meiner Geburtstagsfeier abzusagen, ging urplötzlich die Deckenlampe aus. Leider ließ sich die Sicherung nicht wieder reindrehen, so dass wir rätselten, woran der Kurzschluss gelegen haben könnte. Wir fanden es nicht heraus und mussten sowohl den Kühlschrank als auch die Fritzbox ersatzweise über Verlängerungsschnüre mit anderen Steckdosen verbinden.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Fahrradfahrt eigentlich schon abgeschrieben, da ich meine Deckenlampe als Übeltäter vermutete und nach dem Büro zu IKEA wollte, um eine neue zu kaufen. Das hätte bedeutet, dass ich mit dem Auto hätte fahren müssen.
Um es kurz zu machen: Am Freitag, nach meinem Homeoffice, bekamen wir das Problem nicht gelöst und mussten einen Elektriker anrufen, der auch prompt versprach, am Montag vorbeizukommen.
Vorsichtshalber schraubte ich schon mal die Lampe von der Decke, bloß um festzustellen, dass diese gar nicht der Übeltäter gewesen sein konnte. Was am Vorabend wie ein Schaden durch einen Kurzschluss aussah, entpuppte sich als Farbklecks vom Pinseln der Decke vor zwei Jahren. Das wiederum bedeutete, dass ich keine neue Lampe brauchte und auch nicht zu IKEA fahren musste. Die Verlängerungsschnur als Stolperdraht würde uns nun also über das Wochenende erhalten bleiben.
Draußen strahlte die Sonne in voller Pracht, mit Regen war nicht zu rechnen und mein Büro in Salzgitter wartete schon auf mich. Kurz und knackig entschied ich, doch direkt mit dem Fahrrad nach Lebenstedt durchzustarten.
Bereits auf der Bundesstraße 1 in Richtung Klein Gleidingen war all der Ärger zumindest vorübergehend vergessen. Corona, das Infektionsschutzgesetz oder der Krieg in der Ukraine. Der Umstand, dass ich jetzt am Freitag Nachmittag nach Salzgitter ins Büro musste. Stattdessen freute ich mich über das milde Wetter, einem strahlend blauen Himmel und die Bewegung über 25 km, was meiner Kondition sicherlich nicht abträglich sein dürfte.
Andererseits wurde ich kurz hinter dem Raffteich etwas hellhörig, weil mein Rad anfing zu quietschen. Die Geräusche schienen vom Radlager zu kommen. Das hatte mir gerade noch gefehlt, dass das Rad jetzt schlapp machte. Mit einem gebrochenen Radlager würde ich nicht mehr fahren können, das hatte ich vor Jahren bereits erleben müssen.
Ich versuchte das Geräusch so gut es ging zu ignorieren und schnappte am Bahnübergang in Groß Gleidingen erst einmal Luft, weil die Bahnschranke für sieben Minuten unten war. So langsam reifte in mir der Plan, nach Büroschluss sicherheitshalber nicht direkt mit dem Fahrrad zurück zu fahren, sondern mit der Bahn und dann das Rad gleich zur Inspektion in der Radstation Braunschweig abzugeben.
Immer auf die Geräusche achtend, fuhr ich über Üfingen, Sauingen und Bleckenstedt in Engelnstedt ein. Zwischenzeitlich waren die Geräusche mal weg, dann wieder da... Hin und hergerissen kam ich in Lebenstedt an, wo ich die Geräusche gar nicht mehr hören konnte. Beim Betreten des Rathauses beschloss ich, die Art der Rückfahrt von meinem Feierabend abhängig zu machen.
Wenn ich m ein Krams erledigt hätte und der Zug wäre gerade weggefahren, dann wollte ich die Strecke komplett mit dem Rad bewältigen. Meine Entschlussfreudigkeit an diesem Tag war mal wieder beispielhaft.
Nach knapp über eineinhalb Stunden war ich durch und machte Feierabend. Ich schaute auf die Uhr und tatsächlich - der Zug würde in fünf Minuten fahren, bis dahin könnte ich den Bahnhof niemals erreichen. Wie ich es mir vorgenommen hatte, sattelte ich mein Rad und machte mich auf den langen Weg zurück.
Leider kam ich nicht sehr weit. Nein, nicht das Rad war kaputt, sondern mein Arsch. Denn kurz vor Feierabend musste ich noch etwas loswerden und das Klopapier im Rathaus... 25 Kilometer auf dem Rad mit dem "Afterburner" wollte ich mir nicht zumuten, da fielen mir meine leidigen Erfahrungen mit der Fistel wieder ein.
Also drehte ich nach wenigen hundert Metern am Altersheim wieder um und steuerte den Bahnhof an. Da ich noch genügend Zeit bis zur Abfahrt des Zuges hatte, schnappte ich mir am Kiosk eine Dose Tyskie.
warten auf den Zug |
In Braunschweig angekommen, brachte ich das Rad natürlich nicht zur Radstation, sondern begab mich gleich in Richtung Heimat. Mein Arsch tat gar nicht mehr weh und ich musste noch Fressen für unseren Kater, dem alten Gourmet, besorgen. Ich selber bin ja eher Gourmant und griff bei Rewe zu zwei Packungen Iglo Chicken Nuggets.
So gegen halb sieben war ich zu Hause und schob gleich die Nuggets in den Ofen, ich hatte richtig Hunger. Meiner Löwin ging es nach wie vor nicht gut, die erzwungene Untätigkeit nervte sie höllisch, aber wenigstens war ein Krankenhausaufenthalt nicht mehr zu befürchten. Mittlerweile war es dunkel geworden und ich musste mit einer Taschenlampe arbeiten, da wir in der Küche ja kein Licht hatten.
Erst nachdem ich die Nuggets eingeatmet hatte, fiel mir überhaupt erst auf, dass der Stolperdraht von Verlängerungsschnur gar nicht mehr da war. Und tatsächlich: Während ich in Salzgitter weilte, hatte meine Löwin den wirklichen Grund für den Kurzschluss entdeckt. Es handelte sich um eine Steckdose auf dem Balkon, die vom vielen Regen am Vorabend beeinträchtigt worden war. Somit hatte sich auch dieses Problem gelöst.
Ach, wenn doch alle Probleme dieser Welt wie Corona oder der Ukraine-Krieg sich so einfach würden lösen lassen. All dieser Hass, all das Streben nach noch mehr Macht und Geld... Wofür? Niemand isst mehr als drei Brötchen zum Frühstück und wir alle scheißen auf dieselbe Art und Weise, egal ob arm oder reich.
Erst wenn diese Gier besiegt ist, wenn keiner den anderen mehr zu übervorteilen sucht, erst dann können wir uns an einer Demokratie erfreuen. Bis dahin ist selbst unsere ach so tolle freiheitlich demokratische Grundordnung nur ein Feigenblatt, dass die Bürger vor der unersättlichen Gier von Wirtschaftsbossen und Finanzhaien schützen soll.
Mein Eindruck ist, dass dies immer weniger gelingt. Ich hoffe, dass ich mich da täusche. Vielleicht sollte ich mich aber auch eher an unserem Kater orientieren. Wenn er sein richtiges Futter bekommt, ist er glücklich. Ansonsten pisst er mir in die Hausschuhe. In diesem Sinne...
Samstag, 12. März 2022
Contramann: kurz gesehen im März
Soso, nicht an alten Denkmustern festhalten. Wer jetzt auch weiterhin USA und NATO kritisiert, stecke in alten Denkmustern fest. Merke: Putin ist das Böse schlechthin, Basta!
Aber auch wenn die Aktion Putins zu verurteilen ist, hat sich damit die Kritik an der westlichen Strategie seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts nicht erledigt. Dieser Artikel ist eine traurige Nummer der TAZ. Das einstige Vorzeigeblatt linksorientierten Politikverständnisses ist in die Jahre gekommen.
Erinnert mich stark an Alt-68er, die irgendwann Angst um ihren neuen Daimler hatten. Es sind eher die mittlerweile etablierten typischen TAZ-Leser, die sich fragen sollten, ob sie überhaupt noch wissen, was „links“ eigentlich bedeutet.
https://www.jungewelt.de/artikel/416719.debatte-%C3%BCber-linke-kurs-die-richtung-muss-stimmen.html
Ein wichtiger und kurzer Beitrag von Sevim Dagdelen zum Zustand ihrer Partei. Komprimiert stehen da all die Gründe, weshalb die Linke für mich zur Zeit nicht wählbar ist. Ich hoffe, da ändert sich noch was und es geht ein Ruck durch die Partei.
https://www.heise.de/tp/features/Kalte-Krieger-innen-in-Aktion-6323105.html
Ja Ja. Bei der Bundestagswahl 2021 erzielten die Grünen sicherlich auch deshalb ihr bislang bestes Wahlergebnis im Bund, weil ihre Wähler Baerbock und Habeck die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zugetraut hatten. Nun wird bereits nach relativ kurzer Zeit leider deutlich, dass dies eine Fehlannahme war.
