Nick Hornby – Fever Pitch
„Ballfieber – die Geschichte eines
Fans“ ist der deutsche Untertitel für die – laut Kritiker –
„Mutter aller Fußballbücher. Hornby beschreibt in seinem
Erstlingswerk chronologisch genau sein Leben, das sich stark an
Arsenal London, „seinem“ Club halt, orientiert.
1968 nimmt sein Vater ihn das erste Mal
mit ins Stadion; Ende der 80er / Anfang der 90er verfolgt er immer
noch die Heimspiele von Arsenal, jetzt aber auf nem Sitzplatz. Es
wird alles beschrieben, was den englischen Fußball in den Jahren
ausmachte: Das blinde „Kick and Rush“, Auftritte von Skinheads
und Hooligans in den 80ern als auch der Verzicht von Stehplätzen
zugunsten von VIP-Lounges und teureren Sitzplätzen Ende der 80er,
auch dies als Folge einiger Tragödien wegen schlechter
Sicherheitsvorkehrungen, bei denen viele Zuschauer ihr Leben ließen.
Er beschreibt dies zwar sehr schön und
schildert auch genau, was einzelne Vorkommnisse für Gefühle in ihm
auslösten, aber leider bleibt es dabei. Der Funke springt zum Leser
nicht wirklich über, was vielleicht an den ellenlangen Aufzählungen
von Spielszenen als auch von einzelnen Spielern liegt.
Für einen Engländer mögen einzelne
Spieler von Arsenal aus den 70er oder 80er Jahren wohl noch geläufig
sein, aber als Kenner der Bundesligahistorie bist du da
aufgeschmissen und kriegst so den Zusammenhang zum Feeling des
Arsenal Fans nicht hin. Das kann ein Frank Goosens aus Bochum
wesentlich besser.
Überhaupt mußte ich permanent an
Goosens denken. Der Vergleich drängt sich logischerweise geradezu
auf. Vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich Goosens` „Weil Samstag
ist“ gelesen. Und nach einem kurzen, erneuten Hineinlinsen in die
wunderbare Welt beim VFL Bochum kann ich sagen, dass mir Goosens
näher liegt als Hornby.
Wahrscheinlich hat Hornby`s Buch nur
deshalb Kultstatus, weil es Anfang der 90er keine vernünftigen
Fußballbücher gab. Mein Fazit: Leg „Fever Pitch“ nach hinten,
falls Du „Weil Samstag ist“ noch nicht kennst.
George R.R. Martin –
Planetenwanderer
Ja, der Erfinder der „Game of
Thrones“ Erlebniswelt hat doch 1986 diesen reinen Science Fiction
Roman veröffentlicht. Da hat sich der Heyne-Verlag sofort gesagt,
das wenn „Game of Thrones“ so gut läuft, da können mer noch
schnell einen nachschieben.
Keine Angst, liebe Kinder. Dieser Roman
hat mit Fantasy nichts am Hut. Vielmehr spielt die Handlung in ferner
Zukunft, in der sich die Menschheit über das Universum ausgebreitet
hat. Jedoch ist das Imperium der alten Erde untergegangen.
Der Roman selbst besteht aus mehreren
Kurzgeschichten, die locker aneinander gefügt sind. In den
Geschichten schwingt sehr viel Religiösität mit, insbesondere gegen
Ende. Es läuft auf die Frage hinaus: Wenn ein Mensch die Macht eines
Gottes hat, ist er dann nicht auch Gott?
Haviland Tuf ist ein Händler, der –
hier beschreibt sich der Autor wohl selbst – gerne ißt und ein
Faible für Katzen hat. In der ersten und längsten Geschichte wird
geschildert, wie Tuf an das letzte Saatschiff des alten Erdimperiums
gelangt. Diese 30 km lange Klonfabrik ist in der Lage, jeglichen
denkbaren biologischen Kampfstoff herzustellen oder auch jegliches
Monster, Raubtier etc., welches sich so im Universum rumtreibt.
Wie bei „10 kleine Negerlein“
stirbt einer nach dem Anderen, bis Tuf alleine übrig bleibt. Leicht
gruselig das Ganze, aber superspannend. Danach wird es eher
moralisch, insbesondere 3 Geschichten um den Planeten S`uthlam und
die Hafenmeisterin Tolly Mune. Das liest sich wie ein Gleichnis in
der Bibel, macht aber merkwürdigerweise trotzdem Spaß.
