Egal,
endlich "zuhause". 16.30 Uhr, das Schwimmbad hat bis19.00
Uhr auf. Wir hatten ja jeder drei mal freien Eintritt in dieses
Schwimmparadies - für jeweils drei Stunden. Freitag konnten wir
nicht auf die Insel, Samstag waren wir zu müde. Jetzt, am Sonntag,
sollte es wenigstens einmal klappen.
"In
unserer Badewelt am Südstrand erleben Sie als Besucher ganzjährig
das Gefühl eines perfekten Sommertages am Meer." So die
Eigenwerbung im Internet.
Wir
sind also erstmal rein, da war ich zum ersten Mal perplex: Wo
bitteschön sind denn hier die Umkleidekabinen? Die Spinde waren in
größeren Räumen zu je 20 - 25 Spinden zusammengefasst. Diese Räume
konnte man verschließen, so das man sich ungestört nackig machen
kann.
Der Eß- und Spielplatz des Abends |
Dumm
ist da nur, wenn ich Nr. 239 als Spind nehme, den Raum abschließe
und mich nackig mache ... und draußen ruckelt Nr. 246 an der Tür,
weil er sich anziehen will und nicht rein kommt. Tolle Wurst.
Als
Krönung fehlt sogar eine Sitzgelegenheit, was ja gerade für die
etwas älteren und nicht so beweglichen Badegäste eine Tortur sein
dürfte. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei mir hat keiner
an der Tür geruckelt, es fiel mir nur unangenehm auf.
Apropos
unangenehm. Der Duschraum war auch mal wieder Original 70er. Das die
Brausen nur 2 Sekunden lang Wasser raushauen, ist ja heuer offenbar
immer noch Vorschrift. Wirkte schon etwas altbacken, der Duschraum.
Wenigstens
konnte man hier noch jede einzelnen Brausekopf von saukalt bis
vulkanheiß selbst einstellen. Ist wohl auch den 70ern geschuldet.
Nach
der Körperreinigung und dem Reinzwängen ins Badehöschen ging ich
endlich Richtung der Schwimmbecken. Dazu geht es erstmal eine
groooße, breite Treppe hinauf und - rubbeldiekatz - dann steht man
schon vor dem ersten größeren Becken. Draußen (Glaswände, wohin
man schaut,) regnet es, die Dämmerung setzt ein. Wir erinnern uns
kurz: Das Gefühl eines perfekten Sommertages am Meer.
Auf
dem Weg in die angrenzende Halle mit dem großen Wellenbad kamen mir
Berta und meine Löwin schon entgegen. Das Wellenbad war ihnen zu
kalt. Deshalb nahmen sie mich erstmal mit in ein kleineres Becken, in
dem außer 5 schönen Liegeflächen mit Unterwassermassage nichts
weiter war.
Seebrücke Heiligenhafen |
Da
lag ich nun also, total entspannt. Der Rücken wurde von unten schön
massiert, das sprudelnde Wasser umschmeichelte meinen Astralkörper.
Endlich Entspannung, der Str es der vergangenen zwei Nächte war fast
vergessen.
Dann
sprach Berta: "Löwin, was schwimmt denn da an Deinem linken
Bein? Ist das von Dir?"
"Wenn
das nen Köttel ist, dann gehe ich!" rief ich dazwischen und
machte meine Augen auf. Die beiden Mädels gingen doch tatsächlich
kommentarlos an mir vorbei!
Da
bedurfte es keiner Worte mehr. Ich schwang mich ebenfalls auf und
verließ einigermaßen gesittet das Becken. Meine Löwin hatte sich
derweil schon vor dem Bademeisterhäuschen aufgebaut.
"Haben
Sie das nicht gesehen? In das Becken nebenan hat jemand reingekackt!"
fragte sie den Bademeister erbost.
"Das
höre ich heute schon zum zweiten Mal." So seine lakonische
Antwort. Und das wars. Kein 'Ich mach das gleich weg' oder 'Ich
schließe sofort das Becken!'