Das Ende der Gaspipeline Nord Stream 2 z. B. wird von Baerbock nicht wegen der schlechten Klimabilanz angestrebt, sondern als Antwort auf die russische „Aggression“ gegenüber der Ukraine. Was bizarr anmutet, da die Nato unabhängig davon bereits seit Jahren Manöver abhält, die näher an der russischen Grenze stattfinden als russische Truppen an der ukrainischen Grenze stationiert sind.
Und wo die Grünen bei der Umsetzung ihrer Wahlversprechen (Ausstieg Kohleenergie) schon jetzt kleine Brötchen backen, wird mit der Zustimmung zum Ankauf von Drohnen und erhöhter Rüstungsausgaben eine Drohgebärde gegenüber Russland aufgebaut, deren schlimmste Folgen hoffentlich nicht eintreten.
Denn dann hat sich Umweltschutz sowieso erledigt; Es wäre niemand mehr da, der diesen benötigen würde.
https://www.heise.de/tp/features/Warum-kann-Europa-mit-dem-Zurueckholen-ausgelagerter-Produktionen-nur-verlieren-6330148.html?seite=2
Mal was Anderes als Cordula. Ich bin zwar nur Beamter und nicht Volkswirtschaftler wie so viele Politiker des deutschen Bundestages, aber die hier aufgeführte Begründung, warum die deutsche Wirtschaft - überhaupt die der westlichen Industriestaaten - gegenüber der chinesischen mehr und mehr zurückfällt, teile ich schon seit Langem.
Ich konnte es für mich nur nicht so schön formulieren. Und dass uns jetzt ausgerechnet die grüne Außenministerin mit dem Rückenwind vom Weltwirtschaftsforum in eine Wirtschafts- und auch Energiekrise (Solarzellen nicht mehr aus China!) treibt, indem sie Russland und China mit Exportverboten droht, hätten sich deren Wähler bestimmt nicht träumen lassen.
Hier wird sehr schön die Auslagerung von Produktion ins billige asiatische Ausland seit dem Ende des zweiten Weltkriegs beschrieben. Dieser Prozess lässt sich nicht umkehren, da der Wertewesten selbst die Entwicklungshoheit in den meisten industriellen Wirtschaftszweigen verloren hat.
Da helfen nur noch vollkommen neue Produkte und nicht das Vertrauen in die eigene militärische Stärke. So verlieren alle.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/jugend-von-heute-debatte-die-generation-schneeflocke-ist-nicht-verweichlicht-sondern-einfach-schlauer-kolumne-a-df52de97-9357-4436-9bbd-8408fbb6a640?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
Wer von uns alten Säcken kennt das nicht: Die jungen Kollegen können nicht mal guten Morgen sagen, haben keine politische Einstellung und sind nicht gerade hilfsbereit. Immer nur an sich selbst denkend, ist ihnen nur der Konsum und Insta wichtig. Der Rest ist ihnen scheißegal, Hauptsache Karriere. Und Ellenbogen raus!
Ausnahmsweise möchte ich Christian Stöcker für diese SPON Kolumne danken - sonst halte ich ihn eher für nervig. Aber hier räumt er gehörig mit dem Klischee der verdorbenen Generation auf. Denn die Jugend ist eben nicht faul oder unsozial, sondern einfach nur noch schlau. Ja, ich weiß. Ich hatte früher auch eine andere Meinung vertreten, aber Stöcker hat mich übergeredet.
Sie haben begriffen, dass die vorangegangenen Generationen - insbesondere wir - Raubbau mit unserem Planeten ohne Rücksicht auf die Nachkommen getrieben haben. Und SIE werden es ausbaden müssen, nicht wir selbstverliebten Arschlöcher, denen Freiheit angeblich über alles ging und die doch nur an ihr eigenes Vergnügen dachten.
Daher werden sie versuchen, uns den wohlverdienten Ruhestand im Altersheim (Tür zu, Schlüssel weg) zu verschaffen und dann wenigstens versuchen, das Leben noch angenehm zu gestalten, bevor alles über ihnen zusammenbricht.
Wir werden da schon tot sein, wenn hier die Verteilungskämpfe um sauberes Wasser und Essen losgehen. Soilent Green wird dann angesagt sein, auch Mad Max lässt grüßen. Und das alles, weil wir zu bequem waren, um den Arsch zu erheben und den Politikern und Finanzmagnaten in den Arsch zu treten.
Die werden dann auf den letzten grünen Oasen des Planeten sitzen und sich einen feixen. Auf uns dumme Idioten, die ihnen auf den Leib gegangen sind und die Fahne des freien Marktes - der ja alles regelt - hoch gehalten haben.
Jetzt hör ich aber auf, trinke lieber noch ein Bier. Oder um es mit dem großen Vorsitzenden Mao zu sagen: „Die Toten sind nützlich, denn sie düngen den Boden.“ Zumindest für die oberen Mitglieder der Nahrungskette.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Aber auch wenn die Aktion Putins zu verurteilen ist, hat sich damit die Kritik an der westlichen Strategie seit dem Zusammenbruch des Warschauer Pakts nicht erledigt. Dieser Artikel ist eine traurige Nummer der TAZ. Das einstige Vorzeigeblatt linksorientierten Politikverständnisses ist in die Jahre gekommen.
Erinnert mich stark an Alt-68er, die irgendwann Angst um ihren neuen Daimler hatten. Es sind eher die mittlerweile etablierten typischen TAZ-Leser, die sich fragen sollten, ob sie überhaupt noch wissen, was „links“ eigentlich bedeutet.
https://www.jungewelt.de/artikel/416719.debatte-%C3%BCber-linke-kurs-die-richtung-muss-stimmen.html
Ein wichtiger und kurzer Beitrag von Sevim Dagdelen zum Zustand ihrer Partei. Komprimiert stehen da all die Gründe, weshalb die Linke für mich zur Zeit nicht wählbar ist. Ich hoffe, da ändert sich noch was und es geht ein Ruck durch die Partei.
https://www.heise.de/tp/features/Kalte-Krieger-innen-in-Aktion-6323105.html
Ja Ja. Bei der Bundestagswahl 2021 erzielten die Grünen sicherlich auch deshalb ihr bislang bestes Wahlergebnis im Bund, weil ihre Wähler Baerbock und Habeck die notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise zugetraut hatten. Nun wird bereits nach relativ kurzer Zeit leider deutlich, dass dies eine Fehlannahme war.
Das Ende der Gaspipeline Nord Stream 2 z. B. wird von Baerbock nicht wegen der schlechten Klimabilanz angestrebt, sondern als Antwort auf die russische „Aggression“ gegenüber der Ukraine. Was bizarr anmutet, da die Nato unabhängig davon bereits seit Jahren Manöver abhält, die näher an der russischen Grenze stattfinden als russische Truppen an der ukrainischen Grenze stationiert sind.
Und wo die Grünen bei der Umsetzung ihrer Wahlversprechen (Ausstieg Kohleenergie) schon jetzt kleine Brötchen backen, wird mit der Zustimmung zum Ankauf von Drohnen und erhöhter Rüstungsausgaben eine Drohgebärde gegenüber Russland aufgebaut, deren schlimmste Folgen hoffentlich nicht eintreten.
Denn dann hat sich Umweltschutz sowieso erledigt; Es wäre niemand mehr da, der diesen benötigen würde.
https://www.heise.de/tp/features/Warum-kann-Europa-mit-dem-Zurueckholen-ausgelagerter-Produktionen-nur-verlieren-6330148.html?seite=2
Mal was Anderes als Cordula. Ich bin zwar nur Beamter und nicht Volkswirtschaftler wie so viele Politiker des deutschen Bundestages, aber die hier aufgeführte Begründung, warum die deutsche Wirtschaft - überhaupt die der westlichen Industriestaaten - gegenüber der chinesischen mehr und mehr zurückfällt, teile ich schon seit Langem.
Ich konnte es für mich nur nicht so schön formulieren. Und dass uns jetzt ausgerechnet die grüne Außenministerin mit dem Rückenwind vom Weltwirtschaftsforum in eine Wirtschafts- und auch Energiekrise (Solarzellen nicht mehr aus China!) treibt, indem sie Russland und China mit Exportverboten droht, hätten sich deren Wähler bestimmt nicht träumen lassen.
