Sonntag, 23. August 2015

Hartmudo Spezial: Irland im Bus

10 (11)
Dienstag 21.10.
Zum (vermeintlichen) Abschluss unserer Irland Tour genossen wir am Morgen noch das „phantastische“ Frühstück im Bewley`s. Mittlerweile hatte sich der stattfindende Pilotenstreik bei der Lufthansa unter allen Mitreisenden herumgesprochen. Dora war aber noch guter Dinge, das wir an diesem Tag doch noch wegkamen. Meine Löwin und ich hatten uns innerlich schon auf eine „Verlängerungsnacht“ eingerichtet.
Die Reiseleiterin setzte uns 12 Leute, die wir über Frankfurt mit der Lufthansa fliegen sollten, nach dem Frühstück um ca. 9.30 Uhr vor dem Lufthansa Schalter am Flughafen Dublin ab. Und da sie glücklicherweise noch etwas Zeit hatte, bevor die „neuen“ Gäste kamen, managte sie mit dem Lufthansapersonal noch unsere Rückflüge.
Und als allererstes gab es die Absage für die Leute, die letztendlich nach Hannover fliegen wollten. Diese acht Urlauber mussten in jedem Fall noch eine Nacht in Dublin bleiben. Blieben also noch wir vier übrig. Nach ein bis zwei Stunden sollten wir Bescheid kriegen, ob es an diesem Tag nicht doch noch einen Flug nach Deutschland gibt. Vorsichtig schöpften wir Hoffnung und nahmen freudestrahlend unsere Verzehrgutscheine entgegen.
Meine Löwin und ich verballerten unsere Gutscheine unmittelbar und augenblicklich bei McDonalds – es war inzwischen Mittagszeit – für die üblichen Menüs und lösten anschließend Dora und Herbert mit der Wache vor dem Lufthansa Schalter ab. Kaum waren die Beiden unterwegs, um sich etwas zu Essen zu suchen, da erhielten wir endlich die Mitteilung zum Termin unseres Rückfluges.
Am nächsten Tag mittags – das hätten die Dödel aber auch eher feststellen können! Die Übernachtung sollte im Carlton am Flughafen erfolgen; Der Transfer dorthin sollte via Hotelbus vom Busstop erfolgen. Sofort rief ich Dora und Herbert an. Leider waren beide gerade beim Essen und mussten dies hektisch abbrechen, weil ich es dummerweise als eilig schilderte und der Bus innerhalb kurzer Zeit zum Hotel fahren sollte.
das gute Bewley`s Newlands Cross

Da standen wir nun im Nieselregen und warteten auf dem Busparkplatz. Zusammen mit den anderen acht Unentwegten übrigens, die ja schon länger von der Zusatznacht wussten, aber gezwungen waren, mit uns am Flughafen auszuharren. Der Bus – ich korrigiere: Minivan – erschien auch irgendwann und fuhr vorwärts in die freie Parklücke. Ich erwähne dies explizit, weil alle Busse zuvor rückwärts hineingefahren waren. Herbert hatte dies natürlich sofort gecheckt und unser Gepäck dementsprechend platziert, damit wir als Erste in den Bus einsteigen konnten, damit wir auch gleich beim ersten Schwung wegkamen.
Wenn der Fahrer rückwärts reingefahren wäre, wohlgemerkt. Da dies nicht passierte, standen wir dann doch eher ungünstig und konnten eben nicht mitfahren, da alle anderen zuerst eingeladen werden konnten. Der Fahrer wollte nach 10 Minuten wieder da sein, um uns aufzupicken. Tatsächlich brauchte er nur 20 Minuten! Mittlerweile waren wir schon gut durchgefroren, was der Stimmung insbesondere von Dora und meiner Löwin nicht gut tat.
Endlich waren dann im Carlton angekommen, als die Situation zu eskalieren drohte. Bei meiner Löwin und Dora setzte die Schnappatmung ein, als uns die Dame am Empfang erklärte, dass das Carlton leider überbucht sei und wir ins Bewleys weiterziehen müssten. Da war der Bock natürlich fett.
Sowohl Dora als auch meine Löwin reagierten auf diese Hiobsbotschaft äußerst aggressiv, weil sie befürchteten, erneut ins Bewleys vom Vorabend beim Newlands Cross abgeschoben zu werden. Mit vereinten Kräften gelang es der Empfangsdame, Herbert und mir schließlich, den Mädels begreiflich zu machen, das es sich bei Bewleys um eine Kette handelt und wir ins 4 Sterne Hotel von Bewleys am Flughafen einziehen würden.
Das beruhigte sie etwas. Es ist aber auch verständlich, dass die Chose den Mädels an die Nieren ging. Wir alle waren sehr erschöpft und hungrig – außer meinereiner – und wollten eigentlich nach Hause, statt noch eine weitere Nacht am Flughafen Dublin zu verbringen. Es blieb leider in der Folge bei einer gewissen Reizbarkeit, die sich bei uns allen erst am späten Nachmittag legen sollte.
Verzehrgutschein

Mit dem Taxi (!) wurden wir ins Bewleys kutschiert, von Außen sah man die 4 Sterne förmlich funkeln. Als wir unsere Zimmer dort bezogen, fiel meiner Löwin sofort die Löcher in der Emaille des Waschbeckens übel auf. Auch ansonsten gab das Zimmer an sich nicht mehr her als jenes beim Newlands Cross, trotz der edlen Außenfassade.
Doch jetzt war es endlich wieder Zeit zu essen für meine Mitstreiter. Das Ganze selbstverständlich wieder für lau. Am Mittagsbuffett konnten wir uns reichlich bedienen, die Qualität schien mir ordentlich zu sein. Ich konnte dies nur vermuten, weil ich selbst nichts gegessen hatte. Einerseits hatte ich keinen Hunger mehr – es gab am Flughafen schon genug – und andererseits war ich genervt ob der gereizten Stimmung.
Da die anderen auch beim Essen weiterhin muckelten und auf dem Zimmer den Nachmittag verbringen wollten, fiel der von mir vorgeschlagene Besuch der Dubliner Innenstadt halt aus. Ich machte noch eine launige Bemerkung: „Eigentlich wollte ich Euch ja weiter rummuckeln lassen und alleine i die Stadt fahren, aber die Tour alleine zu machen (Anm.: mit Shuttlebus zum Flughafen, von dort mit Bus in die Innenstadt) will ich auch nicht auf mich nehmen, weil ich mich eh nur in ne Kneipe setzen würde.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen