Berta
hatte Bud dann doch erreicht, so das wir den ganzen restlichen Abend
weiterspielen konnten. Die ersten Marzipanproben wurden genommen und
Erdnußberge (in Vollmilch) wurden abgetragen. Noch 2 Döschen Astra
für mich .... Es war also ein sehr schöner Abend, an dem wir
überraschenderweise bis halb zwölf durchhielten.
Des
Nächtens dann schreckte ich jäh hoch, weil der Fernseher auf voller
Lautstärke röhrte. "Criminal Intend" ist ja auch eine
meiner Lieblingsserien, aber nachts um halb zwei eher nicht. Ich
wußte allerdings auch so, was los war.
Ich
hatte geröhrt wie eine brünstige Elchkuh und meine Löwin dadurch
aus dem Schlaf gerissen. Und wenn die Trompeten von Jericho erstmal
erschallen, dann schlafen nicht mal mehr Tote wieder ein. Mehrmals
eine Stunde saß ich deprimiert gleichzeitig doch verärgert wach auf
der Bettkante im Dunkeln, wohl wissend, das meine Löwin es richtig
gemacht hatte, indem sie den Fernseher hochdrehte.
Aufpassen! Der weiße Hai kommt! |
Erst
wollte ich noch das Zimmer verlassen, weil ich argwöhnte, das die
Nacht nunmehr für mich vorbei sei. War aber nicht so. Ich konnte
dann doch noch ein wenig schlummern, da meine Löwin mittlerweile
ruhig und fest eingeschlafen war. Odin sei Dank, denn fast wäre ich
noch zum Bahnhof und dann nach Hause mit dem Zug gefahren in meinem
Brauseschädel.
Um
8.00 Uhr in der Früh rief Berta dann an. Meine Löwin weckte mich
und beklagte ihre eingeschränkte Nachtruhe. Das böse Wort
Schlafapnoe fiel auch, und somit habe ich jetzt fürs neue Jahr schon
mal den einen oder anderen Termin beim Arzt zum Einbuchen.
Denn
ohne Arzt wird es nicht mehr gehen, schließlich fahren wir nächstes
Jahr noch nach Irland und mit diesem Geschnarche und dem entsprechend
fehlenden Schlaf würde das zur Qual werden. Wie ich soeben bei
Wikipedia eruieren konnte, soll regelmäßiges Musizieren mt einem
Blasinstrument, insbesondere mit einem Didgeridoo, bei diesen
Beschwerden Abhilfe schaffen.
Berta
brachte jedenfalls die am Vortag bestellten Brötchen mit. Die waren
auch sehr lecker, genau wie die Wurst von Gmyrek und der Camenbert aus
der Normandie. Derart gestärkt, konnte der Tag beginnen.
Seepferdchen |
Das
Ostsee Aquarium und Meeresmuseum in Burg/Fehmarn war heute unser
erster Anlaufpunkt. Kurz nach Zehn waren wir auf dem menschenleeren
Parkplatz in einem Industriegebiet angekommen. Hier sah es wahrlich
nicht nach Action aus, aber den Eingang fanden wir mühelos und der
Spass konnte beginnen.
Um
es vorwegzunehmen: Dieses Aquarium auf Fehmarn ist um Längen besser
als das Seaworld in Hannover. Obwohl es innen sehr düster war,
konnte man die liebevoll gestalteten Aquarien mit den seltenen
Fischen in Korallenlandschaften sehr gut sehen. Fotografieren war
erlaubt, Blitzlicht allerdings nicht.
Und
das ist auch gut so, sind die einzelnen Fische ja sehr
lichtempfindlich. Beim Rundgang durch die kleinen Aquarien haben mich
die Seepferdchen am meisten beeindruckt. In Natura hatte ich bisher
noch keine sehen können.