Letzteres
wäre ja wohl das Mindeste gewesen, aber nein, er bewegte sich nicht.
Penner! Das kleine Relaxbecken blieb geöffnet. Kurze Zeit später
gingen da noch ein junges Ehepaar mit Kleinkind rein.
Nein,
wir haben sie nicht gewarnt. Der Bademeister hatte zuvor doch mal
kurz sein Kabuff verlassen, da wird er das geregelt haben. Uns blieb
jetzt jedenfalls nur ein Becken, in dem man ausgedehnte
"Spaziergänge" unternehmen konnte. Ab und zu schwebte
etwas bräunliches am Becken Grund. Das beunruhigte mich jedes Mal,
stellte sich aber auch stets als Blatt eines Baumes heraus. Es ist
halt doch noch Herbst und das Bad hat neun Außenbecken.
Wie
so ein Birkenblatt den weiten Weg über Außenbecken nach Drinnen
geschafft hat, möchte ich jetzt nicht mehr wissen. Wir sind ja noch
gesund und munter.
Am Hafen - gibts noch Fisch? |
Vom
Bad erfrischt, trafen wir uns anschließend wieder zum Spieleabend.
Die Heimniederlage von Eintracht trübte meine Laune nur kurz, da wir
wieder einen sehr schönen Abend ohne Fernsehen genießen durften.
Ärgerlich an der Heimniederlage war höchstens der Umstand, das die
Konkurrenten ebenfalls Federn ließen und Eintracht es nicht nutzen
konnte.
Mit
Marzipan und Mettwurst zum Tee zockten wir mit wachsender
Begeisterung den ganzen Abend. Berta war etwas genervt, weil das Netz
so schlechten Empfang hatte, als sie mit Bud telefonierte. Deshalb
hatte sie bei Phase 10 Master keine Chance.
So
kurz vor Mitternacht wurde es wieder Zeit zum Bubumachen. Der
Fernseher war an, Dittsche war wieder im Eppendorfer Kiosk.
Gebannt
schaute Ich auf den Röhrenfernseher, das Tablet auf den Knien. Etwas
schreiben wollte ich noch, damit meine Löwin erstmal einschlafen
kann. Stattdessen schlief ich im Sitzen und der Fernseher war dann
aus, wie igstens schlief meine Löwin auch.
Ich
wechselte den Standort, schlief gut ein und meine Löwin war erst ab
6.00 Uhr Glocke nach, weil ich noch ne alte Eiche sägte. Wir packten
schon mal alles zusammen, so das Berta zum Frühstück schon ihre
Sachen mitbringen konnte.
nochmal: Des Nächtens an der 24 Std. Tanke |
Im
Anschluss fuhren wir dann auch gleich los Richtung Heimat,schön wäre
gewesen.
Doch
halt! Zuerst stoppten wir in Heiligenhafen. Die neue Fischhalle
wollten wir noch besuchen. Ist auch schön geworden, aber der frische
Fisch zum Mitnehmen zum Braten zu Hause war zu teuer. Die Preise für
Fischbrötchen und Imbiss vor Ort waren dagegen o.k.
Und
da wir schon mal in der Gegend waren,schauten wir noch mal in Lübeck
vorbei. Niederegger Werksverkauf war angesagt. Meine Löwin und Berta
wurden zwar schnell fündig, aber mich konnten die Preise nicht
überzeugen.
So
halb fünf bis Fünf waren wir in Rüningen und lieferten Berta
zuhause ab. Eine ereignisreiche und erinnerungswürdige Reise liegt
hinter uns, schade das Bud nicht mit war. Wir waren uns jedoch einig,
das wir so schnell wie möglich die Reise oder zumindest eine Reise
wiederholen.
Dann
natürlich mit Bud. Bis dahin sollte er schon mal Qwixx üben, wenn
er die Abende schadlos überstehen will.
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