Montag, 2. Juni 2014

Uncle Fester: grad gelesen Juni 2014

Nick Hornby – Fever Pitch
„Ballfieber – die Geschichte eines Fans“ ist der deutsche Untertitel für die – laut Kritiker – „Mutter aller Fußballbücher. Hornby beschreibt in seinem Erstlingswerk chronologisch genau sein Leben, das sich stark an Arsenal London, „seinem“ Club halt, orientiert.
1968 nimmt sein Vater ihn das erste Mal mit ins Stadion; Ende der 80er / Anfang der 90er verfolgt er immer noch die Heimspiele von Arsenal, jetzt aber auf nem Sitzplatz. Es wird alles beschrieben, was den englischen Fußball in den Jahren ausmachte: Das blinde „Kick and Rush“, Auftritte von Skinheads und Hooligans in den 80ern als auch der Verzicht von Stehplätzen zugunsten von VIP-Lounges und teureren Sitzplätzen Ende der 80er, auch dies als Folge einiger Tragödien wegen schlechter Sicherheitsvorkehrungen, bei denen viele Zuschauer ihr Leben ließen.
Er beschreibt dies zwar sehr schön und schildert auch genau, was einzelne Vorkommnisse für Gefühle in ihm auslösten, aber leider bleibt es dabei. Der Funke springt zum Leser nicht wirklich über, was vielleicht an den ellenlangen Aufzählungen von Spielszenen als auch von einzelnen Spielern liegt.
Für einen Engländer mögen einzelne Spieler von Arsenal aus den 70er oder 80er Jahren wohl noch geläufig sein, aber als Kenner der Bundesligahistorie bist du da aufgeschmissen und kriegst so den Zusammenhang zum Feeling des Arsenal Fans nicht hin. Das kann ein Frank Goosens aus Bochum wesentlich besser.
Überhaupt mußte ich permanent an Goosens denken. Der Vergleich drängt sich logischerweise geradezu auf. Vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich Goosens` „Weil Samstag ist“ gelesen. Und nach einem kurzen, erneuten Hineinlinsen in die wunderbare Welt beim VFL Bochum kann ich sagen, dass mir Goosens näher liegt als Hornby.
Wahrscheinlich hat Hornby`s Buch nur deshalb Kultstatus, weil es Anfang der 90er keine vernünftigen Fußballbücher gab. Mein Fazit: Leg „Fever Pitch“ nach hinten, falls Du „Weil Samstag ist“ noch nicht kennst.

George R.R. Martin – Planetenwanderer
Ja, der Erfinder der „Game of Thrones“ Erlebniswelt hat doch 1986 diesen reinen Science Fiction Roman veröffentlicht. Da hat sich der Heyne-Verlag sofort gesagt, das wenn „Game of Thrones“ so gut läuft, da können mer noch schnell einen nachschieben.
Keine Angst, liebe Kinder. Dieser Roman hat mit Fantasy nichts am Hut. Vielmehr spielt die Handlung in ferner Zukunft, in der sich die Menschheit über das Universum ausgebreitet hat. Jedoch ist das Imperium der alten Erde untergegangen.
Der Roman selbst besteht aus mehreren Kurzgeschichten, die locker aneinander gefügt sind. In den Geschichten schwingt sehr viel Religiösität mit, insbesondere gegen Ende. Es läuft auf die Frage hinaus: Wenn ein Mensch die Macht eines Gottes hat, ist er dann nicht auch Gott?
Haviland Tuf ist ein Händler, der – hier beschreibt sich der Autor wohl selbst – gerne ißt und ein Faible für Katzen hat. In der ersten und längsten Geschichte wird geschildert, wie Tuf an das letzte Saatschiff des alten Erdimperiums gelangt. Diese 30 km lange Klonfabrik ist in der Lage, jeglichen denkbaren biologischen Kampfstoff herzustellen oder auch jegliches Monster, Raubtier etc., welches sich so im Universum rumtreibt.
Wie bei „10 kleine Negerlein“ stirbt einer nach dem Anderen, bis Tuf alleine übrig bleibt. Leicht gruselig das Ganze, aber superspannend. Danach wird es eher moralisch, insbesondere 3 Geschichten um den Planeten S`uthlam und die Hafenmeisterin Tolly Mune. Das liest sich wie ein Gleichnis in der Bibel, macht aber merkwürdigerweise trotzdem Spaß.
Kurzweilige Unterhaltung mit dem Anstoß zum Nachdenken. Aber nicht so gut, als das ich jetzt zu „Game of Thrones“ greifen müßte.