Hier wird sehr schön die Auslagerung von Produktion ins billige asiatische Ausland seit dem Ende des zweiten Weltkriegs beschrieben. Dieser Prozess lässt sich nicht umkehren, da der Wertewesten selbst die Entwicklungshoheit in den meisten industriellen Wirtschaftszweigen verloren hat.
Da helfen nur noch vollkommen neue Produkte und nicht das Vertrauen in die eigene militärische Stärke. So verlieren alle.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/jugend-von-heute-debatte-die-generation-schneeflocke-ist-nicht-verweichlicht-sondern-einfach-schlauer-kolumne-a-df52de97-9357-4436-9bbd-8408fbb6a640?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ
Wer von uns alten Säcken kennt das nicht: Die jungen Kollegen können nicht mal guten Morgen sagen, haben keine politische Einstellung und sind nicht gerade hilfsbereit. Immer nur an sich selbst denkend, ist ihnen nur der Konsum und Insta wichtig. Der Rest ist ihnen scheißegal, Hauptsache Karriere. Und Ellenbogen raus!
Ausnahmsweise möchte ich Christian Stöcker für diese SPON Kolumne danken - sonst halte ich ihn eher für nervig. Aber hier räumt er gehörig mit dem Klischee der verdorbenen Generation auf. Denn die Jugend ist eben nicht faul oder unsozial, sondern einfach nur noch schlau. Ja, ich weiß. Ich hatte früher auch eine andere Meinung vertreten, aber Stöcker hat mich übergeredet.
Sie haben begriffen, dass die vorangegangenen Generationen - insbesondere wir - Raubbau mit unserem Planeten ohne Rücksicht auf die Nachkommen getrieben haben. Und SIE werden es ausbaden müssen, nicht wir selbstverliebten Arschlöcher, denen Freiheit angeblich über alles ging und die doch nur an ihr eigenes Vergnügen dachten.
Daher werden sie versuchen, uns den wohlverdienten Ruhestand im Altersheim (Tür zu, Schlüssel weg) zu verschaffen und dann wenigstens versuchen, das Leben noch angenehm zu gestalten, bevor alles über ihnen zusammenbricht.
Wir werden da schon tot sein, wenn hier die Verteilungskämpfe um sauberes Wasser und Essen losgehen. Soilent Green wird dann angesagt sein, auch Mad Max lässt grüßen. Und das alles, weil wir zu bequem waren, um den Arsch zu erheben und den Politikern und Finanzmagnaten in den Arsch zu treten.
Die werden dann auf den letzten grünen Oasen des Planeten sitzen und sich einen feixen. Auf uns dumme Idioten, die ihnen auf den Leib gegangen sind und die Fahne des freien Marktes - der ja alles regelt - hoch gehalten haben.
Jetzt hör ich aber auf, trinke lieber noch ein Bier. Oder um es mit dem großen Vorsitzenden Mao zu sagen: „Die Toten sind nützlich, denn sie düngen den Boden.“ Zumindest für die oberen Mitglieder der Nahrungskette.
Alsdann: Bleiben Sie links, bleiben Sie kritisch. Und:
„I`m so bored with the USA. But what can I do?“
Dienstag, 8. März 2022
H. Lecter: Alf
32
Das von ihm beschriebene Bild hatte ich genau vor Augen, bekam es nicht aus meinem Schädel. Schockiert war ich nicht, denn ich war von Alf einiges gewohnt. Sportlich sprang ich von dem Waschbecken hinab auf den Boden, als ich zu meiner Verblüffung ein extrem lautes Knacken vernehmen musste.
Entweder war ich zu kraftvoll abgesprungen oder das Waschbecken war nicht richtig in der Wand befestigt gewesen. Irgendwie hing das Becken in der linken Wandhalterung auf halb acht. Ich kümmerte mich nicht weiter darum und ging wieder in den Saal zurück. Alf würde meine Hilfe nicht benötigen, die Wand konnte er gern alleine abwischen.
Witzigerweise schien ihm das Malheur wieder nüchtern gemacht zu haben. Im Saal war die Feier auch ohne uns weiter gegangen. Lediglich die Abteilungsleiterin und IM Spritze blickten auf, als ich aus der Toilette herauskam. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und bestellte mir ein Bier.
Von den Geschehnissen auf der Toilette erzählte ich nichts, das würden die Kolleginnen sicherlich spätestens am nächsten Tag von IM Spritze persönlich erzählt bekommen. Meine Sicht der Dinge hätte die Damen sowieso nicht interessiert. Allein der Umstand, dass ich auf das Waschbecken gestiegen war, wäre für sie nicht akzeptabel gewesen.
Kurze Zeit später kam auch Alf in den Saal zurück - wie die Unschuld vom Lande. Ich denke schon, dass er die Wand vollständig gesäubert bekommen hat. Nüchtern war er ja schon immer sehr penibel gewesen.
Das Ende der Weihnachtsfeier ist mir nicht im Gedächtnis haften geblieben. Wahrscheinlich war ich hinterher mit meiner Truppe im Blues verschwunden, das KöLudu dürfte nicht mehr auf gehabt haben. Und von Alf hatte ich im weiteren Verlauf der Weihnachtsfeier nichts mehr mitbekommen.
Übrigens sprachen Alf und ich über diese Szene im Nachgang nicht mehr. Ich denke, dass er den ganzen Vorfall noch am selben Abend vergessen hatte. Im Suff warf er ja bekanntlich all seine ansonsten tadellosen Manieren gern mal über Bord.
Wenn ich heute über diesen Abend nachdenke, erstaunt mich, das es damals für mich kein Nachspiel wegen des defekten Waschbeckens gab. Der Täter war wohl nicht ermittelbar gewesen oder IM Spritze hatte vom Waschbecken nichts mitbekommen, so unwahrscheinlich dies auch klingen mag. Also alles gut so weit.
Nichtsdestotrotz bleibt mir von diesem Abend ebenfalls in der Erinnerung, das meine "Truppe" mir keinen Platz freigehalten hatte. Diese Leute waren mir Mitte der 90er Jahre zunehmend wichtiger geworden; Ja, ich überlegte damals sogar ernsthaft, meinen Wohnsitz nach Salzgitter zu verlegen.
Meine Freunde in Braunschweig waren seinerzeit entweder aus Braunschweig fortgezogen oder hatten sich ins Familiäre - Freundin, Kinder, etc. - zurückgezogen. Mit meinem "Rock 'n' Roll" Lebensstil passte ich da nicht mehr zu den Freizeitaktivitäten, die bei meinen Freunden eher auf eine Integration und Karriere im Establishment ausgerichtet war.
Da war ich höchstens noch gefragt gewesen, wenn „Mann“ mal wieder eine Auszeit vom bürgerlichen Leben und den damit verbundenen Pflichten brauchte, sich selbst einreden musste, dass man sich nicht verändert hatte. Ausnahmen bei dem einen oder anderen Freund bestätigten auch damals schon die Regel.
In Braunschweig hatte ich es, wenn überhaupt, lediglich noch mit Freizeit Rock 'n' Rollern zu tun. Die wenigen Konzerte, welche meine alten Freunde und ich damals aufsuchten, verbrachten wir in der Regel besoffen und maximal müde mit den Füßen wippend zu unseren alten Helden.
Wie wohltuend waren dagegen die Aktionen mit den Salzgitteranern. Egal ob mit Mike und Konsorten, oder am Ende des Jahrzehnts mit Max, Moritz und Buck: Zusammen waren wir "Außer Rand und Band", um mal wieder an den sehenswerten Film von 1956 mit Bill Haley zu erinnern.
Die Aktionen mit diesen Kollegas waren häufig vogelwild, obwohl diese Menschen ja eher Schlager als Rockmusik hörten. Und Alf war zumeist immer mit vorne dabei gewesen, Hut ab für seine damalige Leistung. Bei dieser Weihnachtsfeier jedoch ahnte ich aufgrund des scheinbaren Desinteresses von Mike & Co., dass mein Lebensstil offenbar zunehmend ein Auslaufmodell war.
Der Raketenbauer war nicht mehr en Vogue, mehr und mehr verbrachte ich meine Abende allein zu Hause und zugedampft an der Nintendo Konsole. Dabei drohte ich den Anschluss zu verlieren. Emotional extrem labil, war ich für viele Menschen in meinem Umfeld nicht mehr tragbar. Erst als ich im Jahr 2000 die Raketen abgerüstet hatte, fand ich wieder Aufnahme in meine damaligen Netzwerke, die zwar nie zerstört, jedoch stark belastet waren.
Nur zu Mike und Co war das Tischtuch zerschnitten, das hatte ich selbst voll benebelt noch mitbekommen. Diese Kontakte wurden nach und nach immer seltener, wir hatten uns entfremdet, weil auch bei diesen Leuten die „Jugend“ vorbei war.
