Montag, 23. Juni 2014
Hartmudo Spezial: Walter 7/14
7
Mittwoch. Heute also nichts weiter vor. Meine Löwin bekam Besuch von ihren Freundinnen. Das hieß für mich, endlich mit dem Rad wegfahren. Zu Tesla.
Denn das hatte mich Dienstag auch grübeln lassen: Eigentlich wollte ich in diesem Urlaub mit meiner Löwin schöne Touren mit dem Rad unternehmen. Berta und Bud sollten auch mit. Und wegen dieser Sch... kam ich zu nichts. Nur Ärger und Streit. Ich brauchte Urlaub vom Urlaub!
An dieser Stelle, wie auch später, ist es nicht entscheidend, ob Mutters Angebot des „Abstotterns“ Montag abend oder auch Mittwoch morgens erfolgte. In einem Nebensatz auf den Anrufbeantworter. Wohl abends, als meine Löwin und ich vor der Glotze saßen. Ich hätte mir da schon eine klarere Positionierung gewünscht.
Aber erstmal zu Tesla nach Stöckheim radeln.
Dort gab es am frühen Nachmittag Bier und Korn. Auch wenn ich Tesla von meiner momentanen Misere erzählte, so blieb doch Raum für andere Dinge. Ob Lautsprecher oder die allgemeine politische Lage, dieser Nachmittag tat mir gut. Zwischendurch meldete sich meine Löwin noch kurz.
Mutter hatte zuhause angerufen und bat mich, die Vollmacht wg. der Kaution des Wohnstifts zugunsten von ihr nebst Kontoauszug abzuholen. Auf dem Kontoauszug war wohl inzwischen die Kautionszahlung verbucht. Ich sollte dies am nächsten Morgen mit zur Anwältin nehmen. Sehr gute Idee, fand ich.
Irgendwann nach Acht – Tesla wollte auch noch einkaufen – radelte ich dann in Melverode bei Mutter vorbei. Natürlich war ich angetrunken, aber auch nüchtern hätte ich mich aufgeregt.
Als Mutter dann auch noch ganz harmlos erzählte, das sie Walter Ende letzten Jahres schon auf den Tod und damit auch auf die Beerdigungskosten angesprochen hatte.
Er meinte seinerzeit, dass ja noch das Geld aus der Kaution da sei, um seine Beerdigung zu bezahlen. Diese Vollmacht hielt ich nunmehr in der Hand. Ein Vordruck, auf dem er handschriftlich Mutter und seinen besten Freund aus Bremen bevollmächtigte, auch nach seinem Tod die Wohnung zu räumen, die Kaution entgegenzunehmen usw.
Und jetzt kommts. Arglos erzählte Mutter, das aus dieser Kaution die Beerdigung bezahlt werden sollte, da ja seine Schwägerin (die aus Florida) Erbin ist. Und da spielte ich HB Männchen. Wutentbrannt verabschiedete ich mich und warf ihr vor, doch von der Nichtigkeit des 2000er Testaments gewußt zu haben. Ich war richtig sauer und entsetzt.
Und das fällt ihr jetzt ein! Sie hatte mir Mist erzählt und das sagte ich ihr auch. „Nicht in diesem Ton, dreh mir nicht das Wort im Munde rum.“ war ihre Entgegnung.
Noch im Rausgehen, im Treppenhaus, zeterten wir uns an. Mir war klar: Sie wußte es die ganze Zeit und läßt mich ins offene Messer laufen! Jetzt, wo ich dies 2 Wochen später niederschreibe, würde ich das nicht mehr ganz so sehen.
Vom 2000er Testament mag sie nichts gewußt haben. Dieser Vorwurf von mir an jenem Abend könnte übertrieben sein. Sie erzählte ja die nganze Zeit, dass sie nichts davon gewußt hätte. Das kann sie ja verdrängt haben, das sie seinerzeit live mit dabei war (im Gespräch mit Walter und mir).
Aber das die Schwägerin aus Florida alles erbte und diese Vollmacht ebe4n deshalb die Beerdigung sichern sollte, ja das wußte sie die ganze Zeit. Hätte sie das gleich nach Walters Tod gesagt, hätte ich ganz anders reagieren können und wir wären erheblich eher schlau gewesen.
Noch in Melverode, an das Fahrrad gelehnt, rief ich wutentbrannt und frustriert meine Löwin an und erzählte ihr von der Begegnung. Ebenso Berta.
Meine Löwin meinte dann noch, das Mutter sie gerade angerufen hätte. Sie war sauer, weil ich im Flur rumkrakeelt hatte. Als ob das jetzt noch wichtig wäre. Sie wollte auch am Donnerstag mit zur Anwältin.
So sauer wie ich auch war, hielt ich es für eine hervorragende Idee. Meine Löwin meinte auch dazu, das Mutter mir ansonsten doch nicht glauben würde.
Dieser ansonsten sehr schöne Tag endete also (mal wieder) mit Nerv und Ärger.
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