Montag, 9. Dezember 2024

Contramann: kurz gesehen im Dezember

https://www.welt.de/kultur/musik/article254275144/Udo-Lindenberg-Oberindianer-Kulturlos-grotesk-Zensur-stoesst-auf-massives-Unverstaendnis.html
Autschn. Wie verbohrt kann man sein?
Im Humboldt-Forum in Berlin kommen Kultur und Wissenschaft zusammen, die staatliche Förderung ermöglicht dem Forum eine breite Auswahl an anspruchsvollen Veranstaltungen, wie zum Beispiel „Vielstimmig 2024“, bei dem acht Chöre Songs von Pop und Schlager bis Klassik und Choräle zur Aufführung gebracht hatten.
So geschehen m November 2024; ein Song war „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg. Noch vor kurzem war dieser Song quasi als historischer Protestsong gegen das DDR-Regime geadelt gewesen und stand auf einer Stufe mit „looking for Freedom“ von Hasselhoff oder „Winds of Change“ von den Scorpions.
Aber das geht natürlich gar nicht, weil das Wort „Oberindianer“, mit dem Lindenberg in seiner gewohnt schnoddrigen Art Honecker bezeichnet hatte, indigene Völker diskriminieren könnte. So zumindest sah dies der Veranstalter, das Berliner Humboldt-Forum. Deshalb wich der ausführende Chor bei der entsprechenden Textzeile auf ein lang gezogenes wie unverdächtiges „Ober-Iiiiiiiiiiii“ aus. Und biss in sein Schwarzbrot.
„Auch wenn das Wort in dem Lied ‚Sonderzug nach Pankow‘ in seiner Entstehungszeit 1983 eine metaphorische Konnotation hatte – und es sich damals satirisch-kritisch auf Erich Honecker bezog – sind wir uns auch bewusst, dass in dem Wort die Gewaltgeschichte der Kolonisierung indigener Bevölkerungsgruppen nachklingt“.
Mit diesem Statement griff das Humboldt-Forum die unsägliche Winnetou-Diskussion wieder auf. Haben diese offensichtlich geistig verwirrten Menschen nichts Besseres zu tun, als einen 40 Jahre alten Song, der bislang als historisch geltendes Kulturgut geadelt war, in eine rassistische Ecke zu stellen und diesen durch eine Textveränderung zu entwerten?
Sie könnten sich z.B. in einem Statement dafür stark machen, dem Volk der Hottentotten nach über 100 Jahren eine Entschädigung für die Gräueltaten der damaligen deutschen Kolonialherren anzubieten. Aber nein, lediglich die Sprache wird gesäubert. Das schließt dann auch, wie in dem Lindenberg-Song, eine nachträgliche Korrektur der Geschichte mit ein.
Und genau DAS ist es, was Orwell in „1984“ so vortrefflich skizziert hatte.
Jetzt müssen diese Deppen nur noch die Indianer selbst von der Notwendigkeit der veränderten Sprachregelung überzeugen. Nur leider verbitten sich die „Indianer“ jegliche Bevormundung durch Weiße und wollen sich den Begriff „Indianer“ nicht kaputt machen lassen. Oder haben die Indianer die Diskriminierung ihres Volkes nicht verstanden und leiden an einem Stockholm-Syndrom?
Zu dieser Thematik passt dann leider auch, dass auf immer mehr Weihnachtsmärkten das beliebte Getränk „Lumumba“ nur noch als „Kakao mit Schuss“ bezeichnet werden darf. Was für ein mieser Zynismus, da der Freiheitskämpfer Patrice Lumumba nach langer Folter erschossen worden war. In was für einer Welt leben solche Oberlehrer?
Oder ist „Oberlehrer“ jetzt auch schon diskriminierend?