Wenigstens waren mir noch die alten Freunde aus der Zeit vor Salzgitter geblieben, die dann irgendwie doch trotz vieler Widrigkeiten zu mir gehalten hatten. Bei dem einen oder anderen kam sicherlich noch erschwerend hinzu, dass ihr Versuch der Integration in die bürgerliche Gesellschaft krachend gescheitert war.
Das von ihm beschriebene Bild hatte ich genau vor Augen, bekam es nicht aus meinem Schädel. Schockiert war ich nicht, denn ich war von Alf einiges gewohnt. Sportlich sprang ich von dem Waschbecken hinab auf den Boden, als ich zu meiner Verblüffung ein extrem lautes Knacken vernehmen musste.
Entweder war ich zu kraftvoll abgesprungen oder das Waschbecken war nicht richtig in der Wand befestigt gewesen. Irgendwie hing das Becken in der linken Wandhalterung auf halb acht. Ich kümmerte mich nicht weiter darum und ging wieder in den Saal zurück. Alf würde meine Hilfe nicht benötigen, die Wand konnte er gern alleine abwischen.
Witzigerweise schien ihm das Malheur wieder nüchtern gemacht zu haben. Im Saal war die Feier auch ohne uns weiter gegangen. Lediglich die Abteilungsleiterin und IM Spritze blickten auf, als ich aus der Toilette herauskam. Ich setzte mich wieder auf meinen Platz und bestellte mir ein Bier.
Von den Geschehnissen auf der Toilette erzählte ich nichts, das würden die Kolleginnen sicherlich spätestens am nächsten Tag von IM Spritze persönlich erzählt bekommen. Meine Sicht der Dinge hätte die Damen sowieso nicht interessiert. Allein der Umstand, dass ich auf das Waschbecken gestiegen war, wäre für sie nicht akzeptabel gewesen.
Kurze Zeit später kam auch Alf in den Saal zurück - wie die Unschuld vom Lande. Ich denke schon, dass er die Wand vollständig gesäubert bekommen hat. Nüchtern war er ja schon immer sehr penibel gewesen.
Das Ende der Weihnachtsfeier ist mir nicht im Gedächtnis haften geblieben. Wahrscheinlich war ich hinterher mit meiner Truppe im Blues verschwunden, das KöLudu dürfte nicht mehr auf gehabt haben. Und von Alf hatte ich im weiteren Verlauf der Weihnachtsfeier nichts mehr mitbekommen.
Übrigens sprachen Alf und ich über diese Szene im Nachgang nicht mehr. Ich denke, dass er den ganzen Vorfall noch am selben Abend vergessen hatte. Im Suff warf er ja bekanntlich all seine ansonsten tadellosen Manieren gern mal über Bord.
Wenn ich heute über diesen Abend nachdenke, erstaunt mich, das es damals für mich kein Nachspiel wegen des defekten Waschbeckens gab. Der Täter war wohl nicht ermittelbar gewesen oder IM Spritze hatte vom Waschbecken nichts mitbekommen, so unwahrscheinlich dies auch klingen mag. Also alles gut so weit.
Nichtsdestotrotz bleibt mir von diesem Abend ebenfalls in der Erinnerung, das meine "Truppe" mir keinen Platz freigehalten hatte. Diese Leute waren mir Mitte der 90er Jahre zunehmend wichtiger geworden; Ja, ich überlegte damals sogar ernsthaft, meinen Wohnsitz nach Salzgitter zu verlegen.
Meine Freunde in Braunschweig waren seinerzeit entweder aus Braunschweig fortgezogen oder hatten sich ins Familiäre - Freundin, Kinder, etc. - zurückgezogen. Mit meinem "Rock 'n' Roll" Lebensstil passte ich da nicht mehr zu den Freizeitaktivitäten, die bei meinen Freunden eher auf eine Integration und Karriere im Establishment ausgerichtet war.
Da war ich höchstens noch gefragt gewesen, wenn „Mann“ mal wieder eine Auszeit vom bürgerlichen Leben und den damit verbundenen Pflichten brauchte, sich selbst einreden musste, dass man sich nicht verändert hatte. Ausnahmen bei dem einen oder anderen Freund bestätigten auch damals schon die Regel.
In Braunschweig hatte ich es, wenn überhaupt, lediglich noch mit Freizeit Rock 'n' Rollern zu tun. Die wenigen Konzerte, welche meine alten Freunde und ich damals aufsuchten, verbrachten wir in der Regel besoffen und maximal müde mit den Füßen wippend zu unseren alten Helden.
Wie wohltuend waren dagegen die Aktionen mit den Salzgitteranern. Egal ob mit Mike und Konsorten, oder am Ende des Jahrzehnts mit Max, Moritz und Buck: Zusammen waren wir "Außer Rand und Band", um mal wieder an den sehenswerten Film von 1956 mit Bill Haley zu erinnern.
Die Aktionen mit diesen Kollegas waren häufig vogelwild, obwohl diese Menschen ja eher Schlager als Rockmusik hörten. Und Alf war zumeist immer mit vorne dabei gewesen, Hut ab für seine damalige Leistung. Bei dieser Weihnachtsfeier jedoch ahnte ich aufgrund des scheinbaren Desinteresses von Mike & Co., dass mein Lebensstil offenbar zunehmend ein Auslaufmodell war.
Der Raketenbauer war nicht mehr en Vogue, mehr und mehr verbrachte ich meine Abende allein zu Hause und zugedampft an der Nintendo Konsole. Dabei drohte ich den Anschluss zu verlieren. Emotional extrem labil, war ich für viele Menschen in meinem Umfeld nicht mehr tragbar. Erst als ich im Jahr 2000 die Raketen abgerüstet hatte, fand ich wieder Aufnahme in meine damaligen Netzwerke, die zwar nie zerstört, jedoch stark belastet waren.
Nur zu Mike und Co war das Tischtuch zerschnitten, das hatte ich selbst voll benebelt noch mitbekommen. Diese Kontakte wurden nach und nach immer seltener, wir hatten uns entfremdet, weil auch bei diesen Leuten die „Jugend“ vorbei war.
Wenigstens waren mir noch die alten Freunde aus der Zeit vor Salzgitter geblieben, die dann irgendwie doch trotz vieler Widrigkeiten zu mir gehalten hatten. Bei dem einen oder anderen kam sicherlich noch erschwerend hinzu, dass ihr Versuch der Integration in die bürgerliche Gesellschaft krachend gescheitert war.
Freitag, 4. März 2022
Contramann: Krieg in der Ukraine
Vor einer Woche überfiel die russische Armee die Ukraine, seitdem herrscht dort Krieg. Ich war geschockt; damit hatte ich nicht (mehr) gerechnet. Unsere klassischen Leitmedien – egal ob Print oder TV – hatten es bereits seit Wochen prophezeit und herbeigeschrieben.
Wie Ihr in den noch folgenden meiner „Rückblicke“ erkennen könnt, habe ich die ganze Zeit Putin verteidigt und dem Westen die Schuld an der Verschärfung der Lage gegeben. Durch den jetzt doch überraschenden Einmarsch muss ich meine Meinung revidieren, zumindest was die Rolle Putins angeht.
Ansonsten bin ich verblüfft, wie schnell die „Wasserstandsmeldungen“ zur Corona-Pandemie bedeutungslos geworden sind. In den Nachrichten sehe ich nur noch Berichte von der Front und aberwitzige Meldungen, dass die CDU eine Wiedereinführung der Wehrpflicht anstrebt oder deutsche Truppen nach Lettland verlegt werden sollen.
Am krassesten war eine Meldung über mobile Krematorien, welche die Russen zur Vertuschung der tatsächlichen Todesfälle unter der ukrainischen Bevölkerung einsetzen sollen. Solch schrille Töne sollen wohl aussagen, dass der Ivan wieder vor der Tür steht.
Interessanterweise wird das Thema in meinem Kollegen- als auch im Freundeskreis ausgespart. Wo bislang noch auf Whatsapp über Corona leidenschaftlich diskutiert wurde, herrscht jetzt andächtiges Schweigen. Nicht einmal die üblichen Witzchen über Männer- und Frauenverhalten wurden jetzt ausgetauscht.
Ich bilde mir immer noch ein bisschen ein, dass dies daran liegt, das ich schon ab Sommer letzten Jahres einen Krieg im Donbass, ja gar einen Weltkrieg vorausgesagt hatte. Reaktionen darauf hatte ich nicht bekommen. Lediglich ein verdächtiges Ignorieren meiner Befürchtungen, so nach dem Motto: „Der schon wieder mit seinen Verschwörungstheorien, das ignoriere ich einfach mal.“ Aber wahrscheinlich sind alle ebenso geschockt wie ich.
Tja, Leute, und jetzt sind diese Verschwörungstheorien real geworden, wenn auch mit Putin als Bösewicht anders, als ich es gedacht hatte. Offenbar hat Russland mittlerweile gar kein Vertrauen mehr in Zusagen der USA und ihrer Verbündeten; das ganze Elend fing bereits Ende der 90er Jahre an, als der Warschauer Pakt zusammenbrach.
Seinerzeit verzichtete Gorbatschov auf militärische Aktionen – anders als seine Vorgänger – und ermöglichte so letztendlich die deutsche Wiedervereinigung. Dafür verzichteten die USA und ihre Verbündeten auf eine Osterweiterung der NATO, auf dieses Sicherheitsbedürfnis wollten die Russen nicht verzichten. Dies hatten sie dummerweise nicht schriftlich fixiert, jedoch seitdem immer wieder darauf hingewiesen, seitdem die NATO immer weiter nach Osten rückte.
Mittlerweile sind außer Weißrussland und der Ukraine alle ehemaligen Staaten des Warschauer Pakts mit der NATO verbandelt. Die massive , zumindest finanzielle Unterstützung der USA beim Maidan Umsturz 2014 und das Bestreben der neuen Machthaber, in die NATO aufgenommen zu werden, lässt für die Russen nur den einen Schluss zu, dass die USA sich nicht an getroffene Absprachen halten.
Da war es auch wenig hilfreich, dass der ukrainische Ministerpräsident Selenskij auf der Münchner Sicherheitskonferenz (ohne Russland und China) Mitte Februar die Ausstattung der Ukraine mit Atomwaffen und schon seit geraumer Zeit eine Aufnahme in die NATO forderte. Die Abgabe der Atomwaffen war Vorbedingung für die erstmalige Unabhängigkeit der Ukraine
Die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages 1994 und die Erklärung als atomwaffenfreies Land 1996 durch die Ukraine ignorierte Selenskij hier völlig. Die anwesenden westlichen Politiker klatschten zu Selenskijs Rede noch fröhlich Beifall. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht, die jahrelanger finanzielle Unterstützung der Ukraine trug endlich Früchte.
Wie weiland in den Indianerkriegen des 19. Jahrhunderts setzten die Amis permanent kleine Nadelstiche, bis Crazy Horse - Verzeihung, Putin - sich gar nicht mehr anders zu helfen wusste, als mit einem Kriegszug die sich abzeichnende Beendigung der Unabhängigkeit Russlands und deren Einkreisung durch die NATO zu verhindern. Und genau wie Crazy Horse im 19. Jahrhundert wird auch Putin scheitern.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr wir uns durch die Medien manipulieren lassen. Im 19. Jahrhundert wurde „der Indianer“ in den Gazetten als blutrünstig dargestellt. Die Steigerung zum Juden als Untermenschen durch die Hugenberg-Presse in der Weimarer Republik war da noch einmal eine Steigerung der Perversion. Das Ergebnis allerdings war gleich: Die Mehrheit der Bevölkerung glaubte es und schlug in die gleiche Kerbe.
Und heute? Der Bösewicht heißt Putin, als ob er ganz alleine gegen die tapferen Ukrainer reitet. Hier benutzen die westlichen Medienschaffenden die seit dem 20. Jahrhundert bewährten Muster: Ein Bösewicht muss her - Kaspar haut dann den bösen Räuber. Putin ist da nur das vorerst letzte Glied einer Kette aus Hitler, Stalin, Khomeini, Saddam Hussein und Osama bin Laden. Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern, das Muster bleibt jedoch gleich.
Hierzu zitiere ich gern noch einmal ein historisches Zitat, leicht abgewandelt: „Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“. Das Zitat über den Sozialismus, welches Erich Honecker öfter benutzte, ist lt. Wikipedia als geflügeltes Wort in der Berliner Sozialdemokratie ab 1886 nachweisbar.
Damit habe ich auch die passende Überleitung zur neuen Bundesregierung. 1999 war es eine rot-grüne Regierung, die unter einem grünen Außenminister den ersten Auslandseinsatz (zur Überwachung der Entmilitarisierung bzw. des jugoslawischen Truppenabzugs) der Bundeswehr durchsetzte.
Die innerhalb Jugoslawiens ehemals autonome Region Kosovo hatte sich am 17. Februar 2008 nach einem Parlamentsbeschluss für unabhängig erklärt. Nach einer UN Resolution erkannte eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen den Kosovo als unabhängigen Staat an und in der Folge garantierte die NATO Militärmission KFOR die Unabhängigkeit; die KFOR ist dort noch heute im Einsatz.
Es folgt die Übersetzung für die Ukraine, mit näheren Ausführungen. Nachdem die ukrainische Regierung Russisch als Amtssprache verboten hatte, erklärten sich 2014 die östlichen Provinzen Lubansk und Donbas (Donezk) nach einem Referendum (Volksbefragung) für unabhängig, nachdem eine Teilautonomie der Provinzen von der Zentralregierung in Kiew abgelehnt worden war.
Ich weiß, das dies heute gern anders dargestellt wird, nämlich als heimliche Unterstützung der prorussischen Milizen im Donbas durch Russland. Gern wird auch von Greueltaten dieser Milizen gesprochen, diese wiederum schildern die Situation genau anders herum. Das war übrigens 1999 auch nicht anders.
Dann stell Dir jetzt mal folgendes vor: Mit 1999 vergleichbar erkennt die überwiegende Zahl der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen Donezk und Lubansk als unabhängige Staaten an oder sorgt zumindest schon seit 2014 in Verhandlungen dafür, dass beide Regionen eine Teilautonomie erhalten. Abgesichert wird dies durch NATO bzw. UN Einheiten, die für eine Entmilitarisierung der Region oder auch Abzug der Ukrainer sorgt.
Hhm, irgendwie läuft das hier aber anders. Die einzige Parallele, die mir sofort ins Auge fällt, ist, dass die rot-grüne Regierung (diesmal mit Lindners FDP) wieder ein Novum in der knapp 70jährigen bundesdeutschen Geschichte aufstellt: Waffenlieferung in eine Krisenregion, nein: eine Kriegsregion! Und das natürlich einseitig an eine Partei.
Putins Überfall ist schlimm, keine Frage. Aber deutsche Waffenlieferung zum aktiven Kampf gegen Russland? Wie immer gegen Russland! Besser kann man die russische Paranoia im Nachhinein nicht rechtfertigen. Und das noch mit dieser dümmlich vor sich hinstammelnden Schildmaid aus Hannover. 27 Millionen Sowjetbürger verloren im 2. Weltkrieg ihr Leben und schon wieder hetzen Deutsche gegen „den Russen“.
Während das deutsche Parlament letzten Sonntag 100 Milliarden aus dem Sondervermögen bereitstellte und den Wehretat auf 2% des Bundesetats anhob, fand zur gleichen Zeit um die Ecke eine große Friedensdemo statt. Richtig so, wie damals. Gegen den Vietnam Krieg, gegen den NATO Doppelbeschluss, für Nicaragua...
Ihr erinnert Euch doch hoffentlich noch alle. Das alles mündete später zusammen mit dem Engagement für den Umweltschutz in die Gründung der Partei „die Grünen“. Jene Partei, dessen Mitglieder heute im Bundestag die gigantische Wehretatsteigerung abnickten und begeistert Beifall klatschten.
Aus der Gründungszeit ist wohl nur noch der Wunsch nach einem tonnenschweren Tesla übrig geblieben. Und: Asylantenheime ja, aber bitte nicht neben meinem Haus. Was für Heuchler, der selige Karl-Eduard von Schnitzler hätte dies voraussagen können.
Und die aktuelle Friedensbewegung. Da tauchten sogar Plakate mit „Waffen für die Ukraine“ auf, was für ein Desaster. Keiner der Mitmarschierenden distanzierte sich davon. Aber bei den Demos gegen die Corona Maßnahmen waren alle Teilnehmer rechtsaffin, weil diese Idioten dort auch (anonym übrigens) mitmarschierten.
Ich empfehle hierzu folgenden Link:
https://www.heise.de/tp/features/Krieg-in-der-Ukraine-Warum-wir-versagt-haben-6527342.html
Diesem Fazit kann ich mich anschließen.
Es geht hier eigentlich darum, dass die Rüstungskonzerne jetzt riesige Gewinne einfahren und die Demonstranten, aufgehetzt wie in alten Zeiten, mit ihren gut gemeinten Absichten die Eskalation im Donbas unterstützen.
Mal sehen, wer von all den Demonstranten (und Grünen) Flüchtlinge bei sich aufnimmt und zumindest den Lebensunterhalt sicherstellt, und zwar jahrelang. 2015/16 brach dieses Engagement für die syrischen Flüchtlinge schnell zusammen. Dass die Krankenkosten nicht längere Zeit geschultert werden konnten und auch jetzt vom Staat zu übernehmen sind, ist hierbei selbstverständlich.
