Mit dem fünften Band verlegen wir den Ort des Geschehens von New California auf das Sonnensystem. Der Autor führt hier einen neuen Feind ein, der dank überlichtschneller Raumschiffe willens und in der Lage ist, die Erde zu vernichten. Nebenbei hat Peterson seine Schreibtechnik mittlerweile verfeinert. Statt die Geschichte komplett aus der Sicht von Russell zu erzählen, führt er zwei Nebenstränge ein.
Sein Sohn Jim Harris hat sich bei den Space Marines verpflichtet und im Gegenzug dafür neue Beine erhalten. Zusammen mit seinem Kumpel Jason erforscht er eine im Sonnensystem zurückgelassene Transporterfabrik der Erbauer. Dank der Genialität des Physikers Jason werden die Menschen in die Lage versetzt, mit der Fabrik zu kommunizieren und sie zum Bau von Raumschiffen anzuregen.
Nicht zu früh, womit wir beim dritten Erzählstrang wären. Russels alter Freund John Dressel hat seine Alkoholprobleme überwinden können und New California verlassen, um auf einem Forschungsschiff einem vermeintlichen Kometen entgegen zu fliegen. Dieser entpuppt sich jedoch als Alien Raumschiff, worauf John Dressel auf Seite 112 aus dem Leben und damit dem Roman scheidet.
Da ist natürlich wieder Russell gefragt. Zusammen mit Candy, Mitchell, Sammy und Adam Lang erforscht er die nähere Umgebung von 100 Lichtjahren des Sonnensystems mittels der Transporterwege. Hierbei stoßen sie auf mehrere untergegangene Zivilisationen, welche von den Aliens zerstört worden waren.
In einem fernen Sonnensystem entdecken sie eine Basis der Aliens, von der der Erde die Gefahr der Vernichtung droht, als das Späherschiff, welches John getötet hatte, dorthin zurückkehrt. Nunmehr brechen 5 Alienschiffe auf, um die Erde zu zerstören. Die Space Marines dagegen können nur knapp 50 kleine Raumschiffe aus der Transporterfabrik erzeugen und diese mit improvisierten Waffen ausstatten.
Quasi in einem Zweifrontenkrieg werden die Aliens wie folgt geschlagen: Jim wirft einen Transporter in unsere Sonne ab, während Russell seinerseits einen Transporter auf die Alien Basis lenkt. Durch eine offene Verbindung zwischen beiden Transportern strömt nun Plasma direkt auf die Basis, wodurch diese komplett zerstört werden kann.
In dieser Situation wird der russische Kosmonaut Sergej zum Helden, indem er sich statt Russell opfert. Denn einer muss die Verbindung manuell betätigen. Dies ist eine sehr schöne Nebengeschichte, denn Sergej wurde eigentlich immer als Spion verdächtigt. Ähnlichkeiten zum momentanen Geschehen in unserer momentan offiziellen politischen Einschätzung sind sicherlich beabsichtigt.
Die 5 Alien Raumschiffe erreichen das Sonnensystem und können gerade noch rechtzeitig und äußerst knapp von der zusammengewürfelten Streitmacht der Erde vernichtet werden. Das Jim und Jason als einzige diesen Kampf überleben, fand ich dann doch etwas übertrieben, aber der Spannungsbogen blieb trotzdem bis zum Schluss sehr hoch.
Zum Schluss noch eine Anmerkung: Elise spielt hier immer noch keine Rolle, wird aber ab dem nächsten Band in das Geschehen eingreifen. Versprochen.
Phillip Peterson - Transport 6
Und weiter geht es im Kampf gegen die Maschinenwesen, welche die Erde vernichten wollen. Der Handlungsstrang um Jim Harris nimmt immer größere Ausmaße an. Jim wurde von den Space Marines für ein geheimes Projekt rekrutiert. Zusammen mit anderen Testpiloten soll er den von den Menschen gerade entwickelten überlichtschnellen Antrieb testen.
Natürlich ist Jason der betreuende Ingenieur, die anderen Testpiloten mobben Jim, den Helden bei der Bekämpfung des Alienangriffs und angeblichen Liebling der Ausbilder. Diese Abschnitte erinnern leider an Filme a la Top Gun, da hätte ich mir etwas mehr Fantasie gewünscht. Aber halt! Es deutet sich eine zarte Romanze mit der Piloten Anne Winslow an, obwohl Jim doch immer an Frau und Kind denken muss.
Selbstverständlich muss Anne bei einem Testflug sterben, aber mehr als eine Nacht mit Kuscheln kommt bei der Affäre nicht rum. Jim hatte ihn nicht mal reingesteckt!
Russell ist wieder mal mit seinem Team unterwegs. Also Candy, Mitchell, Sammy und Adam Lang. Die Physikerin Gemma hatte ich bisher nicht erwähnt, aber endlich greift Elise in das Geschehen ein. Die Kinder sind alle aus dem Haus, so dass Elise ihrer Abenteuerlust nachgehen kann. Sie ist in Russells Team und dieses ist auf der Suche nach dem Übertransporter. Wenn Sie diesen finden, können die Menschen die bisher eingeschränkte Bewegungsfähigkeit im Transportersystem überbrücken und jeden nur erdenklichen Punkt in der Galaxis erreichen.
Als diese Teams die Umgebung von Transportern in der Richtung der vermuteten Herkunft der Aggressoren untersuchen, stößt selbstverständlich Russell auf ein abgestürztes Raumschiff der Fremden auf einem Asteroiden. Endlich bekommen die Menschen die Chance, die Technik der Fremden zu untersuchen.
Beim Versuch, das anscheinend leblose Raumschiff zu erkunden, verliert Elise nach einem Drohnenangriff ihr Leben. Russell gibt Candy die Schuld an Elises Tod, weil diese ihre Kompetenz überschritten und eine Untersuchung des Raumschiffs angeordnet hatte.
Schließlich kann das Team um Russell den Übertransporter lokalisieren, aber nicht direkt erreichen. Russell und Jim müssen diesen mittels eines überlichtschnellen Jägers vom nächstgelegenen Sternensystem aus erreichen.
Mit letzter Not erreichen beide den Übertransporter, wo Russell den Computer überzeugen kann, den Menschen die Kontrolle über das Netzwerk vorübergehend zu überlassen. Der Roman endet mit dem Begräbnis von Elise. Dieser sentimentale Schluss lässt auf eine nahe Verwertung des Stoffes als Fernsehserie schließen, tatsächlich haben die Amis damit wohl schon angefangen, wie ich im Netz erfahren habe.
Phillip P. Peterson - Transport 7
Kommen wir nun zum vorläufigen Abschluss dieses schönen Zyklus. Russell wird allmählich zu alt für aktive Einsätze. Als ein größeres Team das abgestürzte Raumschiff der Aliens untersucht und erneut einen Drohnenangriff provoziert, ist Russell zu langsam, wird verletzt, und kann von Candy nur noch mit knapper Not gerettet werden.
Adam Lang und Candy verbannen Russell daraufhin aus den aktiven Einsätzen. Russell soll lediglich als Beobachter an den nächsten Missionen teilnehmen. Nun kommt es zu einem Bruch zwischen Russell und Candy, die Freundschaft ist zerstört.
Später wäscht Candys Liebhaber ihr den Kopf, so dass sie den Streit bereut und die alten Kampfgefährten wieder zusammenfinden können. Beide haben Fehler gemacht, aber viel zusammen erlebt. Wie bei allen zwischenmenschlichen Konflikten in diesem Zyklus bin ich zu der Auffassung gelangt, dass der Autor hier autobiographische Situationen eingearbeitet hat.
Und natürlich kommt Russell wieder zu einem aktiven Einsatz: Zusammen mit Jim fliegt er in das Heimatsystem der Erbauer der Transporter, um dort eine Abwehrwaffe gegen die Aliens zu finden. Doch das Ergebnis ist ernüchternd. Anscheinend haben die Aliens auch die Heimatwelt der Erbauer zerstört.
Jene Katastrophe hatte lediglich eine Kolonie der Erbauer am Rande des Systems überlebt. Diese lebten jahrhundertelang unter einer unwirtlichen Oberfläche und ohne Funkverkehr. Ob sie das Transportersystem als Waffe gegen die Aliens oder als Fortbewegungsmittel entwickelt hatten, bleibt ungeklärt.
Wenigstens gelang es den Menschen, die Basisstation der Aliens in einem weit entfernten System zu entdecken. Dorthin ist eine Alien Sonde aus dem menschlichen Sonnensystem heraus unterwegs, um die Basis zu informieren, wodurch eine nicht zu stoppende Vernichtung der Erde erfolgen würde.
Als Jim es mit seinem Jäger nicht schafft, die im System der Basis ankommende Sonde zu zerstören, kommt Russell doch wieder eine aktive Rolle zu. Zusammen mit Candy und einem Einsatztrupp der Space Marines kann er in die Basis eindringen, um dort eine Atombombe zu zünden.
Aufgrund eines Abwehrmechanismus wird Ihnen aber der Rückweg abgeschnitten und das Team mitsamt der Bombe in einem isolierten Raum eingesperrt. Kleine Roboter entschärfen und zerlegen die Bombe, danach ist der Ausgang für Russells Team wieder frei. Überraschenderweise startet die Basis keinen Angriff auf die Erde, sondern schickt noch eine weitere Sonde zu einem unbekannten Ziel los.
Die kann Jim sogar einfangen, so dass es den Menschen nunmehr möglich sein wird, die Alien Technologie zu verstehen. Dank einer Gravitationswellenwaffe, die sie bei den Erbauern entdeckt hatten, schaffen unsere Helden die Flucht aus dem System der Alien Basis. Unter Einwirkung eines eingeschleusten Computervirus deaktiviert sich die Basis selbst und gibt diesen Befehl über die Sonden an alle anderen Basen ab.
Russell und Candy sprechen sich aus, ihre Freundschaft hat offenbar doch nicht gelitten. Dazu hat Candy auch noch ihre Liebe gefunden, der Zyklus endet also mit einem Happy End. Ein Cliffhanger ist nicht erkennbar, aber eine Fortsetzung wird dann doch noch angedeutet.
So schön wie ich die Grundidee dieses Zyklus anfangs fand, so unsicher bin ich mir im Moment, ob ich mir eine Fortsetzung überhaupt wünschen soll. Die Hauptfiguren wirken mittlerweile arg festgefahren und die neu hinzugekommenen Personen entwickeln nicht genug Charisma, um die Charakterisierungen nicht ins Seichte abgleiten zu lassen.
So bleibt Perry Rhodan wohl als einziger Romanzyklus vom Personal her trotz des hölzernen Hauptdarstellers attraktiv. Schauen wir mal, ob Peterson das noch weiter schreibt.
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