„Das
Angebot, dass Zeitungen bieten, lautet Wahrheit.“ Das ist das Fazit
dieses gequälten FAZ Artikels aus dem August. Hier versucht die FAZ
zu erklären, warum die Zeitung als Printmedium im Online-Zeitalter
immer noch unverzichtbar ist.
In
gedrucjkten Zeitungen Qualität zu vermuten oder gar die Sicherheit,
nicht ausgespäht zu werden – ja so sieht sich die FAZ als
Printmedium.
Schön,
wenn man noch träumen kann.
Denn
gerade die Wahrheit ist dem politischen Journalismus abhanden
gekommen. Die Abhängigkeit von Anzeigenkunden ist im Gegenteil eher
der Todesgräber der Printmedien, eben weil eine Unabhängigkeit
dadurch nicht mehr gegeben ist. Einzelne, schnell hingeschnodderte
Onlinemeldungen sind deshalb näher dran an der Wahrheit.
Die
Menge an derartigen Informationen ist dann natürlich wiederum ein
Killer, weil die Wahrheit auch hier untergeht.
Schwieriges
Thema also. Vielleicht liegt die Zukunft des Printmediums eher in den
längeren, nicht so aktuellen Meldungen. Da, wo wirklich noch lange
und aufwendig recherchiert wird.
Die
Lustpille für die Frau. Der Spiegel schafft es doch immer wieder,
die wirklich „wichtigen“ Themen anzufassen. Viagra für den Mann,
Lybrido für die Frau.
Das
wird ja wie bei der Tour de France. Alle sind gedopt und haben dann
den Supersex samt garrantierten Megaorgasmus. Gibts da nicht was von
Ratiopharm?
So
ein Blödsinn. Wem das unbedingt so wichtig ist, soll halt Koks
nehmen. Und dann feststellen, das dies „noch mehr, noch intensiver“
endlich ist.
Und
dann geht das Ganze von vorne los. Vielleicht reicht es ja auch, die
Erwartungen einfach mal runter zu schrauben.
Aha.
In Contramann Spezial hatte ich ja schon einiges zu dem Thema
geschrieben. Das die Stiftung Warentest keine Anzeichen für geplante
Sollbruchstellen finden konnte und das die Leute eher neue Waren
haben wollen als reparierte Altware, hatte ich ja auch schon
geargwöhnt.
Immerhin
wird im Artikel eingestanden, das Unternehmen den kurzfristigen
Verschleiß von Elektroartikeln wie z.B. Elektrozahnbürsten bewußt
in Kauf nehmen.
Ich
versteh da nicht, wo der Unterschied zum bewußten Fehlereinbau
liegen soll. Ich stimme aber mit dem Artikel überein, das die
Rechnung bislang aufgeht, weil der Konsument dauernd nach neuerer und
besserer Ware schreit.
„Für
eine Verdrängung regulärer Arbeitsplätze gäbe es keine
Anzeichen.“ Ja, man muß es nur glauben, dann ist das auch so.
Logischerweise
verdrängen Bufdis reguläre Arbeitsplätze, eben weil sie zB. In der
Alten- oder Krankenpflege das Stammpersonal von „einfachen“
Tätigkeiten wie Vorlesen, Zuhören etc. entlasten.
Und
so kann man hier und da eine Stammkraft entbehren. So wird ein Schuh
draus. Die einzige Möglichkeit, so etwas zu verhindern, wären z.B.
feste Quoten wie 3 Pfleger pro 20 Patienten (ich weiß nicht, ob das
zahlenmäßig paßt, ist auch nur ein Beispiel).
Aber
das wäre ja Sozialismus. Wolln wir doch nicht.
JETZT
isses soweit – Contramann wird endlich wieder politisch. Die Wahl
ist vorbei, das Sterben der Demokratie geht weiter !
Kontext
bricht hier eine Lanze für den Nichtwähler. Das kleinere Übel zu
wählen sei auch keine Lösung.
Stimmt.
Klingt gut, aber: Wegzubleiben, weil sowieso alles doof ist und
„meine Stimme sowieso nichts ausrichtet“ und sowieso und sowieso.
Nein.
Wer noch nicht mal den Arsch zum Wahllokal hochkriegt, soll die
Fresse halten. Am besten arbeitslos werden und dann mal sehen, wie es
ist.
Leider
sind wohl viele Nichtwähler arbeitslos und haben den Glauben anb das
politische System verloren. Das ist wirklich gefährlich für die
Demokratie.
Dann
schon lieber das kleinere Übel wählen, möcht ich meinen. Dann ist
der unlustige Nichtwähler wenigstens noch mit dabei.
Danke,
Alexander Wallasch. Mein ehemaliger Mitschüler auf der Raabeschule
(zugegebenermaßen Jahrgänge vor mir) hat hier einen wirklich
schönen Kommentar kurz vor der Bundestagswahl abgelassen.
Politiker
sind halt stumpf und sondern Sprechblasen ab. Und die „Mediennutte“
Jauch sitzt grinsend da und genau dadurch wird das hohle Geplapper
erst richtig schlecht.
Leider
hatte die Sendung als auch Wallaschs` Kommentar keinen Einfluß bei
der Bundestagswahl.
Da
sind wir dann schon nach der Wahl angekommen. Und schon wird es
ärgerlich. Bekanntermaßen hat die Linke unmittelbar nach der Wahl
angeboten, einen gesetzlichen Mindestlohn mit den Grünen und der SPD
per Gesetz festlegen zu lassen.
Schließlich
sind die 3 Parteien dafür in den (Q)wahlkampf gezogen, haben dafür
sogar eine parlamentarische Mehrheit. Das Angebot kam natürlich
taktisch zum richtigen Zeitpunkt. Hierin aber ein politisches Kalkül
zu sehen, um sich in den Vordergrund zu spielen, obwohl man selber
nicht wqirklich Verantwortung tragen will, ist voll daneben.
Schließlich
sind es Grüne und die SPD, die sich partout dem Wählerwillen
gezielt verweigern. Und die 5 genannten Hinderungsgründe einer Rot
Rot Grün Koalition sind dann doch lächerlich, zeigen sie eher mehr
Gemeinsamkeiten als Unterschiede.
Aber
der Spiegel ist mittlerweile ja zum Sprachrohr etablierter Kreise
verkommen. Offenbar sind die Nachdenkseiten, feynsinn oder auch der
Spiegelfechter die einzig wirklich „freie“ Presse.
Da
sind wir dann wieder beim FAZ Artikel zur Berechtigung von
Printmedien. Und Wahrheit.
Aber
wahrscheinlich geht es uns allen nur zu gut. Und wenn wir (der
Deutsche als solcher) endlich aufwachen sollten, ist da wieder dieser
starke Mann …
Zum
Schluß noch zu einer starken Frau. Monika Lierhaus.
Sie
hat ihren Schlaganfall überwunden, kämpft sich rein und moderiert
für viel Geld die Fernsehlotterie. 2014 möchte sie gerne wieder als
Reporterin zur WM nach Brasilien.
Wenn
sie das tatsächlich schaffen sollte, würde ich das als o.k.
Kommentieren. Aber ansonsten kann ich das nicht mehr hören.
Sie
hat nicht aufgegeben und sich rangekämpft, hatte aber ganz andere
Unterstützung als auch nur „normale“ Arbeitnehmer.
Für
Leute aus dem Prekariat ist esa darüber hinaus nochmals schwieriger,
weiterzukämpfen nach einem Schlaganfall. Denn die Unterstützung ist
dann gleich Null.
Insofern
hat Frau Lierhaus gut Lachen, bekommt sie doch die bestmögliche
Unterstützung. Ob dieselbe Frau Lierhaus als arbeitslose
Supermarktkassiererin noch die Energie gehabt hätte?
Zweifel
daran dürfen zumindest erlaubt sein, auch wenn die Leistung von Frau
Lierhaus für Einige durchaus Vorbildcharakter hat.
Also:
Rock on, Baby!
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