Am 2. April diesen Jahres wurde die Maskenpflicht in Supermärkten aufgehoben; lediglich in Altenheimen, Krankenhäusern, dem öffentlichen Personenverkehr und einigen öffentlichen Gebäuden besteht sie weiterhin.
Da nun sogar die Quarantänepflicht für an Corona erkrankte Personen ab 1. Mai aufgehoben werden soll, darf man hier wohl von einem "Freedom Day" und damit dem Ende der Corona Schutzmaßnahmen sprechen. Aus diesem Grunde wirkt es auf mich befremdlich, wenn am 7. April im Deutschen Bundestag eine Impfpflicht ab Herbst diesen Jahres beschlossen werden soll, angeblich für Menschen ab 60 Jahre.
Ich gehöre seit letztem Jahr selber in diese Altersgruppe. Warum soll ich deshalb über mein eigenes Leben nicht mehr selbst bestimmen dürfen? In meinen Augen ist dies ein klarer Fall von Altersdiskriminierung. Hier geht es doch wohl eindeutig eher darum, den überflüssigen und weit über den Bedarf bestellten Impfstoff, dessen Verfallsdatum jetzt wohl auch überschritten sein dürfte, nicht wegschmeißen oder gar an ärmere Länder verschenken zu müssen.
Aber sei es drum, ich wollte doch jetzt ein kurzes Resümee meiner persönlichen Erfahrungen der letzten zwei Jahre der Corona Pandemie ziehen. Die Pandemie begann für mich am 1. März 2020, an Dannys Geburtstag.
An jenem Sonntag vor zwei Jahren musste ich zu seiner Geburtstagsfeier passen, da ich den ganzen Tag mit Schüttelfrost, Fieber und starken Kopfschmerzen im Bett verbracht hatte. Danny selbst war eine Woche zuvor krank gewesen, da er sich von Jela angesteckt hatte. Und er hatte die typischen Corona Symptome gehabt, was ich aber erst vor kurzem erfahren habe. Wir reden hier vom zeitweisen Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.
Anfang März 2020 tauchten in Deutschland die ersten Befürchtungen auf, dass Corona vom Geflügelmarkt aus Wuhan auch nach Deutschland übergreifen könnte. Da ich seinerzeit also den Sonntag komplett im Bett verbracht hatte, blieb ich noch ein bis zwei Tage krank zu Hause, um meine Kollegen nicht mit meinem Schnupfen anzustecken.
Als ich mittwochs wieder im Amt erschien, wagte ich den Scherz, Corona gerade gehabt und überstanden zu haben. Über diesen kurzen Joke wollte doch tatsächlich niemand lachen, denn mittlerweile hatten sich die Befürchtungen verdichtet, das Corona wohl auch auf Deutschland übergreifen würde.
Interessanterweise hatte ich am Montag, dem 21. März diesen Jahres, haargenau dieselben Symptome wie vor zwei Jahren. Dies geschah knapp eine Woche, nachdem meine Löwin positiv auf Corona getestet worden war. Daher musste sie in Quarantäne verweilen, während ich als noch negativ Getesteter zur Arbeit asten und meine Post abholen durfte.
Erst zwei Tage später, am 23 März, schlug der Corona Test bei mir „positiv“ an. Die für meinen Arbeitgeber benötigte Krankschreibung erfolgte prompt, ab sofort musste ich mich ebenfalls in Quarantäne begeben.
Dabei hatte ich außer Schnupfen und leichten Kopfschmerzen gar keine Symptome mehr, der komplette Krankheitsablauf verlief ähnlich wie auch zwei Jahre zuvor. Doch zwei Jahre der Pandemie Bekämpfung hatte den Blick des Staates und der Bevölkerung auf die Krankheit verändert.
Wo es vor zwei Jahren in Ordnung war, nach zwei bis drei Tagen wieder zur Arbeit zu erscheinen, redeten mir nun alle Kollegen gut zu, zwei Wochen lang zu Hause in Quarantäne zu verharren. Und so kam ich also zu der seltenen Gelegenheit, zu Hause diverse Fernsehserien nahezu beschwerdefrei erleben zu dürfen. Insbesondere "For all Mankind" kann ich allen Serienjunkies wärmstens empfehlen.
Ab 1. Mai wiederum dürfte ich wohl trotz der megagroßen Inzidenzen weiter zur Arbeit antraben. Wenn man dies einem jungen Menschen in 20 Jahren erzählen würde, konnte er dies sicherlich nicht nachvollziehen. Egal.
Zwei Jahre lang betrat ich Einkaufsläden nur mit Maske, achtete auf 1,50 m Abstand zu den anderen Kunden und hielt auch ansonsten meine Maske immer griffbereit. Während dieser Zeit konnte ich meinen Geburtstag nicht feiern, zuletzt, weil ich selber an Corona erkrankt war. Wir erlebten den einen oder anderen Lockdown, in welchen wir uns nur mit einer stark begrenzten Anzahl von Leuten treffen durften. Konzerte, Theater- oder Restaurantbesuche mussten wir auf ein starkes Minimum reduzieren.
Hierbei stellten meine Löwin und ich fest, dass wir gar nicht so viel verpasst hatten, wie wir anfangs befürchtet hatten. Im Gegenteil! Während des ersten Lockdowns zogen wir uns sämtliche alten Tatorte aus Münster und Köln rein und gerieten so in keinen Stress mit irgendwelchen Terminüberschneidungen und verärgerten Freunden oder Verwandten.
Stattdessen trafen wir uns in kleinen Gruppen, um am Wochenende spazieren oder wandern zu gehen. Mit dem Langen oder Hotte unternahm ich einige längere Radtouren, stellenweise machte ich sie auch alleine. Da die Kneipen zu hatten, holten wir uns das Bier aus dem Supermarkt und hockten uns auf Parkbänke.
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