Dienstag, 12. Juni 2018

Contramann: kurz gesehen im Juni

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nowitschok-nato-alliierte-wussten-schon-vor-bnd-vom-kampfstoff-a-1208466.html
Der Skandal um den Anschlag auf den Doppelagenten Skripal nimmt immer bizarrere Züge an. Nach diesem Artikel wollte der BND einst seinen Kollegas bei den Nato Partnern stolz berichten, das sie von einem russischen Überläufer eine Probe des verwendeten Gifts (Nowitschok) erhalten hatten. Doch die Nato Partner wussten bereits vor dem Mauerfall (!), dass dieses Gift existiert.
Dank der Probe durfte der BND aber seinerzeit in einer entsprechenden Arbeitsgruppe mitmachen. Dieser lag sogar die Formel des Giftes vor. Die Arbeitsgruppe löste sich dann wohl auf, die Sache geriet offenbar in Vergessenheit.
In diesem Lichte bekommt nicht nur die Behauptung der Briten, dass nur die Russen Nowitschok hergestellt haben können und die blinde Übernahme dieser falschen Behauptung durch die Nato Partner, deren Geheimdienste seinerzeit in der Arbeitsgruppe waren, einen ganz bitteren Beigeschmack.
Das war ja Volksverdummung wie bei der Stasi, meine Güte - die Idioten hätten damit einen Krieg anzetteln können. Und die Qualitätsmedien - dieser Spiegel Artikel ist da eine der wenigen Ausnahmen - kommentieren dies nicht entsprechend. Freie Presse? Für'n Arsch!

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/europaeische-union-will-plastik-geschirr-und-strohhalme-verbieten-a-1205671.html#ref=rss
Na endlich. Die Verschmutzung der Meere durch den Plastikmüll ist nun wahrlich kein neues Thema. Obwohl wir Deutschen mit der Müllentsorgung weltweit vorbildlich sind, ist es gut, wenn Plastik so weit als möglich nicht mehr eingesetzt wird. Denn es nützt ja nichts, wenn ich mein Plastikgeschirr korrekt in der gelben Tonne entsorge statt wie die Spanier in den nächsten Graben zu schmeissen.
Da offenbar nur 30% wiederverwertet werden, wachsen so die Müllberge immer weiter. Es sollte für uns alle eben auch kein Problem sein, ein Besteck wie auch Becher und Henkelmann immer dabei zu haben. Ging doch früher bei der Bundeswehr; warum nicht in der Zukunft im wirklichen Leben?

https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-05/steuerschaetzung-olaf-scholz-haushalt-prognose
Es ist schon faszinierend mit ansehen zu müssen, wie der Scholz das Erbe von Schäuble fortführt. Die lt. Schätzung ca. 63 Milliarden Mehreinnahmen an Steuern bis 2022 sollen mittleren und kleineren Einkommen durch Steuererleichterungen zugutekommen. Das klingt erst einmal sozial, ist es aber nicht.
Denn wir reden da auf einmal nur noch über 10 Milliarden, weil der Rest bereits für erhöhte Rüstungsausgaben, Investitionen in die Entwicklungshilfe zur Eindämmung von Einwanderung oder über einen „Digitalfond“ der Digitalisierung von Schulen eingepreist ist. Über die Notwendigkeit der Rüstungsausgaben brauchen wir nicht zu reden – es gibt nichts Schlechteres, als diese Ausgaben auch noch zu erhöhen. Hilfen für Flüchtlinge in ihren Heimatländern finde ich gut. Da könnte eine Forderung der Partei „Die Linke“ endlich mal angegangen werden, auch wenn die Mittel garantiert mal wieder nicht ausreichen werden. Digitalisierung der Schulen und Ausbau des Breitbandnetzes klingt auch erst mal o.k., allein… mir fehlt da das Vertrauen in den Sachverstand der Verantwortlichen, da wird sicherlich wieder viel Geld verbrannt.
Und das Geld kann man auch anders verprassen. Zum Beispiel, indem man die Renten, insbesondere die gesetzliche Rente, stärkt. Bei der Kranken- und Pflegeversicherung sehe ich auch akuten Handlungsbedarf. Und statt der paar Brosamen in Form von Steuererleichterungen für mittlere und kleine Einkommen, weil mehr werden es wohl nicht, wäre hier vielleicht Verringerungen der Arbeitszeit bei gleichzeitiger Verpflichtung zu Neueinstellungen für Firmen der bessere Weg.
Über die Sinnhaftigkeit ließe sich natürlich stundenlang diskutieren. Nur eins zu diesem Punkt: Stamokap. Der „Staatsmonopolkapitalismus“, einst von Lenin propagiert (nicht erfunden), heute von den Chinesen praktiziert, läuft unserer „freien“ Marktwirtschaft nach und nach den Rang ab. Leute wie Trump (oder auch die anderen ehemaligen Kolonialmächte) versuchen, den Zusammenbruch durch militärische Stärke wettzumachen, was aber auf lange Sicht nicht funktionieren wird.
Aber sei es wie es sei. Olaf Scholz setzt leider die falschen Signale; Allein an seinem Beispiel wird deutlich: Die SPD hat fertig.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/fussball-wm-2018-russland-verweigert-ard-doping-experte-hajo-seppelt-einreise-a-1207368.html
Zum Schluss nochmal eine Vorschau auf die kommende WM. Auch nach Eintrachts Abstieg werden selbst diejenigen mitfiebern, die aus Enttäuschung über Eintracht die WM boykottieren wollten. Unsere Zeit ist halt schnelllebig.
Die WM wird auch der ARD Dopingexperte Hajo Seppelt verpassen. Das war natürlich ein ungeschickter Schachzug der Russen, obwohl ich dafür Verständnis habe. Schon Mehmet Scholl musste letztes Jahr seinen Job als ARD Fussballexperte beenden, weil er nicht über Doping reden wollte. Das war anläßlich des Confed-Cups.
Die Aufregung im Spiegel und anderswo halte ich für heuchlerisch. Ob Fussball oder Olympiade - ständig wurde den Russen ein planmäßiges Staatsdoping unterstellt. Letztens las ich, dass auch andere Nationen ein Dopingproblem haben. Ein größeres als die Russen, pikanterweise. Von Sputnik ausgehend fand ich diesen Link dazu:
https://www.insidethegames.biz/articles/1061044/fis-deny-blood-doping-allegations-about-cross-country-skiers-at-pyeongchang-2018
Mir fehlt jetzt die Zeit, das vernünftig zu recherchieren. Vielleicht hast Du ja Zeit und Lust. Schick mir vom Ergebnis bitte ne Mail.

http://www.bento.de/gefuehle/geschenke-via-amazon-verschicken-warum-ich-das-nicht-mehr-tun-werde-2374534/#refsponi
Halt Halt Halt! Mein Lieblingsthema: Amazon. Die sehr junge Bento Redakteurin findet Amazon Geschenke zu unpersönlich. Aus Zeitmangel hatte sie den Geschenkservice von Amazon genutzt. 2,99 € und dann noch anonym verschickt... Das mag tatsächlich zu unpersönlich als Geschenk für Freunde oder Familie zu sein.
Doch was hindert diese Trulla, die Bücher künftig selbst - vielleicht sogar kreativ - zu verpacken? Persönlich vorbeibringen wäre auch mal was. Kaufen wird sie das Geschenk wieder bei Amazon - also was soll dieser dämliche Artikel?

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