https://www.rhetorik-forum-nuernberg.de/neues-aus-dem-elfenbeinturm-211212/
Hier geht es um Lügen wie z.B. die angebliche Tötung von Säuglingen durch irakische Soldaten, die u.a. als Grund für einen Einmarsch der Koalition der Willigen mit der Folge von unzähligen Toten herhalten musste. Erdacht von einer PR-Agentur und bereitwillig von den Leitmedien aufgegriffen - und schon hatte man einen Kriegsgrund.
Egal, ob die tatsächlich nie vorhandenen Massenvernichtungswaffen der Irakis oder die „seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen“-Lüge - schon seit jeher werden Kriege bewusst mit Falschmeldungen unterfüttert, um die eigene Bevölkerung zu den Waffen rufen zu können.
Das mir bislang unbekannte Beispiel mit dem Märchen von französischen Fliegern über Nürnberg von Anfang August 1914, die auch noch Bomben geworfen haben sollten, ist da eine weitere bizarre Facette von Unwahrheiten, welche gern mal gezielt über die entsprechenden Leitmedien verbreitet wurden.
Von daher… sehe ich Meldungen über den Ukraine-Krieg oder die Tragödie in Palästina entsprechend kritisch. Nur eines ist gewiss: Die Wahrheit bestimmt immer der Sieger. Womit wir wieder bei Orwell wären.

https://overton-magazin.de/top-story/wou-issn-is-hirn/?pk_campaign=feed&pk_kwd=wou-issn-is-hirn
Ein kurzer Beitrag und Kommentar zu dem Spruch von Friedrich Merz, dass er als Bundeskanzler Putin ein 24-Stunden Ultimatum stellen würde: Entweder das Einstellen der Kämpfe oder Freigabe der Taurus Marschflugkörper und Geodaten zur Bombardierung von Zielen im russischen Hinterland. Was das bedeuten würde, kann sich jeder selbst ausmalen.
Nachdenkenswert hier ist aber der Anfang des Beitrags mit der Einstellung von Soldaten im zweiten Weltkrieg; hier am Beispiel eines Amerikaners. Ist aber leicht übertragbar auf die Soldaten der Achsenmächte wie auch der Ukraine, Russen, Hamas, Israelis…
Für den Soldaten geht es nicht um Ruhm und Ehre oder Rettung des Vaterlands. Für den Soldaten geht es nur ums nackte Überleben, das „so tun als ob“, um nicht wegen Befehlsverweigerung angeklagt und hingerichtet zu werden. Der Film „Wege zum Ruhm“ zeigt den Krieg in all seinem Grauen und sollte uns gemahnen, diplomatische Lösungen anzustreben.
Leute wie Merz, Pistorius, Hofreiter oder Frau Strack-Zimmermann spielen da gern mit dem Feuer. Man kann nur hoffen, dass diese Menschen im Ernstfall selbst ganz vorne im Schützengraben stehen müssen, wenn der Pogo hier abgeht. Oder aber dass es bei denen so ist, wie zumeist bei den Entscheidungsträgern: Große Klappe und nichts dahinter.

https://taz.de/BSW-stimmt-in-Sachsen-fuer-AfD-Antrag/!6050593/
Nicht zuletzt dank der Stationierung von US Mittelstreckenraketen macht sich Deutschland mehr und mehr zum aktiven Kriegsteilnehmer im Russland-Ukraine Konflikt. Fehlt nur noch die Freigabe der Taurus Raketen, die wohl allein dank aktiver deutscher und amerikanischer Unterstützung 500 km weit in russische Inland schießen können. Also wohl bis Moskau.
Vor 40 Jahren, als „wir“ gegen die Lagerung von US-Raketen in Deutschland protestiert hatten, war die TAZ eifrig dabei, gegen die deutsche Regierung zu schimpfen. Und heute? Da ist es der ehemaligen Stimme der Linken wichtiger, eine „korrekte“ Haltung gegen rechts einzunehmen - um jeden Preis. Also bis zur Verleugnung der linken Leitsätze.
Die da wären: Frieden und soziale Gerechtigkeit. Aber da müsste man ja mal den Latte Grande mit Haselnuss Flavour beiseite stellen, um sich aktiv gegen die zunehmende Verarmung weiter Kreise der Bevölkerung zu stemmen, anstatt sich an Nebenkriegsschauplätzen abzuarbeiten.

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