Summa summarum kommt mir folgende Frage in den Sinn: Warum haben wir dies nicht schon früher so gemacht? Bereits jetzt kann ich für mich feststellen, dass die Pandemie auch ihre guten Seiten gehabt hatte. Leider nicht für die vielen Verstorbenen, aber ob man die Anzahl der Toten hätte reduzieren können, wird niemand glaubhaft erklären können, da die Regierung es versäumt hatte, für eine sorgfältige statistische Auswertung Sorge zu tragen.
Und zum Ende der Pandemie war ich nun tatsächlich selbst an Corona erkrankt. Ich hatte wirklich schon schlimmere Erkältungskrankheiten durchstehen müssen, aber der vergleichsweise milde Verlauf bei mir könnte auch an der zweiten Impfung gelegen haben, die dank des vollkommen rechtswidrigen Beschlusses des Bundestages von Mitte Januar notwendig wurde.
Als Johnson & Johnson Geimpfter verlor ich über Nacht meinen ursprünglich vollständigen Impfschutz und galt ab sofort als ungeimpft. Da die zweite Impfung erst nach 14 Tagen zu einen anerkannten Impfschutz führte, war ich in diesem Zeitraum gezwungen, Bus und Bahn widerrechtlich zu nutzen, da ich ansonsten nicht zur Arbeit gekommen wäre.
Und das hätte dazu geführt, dass ich für diese 14 Tage keine Vergütung bekommen hätte. Dass ich mich vielleicht mit zwei Wochen Urlaub retten konnte, macht es nicht wirklich besser. Jedenfalls war das für mich das i-Tüpfelchen, welches mich auch montags abends zur Teilnahme an den Spaziergängen brachte.
Zusammen mit meist über 1000 Mitstreitern ging und geht es da durch die Braunschweiger Innenstadt. Auch jetzt im April werde ich nach überstandener Corona-Erkrankung weiter mit den vielen Unentwegten marschieren, weil der Impfzwang ab 60 noch zur Debatte steht.
Quasi 98% dieser Spaziergänger sind weder rechtsradikal noch verschwurbelt. Es handelt sich bei fast allen einfach nur um normale Bürger, die anders als viele "Studierte" ein soziales Gewissen eben nicht lediglich vortäuschen.
Hier geht offensichtlich ein klar erkennbarer Riss durch unsere Gesellschaft, welcher in den nächsten Monaten und Jahren hoffentlich noch gekittet werden kann. Zugegebenermaßen muss ich mich hierbei an die eigene Nase fassen - der vorletzte Satz zeigt dies deutlich.
Auch ich muss mich emotionell stärker zurücknehmen, mich zu politisch strittigen Themen wie Corona oder dem Ukrainekrieg weniger lautstark und strikt äußern. Nur so werde ich einen freundschaftlichen Umgang mit in diesen Fragen anders als ich denkenden Menschen, welche mir viel bedeuten, auch in Zukunft hinbekommen können.
Das sollte dann natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen, weil es sonst keinen Sinn macht. Und wenn dann das leidige Thema Corona in den Hintergrund rücken wird, sollte so nach und nach das gewohnte Leben wieder möglich sein.
Donnerstag, 7. April, 12:54 Uhr. Die Vorsitzende des Deutschen Bundestages verkündet das Abstimmungsergebnis eines Gesetzentwurfes zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ab 60 Jahren zum Herbst diesen Jahres. 296 Abgeordnete stimmten mit Ja, 378 mit Nein.
Dies nahm ich mit großer Genugtuung zur Kenntnis, denn ich vermag es partou nicht einzusehen, wenn bei den jetzt noch vorherrschenden Inzidenzen die meisten Schutzmaßnahmen beendet werden und der Bundesgesundheitsminister am letzten Wochenende sogar die Quarantänepflicht für Infizierte zunächst aufgehoben hatte. Als Krönung nahm er dies am nächsten Tag in einer Talkshow von Markus Lanz zurück, was mich zu der Frage führt, inwieweit ich solche Leute überhaupt noch ernst nehmen kann.
Aktuell habe ich nach der gerade überstandenen Corona Erkrankung den normalen Tagesablauf wieder aufgenommen. Der erste Einkauf im Supermarkt nach dem Freitesten war hierbei ein besonders einschneidendes Erlebnis für mich.
Fast schüchtern schaute ich mich bei Rewe um, denn ich zählte als Maskenloser zu der absoluten Minderheit der Kunden. Die meisten Leute, übrigens auch die Mitarbeiter des Rewe, hatten sich von ihrer Maske nicht trennen können. Wenigstens blieben mir hasserfüllte Blicke oder hämische Kommentare von Maskenträgern erspart.
Und je länger ich mich dort ohne Maske bewegte, desto freier fühlte ich mich. So nach und nach werden wohl die meisten Menschen diese Erfahrung machen und dann werden die letzten Maskenbefürworter diejenigen sein, die endlich einmal mitbekommen, wie es ist, wenn man sich ausgegrenzt fühlen muss.
Diese diebische Freude möchte ich mir noch gönnen. Sollte sie jedoch wegfallen, ist es auch gut. Hauptsache, die Pandemie ist vorbei. Unter dem Begriff Pandemie verstehe ich in diesem Zusammenhang die seit zwei Jahren anhaltende Panikmache von Regierung und Leitmedien sowie das lemmingartige Verhalten der Mehrheit der deutschen Bevölkerung.
Mir ist schon bewusst, dass sich die Corona Erkrankungen eben nicht erledigt haben. Es werden im Herbst sicherlich neue Mutationsvarianten des Virus auftauchen, aber ob der jetzige Impfstoff dagegen wirken würde oder ein neuer bis dahin entwickelt sein wird, wissen wir alle nicht.
Genauso wenig können wir voraussetzen, dass eine neue Variante tödlicher als seine Vorgänger sein könnte. Das alles ist für eine pauschale Impfpflicht zu dürftig, ein hierzu notwendiger Fremdschutz des Impfstoffes ist ja schon jetzt nachweislich nicht gegeben.
Wie will man das denn dann für die Zukunft überhaupt beurteilen können? Stattdessen wäre eine schnelle Reaktion des Bundestages notwendig, sollten die negativen Prognosen von Lauterbach und Co tatsächlich eintreten.
Regierung und Parlament waren ja offensichtlich auch in der Lage, binnen Tagesfrist ein Sondervermögen von 100 Milliarden zur Stärkung der Bundeswehr zu beschließen. Von daher sollten wir uns alle beruhigen und versuchen, die in den letzten zwei Jahren aufgerissenen Gräben wieder zu begradigen und an den wirklich wichtigen Themen zu arbeiten.
Stellvertretend seien hier Klimaschutz, Frieden und Abrüstung genannt.
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