Putin selbst ist zumindest ein Autokrat. Ob das russische „System“ nach Putins Absetzung oder Ableben (meine Vermutung in diesem Fall: Die Drohnen werden aus Ramstein gesteuert) schnell in sich zusammenbricht, bezweifele ich. Sein Vorgänger Boris Jelzin war nicht minder autoritär, hatte aber die kapitalistische, Entschuldigung: Marktwirtschaft, ins Land gelassen. Daher hatte jener trotz mancher Anfeindungen eine bessere Presse.
Von der Durchsetzung der ukrainischen Revolution des Maidan 2014 mit Hilfe der Nachfolgeorganisation der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN), welche im 2. Weltkrieg Hitler bis zum Ende 1945 aktiv auch gegen die Zivilbevölkerung in der Sowjetunion unterstützte, erfährt man in der Tagesschau wenig.
Auch den Friedensdemonstranten dürfte dies nicht bekannt sein, dabei hätten sie sich einfach nur die Trikots der ukrainischen Fußballnationalmannschaft bei der EM 2021 anschauen müssen. Das alte Wappen der OUN war auf deren Trikots zu sehen.
Es heißt, im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Beim Blick in die momentanen Nachrichten bewahrheitet sich dieser Spruch leider erneut. In meinem Gemeinschaftskunde Leistungskurs Ende der 70er Jahre wurde mir das kritische Denken anhand der Propaganda der Nazis oder Kommunisten vermittelt. Dagegen war die Medienlandschaft im Westen vor 40 Jahren ungleich offener und vor allem vielfältiger.
Wende ich dies nun auf die aktuelle Berichterstattung im deutschen Fernsehen an, kann ich heute keinen Unterschied mehr zur Propaganda in totalitären Systemen feststellen. Geschuldet ist dies meiner Ansicht nach dem Wegfall des konkurrierenden Wirtschaftssystems - hier die Auflösung des Warschauer Pakts und die Öffnung Chinas hin zum staatlich kontrollierten Turbokapitalismus, der nunmehr die amerikanische Finanzindustrie bedroht.
Egal, ob ein einsamer Autokrat wie Putin oder „der Chinese“ die Richtlinien der Politik vorgibt oder eine anonymisierte Gruppe von Menschen, die im Hintergrund der Aktienmärkte an den Fäden zieht: Ausbaden muss es immer die „kleine Mann*in“, egal ob in der Ukraine, in Russland oder in good old Germany.
Zum Schluss noch ein altes Zitat von Hermann Göring aus seiner Nürnberger Gefängniszelle:
„Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg [..] Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. [..] Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land."
https://www.buchhandel.de/buch/Nuernberger-Tagebuch-9783596218851
Und es funktioniert in Russland und der Ukraine wie auch in Deutschland. Allein das Schüren der Kriegshysterie 1914 auf allen Seiten, welches in den 1. Weltkrieg mündete, sollte uns eigentlich eine Lehre sein.
Wie Ihr in den noch folgenden meiner „Rückblicke“ erkennen könnt, habe ich die ganze Zeit Putin verteidigt und dem Westen die Schuld an der Verschärfung der Lage gegeben. Durch den jetzt doch überraschenden Einmarsch muss ich meine Meinung revidieren, zumindest was die Rolle Putins angeht.
Ansonsten bin ich verblüfft, wie schnell die „Wasserstandsmeldungen“ zur Corona-Pandemie bedeutungslos geworden sind. In den Nachrichten sehe ich nur noch Berichte von der Front und aberwitzige Meldungen, dass die CDU eine Wiedereinführung der Wehrpflicht anstrebt oder deutsche Truppen nach Lettland verlegt werden sollen.
Am krassesten war eine Meldung über mobile Krematorien, welche die Russen zur Vertuschung der tatsächlichen Todesfälle unter der ukrainischen Bevölkerung einsetzen sollen. Solch schrille Töne sollen wohl aussagen, dass der Ivan wieder vor der Tür steht.
Interessanterweise wird das Thema in meinem Kollegen- als auch im Freundeskreis ausgespart. Wo bislang noch auf Whatsapp über Corona leidenschaftlich diskutiert wurde, herrscht jetzt andächtiges Schweigen. Nicht einmal die üblichen Witzchen über Männer- und Frauenverhalten wurden jetzt ausgetauscht.
Ich bilde mir immer noch ein bisschen ein, dass dies daran liegt, das ich schon ab Sommer letzten Jahres einen Krieg im Donbass, ja gar einen Weltkrieg vorausgesagt hatte. Reaktionen darauf hatte ich nicht bekommen. Lediglich ein verdächtiges Ignorieren meiner Befürchtungen, so nach dem Motto: „Der schon wieder mit seinen Verschwörungstheorien, das ignoriere ich einfach mal.“ Aber wahrscheinlich sind alle ebenso geschockt wie ich.
Tja, Leute, und jetzt sind diese Verschwörungstheorien real geworden, wenn auch mit Putin als Bösewicht anders, als ich es gedacht hatte. Offenbar hat Russland mittlerweile gar kein Vertrauen mehr in Zusagen der USA und ihrer Verbündeten; das ganze Elend fing bereits Ende der 90er Jahre an, als der Warschauer Pakt zusammenbrach.
Seinerzeit verzichtete Gorbatschov auf militärische Aktionen – anders als seine Vorgänger – und ermöglichte so letztendlich die deutsche Wiedervereinigung. Dafür verzichteten die USA und ihre Verbündeten auf eine Osterweiterung der NATO, auf dieses Sicherheitsbedürfnis wollten die Russen nicht verzichten. Dies hatten sie dummerweise nicht schriftlich fixiert, jedoch seitdem immer wieder darauf hingewiesen, seitdem die NATO immer weiter nach Osten rückte.
Mittlerweile sind außer Weißrussland und der Ukraine alle ehemaligen Staaten des Warschauer Pakts mit der NATO verbandelt. Die massive , zumindest finanzielle Unterstützung der USA beim Maidan Umsturz 2014 und das Bestreben der neuen Machthaber, in die NATO aufgenommen zu werden, lässt für die Russen nur den einen Schluss zu, dass die USA sich nicht an getroffene Absprachen halten.
Da war es auch wenig hilfreich, dass der ukrainische Ministerpräsident Selenskij auf der Münchner Sicherheitskonferenz (ohne Russland und China) Mitte Februar die Ausstattung der Ukraine mit Atomwaffen und schon seit geraumer Zeit eine Aufnahme in die NATO forderte. Die Abgabe der Atomwaffen war Vorbedingung für die erstmalige Unabhängigkeit der Ukraine
Die Unterzeichnung des Atomwaffensperrvertrages 1994 und die Erklärung als atomwaffenfreies Land 1996 durch die Ukraine ignorierte Selenskij hier völlig. Die anwesenden westlichen Politiker klatschten zu Selenskijs Rede noch fröhlich Beifall. Endlich hatten sie ihr Ziel erreicht, die jahrelanger finanzielle Unterstützung der Ukraine trug endlich Früchte.
Wie weiland in den Indianerkriegen des 19. Jahrhunderts setzten die Amis permanent kleine Nadelstiche, bis Crazy Horse - Verzeihung, Putin - sich gar nicht mehr anders zu helfen wusste, als mit einem Kriegszug die sich abzeichnende Beendigung der Unabhängigkeit Russlands und deren Einkreisung durch die NATO zu verhindern. Und genau wie Crazy Horse im 19. Jahrhundert wird auch Putin scheitern.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr wir uns durch die Medien manipulieren lassen. Im 19. Jahrhundert wurde „der Indianer“ in den Gazetten als blutrünstig dargestellt. Die Steigerung zum Juden als Untermenschen durch die Hugenberg-Presse in der Weimarer Republik war da noch einmal eine Steigerung der Perversion. Das Ergebnis allerdings war gleich: Die Mehrheit der Bevölkerung glaubte es und schlug in die gleiche Kerbe.
Und heute? Der Bösewicht heißt Putin, als ob er ganz alleine gegen die tapferen Ukrainer reitet. Hier benutzen die westlichen Medienschaffenden die seit dem 20. Jahrhundert bewährten Muster: Ein Bösewicht muss her - Kaspar haut dann den bösen Räuber. Putin ist da nur das vorerst letzte Glied einer Kette aus Hitler, Stalin, Khomeini, Saddam Hussein und Osama bin Laden. Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern, das Muster bleibt jedoch gleich.