               

Star Trek: The New Frontier 5 – Ort der Stille
… denn diese Star Trek Reihe ist einfach gut. In diesem neuen Band fällt mir sofort ins Auge, dass die Vorgeschichte auf einem Planeten über 100 Seiten sich entwickeln kann, ohne das die Excalibur direkt involviert ist. Das zeigt, das David Mack hier die Gelegenheit nutzt, um ausgetretene Pfade zu verlassen.
Die Thallonier vermuten an dem Ort der Stille unendliche Reichtümer. Den Mythen nach hören nur einige thallonische Prinzessinnen den Ruf dieses Ortes in ihren Träumen, woraufhin sie sich dort zwanghaft hinbegeben müssen.
Riella vom Planeten Montos, ein scheinbar einfaches Mädchen, hört den Ruf. Leider wissen auch einige Glücksritter von Riellas Fähigkeiten. Da wären zuerst die „Hunde des Krieges“, eine Rasse von Söldnern unter Führung von Rier. Die auch im Charakter wolfsähnlichen Hunde kidnappen schließlich das Mädchen.
Xyon ist ein offenbar menschlicher Glücksritter, der durch Zufall von Riellas Existenz erfährt und ihr zu Hilfe eilt. Und dann geraten sie alle noch auf dem Weg zu diesem geheimnisvollen Ort in die Hand der Erlöser. Damit nicht genug, taucht auch noch Zoran auf, Si Cwans alter Widersacher.
Erst im letzten Fünftel greifen Si Cwan, Zak Kebron und Soleta mit ihrem Shuttle ins Geschehen ein. Sie waren auf Außenmission auf Montos und folgten dem Rest in ein anscheinend planetenloses Sonnensystem. Doirt ist der Ort der Stille, dort es es zum Finale dieser Folge.
Alles geheimnisvoll und sehr spannen wie immer. Das Riella sich als Si Cwans gesuchte Schwester Kallinda entpuppt, entspricht dem bisherigen Handlungsablauf und irgendwo logisch. Dass Xyon sich ganz am Ende als Sohn von Calhoun zu erkennen gibt, ist dann doch etwas zu arg.
Aber da dies alles ist, was ich an diesem Roman zu meckern habe, soll es auch gut sein.

Star Trek: The New Frontier 6 – Finstere Verbündete
Weiter geht’s. Die schwarze Masse ist eine obskure Entität, die quasi als Wolke durch All fliegt und ganze Planeten ja Sterne auffrißt. Ist sie dann gesättigt, geht es mit Warp 4 zurück in die sogenannte Hungerzone, in der sie sich bis zum nächsten Beutezug ausruht.
Mal nach 10, mal nach 90 Jahren ist sie unterwegs auf Beutetour. Und „jetzt“ ist es wieder soweit, als Ziel hat sie sich den Heimatplaneten der Erlöser ausgesucht. Diese machen zwar selbst den Sektor unsicher, indem sie ganze Bevölkerungen zwingen, entweder zu ihrem Glauben zu konvertieren oder zu sterben, aber aus religiösen Gründen können sie nicht auf ihren Heimatplaneten verzichten.
Die Excalibur solls jetzt richten. Die oberste Direktive ist jetzt gefragt und wird auch kontrovers diskutiert, aber letztendlich wollen wir ja ein bißchen Action und so sichert Calhoun dem höchsten Gebieter der Erlöser seine Unterstützung zu.
Die schwarze Masse absorbiert natürlich jegliches Geschoß, welches die Excalibur ihr entgegenwirft. In einer „Next Generation“ Folge habe ich das schon einmal gesehen. Das aber nur am Rande, ich bin noch mittendrin. Ich weiß nur eins: Die Crew der Excalibur schafft das.
Neu hinzu kommt diesmal der diensthabende Offizier der Nachtschicht – Frau Lieutnant Müller, dunkelblond, durchtrainiert und große Brüste.
In Konkurrenz zu Shelby löst sie Calhouns körperliche Spannungen. Sehr schön. Für die Story an sich ist dies zwar unwichtig, aber es sind ja bekanntermaßen diese kleinen Nuancen, die Star trek so liebenswert machen.
Quasi rote Rosen im All.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen