Freitag, 24. Dezember 2021

Udorallala: Top Songs 15/?

Im Dudel-Radio spielen sie gerne die Hits der 70er oder 80er, doch „meine“ Hits sind da nie dabei. In loser Folge schreibe ich deshalb über einzelne Songs und warum sie so wichtig, bahnbrechend oder anders wie bedeutend sind. Für mich, für Dich, für uns alle.
Ding Dong – That`s my Song!

Basement 5 - Last white Christmas
Jedes Jahr an Heiligabend darf ich mein Lieblings - Weihnachtslied erst zu fortgeschrittener Stunde abspielen. Manch ein Schmusebär steht ja auf „Last Christmas“ von Wham oder bevorzugt den Klassiker „White Christmas“ - natürlich nur von Bing Crosby. Ich dagegen höre „Last white Christmas“, während ich mir zum Abschluss des Geburtstages vom Sohne unseres Gottes noch nen Wodka eingieße; ersatzweise Gin. Hauptsache pur!
„Red flags flying high in the sky
Making people believe they can fly
England is under female rule
That's why we're turning to ruddy fools
Run Run Shah don't make no films
Well Ayatollah this
And Ayatollah that
But he hasn't told them any facts
Ian Smith ain't iron no more
He is out on the floor
The last white Christmas was in '79
Plenty of change is in sight
Peanut president can't play chess
That's why America is in check“
Dieser Hammersong wurde passenderweise am 1. Dezember 1980 veröffentlicht und schaffte es nicht in die Charts. Diese führten Abba mit „Super Trouper“ auf 1 und „Stop the Cavalry“ von Jona Lewie auf der 3. Mit „Do You feel my Love“ war dank Eddy Grant immerhin ein Reggaesong auf Platz 8, womit wir bei Basement 5 wären.
Ja, ich weiß: Eddy Grant ist kein „echter“ Reggae - und Basement 5 erst recht nicht. „Last white Christmas“ ist eher ein Crossover aus Reggae und Punk, verbunden mit einer politischen Attitüde. Ein Jahr nach der islamistischen Revolution im Iran - heute aus dem Bewusstsein der meisten Leute verschwunden - prophezeiten Basement 5 das Scheitern des weißen Mannes.
An Black Lives Matter war seinerzeit noch nicht zu denken und trotzdem kommt dieses wütende Statement der schwarzen Künstler kräftiger und vor allem glaubwürdiger rüber als das müde Gesäusel in den letzten Jahren. Dieses Metal Riff mit dem schnellen Reggae Rhythmus im Gepäck....

         

Dazu dieser abgehackte Sprechgesang. Ich kenne nichts vergleichbares. Selbst die Beastie Boys kommen da nicht mit. Das waren ja auch Weiße in Partylaune, da gab es keine Message wie bei Basement 5 aus dem Thatcher-England. Gerade der Bezug zum „Ayatollah“ gibt dem Ganzen etwas Einmaliges.
Mit meiner Begeisterung für diesen Song stand ich in all den Jahren leider in meinem Freundeskreis alleine da. Der Drummer war vorher wohl bei P.I.L., den Rest der Band kenne ich nicht und außerdem hatte es lediglich für eine LP gereicht, dann verschwand die Band in der Versenkung.
Doch „Last white Christmas“ ist ein Meisterwerk und DER Weihnachtssong schlechthin - zumindest für mich. Scheiß auf George Michael; bei Wham fehlt das „weiß“ im Songtitel. Und die Emotion im Song! Denn die sind bei Basement 5 reichlich dabei, die Emotionen.
Drum hör den Song laut. Am Heiligabend. Und vergiss mir den Wodka nicht!

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