Freitag, 2. Juli 2021

guterPlatzzumBiertrinken: kurzer Trip

Mittwoch, 19. Mai. Nach einem sehr nervigen Tag im Homeoffice musste ich noch mal raus, ein wenig Fahrrad fahren. Meine Löwin war am Vormittag in die Muckibude gefahren, welche in der Innenstadt liegt. Nachdem sie den Corona Test hinter sich gebracht hatte, konnte sie doch tatsächlich trainieren.
Und da sie schon mal in der Stadt war, trank sie beim Bäcker erst mal einen Kaffee. Hinterher zeigte sie mir von Primark noch ein Foto, dazu aber später mehr. Ich für mein Teil wollte noch das Geburtstagsgeschenk für den Langen besorgen, da musste ich zu Graff. Somit stand das Ziel der kleinen Tour fest und es konnte losgehen.
Aufgrund eines etwas verspäteten Mittagessen verzögerte sich mein Aufbruch jedoch, so dass die anfangs scheinende Sonne verschwunden war und düstere Wolken am Himmel heraufzogen. Eigentlich war es für die geplante kurze Tour nicht notwendig, das Fahrrad aufzupumpen, aber ich wollte meine neue Fahrradpumpe austesten. Hierbei handelt es sich um einen Kompressor, der dank eines Akkus die Luft in den Reifen jagt.
Nachdem ich das Fahrrad auf dem Garagenhof mit der Pumpe malträtiert hatte, kann ich sagen, dass die Fußpumpe, die ich sonst immer benutzte, schneller und besser ist. Der Akku hat einfach nicht genug Power, aber ich werde ihm noch eine Chance geben. Schließlich hat er einiges an Geld gekostet.
Endlich konnte ich losfahren, als es auch langsam anfing zu nieseln. Die Schleifgeräusche meines Vorderrades veranlassten mich, an der Bordsteinkante gegenüber unserem Haus anzuhalten. Woher kam dieses Geräusch? Ich war genervt. Am liebsten wollte ich gleich wieder umkehren, aber ich zu zuppelte das Vorderblech zurecht und hatte das Problem damit beseitigen können. Wahrscheinlich hatten unsere Nachbarn genau gesehen, wie ich da mit gesenktem Kopf an der Bordsteinkante stand. Scheiß drauf, ich fuhr jetzt los.
Die Luftpumpe
Die Strecke bis zum Welfenhof kenne ich im Schlaf, die könnte ich wahrscheinlich sogar blind fahren. Ca. nach einer Viertelstunde war ich dann da. Nachdem ich mein Fahrrad vor Graff abgeschlossen hatte, ging ich erst zu Primark statt zu Graff.
Vor dem Eingang standen ein paar Leute, die Einlass begehrten. Daneben stand eine auffällige handgeschriebene Tafel, auf der die Zugangsbedingungen aufgelistet waren. Danach benötigte man für den Zugang und ein super Einkaufserlebnis einen Corona Test oder einen Impfnachweis. Jetzt kommt das Beste: Zusätzlich brauchte man die Luca App! Das fand ich auch sehr dreist, weshalb ich dies hier explizit erwähne.
Graff verkauft Bücher und musste deshalb während des Lockdowns nicht schließen. Deshalb brauchte ich hier auch keinen Test und ging hinein. Nach kurzem Überlegen hatte ich zwei Bücher für den Langen als Geburtstagsgeschenk ausgesucht, bezahlte und verließ den Laden.
Ich verweilte wohl doch etwas länger bei Graff, denn in der Zwischenzeit hatte es sehr stark geregnet. Der Fahrradsitz war total nass. Doch anstatt gleich nach Hause zu fahren, besann ich mich eines Besseren und fuhr in Richtung Nordbahnhof. Ein wenig fahren, irgendwo hinsetzen und dazu eine Dose Bier trinken, so der Plan.
Am Nordbahnhof hatte ich im Februar schon mit Hotte getagt, daher war es jetzt der ideale Ort für eine Pause. Leider gibt es in Braunschweig keinen Kiosk mehr, die sind alle dicht. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als am Nordbahnhof vorbei zu fahren und zum Siegfriedplatz zu eiern, wo es einen NP Markt gibt. So einen kleinen Umweg nimmt man doch gern in Kauf, wenn man hinterher ein kühles Bier trinken kann.
Schild vor Primark


Der NP-Markt hatte doch tatsächlich einen Kühlschrank für Getränke, der gut gekühlt war, aber leider kein Bier enthielt. Die Lage war somit alternativlos und ich schnappte mir zwei pisswarme Dosen Becks aus dem Regal. An der Kasse fragten mich drei Kinder, ob ich sie vor lassen könnte, weil sie nur so wenig hätten. Innerlich grinsend hielt ich Ihnen die zwei Dosen Becks vor die Nase und bedeutete Ihnen damit, dass ich auch nicht viel Ware habe.
Hinterher fuhr ich zum Nordbahnhof zurück und setzte mich auf eine der dort stehenden drei Bänke. Die Sonne schien mittlerweile sehr kräftig, das Bier schmeckte gut und viele Studenten kreuzten meinen Weg. Wahrscheinlich dachten die: Was macht denn der hier, der Penner.
Mein Buch hatte ich zwar dabei, aber ich las nicht darin. Stattdessen besprach ich diesen Text, schaffte es aber, die knapp 600 Wörter auch zu löschen. Scheiße! Das Bier war inzwischen alle und ich fuhr genervt über das Ringgleis in Richtung weißes Ross, wo ich noch bei DM einkaufen wollte.
Auch diesen Streckenabschnitt bin ich schon häufig abgefahren, so dass ich mir Beschreibungen hierzu für einen späteren Zeitpunkt aufhebe. Am Besten dann, wenn ich das Ringgleis noch mal komplett abfahre.
endlich Pause
Bei DM kaufe ich Augentropfen und einen Gemüsesaft. Jawohl, Gemüsesaft! Lacht nicht! Es gibt kaum etwas Besseres zum Entschlacken, glaubt es mir. Nach dem Einkauf suchte ich noch die öffentliche Toilette auf, ein großer Vorteil dieses Einkaufscenters. Ein Bier und es läuft, phantastisch!
Danach gurkte ich nach Hause. Dort angekommen, setzte ich mich in meinen Schreibtischstuhl und öffnete die zweite Dose Becks. Diesen Text sprach ich dann sehr schnell herunter. Den Nerv von der Arbeit hatte ich nunmehr vergessen.
Gerade während des Home Office ist es sehr wichtig, sich zu bewegen. Da hatte ich heute meinen inneren Schweinehund gut überwinden können. Das Bier hatte ich sehr schnell weg geleckert, es sollte das letzte an diesem Tag gewesen sein. Zum Tatort mit Kommissar Finke war der leckere Gemüsesaft das Getränk meiner Wahl.

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