Dienstag, 29. August 2017

Hartmudo: Diät 2

Zum ersten Mal kam ich mit dem Notieren der Punkte nicht mehr hinterher. Am Vorabend mit Ulli hatte ich das noch gepackt; doch jetzt gab ich dann auf, weil ich meine Punktzahl natürlich schon über Gebühr ausgereizt hatte. Nach dem Soldekk gingen wir noch schnell ins Come in, wo ich dann kurz nach Acht abreißen ließ und nach Hause fuhr.
Als wir das Come in betraten, saß Ulli schon an der Theke. Auf den Schirmen lief Union Berlin gegen Holstein Kiel. Dort stand es 3:3 nach einer halben Stunde, den Siegtreffer der Berliner bekam ich zwischen zwei Bieren gerade noch mit. Ulli war guter Dinge und tauschte mit Max ein paar alte Erinnerungen aus. Zuhause angekommen, hielt ich mich mit der Nahrungsaufnahme zurück, auch wenn es schwerfiel.
Die Belohnung gab es am nächsten Morgen. Mit 120,7 hatte ich einen neuen Spitzenwert erreicht. Würde ich sogar bald die 120er Schallmauer durchbrechen können? Das musste der Samstag zeigen, denn am ersten Samstag im August ging es natürlich auch diese Jahr zur Deutschen Biermeile nach Berlin. 2400 Biere im Ausschank. Hasi und Urmel waren schon heiß – denn die warteten schon am U Bahnhof auf Pocke und mich.
Auf der Biermeile das Beste

Nicht vergessen möchte ich meine Löwin und Patti, die ebenfalls mitgefahren waren. Selbst Ilka begleitete ihren Mann Urmel bis auf den Bahnsteig der U Bahn, um uns noch kurz Hallo zu sagen. Mit zur Biermeile wollte sie nicht, da sie nicht so die Biertrinkerin ist. Nach kurzer Zeit fuhren wir mit der S Bahn los und enterten nach kurzem Fußmarsch das Gelände.
Die ersten Biere lutschten wir schnell weg, das macht natürlich hungrig. Doch beim Essen auf der Biermeile wollte ich mich aus verständlichen Gründen zurückhalten. 2 Fischbrötchen schraubte ich mir rein, das musste reichen, da meine Punkte dank der vielen Biere in ungeahnte Höhe schossen. Zum Glück überwältigte mich auch nicht dieses gewisse Hungergefühl, nachdem man viele, nein sehr viele, Kohlenhydrate in sich reinschraubt.
Daher ging das Biertrinken ohne Probleme weiter, bis wir nach diversen Bieren wieder zurück zum Bus mussten. Gegen 22.00 Uhr fuhr der Flixbus Richtung Braunschweig los, da hatten wir nach der Rutsche mit dem Taxi zum ZOB noch Zeit für einen schnellen Snack. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir noch schnell zwei doppelte Cheeseburger bei McDonalds gegriffen und hinuntergeschlungen hatte. Wie in einem Blutrausch biss ich voller Glück in in die Burger hinein. Mann, tat das gut!
Meine Löwin und ich kamen in dieser Nacht spät ins Bett, ich selbst konnte gefühlt gar nicht schlafen, da ich meine Schlafmaske vergessen hatte. Stattdessen saß ich bereits vor 5.00 Uhr vor dem Rechner, um die Neuigkeiten des vergangenen Tages zu checken. Eintrachts 2:0 gegen Hoffenheim hatten wir auf der Biermeile noch mit Interesse verfolgen können; am Sonntagmorgen konnte ich endlich die bewegten Bilder dazu betrachten.
Beim morgendlichen Wiegen sank meine Stimmung gleich noch weiter in den Keller. 122,1 kg – die beiden Doppelcheeseburger hatten so richtig ins Mett gehauen. Mich hatte das so richtig runtergezogen, weil ich die ganze Zeit über Weightguard hart um jeden Punkt gefightet hatte. Aber ich wusste ja, woran diese kurzzeitige Gewichtsexplosion lag: Das viele Bier und zum Abschluss noch die Doppelcheese oben drauf.
Wenigstens gab ich jetzt nicht einfach auf und setzte meine Punktejagd weiter fort. Und siehe da – es klappte. Binnen weniger Tage hatte ich die draufgesattelten Kilos wieder runter. Erneut stand ein schweres Wochenende vor mir; Nach der Doko-Runde am Donnerstag war das Cousinentreffen in Quedlinburg am Freitag dran. Nach dem Doko konnte ich mein Gewicht halten, das war in der Vorwoche ja ähnlich gewesen.
Schwieriger bzw. gefährlicher erschien mir der Freitag in Quedlinburg. Wir waren am späten Nachmittag mit Harald und Frida nach Quedlinburg aufgebrochen. Meine Löwin und ihr Bruder Harald wollten von vornherein am nächsten Tag dort nicht mehr hin, was mit Erinnerungen aus der Kindheit zusammenhängt. Ich selbst kannte keinen der Anwesenden, schloss aber schnell Freundschaft mit einem sehr fitten Rentner. Trinker erkennen sich halt immer.
...vor der Rückfahrt

Der Abend war so schön, das auch Harald und meine Löwin am nächsten Nachmittag wieder dort hin wollten. Und auch am zweiten Abend hatte ich mich schnell mit den Verwandten meiner Löwin gut verstanden und fand es sehr schade, dass wir schon früh aufbrechen mussten. Und zu meiner großen Überraschung war mein Gewicht am Sonntag morgen auf 120,5 gesunken.
Ich könnte jetzt noch lange so weitererzählen, aber eines möchte ich zum Abschluss – nervt irgendwann, dieses Zählen der Kilos, oder? - noch erwähnen. Während der ganzen Zeit der Punktezählerei stand ich im Kontakt mit Pocke über Whatsapp. Denn auch er muss dringend ein paar Kilos entsorgen, was zu einem gegenseitigen Anfeuern und einem kleinen Wettstreit ausartete. Kein bösartiger Wettstreit, weil wir beide uns für den Anderen freuen, wenn wir die Kilos verlieren.
Das wir jetzt ja ständig Dienstags zusammen schwimmen gehen, hilft uns außerordentlich. Am Mittwoch hatte ich mit 118,4 meinen vorläufigen und absoluten Topwert erreicht, und auch Pocke hat eine kleine Schallmauer durchbrochen. Mögen wir beide lange durchhalten. Die bislang erzielten Erfolge lassen mich im Moment hoffen, das ich noch mehr Tabletten auch in Zukunft vermeiden kann.

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