Kurzweilige Unterhaltung mit dem Anstoß
zum Nachdenken. Aber nicht so gut, als das ich jetzt zu „Game of
Thrones“ greifen müßte.
Star
Trek: The New Frontier 5 – Ort der Stille
… denn
diese Star Trek Reihe ist einfach gut. In diesem neuen Band fällt
mir sofort ins Auge, dass die Vorgeschichte auf einem Planeten über
100 Seiten sich entwickeln kann, ohne das die Excalibur direkt
involviert ist. Das zeigt, das David Mack hier die Gelegenheit nutzt,
um ausgetretene Pfade zu verlassen.
Die
Thallonier vermuten an dem Ort der Stille unendliche Reichtümer. Den
Mythen nach hören nur einige thallonische Prinzessinnen den Ruf
dieses Ortes in ihren Träumen, woraufhin sie sich dort zwanghaft
hinbegeben müssen.
Riella
vom Planeten Montos, ein scheinbar einfaches Mädchen, hört den Ruf.
Leider wissen auch einige Glücksritter von Riellas Fähigkeiten. Da
wären zuerst die „Hunde des Krieges“, eine Rasse von Söldnern
unter Führung von Rier. Die auch im Charakter wolfsähnlichen Hunde
kidnappen schließlich das Mädchen.
Xyon
ist ein offenbar menschlicher Glücksritter, der durch Zufall von
Riellas Existenz erfährt und ihr zu Hilfe eilt. Und dann geraten sie
alle noch auf dem Weg zu diesem geheimnisvollen Ort in die Hand der
Erlöser. Damit nicht genug, taucht auch noch Zoran auf, Si Cwans
alter Widersacher.
Erst
im letzten Fünftel greifen Si Cwan, Zak Kebron und Soleta mit ihrem
Shuttle ins Geschehen ein. Sie waren auf Außenmission auf Montos und
folgten dem Rest in ein anscheinend planetenloses Sonnensystem.
Doirt ist der Ort der Stille, dort es es zum Finale dieser Folge.
Alles
geheimnisvoll und sehr spannen wie immer. Das Riella sich als Si
Cwans gesuchte Schwester Kallinda entpuppt, entspricht dem bisherigen
Handlungsablauf und irgendwo logisch. Dass Xyon sich ganz am Ende als
Sohn von Calhoun zu erkennen gibt, ist dann doch etwas zu arg.
Aber
da dies alles ist, was ich an diesem Roman zu meckern habe, soll es
auch gut sein.
Star
Trek: The New Frontier 6 – Finstere Verbündete
Weiter
geht’s. Die schwarze Masse ist eine obskure Entität, die quasi als
Wolke durch All fliegt und ganze Planeten ja Sterne auffrißt. Ist
sie dann gesättigt, geht es mit Warp 4 zurück in die sogenannte
Hungerzone, in der sie sich bis zum nächsten Beutezug ausruht.
Mal
nach 10, mal nach 90 Jahren ist sie unterwegs auf Beutetour. Und
„jetzt“ ist es wieder soweit, als Ziel hat sie sich den
Heimatplaneten der Erlöser ausgesucht. Diese machen zwar selbst den
Sektor unsicher, indem sie ganze Bevölkerungen zwingen, entweder zu
ihrem Glauben zu konvertieren oder zu sterben, aber aus religiösen
Gründen können sie nicht auf ihren Heimatplaneten verzichten.
Die
Excalibur solls jetzt richten. Die oberste Direktive ist jetzt
gefragt und wird auch kontrovers diskutiert, aber letztendlich wollen
wir ja ein bißchen Action und so sichert Calhoun dem höchsten
Gebieter der Erlöser seine Unterstützung zu.
Die
schwarze Masse absorbiert natürlich jegliches Geschoß, welches die
Excalibur ihr entgegenwirft. In einer „Next Generation“ Folge
habe ich das schon einmal gesehen. Das aber nur am Rande, ich bin
noch mittendrin. Ich weiß nur eins: Die Crew der Excalibur schafft
das.
Neu
hinzu kommt diesmal der diensthabende Offizier der Nachtschicht –
Frau Lieutnant Müller, dunkelblond, durchtrainiert und große
Brüste.
In
Konkurrenz zu Shelby löst sie Calhouns körperliche Spannungen. Sehr
schön. Für die Story an sich ist dies zwar unwichtig, aber es sind
ja bekanntermaßen diese kleinen Nuancen, die Star trek so
liebenswert machen.
Quasi
rote Rosen im All.
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