Hierzu zitiere ich gern noch einmal ein historisches Zitat, leicht abgewandelt: „Den Kapitalismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“. Das Zitat über den Sozialismus, welches Erich Honecker öfter benutzte, ist lt. Wikipedia als geflügeltes Wort in der Berliner Sozialdemokratie ab 1886 nachweisbar.
Damit habe ich auch die passende Überleitung zur neuen Bundesregierung. 1999 war es eine rot-grüne Regierung, die unter einem grünen Außenminister den ersten Auslandseinsatz (zur Überwachung der Entmilitarisierung bzw. des jugoslawischen Truppenabzugs) der Bundeswehr durchsetzte.
Die innerhalb Jugoslawiens ehemals autonome Region Kosovo hatte sich am 17. Februar 2008 nach einem Parlamentsbeschluss für unabhängig erklärt. Nach einer UN Resolution erkannte eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen den Kosovo als unabhängigen Staat an und in der Folge garantierte die NATO Militärmission KFOR die Unabhängigkeit; die KFOR ist dort noch heute im Einsatz.
Es folgt die Übersetzung für die Ukraine, mit näheren Ausführungen. Nachdem die ukrainische Regierung Russisch als Amtssprache verboten hatte, erklärten sich 2014 die östlichen Provinzen Lubansk und Donbas (Donezk) nach einem Referendum (Volksbefragung) für unabhängig, nachdem eine Teilautonomie der Provinzen von der Zentralregierung in Kiew abgelehnt worden war.
Ich weiß, das dies heute gern anders dargestellt wird, nämlich als heimliche Unterstützung der prorussischen Milizen im Donbas durch Russland. Gern wird auch von Greueltaten dieser Milizen gesprochen, diese wiederum schildern die Situation genau anders herum. Das war übrigens 1999 auch nicht anders.
Dann stell Dir jetzt mal folgendes vor: Mit 1999 vergleichbar erkennt die überwiegende Zahl der Mitgliedsländer der Vereinten Nationen Donezk und Lubansk als unabhängige Staaten an oder sorgt zumindest schon seit 2014 in Verhandlungen dafür, dass beide Regionen eine Teilautonomie erhalten. Abgesichert wird dies durch NATO bzw. UN Einheiten, die für eine Entmilitarisierung der Region oder auch Abzug der Ukrainer sorgt.
Hhm, irgendwie läuft das hier aber anders. Die einzige Parallele, die mir sofort ins Auge fällt, ist, dass die rot-grüne Regierung (diesmal mit Lindners FDP) wieder ein Novum in der knapp 70jährigen bundesdeutschen Geschichte aufstellt: Waffenlieferung in eine Krisenregion, nein: eine Kriegsregion! Und das natürlich einseitig an eine Partei.
Putins Überfall ist schlimm, keine Frage. Aber deutsche Waffenlieferung zum aktiven Kampf gegen Russland? Wie immer gegen Russland! Besser kann man die russische Paranoia im Nachhinein nicht rechtfertigen. Und das noch mit dieser dümmlich vor sich hinstammelnden Schildmaid aus Hannover. 27 Millionen Sowjetbürger verloren im 2. Weltkrieg ihr Leben und schon wieder hetzen Deutsche gegen „den Russen“.
Während das deutsche Parlament letzten Sonntag 100 Milliarden aus dem Sondervermögen bereitstellte und den Wehretat auf 2% des Bundesetats anhob, fand zur gleichen Zeit um die Ecke eine große Friedensdemo statt. Richtig so, wie damals. Gegen den Vietnam Krieg, gegen den NATO Doppelbeschluss, für Nicaragua...
Ihr erinnert Euch doch hoffentlich noch alle. Das alles mündete später zusammen mit dem Engagement für den Umweltschutz in die Gründung der Partei „die Grünen“. Jene Partei, dessen Mitglieder heute im Bundestag die gigantische Wehretatsteigerung abnickten und begeistert Beifall klatschten.
Aus der Gründungszeit ist wohl nur noch der Wunsch nach einem tonnenschweren Tesla übrig geblieben. Und: Asylantenheime ja, aber bitte nicht neben meinem Haus. Was für Heuchler, der selige Karl-Eduard von Schnitzler hätte dies voraussagen können.
Und die aktuelle Friedensbewegung. Da tauchten sogar Plakate mit „Waffen für die Ukraine“ auf, was für ein Desaster. Keiner der Mitmarschierenden distanzierte sich davon. Aber bei den Demos gegen die Corona Maßnahmen waren alle Teilnehmer rechtsaffin, weil diese Idioten dort auch (anonym übrigens) mitmarschierten.
Ich empfehle hierzu folgenden Link:
https://www.heise.de/tp/features/Krieg-in-der-Ukraine-Warum-wir-versagt-haben-6527342.html
Diesem Fazit kann ich mich anschließen.
Es geht hier eigentlich darum, dass die Rüstungskonzerne jetzt riesige Gewinne einfahren und die Demonstranten, aufgehetzt wie in alten Zeiten, mit ihren gut gemeinten Absichten die Eskalation im Donbas unterstützen.
Mal sehen, wer von all den Demonstranten (und Grünen) Flüchtlinge bei sich aufnimmt und zumindest den Lebensunterhalt sicherstellt, und zwar jahrelang. 2015/16 brach dieses Engagement für die syrischen Flüchtlinge schnell zusammen. Dass die Krankenkosten nicht längere Zeit geschultert werden konnten und auch jetzt vom Staat zu übernehmen sind, ist hierbei selbstverständlich.
Putin selbst ist zumindest ein Autokrat. Ob das russische „System“ nach Putins Absetzung oder Ableben (meine Vermutung in diesem Fall: Die Drohnen werden aus Ramstein gesteuert) schnell in sich zusammenbricht, bezweifele ich. Sein Vorgänger Boris Jelzin war nicht minder autoritär, hatte aber die kapitalistische, Entschuldigung: Marktwirtschaft, ins Land gelassen. Daher hatte jener trotz mancher Anfeindungen eine bessere Presse.
Von der Durchsetzung der ukrainischen Revolution des Maidan 2014 mit Hilfe der Nachfolgeorganisation der Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN), welche im 2. Weltkrieg Hitler bis zum Ende 1945 aktiv auch gegen die Zivilbevölkerung in der Sowjetunion unterstützte, erfährt man in der Tagesschau wenig.
Auch den Friedensdemonstranten dürfte dies nicht bekannt sein, dabei hätten sie sich einfach nur die Trikots der ukrainischen Fußballnationalmannschaft bei der EM 2021 anschauen müssen. Das alte Wappen der OUN war auf deren Trikots zu sehen.
Es heißt, im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Beim Blick in die momentanen Nachrichten bewahrheitet sich dieser Spruch leider erneut. In meinem Gemeinschaftskunde Leistungskurs Ende der 70er Jahre wurde mir das kritische Denken anhand der Propaganda der Nazis oder Kommunisten vermittelt. Dagegen war die Medienlandschaft im Westen vor 40 Jahren ungleich offener und vor allem vielfältiger.
Wende ich dies nun auf die aktuelle Berichterstattung im deutschen Fernsehen an, kann ich heute keinen Unterschied mehr zur Propaganda in totalitären Systemen feststellen. Geschuldet ist dies meiner Ansicht nach dem Wegfall des konkurrierenden Wirtschaftssystems - hier die Auflösung des Warschauer Pakts und die Öffnung Chinas hin zum staatlich kontrollierten Turbokapitalismus, der nunmehr die amerikanische Finanzindustrie bedroht.
Egal, ob ein einsamer Autokrat wie Putin oder „der Chinese“ die Richtlinien der Politik vorgibt oder eine anonymisierte Gruppe von Menschen, die im Hintergrund der Aktienmärkte an den Fäden zieht: Ausbaden muss es immer die „kleine Mann*in“, egal ob in der Ukraine, in Russland oder in good old Germany.
Zum Schluss noch ein altes Zitat von Hermann Göring aus seiner Nürnberger Gefängniszelle:
„Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg [..] Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. [..] Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land."
https://www.buchhandel.de/buch/Nuernberger-Tagebuch-9783596218851
Und es funktioniert in Russland und der Ukraine wie auch in Deutschland. Allein das Schüren der Kriegshysterie 1914 auf allen Seiten, welches in den 1. Weltkrieg mündete, sollte uns eigentlich eine Lehre sein.
Mittwoch, 2. März 2022
Udorallala: Top Songs 16/?
Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.
Ding Dong – That`s my Song!
Talking Heads - Road to Nowhere
Dieser Song hat dank meiner Bundeswehrzeit eine prägende Bedeutung für mich. Anlässlich des Überfalls der Ukraine durch russische Truppen muss ich jetzt wieder daran denken. Auslöser hierfür war der Tatort vor 3 Tagen. In einer Szene geht die wunderbare Nina Proll durchs nächtliche München, während im Background „Road to Nowhere“ zu hören ist.
Rückblick: Im Herbst 1985 sass ich mit dem Kanonier und anderen „Kameraden“ im Zug zurück in die Kaserne und wir alle summten diesen Song. Abgekämpft, dreckig und müde kehrten wir nach einer Woche Zelturlaub in Bergen-Hohne in die Kaserne und abends endlich auch nach Hause zurück.
Zwischendurch konnte ich meinen Mitbewohner Pocke noch bitten, für mich die neue Platte der Talking Heads („Little Creatures“) zu besorgen. Andächtig sass ich also mit dem Kanonier und dem Hessen, letzterer ein Bekannter der Rodgau Monotones, in meinem Wohnzimmer und lauschte diesem wunderbaren Song.
„Well, we know where we're goin'
But we don't know where we've been
And we know what we're knowin'
But we can't say what we've seen
And we're not little children
And we know what we want
And the future is certain
Give us time to work it out
We're on a road to nowhere
Come on inside
Takin' that ride to nowhere
We'll take that ride“
Wir alle 3 hatten dieses Gefühl „einer Straße ins Nichts“ verinnerlicht, als wir in Bergen-Hohne in unserer Panzerhaubitze saßen und über die endlos langen Panzerstraßen durch die Hügel des Truppenübungsplatzes fuhren. Wir reden in diesem Fall über durch Druck der Panzerketten entstandene Pfade, deren tiefe Furchen zu Fuß bei Nässe nahezu unpassierbar waren.
Ding Dong – That`s my Song!
Talking Heads - Road to Nowhere
Dieser Song hat dank meiner Bundeswehrzeit eine prägende Bedeutung für mich. Anlässlich des Überfalls der Ukraine durch russische Truppen muss ich jetzt wieder daran denken. Auslöser hierfür war der Tatort vor 3 Tagen. In einer Szene geht die wunderbare Nina Proll durchs nächtliche München, während im Background „Road to Nowhere“ zu hören ist.
Rückblick: Im Herbst 1985 sass ich mit dem Kanonier und anderen „Kameraden“ im Zug zurück in die Kaserne und wir alle summten diesen Song. Abgekämpft, dreckig und müde kehrten wir nach einer Woche Zelturlaub in Bergen-Hohne in die Kaserne und abends endlich auch nach Hause zurück.
Zwischendurch konnte ich meinen Mitbewohner Pocke noch bitten, für mich die neue Platte der Talking Heads („Little Creatures“) zu besorgen. Andächtig sass ich also mit dem Kanonier und dem Hessen, letzterer ein Bekannter der Rodgau Monotones, in meinem Wohnzimmer und lauschte diesem wunderbaren Song.
„Well, we know where we're goin'
But we don't know where we've been
And we know what we're knowin'
But we can't say what we've seen
And we're not little children
And we know what we want
And the future is certain
Give us time to work it out
We're on a road to nowhere
Come on inside
Takin' that ride to nowhere
We'll take that ride“
Wir alle 3 hatten dieses Gefühl „einer Straße ins Nichts“ verinnerlicht, als wir in Bergen-Hohne in unserer Panzerhaubitze saßen und über die endlos langen Panzerstraßen durch die Hügel des Truppenübungsplatzes fuhren. Wir reden in diesem Fall über durch Druck der Panzerketten entstandene Pfade, deren tiefe Furchen zu Fuß bei Nässe nahezu unpassierbar waren.
Aber dies können nur Leute nachempfinden, die wie wir drei Idioten beim „Barras“ waren. Pocke konnte dies nicht wirklich, mochte aber diesen Song. Vielleicht ist aber auch er jetzt in der Lage, die bedrückende, aber gleichzeitig lebensbejahende Stimmung dieses Songs aufzugreifen. Gerade in dieser Zeit, wo viele schon Angst haben, dass der 3. Weltkrieg ausbricht, können wir alle mehr Demut und Wertschätzung des Lebens bzw. der wirklich wichtigen Dinge brauchen. Ein dringend benötigtes Innehalten auf der fortwährenden Jagd nach noch mehr Kohle.
Das Album „Little Creatures“ der Talking Heads war deren sechstes und weltweit mehrfach mit Gold und Platin ausgezeichnet, also ihr erfolgreichstes. Das Video zu „Road to Nowhere“ wurde vielfach prämiert, die Single konnte sich im Billboard auf 25 und in Deutschland wie England auf 6 positionieren.
Dank der Unterstützung durch Washboard und Akkordeon erhielt dieser Midtempo-Song seinen besonderen Charme. Zu einem quasi Polkarhythmus singt David Byrne unaufdringlich die eingängige Melodie. Anders als in vielen anderen seiner Songs vermeidet er die vereinzelten schrillen Töne zur Erzeugung von Emotionalität in dem gewöhnlich gut gekühlten Kontext.
Leider rückt dadurch der phantastische Bass einer Tina Weymouth in den Hintergrund, aber den kann man ja getrost in den vielen anderen guten Songs der Band bewundern. Vor allem erwähnt sei da „Psycho Killer“ aus der ersten LP, das wohl beste Stück der Band.
Zweifelsfrei aber waren die Talking Heads mit „Little Creatures“ auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angekommen, zumindest rückten sie als Top Act in den Kreis der „Rockgrößen“ auf. Nicht schlecht für eine der vielen Bands, die einst im CBGB klein angefangen hatte.
„Road to Nowhere“ wurde im September 1985 als Single veröffentlicht. Zu der Zeit waren z.B. in England „Dancing in the Streets“ mit Bowie auf 1, „into the Groove“ mit Madonna auf 3 und „Lavender“ mit Marillion (würg!) auf 23. Und auch sonst war dort dieser eklige 80er Jahre Kleister des FFN Radios vorherrschend.
„Road to Nowhere“ gehört ebenfalls zu diesen 80er Jahre Rocksongs, welche mit der eigentlichen Rockmusik aber nichts mehr zu tun hatten. Zu etabliert und satt waren die Künstler geworden und traten auch schon mal in einer Samstagabend Show auf. Kompromisslose Bands wie die Ramones oder Motorhead waren weder so erfolgreich noch tagtäglich auf MTV zu bewundern. Aber dieser Song der Talking Heads ist zumindest optimal produziert und hat - wie schon erwähnt - für den Kanonier, den Hessen und mich seine besondere Bedeutung.
Vielleicht sogar für Pocke, denn der hatte auch noch das Bier zu diesem „Ausklang“ unseres Truppenübungsplatzaufenthaltes besorgt.
Dank der Unterstützung durch Washboard und Akkordeon erhielt dieser Midtempo-Song seinen besonderen Charme. Zu einem quasi Polkarhythmus singt David Byrne unaufdringlich die eingängige Melodie. Anders als in vielen anderen seiner Songs vermeidet er die vereinzelten schrillen Töne zur Erzeugung von Emotionalität in dem gewöhnlich gut gekühlten Kontext.
Leider rückt dadurch der phantastische Bass einer Tina Weymouth in den Hintergrund, aber den kann man ja getrost in den vielen anderen guten Songs der Band bewundern. Vor allem erwähnt sei da „Psycho Killer“ aus der ersten LP, das wohl beste Stück der Band.
Zweifelsfrei aber waren die Talking Heads mit „Little Creatures“ auf dem Höhepunkt ihres Schaffens angekommen, zumindest rückten sie als Top Act in den Kreis der „Rockgrößen“ auf. Nicht schlecht für eine der vielen Bands, die einst im CBGB klein angefangen hatte.
„Road to Nowhere“ wurde im September 1985 als Single veröffentlicht. Zu der Zeit waren z.B. in England „Dancing in the Streets“ mit Bowie auf 1, „into the Groove“ mit Madonna auf 3 und „Lavender“ mit Marillion (würg!) auf 23. Und auch sonst war dort dieser eklige 80er Jahre Kleister des FFN Radios vorherrschend.
„Road to Nowhere“ gehört ebenfalls zu diesen 80er Jahre Rocksongs, welche mit der eigentlichen Rockmusik aber nichts mehr zu tun hatten. Zu etabliert und satt waren die Künstler geworden und traten auch schon mal in einer Samstagabend Show auf. Kompromisslose Bands wie die Ramones oder Motorhead waren weder so erfolgreich noch tagtäglich auf MTV zu bewundern. Aber dieser Song der Talking Heads ist zumindest optimal produziert und hat - wie schon erwähnt - für den Kanonier, den Hessen und mich seine besondere Bedeutung.
Vielleicht sogar für Pocke, denn der hatte auch noch das Bier zu diesem „Ausklang“ unseres Truppenübungsplatzaufenthaltes besorgt.
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