Die
Korallen züchten die Betreiber selbst - löblich. Wie in Hannover
gingen wir hier auch durch einen Glastunnel. Über uns zogen große
Rochen vorbei. Die ersten , kleineren Hai waren hier auch schon zu
bewundern.
Nach
einem Kaffee gingen wir dann zum großen Becken. Die hier
schwimmenden Haie waren schon sehr beeindruckend, weil groß und
gefährlich aussehend. Hier fand ich die Sandhaie toll. Wie sie da so
am Boden des Bassins auf dem Sand lagen ... klasse. War eine super
Idee meiner Löwin, in dieses Meeresaquarium zu fahren.
Nach
so viel Fisch war es nur folgerichtig, das wir im Anschluss zur
Aalkate Lemkenhafen fuhren. Zuerst mussten wir Berta hier noch den
Segelhafen nebst die für die Öffentlichkeit gesperrten Anlagen
zeigen. Geht ja gar nicht, dass sich die Touristen bei den
Segeljachten frei bewegen dürfen. Wo kommen wir denn da hin.
Segeljachten
gab es jetzt im Dezember natürlich nicht zu sehen. Abgesperrt war
der größte Teil des Geländes aber nach wie vor. Die Elite möchte
schließlich unter sich bleiben.
Nun
aber rein in die Aalkate, die kälteste Fischräucherei Deutschlands.
Zur Mittagszeit brauchten wir was zwischen die Kiemen. Für Berta und
meine Löwin hieß dies eindeutig ... Aal. Ich entschied mich für
ein Brötchen mit Aalrauchmatjes und eins mit einer Fischboulette,
welche aber mehr nach Weizenkleber schmeckte. Dafür war derMatjes
Klasse.
"El Feistolino" vor seinen Fischbrötchen |
Die
Mädels konnten den Aal aber nicht komplett verspeisen, also nahmen
sie ihn mit. Für den Abend zum Kartenspielen.
Nächste
Station dann ein Weihnachtsbazar im Ferienzentrum Heiligenhafen, an
der westlichen Seite des großen Binnensees gelegen. Bis wir endlich
dort waren, eierten wir noch durch die nebelverhangene Landschaft auf
Fehmarn. Bei diesem Wetter denkt man nicht wirklich an Urlaub.
Bei
Lidl wollten wir trotz des Sonntags noch Getränke kaufen, denn hier
an der Küste
haben
die Läden auch sonntags auf, dachten wir. Nur nicht im Winter, wie
wir feststellen durften.
Der
Kleinhandwerks- und Kunsthandelmarkt befand sich im ersten Stock des
Ferienzentrums, da wurde es für mich Zeit, um nen Kaffee zu
schlabbern. Die Frauen waren ja erstmal mit Handtaschen, Schmuck
sowie Tüchern beschäftigt, die kamen auch gut ohne mich klar.
Die Aalkate - einen Besuch wert |
Leider
musste ich dann doch noch einmal ganz mit rum laufen, da meine Löwin
hier und Berta da "aufgehalten" wurden. Es gab als kleine
Entschädigung wenigstens noch sortenreinen Apfelsaft im freien
Ausschank, Plastikbecher in Schnapsglasgröße.
Es
wurde also schon später; Zeit, sich zu sputen. Wir warfen kurz noch
einen Blick auf die wirklich schöne Seebrücke. Das diesige Wetter
lud dabei nicht zum Verweilen ein. Wir ließen uns wenigstens noch
eine frische Brise um die Nase wehen. Aber es ist schon erstaunlich,
wieviel die Gemeinde in die Seebrücke, aber auch ins Ferienzentrum
gesteckt hat. Mussten sie sicher auch, denn wenn gar keiner mehr
kommt ...
Auf
der Rückfahrt in unserer Etablissement musste ich auf der
Fehmarnsundbrücke das Lenkrad wieder krampfhaft mit beiden Händen
festhalten. Auf der Brücke selbst wehen tückische Seitenwinde, auch
wenn es sonst überall windstill ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen