Donnerstag, 7. Oktober 2021

Contramann: kurz gesehen im Oktober

Ach Roberto, wie Recht Du doch hast. Ausgerechnet ein arg konservativer Charakter wie Hubert Aiwanger von den freien Wählern stellt fest, dass die Corona Impfung eine persönliche Entscheidung sei. Er ärgere sich über eine „Schwarz-Weiß-Denke“, welche dazu führt, auf Leute loszugehen, die eine von der öffentlichen Meinung abweichende Ansicht vertreten.
Hier geht es darum, dass sich als „progressiv“ fühlende Menschen wie Grüne oder Linke, vielleicht noch übrig gebliebene Sozis in der SPD, sehr aufgeregt und häufig hasserfüllt über Menschen äußern, welche in der aktuellen Corona-Politik eine von Regierungskurs abweichende Meinung vertreten. Reflexartig werden solche Kritiker gern in die rechte Ecke als Querdenker gestellt und dabei ignoriert, dass dort die Fans eher aus der linken Ecke kommen.
Aber nach der Bundestagswahl sind solche Überlegungen eh müßig, da sich nach diesem Wahlergebnis eh nicht viel ändern wird. Aufbruchstimmung sieht anders aus.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/warum-der-westen-in-afghanistan-scheiterte-17488099.html
Und genau so war es. Kleinlaut mussten die Streitkräfte der USA und ihrer Verbündeten nach 20 Jahren des Krieges gegen den Terrorismus in Afghanistan das Land verlassen. Und nach noch nicht mal einer Woche wurde das Marionettenregime von den Taliban aus dem Amt gefegt. Das hatte schon was von Vietnam.
Und besonders bitter finde ich, dass die Bemühungen auch gerade des deutschen Expeditionskorps, ein wenig vom westlichen Freiheitsgeist in die Bevölkerung zu bringen, krachend in die Binsen gegangen ist. Es hat doch tatsächlich fast den Anschein, als würde sich z.B. die Mehrzahl der Frauen nach der Scharia sehnen.
Dagegen konnte mich auch die Berichterstattung der Medien nicht restlos überzeugen, nach der die große Mehrzahl der Afghanen über den Abzug der westlichen Truppen enttäuscht ist. Ich glaube vielmehr, dass „wir“ uns nicht mehr in innere Angelegenheiten anderer Staaten und Völker einmischen sollten.

https://www.spiegel.de/gesundheit/corona-massnahmen-mehr-mut-zur-normalitaet-kommentar-a-aebbbbf0-ad3e-4d27-b609-f067e8b93cd5
Weiter zum Spiegel - mit Corona. Diesen unaufgeregten Kommentar sollten sich sowohl Befürworter als auch Gegner der Pandemie-Maßnahmen zu Gemüte führen. Denn mit zunehmender Dauer der Pandemie und den glücklicherweise ausbleibenden Horrorszenarien sollte man doch offen über eine Rückkehr zur Normalität zumindest nachdenken und diskutieren dürfen.
Stattdessen drängt sich z.B. bei der 2G-Regelung der Eindruck einer Impfplicht durch die Hintertür auf. Und dass Leute, die hierin eine drohende Spaltung der Gesellschaft zu sehen glauben, sofort und ansatzlos nicht nur als Querdenker beschimpft, sondern gleich ins rechte Lager verortet werden, macht mich nur noch traurig.
Gerade aus der „linken“ Ecke kommen diese Anfeindungen. Da werden gleich ganze Gruppen wie Mallorca-Touristen oder auch rodelnde Kinder (letzten Winter) zu möglichen Seuchenherden erklärt. Diese Pauschalisierungen erinnern mich fatal an dunkle Kapitel in der deutschen Geschichte; egal ob Hexenverfolgung oder Terrorregime wie das 3. Reich oder die DDR.

https://www.spiegel.de/auto/fahrberichte/microlino-im-test-elektroauto-hat-isetta-von-bmw-zum-vorbild-a-bc8a93c6-f7c8-4acc-b465-457264390f4d
Na also, es geht doch! 2,50 m lang, 1,50 m breit und 27 PS. So geht Elektroauto in der Stadt! Der fährt sogar 90 in der Spitze, darf also sogar auf die Autobahn. Es verwundert nicht, dass ein Schweizer die Idee hatte, das alte Konzept des BMW Isetta aufzugreifen. In Deutschland sind sich die Ingenieure offensichtlich zu fein dazu. Ich würde mal sagen, das wäre ein wesentlicher Schritt zum Umstieg auf die Elektromobilität, so weit es die individuelle Mobilität betrifft.
Doch wenn das das konsequent zu Ende denkt, ist der Microlino klimatechnisch nur eine etwas bessere Variante als die Zweitonner-SUVs mit den fetten Batterien. Erst wenn zumindest die Städter auf eine eigene Karre verzichten und auf öffentliche Verkehrsmittel, gern auch Dolmus etc., umsteigen (können), dann sind wir auf dem richtigen Weg.

https://www.heise.de/tp/features/Afghanistan-Hier-sind-die-Gewinner-6166281.html
Das ist aber ein böser Kommentar. Fast eine Viertelmillion Menschen verloren in den 20 Jahren des Afghanistan-Einsatzes der Nato ihr Leben. Davon ca. 230.000 Zivilisten, afghanische Regierungstruppen / -polizisten und Taliban in Afghanistan und Pakistan. Der Rest also Natotruppen, das nenn ich zynischerweise überschaubar.
Überschaubar deshalb, weil demgegenüber über 2,2 Billionen Dollar als „Umsatz“ der Militärindustrie stehen. Da wurden sicherlich auch nicht wenige deutsche Arbeitsplätze gesichert. Irgendwie schien ja nur das wichtig gewesen zu sein, denn die Erfolge der westlichen Bemühungen zur Demokratisierung Afghanistans hielten sich in Grenzen.
Das Scheitern war eigentlich seit mehr als 10 Jahren abzusehen. So blieb es ausgerechnet Trump vorbehalten, diese scheinheilige Rettungsmission zu beenden. Wahrscheinlich ist dies das einzig Positive, was von der Regierung Trumps bleiben wird.

https://www.rubikon.news/artikel/stoppt-die-technokraten
Hier der Hassbrief einer „freien Linken“. Auch diese Gruppierung, die sich in der Corona-Pandemie gegen den Dogmatismus der Linken wandte, schaffte es nicht in den Bundestag.
Die Autorin versteht sich als Antifaschistin und besteht darauf, auch in der Corona-Pandemie für die Freiheit einzustehen. Also gegen Durchimpfen von Kindern und vor allem Ausgrenzungen von Ungeimpften,wobei sich Linke und Grüne besonders hervortun. Das Gebaren dieser Technokraten der dogmatischen Linken empfindet sie nicht als Antifaschistisch.
Dem stimme ich zu. Man kann wie viele Leute ja von den Maßnahmen und Einschränkungen in dieser Pandemie ja überzeugt sein. Aber gerade bei vielen Linken ist mir die starke Emotionalität aufgefallen, mit denen die Position unserer Regierung befürwortet wird. Das finde ich nach wie vor krass und unendlich traurig.

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